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Nr. 12. Pulsnitzer Wochenblatt. — Sonnabend, den S8. Januar 1911. Seite 7. und Südfrüchte mäßiges Geschäft. Grünmarcn zufriedenstellend abgesetzt. Kartoffeln preishaltend. Maltakartoffeln erstmalig in kleinen Mengen am Markte. Eier etwas billiger. Sonst unverändert. Wild: Rotwild 84—88, Damwild 60—68,' Rehwild 78-80 Pfg. per Pfd., Hasen im Felle 3,00—3,80, Kaninchen 0,90—1,10 Mk. pro Stück. Wildqeflttgcl: Fasnnenhähne 2,60- 3,00. Fasanenhühner 1,80-2,20, Birkhähne 2,00—2,76, Wildenten 2,00 -2,60, Haselhühner 1,30—1,60 Mk pro Stück. Geschlachtetes Geflügel: Enten 2,76 bis 3,80, Hühner, alte, 2,26—3,00, junge 1,10 -3,00, Tauben 0,60 bis 0,90 Mk. pro Stück. Molkercierzeugnisse: Molkereibutter 135, Landbntter 126, Koch- und Backbutter 115. Limburger Käse 40 bis 46, Kümmelkäse 20-30 Mk- für 50 Kilogr. Quärge und Schwellen 1,60—1,80, Thüringer Stangen 2,50-3,20 für 60 Stück, Margarine 70-80 Mk. fü 50 Kilogr. Eier: Landeicr 6,00-6,60, Böhmische 4,60, Russische 4 40, Kalkeier 3,80 Mk. für 60 Stück Frisches Obst: Musnpfel 8—10, Goldparmänen 10—15, grüne Stettiner 10—14, rote Stettiner 10—12, graue Reinetten 12—22, rote 6—8 gelbe 10-15, Eisreinetten 14—15, Tafelbirnen 18—20, Kochbirnen 10-14, Haselnüsse 38—70 Mk. für 50 Kilogr. Grün waren: Blumenkohl 10-30 Mk. für 100 Stück, Rosenkohl 35-50 Mark für 60 Kilogr., Rotkraut 26—33, Welschkraut 25—33 Mk. für 100 Stück, Weißkraut 3,80 -4,50, Grünkohl 7-8, Spinat 10 b:s 18, Kohlrüben 2,30—2,50, Mohrrüben 2,00—2,50 für 50 Kilogr., Karotten 3,50—4,00 für 80 Kilogr., Kohlrabi 1,60—4,20, Sellerie 2—6 Mk. für 60 Stück, Zwiebeln, hiesige, 6—7 Mk. für 80 Kiiogr. Kartoffeln: Hiesige 2,60—3,00, Maltakartoffeln 10 Mk. für 60 Kilogr. Uebersicbt über die an den Hanptinarktorten Deutsch lands in der letzten Woche gerahltcn Fettvishpreise. Dic Preise sind in Mark für 50 kA Schlachtgewicht Lezw. Lebendgewicht (l bedeutet Lebendgewicht) angegeben. Die erste Zahl bedeutet den niedrigsten, die zweite den höchsten für die betr. Viehqattung gezahlten Preis. (Unberechtigter Nachdruck verboten. Hammel, Nmdmch Scharen. Großvieh Kälber Lämmer Schweine. Aachen . - - 60—84 80—122 73—84 59—65 Barmen . - - 70 — 78 80—98 75—82 56—63 Berlin . .' - 50—79 67—133 65-82 57-62 Bremen . . . 67—78 70—105 70—95 57—65 Breslau . . . 55—78 79-100 64-87 55—65 Chemnitz . . - 63—86 55—66 l 39—44l 57—67 Danzig . - - 27—451 40-601 22-351 39-461 Dortmund. . - 56 82 74-100 68-82 60-63 Dresden ... 53- 89 78-92 60-88 56-67 Elberfeld . . . 60—85 75—100 55—75 55—62 Essen . . . 65-87 80—118 75—85 50—63 Frankfurt a M. 46 -76 85—100 74—84 64—67 Hamburg . . . 48—95 91—140 70—90 48—591 Hannover . . . 72—82 80—108 70—88 54—66 Husum .... 75—81 — — 37—451 Kiel 57—81 65—115 57—82 40—491 Köln a. Rh. . . 62—86 48—861 73—88 55—64 Leipzig. . . . 53—8i 48—6! l 37—42! 52—61 Magdeburg . . 30—441 35—701 33—411 50—63 Mainz .... 56—85 100—110 — 62—71 Mannheim . - 50—94 90—10» 70—78 65-68 Nürnberg . . - 60—98 54—761 45-70 62-65 Stettin.' . . . — 55—80 — 50—56 Zwickau . . . 50—89 55—611 35—441 55—66 Aufg estelit am 26. Jauuar 1911. Mitberücksichtigt sind noch die am 25 Januar abgehattenenMärkte. Dresdner Produkten - Börse, 27. Januar 1911. Wetter: Trübe. Stimmung: Geschäftslos Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: wetzen, weißer, M, brauner, alter, 74—78 Kilo, M, do. »teuer, 75-78 Kilo, 196-202 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 190-193 M, russischer rot 214—224 M, do. russ. weiß — — Al, Kansas — , Argentinier 218—221 M, Australischer — M, Manitoba 224 -232 M. Roggen, sächsischer alter 70—73 Kilo — M., do. neuer 70—73 Kilo, 146—152 M., do. feuchter, 68—69 Kilo, 140—143 M., preußischer 153—187 M., russischer 164—166 M. Gerste, sächsische, 170—180 M, schlesische 190-205 M, Posener 180- 200 M, böhmische 210-230 M, Futtergerste 125—133 M. Hafer, sächsischer 159—164 M, beregnete 139—154 M, schlesischer 160-166 M, russischer loco 161—166, M. Mais Cinquantine168—175 M, alter M, Rundmais, gelb, 138—141 M, amerikan. Mired-Mais , Laplata, gelb, 138—141 M, do. neu, feucht M. Erbsen, 160-180 M, Wicken, 173—185 M. Buchweizen, inländischer 180—185 M, do. fremder 180—185 M, Gelsaaten, Winterraps, scharf trocken, — —, do. trocken , do. feucht . Leinsaat, feine 385 -395 M, mittl. 370—380 M., Laplata 385—390 M. Bombay — M. 395 Rüböl, raffiniertes 64,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 11,50 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) I 19,50 M, II 19,00 M. Matz 29,00-33,00 M. Weizen,nehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 35 00—35,50 M. Trießlerauszug 34,00—34,50 M, Semmelmehl 33,00—33,50M, Bäckermundmehl 31,50—32,00 Bl, Grießlermundmehl 23,50 bis 24,50 M, Pohlmehl 17,50-19,00 M. Roggenrnehle (Dresdner Marken) Nr. 0 24,50—25,00 M, Nr. 0/1 '23,50—24,00 M, Nr. 1 22,50-23,00 M, Nr. 20,00-21,00 M. Nr. 3 16,00—17,00 M, Futtermehl 13,00—13,40 'M. wetzenkleie (Dresd. Mark.): grobe 9,80—10,00 feine 8,80—9,20 M. Roggenkleie lDresdner Marken): 10,80—11,00 M. vsr Sstreivemarkt. /Wochenbericht vom 20. bis zum 27. Januar 1911 nach den Märkten von Berlin, Leipzig, Liverpool und Newoyork. Amirika und Rußland haben die Preise für ihre Ge- treideofscrien in der letzten Woche wieder etwa? erhöht, und d'escr Umstand trug dazu bei, daß sich die Stimm- mung auf dem Gct eidemarkte besserte Da sich aber Neigung zeigte, zu den etwas höheren Preisen Weizen und Roggen in größeren Quantitäten zu verkaufen, so wurde die Kauflust recht schwach und die Umsätze blieben unbedeutend. Man darf aber sagen, daß für alle Ge- treidcarten und auch für Hafer und Mais im Verkauf etwas bessere Preise als in der vorigen Woche erzielt morden sind Magdeburger Wettervorhersage. Sonntag, den 29. Januar 1911. Zunächst mild, windig, trüb und regnerisch. Nachher zeitweise auf heiternd und etwas kälter, Niederschläge abnehmend. Montag, den 30. Januar 1911. Vorwiegend trocken, zeitweise heiter, früh etwas kälter, Tag mild Wettervorhersage der Kgl. S. Landeswcttcrwarte zu Dresden. Sonntag, den 29. Januar 1911. Nordwestwinde, meist bedeckt, mild, zeitweise Niederschlag. Stanvesamts - NaÄZricvtsn vom 21. bis 27 Januar 1911 Geburten: Gertrud Lisbeth, T. der ledigen Elsa Gertrud Berndt in Ohorn. Gerta Ilse, T. des Fabrikar beiters Friedrich Otto Mager in Ohorn. Marie Agnes, T. des landw. Arbeiters Michael Szymanski in Ohorn. Frieda Erna, T. der ledigen Fabrikarbeiterin Elsa Frieda Hommel in Friedersdorf. Toska Gertrud, T des Fabrik arbeiters Friedrich Paul Pfützner in Ohorn. Anna Elsa. T. des Packers Ernst Robert Anders in Vollung. Her mann Gerhard, S. des Maurers Friedrich Ernst Hermann Rasche in Niedersteina. Sterbefälle: Amalie Auguste Petzold geb, Philipp in FriederSdorf, 67 I. 2. M. 13 T. alt. Fabrikarbeiterin Emilie Emma Hübner in Pulsnitz M. S 59 I. alt. WirtschaftSauSzüglerin Auguste Emilie Oswald geb. Pre scher in Obersteina, 66 I. 9 M. 28 T. alt. MrckUcds Pulsnitz. Sonnabend, den 28. Januar, 1 Uhr Betstunde. Pastor Resch. Sonntag, den 29. Januar, 4. nach Epiphan.: r/s9 Uhr Beichte s n 9 „ Predigt (Luc 4, 16—30) s Pastor Resch. VslO „ Gottesdienst in der Schule zu Ohorn. Pfarrer Schulze. */s2 „ KindergotteSdienst (Matth. 8, 23—27) Pfarrer Schulze. Amtswoche: Pastor Resch. Mittwoch, den 1. Februar, abends 8 Uhr Bibelstunde im Konficmandenzimmer(Jak.4,9—17) Pastor Resch. Wanderausstellung künstler. religiöser Bilder imKonfir - mandenzimmer. Sonntag, den 29. Januar, ^z11—12 Uhr, 3—6 , , Montag, den 30. Januar, 4— 7 „ . OberNcktsnau. Sonntag, den 29. Januar, 4 nach Epiphanias: 9 Uhr Predigtgottesdienst (Luc. 4, 16—30.) 1/42 „ Kinder gottesdienst. Mittwoch, den 1. Februar: 8 Uhr Bibelstunde im Pfarrhaus. Getauft: Olga Gertrud, T. des Maurers Mar Alwin Berg mann in Oberlichtenair und Hertha Dora, T. des Hausbesitzers Heinrich Friedrich Hahn in Oberlichtenau. Aufgeboten: Paul Edwin Böhme, Maurer, und Lina Ber tha Beger, beide in Oberlichtenau. Srotznaundork. Sonntag, den 29. Januar, 4. nach Epiphanias: 9 Uh. Predigtgottesdienst (Luc. 4, 16—30.) Freitag, den 3. Februar: abends 8 Uhr Bibelstunde. Aufgeboten: Mar Richard Schöne, Wirtschaftsbesitzer hier, und Anna Martha Richler aus Hökendorf. Licktsnderg. Sonntag, den 29. Januar, 4. nach Epiphanias: 9 Uhr Gottesdienst mit Predigt und Einführung des Herrn Kirchschullehrers Weiß. Getauft: Mar Kurt, S. des Mar Alwin Haase, Gutsbe sitzer hier. Aufgeboten: Hugo Friedrich Reiße, Mechaniker in Dresden, ledig, und Minna Elsa Wimmer daselbst, ledig. Begraben: Anna Martha Klare, Dienstmagt in Großröhrs dorf, 18 I. 4 M. 28 T. alt. Helmut Kurt Gärtner, S. des Ernst Louis Gärtner, Hausbesitzer und Maurer hier, 11 M, 15 T. alt. Veim TriMen der Mder kann man dadurch wesentliche Ersparnisse erzielen, daß man bereits nach etwa 8 Tagen, von der Geburt gerechnet, die volle Milch all mählich durch entrahmte .ersetzt, die mit Stärkemehl ungerührt ist. Von letzterer nimmt mau aus i Liter Magermilch etwa 50 Gr. uud erwärmt uutcr Umrühren die Mischung bis zum Aufwallen. Allmäh lich kann man dann dw volle Milch ganz durch entrahmte ersetzen. Zie InlWche der MM. Die Forschungen betreffend die Heilmittel gegen die Brustseuche der Pferde sind bislang vergeblich gewesen. Auch außerhalb Deutsch- mudg besteht die Seuche. Koch und Gaffkr) haben sich in der Sache sehr bemüht. Jetzt hat das Reich sich mit Preußen zusammengetan, um größere Mittel zur Verfügung zu stellen, sodaß Preußen 20 000 Mark und das Reich auch 20 000 Mark zahlt. Die Unterdrückung des Rotzes erfolgt jetzt rascher als früher, durchschnittlich in drei Monaten. Kchiitzt die Tiere! - - Im Winter, wo die Nächte oft empfindlich kalt sind, soll darauf hingewiefen werden, wiö biltkv manche nuferer Ackere unter dem Ein fluß der Kälte zu leiden haben. Vor rücksichtigen, die sich durch ein zu kühles Nachtlager leicht das Glieder reißen zuziehcn. Ihr Geheul, das sie bei mangelhafter Bedeckung oft halbe Nächte hindurch anstimmen, ist — wenn sie sich früher ruhig verhielten — ein deutliches Zeichen, daß ihnen die Kälte zu schaffen macht. Auch die Pferde und andere Haustiere sind in dieser Bezieh ung oft übel daran! Weniger vielleicht die Katzen, die leichter einen Schlupfwinkel erreichen und wohl einigermaßen auch durch ihr Fell geschützt sind. Wie leicht dagegen sind mangelhaft geschützte Hühner, Tauben und Kaninchen einer Erkältung ausgesetzt! Doch auch die Tiere im Zimmer haben nicht selten im Winter empfindlich zu leiden. Es ist gedanken- oder gefühllos, wenn Vögel ans zugige Fenster ge fesselt sind, oder über Nacht das Wasser im Golofischglas gefriert. Darum: habt Erbarmen und schützt auch die hilflosen Tiere vor den rauhen Gewalten des Winters! Der Landwirt. Püp KandwiplschM rmd Hafenbau. Sonnabend Dummen 2 28. jsanuan ryll. Enkes Luller im Zchweinemufl. Bei d^ schnellen Mästung der Schweine kommt es, wie der „Weftd. Landw." mit recht hervorhebt, in erster Linie auf die Raffe der Schweine an. Dann aber auch auf die Art, wie gefüttert wird. Das juuge Schwein braucht, soll cs schnell wachsen, viel Eiweiß. Man darf ihm ali'o aus keinen Fall viele Kartoffeln vorlegen, welche eben nur wenig Eiweiß enthalten. Vielmehr braucht es Magermilch, Mol ken, Gerstenschrot, Flcischmehl usw. Anderseits darf man den jungen Tieren aber auch nicht gar zu viel Eiweiß zuführen; sonst besteht die Gefahr des Eintritts von Lähme. Je älter das Tier wird, desto mehr können die ihm vorzulcgenden Eiweißmengen verringert werden, aber.auch nicht allzusehr. Zwischen dem zweiten und fünften Lebens monat der Tiere müssen sie immer noch hinreichende Mengen Eiweiß erhalten, weil sonst ihre Gewebe nicht genügend ausgebildet werden. Sind die Tiere 5—6 Monate alt, so beginnt die Mast. Ohne ge nügende Zufuhr von Eiweiß liefert diese dann nicht schön durchwachse nes Fleisch, sondern große Mengen Fett. Haben die Tiere aber schon im Alter von 2—3 Monaten im Fntter genügend Eiweiß bekommen, und verringert man nur ganz allmählich die von solchem zu reichen den Mengen, so erzielt man schön durchwachsenen Speck. Schnelle Mästung setzt aber anch die Verabreichung leichtverdaulichen Futter- gemengsels voraus. Man bedenke, daß der Körper 5 -6 Monate alter Schweine säst nie schon völlig ausgewachsen ist; daher sind auch die der Verdauung gewidmeten Teile desselben dann noch nicht völlig entwickelt. Solche Tiere brauchen also leichtverdauliches Futter, wie geschrotene Körner von Getreide und Leguminosen, Futtermehl, Kar toffeln, Fleisch- und Fischmehl, Abfälle der Molkereien usw. Dadurch werden dem Körper größere Mengen wirksamer Nährstoffe zugeführt. Schwer verdauliche Futtermittel aber (getrocknete Biertrebern, älteres grünes Futter, Abfälle, welche viele Schalen und Spelzen enthalten) sichren dem Körper Stoffe zu, welche weniger Fleisch und Fett bilden, und die nicht verdaulichen Teile nehmen allzuviel Raum in den Werk zeugen der Verdauung ein. Versuche welche die Deutsche Landwirt schaftsgesellschaft anstellen ließ, zeigten, daß nach der Schlachtung