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Nr. 16. Pulsnitzer Wochenblatt. — Dienstag, den 7. Februar 1911. Sette 6. Eisenbahnunglück. Der San-Stefano Personenzug stieß bei Makrtköy mit einem Güterzuge zusammen, der in 12 WaggongS Heu führte. Durch den Anprall entzündete sich das Heu sodaß alle Waggons verbrannten. Vierzehn Personen sind zum Teil sehr schwer verletzt. Bis jetzt wurde ein Toter unter den rauchenden Trümmern her- vorgezogen. Man sucht nach weiteren Leichen. Madrid, S. Februar. (S ch i f f S u n fä l l e) In Vi- naroz ist der spanische Dampfer „San Antonio gesunken, wobei 9 Matrosen umkamen. Bei Paniscola sind 6 Fi- Icherbarken gesunken, wobei 20 Personen ertranken. Von 15 anderen Barken fehlt jede Nachricht. DMsHlmd steht eine noch oiel höhere Mschnot beoor. (Schlachthofdirsktor Vrterinärrat H e n g st - Leipzig und Viehkommissionär Kanzler-Leipzig prophezeien für das nächste Jahr in Deutschland eine noch viel größere Fleischnot) 8H<. Die Oeffnung der französischen Grenze für die Einfuhr von Schlachtvieh nach Sachsen hat die „Leipz Abendzeitung" veranlaßt, den Leipziger Schlacht- hofdi-ektor Veterinärrat Hengst, sowie den Mitinhaber des bedeutenden Viehkommissionsgeschäftes von Gebrüder Kanzler in Leipzig, Viehhändler Franz Kanzler, zu er suchen, sich über die Aussichten der französischen Viehein suhr und die Dauer der jetzt herrschenden Fleischnot zu äußern. Schlachthofdirektor Hengst ist der Ansicht, daß, da die Nachfrage nach gutem Vieh auch in Frankreich groß sei, die Preise anscheinend so hoch steigen, daß die Einfuhr nach Sachsen nicht lohnend werde, wenn auch die Pariser Preise, die Transport- und anderen Spesen, sowie der Verdienst darauf gerechnet würden. Selbstver ständlich sei zu wünschen, daß, und zwar recht bald, französisches Vieh eingeführt würde, denn Deutschland sei wirklich nicht imstande, genügend Schlachtvieh zu produzieren. Die durch die Maul- und Klauenseuche bedingte Sperrung einzelner Viehhöse und Gebiete veranlasse zudem eine weitere Vermeidung des verfügbaren Viehes. Die Be hörde könne natürlich die französische Einfuhr nicht pro pagieren oder veranlassen, vielm.hr müsse sie sich darauf beschränken, den Import durch Vermeidung von Schwierig keiten und Störungen zu fördern. — Der Mitinhaber des Leipziger Viehkommissionsgeschäfts Gebrüder Kanzler, Franz Kanzler, der dieser Tage in Frankreich weilte und die Einkaufsmöglichkeiten und sonstigen Verhältnisse auf diesem Gebiete studierte, äußerte sich folgendermaßen: Als vor etwa einem Jahre die Fleisch- resp. Viehprnse eine außerordentliche Höhe erreichten, wurde der sächsischen Regierung nahe gelegt, das schöne, gesunde, französische Vieh einzulassen. Der Preis des französischen Viehes stand damals in einem großen Gegensatz zu dem deut schen. Leider gelang eS erst jetzt, die sächsische Regierung zur Grenzöfsnung zu bewegen. Mittlerweile traten aber große Seuchen in Deutschland auf und erzeugten einen verbilligenden Mehrauftrieb an den deutschen Viehmärkten Außerdem gingen auch die französischen Viehpreise in die Höhe, sodaß vom 27. bis 29. Januar die Preise für Rinder in Paris nahezu die gleichen wie in Deutschland waren. Zu den französischen Preisen gesellen sich nun für den Import nach Sachsen reichliche Transport- und andere Spesen, die etwa 20«/„ des Viehstückwertes sauf einen Ochsen gegen 140 Mk. Spesen) betragen. Unter diesen Umständen ist es natürlich fast aussichtslos, an eine Besserung der Verhältnisse durch die Grenzöffnung zu denken. Trotzdem hat der deutsche Viehhandel Ge schäftsverbindungen in Paris angeknüpft, um in dem selben Moment, wo sich das Verhältnis zwischen den Preisen für die Einfuhr günstig gestaltet, Vieh einzu führen. Dies wird wahrscheinlich aber erst im nächsten Jahre der Fall sein. Für das nächste Jahr steht uns in Deutschland nach meiner Ansicht eine noch viel grössere Zleischnot bevor, die aus den Maßregeln gegen die sächsische Seuchengefahr resultiert. Die Züchter geben jetzt aus Sorge vor der Ansteckung viele Zuchttiere als Schlachttiere zu den Vieh märkten. Dadurch tritt im nächten Jahre ein großer Mangel ein, nnd die Preis; werden weiter in die Höhe schnellen. Wenn dann die sächsische Regierung die Grenzen nicht wieder geschlossen hat oder Frankreich seine Ausfuhr nicht durch die Zölle erschwert, dann könnte allenfalls ein Vorteil erwartet werden. l^sklamsteN. llü schon früher einmal versucht mit der Selbstbe- HllllL lll) pp reitung meiner Liköre, Branntweine rc. oder alkoholfreien Getränke mittelst der altbewährten Original-Reichel- Essenzen „Marke Lichtherz", sagt jeder, der zaghaft zuerst die Probe auf das Erempel machte, denn dann hätte ich viel Geld Zur Sühnung des Justiz irrtums von Lssen. Die Essener Geschworenen haben durch ihren Wahrspruch das Un recht gutgemacht, das vor 16 Jah ren durch das Urteil gegen 7 Berg arbeite führer begangen worden ist. Im August 1895 waren sieben Angeklagte wegen Meineids zu Zuchthausstrafen verurteilt wor- Der Arbeiterführer Ludwig Schrö der hatte vor Gericht ausgesagt, daß ihn der Gendarm Münter in einer Versammlung mißhandelt habe, und die sechs anderen Ange klagten hatten diese Aussage be stätigt. Das Gericht schenkte nur dem inzwischen verstorbenen Mün ter Glauben und verurteilte Schrö- zu zwei Jahren sechs Monaten Zuchthaus, der Z itungsverleger Johann Meyer und den Zeitungs boten Grees zu drei Jahren sechs Monaten Zuchthaus, vier Ange- L/-77 //77 klagte zu drei Jahren Zuchthaus und einen zu sechs Monaten Gefängnis. Zwei der damaligen Angeklagten sind seither gestorben, die anderen erlebten jetzt, nachdem sie ihre harten Strafen längst verbüßt haben, wenigstens die Genugtuung, daß ihre Ehre rehabilitiert wurde. In dem Wiederauf- nahmeverfahren wurden die Angeklagten von dem Essener Rechtsanwalt Dr. Viktor Niemeyer verteitigt. Die Geschworenen sprachen auf Antrag des Staatsanwalts alle Opfer des fürchterlichen Justizirrtums frei. gespart und stets wohlbekömmliche Getränke gehabt und Likörquali- täten erzielt, die in in- und ausländischen Spezial-Markcn mindestens ebenbürtig zur Seite gestellt werden können, aber trotzdem doppelt- und dreifach, ja sogar'bis das Zehnfache billiger sind. Ein Miß lingen ist gänzlich ausgeschlossen. Erhältlich in ganz Deutschland in den bekannten meist durch Schilder kenntlichen Drogerien usw., wo nicht, zu beziehen von der Essenzenfabrik Otto Reichel, Berlin 80., Eisenbahnstr. 4, die auch das wertvolle reich illustrierte Rezeptbuch „Die Destillierung im Haushalte" auf Verlangen sofort kostenfrei versendet. »US ML» 8-nmoHivrs. i-ür Krem!« und 8 U 0-svc.cic snrmbcku^etl diidei b-unE st 8 und tterven, Muskeln. 8 «Knocken, ^ä!inein;v.,ei-LenvtLp3nn L » krait und Mll-.LILnäskälnLksit. Kinder bs K K kommen iW ttsdrsatrxenuss ein dlükendesM M-mZ-I -m IWusatren b-inxtH I Krsnkkelt und LiectUum. 8 8 vr. uuk Uer U z Leul-eüen ^.crtte-VMLwm- I tunA in Sairburx: Veit über I IvgOOLLuxlinM und Kinder Mken jäkriick »n ^LiirssiL- kuvger ruxrunde und nock viel gegsser ist die Libl der Krwscksenen, die äurcb Krrnidieit aller ^rt vorreitis deM^ode verksllen. Lanitstsrat Or. LiiNossr sckreibt: leb Kelte I4LkrsLlr »usscror-icntlick vicktie und «erbe dasselbe Qesunde» und Kranken emptFilen. rumal biLkrsair in den Speisen unzenü^end vorksnäen ist. 8nn!tnt,rM Or. UNersberser schreibt in seinem kuck: jeder, der gesund bleiben Lnd alt «erben «illf muss ernstliek bestrebt sein, seine sLmtlicken Ore-me, Funxe, Keder, vieren, Visse, vsrm, Nirn usv. stets in kiotter Punktion ru «Msiten, und d»ru ist der kirikrsslrxenuss uncrlrsslick. 2u berieken durck sliL^potbcken, vrozerien usw. oder Mir.' Snontoi-tum, lrreiden-sisllsbsukr Preis L Kilodose » 4.80, 1/2 Kilodose U r.30, krobc- dose lki I.so 8:lLpS«n»toelum. z Gerate. Ou e NeilerkolLe prosp. trci. KNr' ktsturieilb^lck, 4 starke Künde, L ikiül bspl. scbon verkauft. Preis32 ?.t -W... Iisiis8s!r vsrUner (ZsIksiOsbörss. Da heute vom AuSlande nur wenig Anregung vor lag, so wickelte sich das Geschäft in Weizen und Roggen recht schleppend ab. Die Kurse waren wenig verändert. Auch Hafer und Mais blieben vernachlässigt. Gerste war dagegen etwas mehr gekauft, Mehl still, Rüböl bet leicht anziehenden Kursen etwas lebhafter. Dresdner Produkten-Börse, 6. Februar. 1911. Wetter: Bedeckt Stimmung: Ruhig. Um 2 Uhr wurde amtlich notiert: tvenen, weißer, — M, brauner, alter, 74—78 Kilo, M, do. neuer, 75—78 Kilo, 192—198 M, do. feuchter, 73—74 Kilo, 186—189 M, russischer rot 214—224 M, do. russ. weiß M, Kansas , Argentinier 218—221 M, Australischer — M, Manitoba 224—232 M. Roggen, sächsischer alter 70—73 Kilo M , do. neuer70 —73 Kilo, 144-150 M., do. feuchter, 68-69 Kilo, 138-141 M., preußischer 153-157 M., russischer 164-167 M. Gerste, sächsische, 170-180 M, schlesische 190-205 M, Posener 180-200M, böhmische 210-230 M, Futtergcrste 129-137 M. Hafer, sächsischer 158—164 M, beregnete 139—154 M, schlesischer 160-166 M, russischer loco 159-166, M. Mais Cinquantine 162—170 M, alter — M,Rundmais,gelb, 136—138 M, mnerikan. Mired-Mais , Laplata, gelb, 138—141 M, do. neu, feucht — — M. Erbsen, 160—180 M, Wicken, 173—185 M. Buchweizen, inländischer 180—185 M, do. fremder 180—185 M, Gelsaaten, Winterraps, scharf trocken, , do. trocken , do. feucht . Leinsaat, feine 385-395 M, mittl. 370-380 M., Laplata 385-390 M. Bombay - M. 395 Rüböl, raffiniertes 64,00 M. Rapskuchen (Dresdner Marken) lange 11,50 M, runde M. Leinkuchen (Dresdner Marken) l 19,50 M, ll 19,00 M. Malz 29,00-33,00 M. lveizenmehle (Dresdner Marken): Kaiserauszug 35 00—35,50 M. Grießlerauszug 34,00-34,50 M, Semmelmehl 33,00-33,50M, Bäckermundmehl 31,50—32,00 M, Grießlernumdmehl 23,50 bis 24,50 M, Pohlmehl 17,50-19,00 M. Roggenmehle (Dresdner Marken) Nr. 0 24,50—25,00 M, Nr. 0/1 23,50—24,60 M, Nr. 1 22,50-23,00 M, Nr. 20,00-21,00 M. Nr. 3 16,00—17,00 M, Futtermehl 13,00-13,40 M. weizenkleie (Dresd. Mark.): grobe 9,60-9,80 feine 8,60-9,00 M. Roggenkleie (Dresdner Marken): 10,80—11,00 M. Magdeburger Wettervorhersage. Mittwoch, den 8. Februar 1911. Milder, windig, vorherrschend wolkig bis trüb, in dem nördlichen und östlichen Deutschland etwas Niederschläge, im übrigen Gebiet vorwiegend trocken. Wettervorhersage der Kgl. S Landeswctterwarte zn Dresden Mittwoch, den 8. Februar 1911. Nordwestwind, wolkig, etwas wärmer, zeitweise Schnee. „Ja, mein Hirz, dein Vater hat recht; unzählbar wie der Sand am Meer sind die Menschen. Und doch glaubt jeder, daß sein Schicksal bedeutend und groß genug sei, eine Welt zu er- schütiern. Auch ich habe es geglaubt, und doch ist e» eben nur ein kleines, armer Menschenichicksal, so wie Millionen et tragen müssen. Freilich, da« ist eine ernste und schwere Philosophie, viel zu schwer für dein kleine« Köpfchen. Vielleicht verstehst du mich späier, wenn du größer bist, und wenn du deine Lonny dann nicht vergessen hast." „Ich verg fle dich nie!" sagte Elsy ernsthaft. Lcvnie schlang ihre Arme um die Schultern de« Kinde«, und so saßen sie wortlo« und bljckten auf die Wellen hinau«, bi« Harty herangelaufen kam, lebhaft wie immer, mit hundert Fcagen und Wünschen. 4- * * Heiho, horrido! Echnitzeljagd l Da ist der R-ilrr, der den »Fachs" markiert. Der Auch», schwänz flattert vor seiner Schulter. Nun geht'« voran durch dick und dünn, durch Dorn und Gestrüpp, über Hecken und Gräben. Und immer fliegen die Schnitzel hinter ihm her. So grht's weiter. Sein Pferd, ein Fuch«, ist rin tüchtiger Renner, der vor keinem Hindernis zurückschrrckt. Jetzt taucht wieder eine Anhöhe vor ihm auf. Allons! Hinauf geht e» die steile Böschung, an der an« deren Seite wieder hinunter. Die Schnitzel fliegen! Und nun kommt er gn «in Dorf. Die Dorfstraße ist schnurgerade und eben, die soll e« nicht sein. Aber da ist eine Scheune offrn. Man ist bei der Arbeit, denn drüben auf der anderen Seite steht da« Tor auch nach den Feldern. Emen Moment stutzt der Gaul. Dann geht r« hindurch, daß die Spreu stäubt und aufwirbelt. Und die Schnitzel fliegen! Der Bauer steht ganz verdutzt. Nanu? Da« war ja der leibhaftig« Gottseibeiun«! Oder der wilde Jäger! Und da! «Herr behüt' un«!* — Da kommt e« angrbraust, zehn, nein, mehr, wohl zwanzig Reiter, immer den Schnitzeln nach. Vor dem Echeunentor wieder «in kurze« Halt. Und dann geht« hin« durch daß der Staub bi» zu den Dachsparren aufwirbelt. Hei, Schnitzeljagd! Eine Dame ist darunter, ein junge» Mädchen von sechzehn Jahren. Der Herrenhut mit dem weißen Schleier sitzt keck auf dem braunen Haar, da» in kurzen, krausen Locken um da» Köpfchen flattert. Ein dunkelblaue» Reitkleid umschließt knapp die noch kindliche Figur. Die Augen strahlen, der Mund lacht. »Hipp, Hepp!" ruft sie. Di« Reitgerte berührt den schlanken Hal« ihre« Pferde«. »Allons, Lady!" Und mit frischem Mut fliegt die Stute dahin, daß die Hufe kaum den Boden berühren. Da« ist Flony Horfifield, bei der jetzt Leonie al« Gesell schafterin tätig ist, Da aber Leoni« nicht r«ii«t, mußt« sie heute im Schloß Horstmoncrux bleiben, wo sie später di« Hon neur« zu machen hat, wenn sich die ganze Jagdgesellschaft zum Diner versammelt. Hinter dem Dorfe ist da« Terrain glatt und eben. Weit dehnen sich die Felder ringsum. Der „Fuchs* kann sich nicht mehr verstecken. So wird er bald von seinen Verfolgern ent deckt und mit lautem „Hallo* angenommen. Nun jagt man k vu« Und immer weiter stiebt die wilde Jagd — der „Fuchs* voran, die andern hinterher. Einig« «rmattr« und lassen nach. B«i andern vermindert sich die Entfernung stetig. Zu diesen gehört Flony Hei, wenn sie doch den Fuchsschwanz bekäme! Sie spornt ihre Laty von neuem. Jetzt ist sie fast allein an der Spitz« d«r Jagd. Sie kommt d«m „Fuchs* bi» auf Pferdelänge nah«, und nun — «in letztrr Ansporn, «in — Ruf — und da hat sie ihn! Di« Trophäe ist in ihrer Hand. Ein Jubelruf ertönt von ihren Lippen. Sie schwingt die SiegrSbeute hoch in der Rechten. Nun kommen auch die übrigen Jag der kühnen, jungen Reiterin, die alle Hul- digung«n mit strahlendem Lächeln hinnimmt. Manch kecke» Wort fliegt hinüber zu den älteren Herren, die sie gern necken möchten. Besonder» ihr Vater, Lord Horst field, nimmt fi« halb im Scherz, halb im Ernst in» Gebet und schilt sie ob der tollen Hetze. „Oh, nicht so brummen, Pal* schmeichelt sie. „Sieh her, Lady und ich sind beide noch ganz frisch. Ernstlich kann «n» doch da« nicht« schaden.* Und der Lord lächelt. Im Grunde ist er doch flol, auf sein kühne» Töchterchen, sein einzige» Kmd, bei dessen Geburt die Mutter gestorben war. Ihm, dem im Haus« Sohn und Erbe fehlte, war diese Tochter alle». Fast wie «in Jung« wurd« sie erzogen. Schon mit fünf Jahren saß sie fest und tadello« im Sattel. Er ließ sie nach Herzenslust gewähren, ließ sie reiten, angeln und auch radeln, wa» damal» noch in England für eine Dame sehr wenig schick lich befunden wurde. Er freute sich, wenn sein „Junge* mit ihm durch dick und dünn ging, AuS diesem Jungen solle« Leonie Berg nun plötzlich eine Dame machen. Eine schwere Aufgabe! Flore y wollte vor allem fremde Sprachen treiben. Mit einer Fianzöfin hatte der Lord «» schon versucht. Der Versuch meß- glückte gänzlich. Flony spielte der lebhaften Französin böse mit, zankte sich mit ihr, gehorcht« ihr ebensowenig wt« früher ihren englischen Gouvernanten, dachte gar nicht daran mit ihr Französisch ,u sprechen, und bat ihren „Pa* so lange, bi» er die lästige Aufpasserin wieder sortschickte. Daraufhin hatte er sich voraenommen, -« einmal mit einer Deutschen zu versuchen. Sein Freund, der R'verend Bateman, hatte bei paffender Gelegenheit sein Augenmerk auf Leoni« Berg, di« bisherig« Er, eherin von dessen beiden Kindern, gelenkt. Di« «ist« Vor stellung Leonie«, die mit einer längeren Aulsprache verbunden war. führt« zum Engagemant, und schon nach den ersten W°ch-n hatte der Lord allen Grund, zu glauben, daß ihm di« rechte Wahl gelungen sei. Er war so einsichtsvoll, sich von vornherein e, kerne leichte Aufgabe sei, seinem verzog«"«'' L-eblmg weibliche Manieren und den gewissen Anstrich vornehm«» Erziehung bei- zubringen. Aber er wußte auch, daß «' K°b, durch dir sein Jrrwich immer zu zähmen »>ürde Da» erste waren Tüte und Liebe; für -in liebevolle« Wort, eine gütige E,Mahnung war Flony immer empfänglich, immer dankbar. Strenge dagegen macht« fi« sofort trotzig, starr und hart. (Fortsetzung folgt.)