Volltext Seite (XML)
cln rin, >0, byl tllixs». nkrsi, Zubehör ermieten. >. 54. »7. 'L lbe ss. Rl. sdiUek. ilsp. 6, ?ie„ Zeit hast. ss. Bl. ^ckark. kein gn t zu ver- '. Bl. Gesicht, iner, sam- n Leint. -Seife resden. »UlSnitz. N«r- mdi ntnel». Wochenblatt Penns pneclien ^efegiamm-M^se: No. iS ^oc1ienb!aff pulsnik. und Umgegend für Pulsnitz Amts-Blatt 7^ Druck und Verlag von L. L. ^örster's Erben. Verantwortlicher Redakteur Otto Dorn in Pulsnitz. Expedition: Pulsnitz, Bismarckplatz Nr. 2S5. 54. Jahrgang. Donnerstag, deg 16. Januar 1S02. Der Stadtrat. I)r. Michael, Bürgermeister. Inserate für denselben Tag sind bis vormittags zo Uhr aufzugeben. Preis für die einspalt. Zeile oder deren Raum zo H. Reklame 20 H. Lei Wiederholungen Rabatt. Olle Annoncen-Expeditionen nehmen Inserate entgegen. 'Wekcrnntmcrchung. Herr Schuhmachermeister Mar Kemnih hier, Albertstraße Kat. Nr. 275 ist heute als Trichtneuschaner für hiesige Stadt in Pflicht genommen worden, was hiermit zur öffentlichen Kenntnis gebracht wird. Pulsnitz, am 16. Januar 1902. des König!. gmlsger>iM§ und -es Ska-knatües 2» pulsnilL. Amtsblatt für den Uegrk des Aonigl. Amtsgerichts Pulsnitz, umfassend die Ortschaften: Pulsnitz, Pulsnitz Ul. s., Böhmisch. Vollung, Großröhrsdorf, Bretnig, Hauswalds, Ohorit, Gbersteina, Niedersteina, Weißbach, Oberlichtenau, Niederlichtenau, Friedersdorf - Thiemendorf, Mittelbach, Großnaundorf, Lichtenberg, Ul.-Dittmannsdorf, Erscheint Dienstag, Donners tag und Sonnabend. Beiblätter: Illustr. Sonntags blatt und landib. Beilage. Nbonnement: Monatl. so , vierteljährlich z.25, bei freier Zustellung ins Haus sowie durch die Post unter No. 805Y s.HO. Der Besuch des Prinzen Heinrich von Preutzen in Amerika. Kaiser Wilhelm hat seine persönliche Liebenswürdigkeit und seine ritterliche Gesinnung wieder einmal in den Dienst der Politik gestellt, und hierbei abermals einen unbestreit» baren Erfolg erzielt. Denn zweifellos gewinnt seine liebens würdige Einladung an die älteste Tochter des Präsidenten Roosevelt, die Taufe der auf Staten-Jsland bei New-Dark erbauten neuen Dacht des Kaisers zu vollziehen und seine telegraphische Mitteilung an den Präsidenten selbst, er habe den Prinzen Heinrich, seinen Bruder, beauftragt, ihn beim Stapellauf der neuen Dacht zu vertreten, in Berücksichtigung der obwaltenden Umstände unverkennbar eine politische Be deutung, und ebenso gewiß ist es auch, daß dies Auftreten des deutschen Herrschers einen tiefen Eindruck auf die ame rikanische Nation gemacht hat. Man wird in der Annahme kaum sehlgehen, daß Kaiser Wilhelm angesichts der loyalen Zurückweisung, welche die Unionsregierung der antideutschen Hetzereien, der chauvinistischen Partei im Lande, der Jingo«s, anläßlich des deutsch-venezuelanischen Conflicts widerfahren ließ, seinerseits durch eine besondere Aufmerksamkeit gegenüber Amerika und den Amerikanern zu erwidern wünschte. Der bevorstehende Stapellauf der aus amerikanischem Boden er bauten kaiserlichen Nennyacht ist nun von dem Monarchen dazu auSersehen worden, diese Absicht ins Werk zu sitzen, und wenn der Kaiser die älteste Tochter des Unionspräsidenten ersucht hat, bei der gedachten Feierlichkeit die Hauptrolle zu übernehmen, und wenn er außerdem seinen eigenen Bruder zu derselben entsendet, so leuchtet aus diesem doppelten Schritte des kaiserlichen Herrn ohne Weiteres dessen Wunsch hervor, einer ursprünglich nur privaten Angelegenheit von ihm einen bedeutungsvollen Nahmen zu verleihen. In Amerika würdigt man sehr wohl diese Absicht des deutschen Kaisers und ganz besonders den angckündigten Besuch seines Bruders jenseits des Atlantischen Ozeans, 'n welchem Vorgänge man mit Recht eine Ehre und eine Aus zeichnung erblickt, welche Kaiser Wilhelm der gesamten amerikanischen Nation erweisen will. Hat doch noch niemals ein Angehöriger des HohenzollernhauseS amerikanischen Boden betreten, so daß nunmehr Prinz Heinrich als erster preußi scher Prinz auf dem Gebiet der Vereinigten Staaten erscheinen wird, was ja schon an sich einen außergewöhnlichen Vorgang darstellt. Es ist begreiflich, daß n-ben der auszeichnendcn Aufmerksamkeit, die speziell Miß Roosevelt seitens des deut schen Kaisers zu teil geworden ist, die amerikaniscke Reise deS Bruders desselben der Eigenliebe und dem Selbstbe wußtsein der Amerikaner ungemein schmeichelt, daher soll denn auch dem erwarteten hohen Gast ein überaus glänzen der Empfang auf amerikanischer Erde bereitet werden. Das nordatlantische Geschwader ist bestimmt, ihn seierlichst einzu holen, bei seiner Landung in New-Dark wird der Präsiden tensalut von 21 Schüssen, der sonst nur regierenden Fürst lichkeiten zukommt, abgefeuert. Im Mittelpunkte der Festlich keiten, die zu Ehren des Prinzen Heinrich während seines Aufenthaltes in den Vereinigten Staaten geplant sind, dürste ein großes Festmahl stehen, welches vom Präsidenten Roose velt in Washington veranstaltet werden wird und zu welchem die hervorragendsten Notabilitäten der Union eingeladen werden sollen. Im Uebrigen steht Näheres über die Einzel heiten für den Empfang deS Prinzen Heinrich in New-Dark und Washington, sowie über die Dauer seines Aufenthaltes noch aus. Abzuwarten bleibt allerdings, inwiefern die in Berliner politischen Kreisen umlaufenden Gerüchte, wonach sich die Entsendung des Prinzen Heinrich nach Amerika nicht aus ihren unmittelbaren Zweck beschränken würde, etwa begründet sein sollten. Selbstverständlich kann keine Rede davon sein, daß die Reise des Prinzen über den Atlantischen Ozean vielleicht bestimmte politische Abmachungen mit den leitenden Persönlichkeiten der Union zeitigen würde, dies erscheint schon im Hinblick auf die Stellung des Prinzen, die ja dem Aus lande gegenüber keinerlei verantwortlichen oder verbindlichen Charakter besitzt, als ausgeschlossen. Wohl könnte aber immerhin gehofft werden, daß seine Besprechungen mit den maßgebenden Männern des großen tr ansatlantischen Staats wesens vielleicht dazu führen, das Verhältnis zwischen dem deutschen Reiche und der nordamerikanischen Union vollständig klar zu legen und hierdurch etwaigen erneuten Versuchen der amerikanischen Jingorpartei, die deutsch - amerikanischen Beziehungen zu trüben, im Voraus wirksam zu beaegnen. Sicherlich ist der Wunsch vollauf berechtigt, daß bei den vielfachen lebhaften und langjährigen Verbindungen zwischen Deutschland und den Vereinigten Staaten das künftige gegenseitige Verhältnis zwischen beiden Reichen sich nur noch freundschaftlicher gestalten möge, und der angekündigte Besuch des Punzen Heinrich in Ame-ika erscheint nur geeignet, diesem Wunsche Vorschub zu leisten. Oertliche uv- sächsische Angelegenheiten. Pulsnitz. Ein schöner patriotischer Abend steht be vor ! Der Kommers zur Feier der Gründung des deutschen Reicht« und zur Vorfeier deS Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers, am 18. Januar veranstaltet von der hiesigen freiwilligen Krankentiäger-Kolonne und dem Königlich Säch sischen Militär - Verein. In den meisten Vereinen und Korporationen unserer Stadt sind bereits Einladungen an die Mitglieder ergangen. Mochten sie doch recht zahlreich an dem Kommers teilnehmen, damit er sich zu einem lebhaften gestalte. Das Programm zeugt von einem sehr geschickten Arrangement. Reden auf Ihre Majestäten den König und Kaiser, sowie auf das deutsche Vateiland, allgemeine Gesänge und Vorträge des Militär - Gesangvereins und der hiesige» Stadtkapelle werden mit einander abwechseln. — Wenig bekannt ist die Bestimmung des Jnvaliben- vkrsicherungsgesitzes, daß Versicherungspflichlige behufs Erlangung höherer Rente freiwillig höhere Versicherungs- beitrüge, als der Lohn betrüg', zahlen können. Es sind jedoch die Arbeitgeber nur verpflichtet, die Hälfte der Beiträge nach dem wirklichen Arbeitsverdienst zu zahlen. — Die Termine deS Aprilumzuges fallen diesmal recht eigenartig, am 30. und 31. März haben wi Ostern, sodaß »och den geltenden Bestimmungen der Umzug am dritten Feiertage zu beginnen hätte. Man möchte aber natürlich schon zum Feste in der neuen Wohnung sein, um sie in Ordnung bringen zu können, und so wird sich dies mal infolge gegenseitiger Verständigung der ein- und aus- ziehenden Mieter der Umzug voraussichtlich schon zum Teil am 29. März, dem Oster-Sonnabend, entw'ckUn. — Das Königliche Ministerium des Innern teilte dem Direktorium des Londesobstbauvereins mit, daß durch das Deklorationsbureau in Hamburg bei der Untersuchung amerikanischer A-pfel die San Joss-Schildlaus vielfach lebend vorgefunden wurde. — Der Landesobsibauverein für dasKönigreichSachsen hat in fei- en Sitzungen am 24. August und 23. November v. I. 'm Restaurant Kn-ist in Dresden unter dem Vorsitz deS königl. Kammerherrn AmtShaup'mann von Schroeter- Meißen ein neues Odstsortiment für das Königreich Sachsen ausgestellt. In der ersten Sitzung wurde das bisherige Normal-Obstsortiment einer Revision unterzogen, in der zweiten Sitzung befaßte sich der Ausschuß mit der Auf stellung des engeren Kernobstsortiments, welches zur all gemeinen Anpflanzung als Hoch- und Halbhochstämme zur Massenerzeugung der Früchte empfohlen wurde. Von diesem Sortimente werden Edelreiser an die Mitglieder des LandeS- obstbauvrreins unentgeltlich abgegeben. Ferner wurden jene Sorten, welche sich von Kern- und Steinobst für die verschiedenen niedrigen Formen eignen, sowie Schalen- und Beerenobstsorten in das Landessortiment ausgenommen. Das letztere besteht nun aus 50 Sorten Aepfel und 50 Sor- ten Birnen. Von Steinobst wurden bestimmt 15 Sorten Kirschen, 10 Sorten Pflaume», 12 Sorten Pfirsiche und 5 Sorten Aprikosen. Ferner wurde ein Sortiment Hasel nüsse und Beerenobstfrüchte ausgewählt. Die Veröffent lichung des Landessortiments erfolgt in nächster Zeit in Form einer besonderen Broschüre, welche den weitesten Kreisen der sächsischen Obstbaumzüchter zur Verfügung ge stellt wird. Königsbrück. Ja Cosel bei Königsbrück ist am 11. dieses Monats der Königlich Sächsische Forstmeister Oskar Schwarz gestorben. Dresden, 15. Januar. Am Dienstag Abend g gen 6 Uhr ist erstatteter Anzeige zufolge ein unbekannter Mann, welcher Arbeiterkleidung trug und weißen Vollbart hatte, von der Albertbrücke aus in die Elbe gesprungen und im Wasser verschwunden. — Auf der Kreuzung der Bauhof- und Ehrlichstraßs wurde am Montag Nachmittag ein sechs Jahre alter Knabe von einem Lastgeschirr überfahren und so schwer veiletzt, daß er gestern starb. Dresden. (Sächsischer Landtag.) Erste Kammer. Die erste Kammer trat Montag Mittag 12'/^ Uhr zur 12. öffentlichen Sitzung, der Se. Königliche Hoheit Prinz Georg beiwohnte, zusammen und ließ die Petition des Lehrers Stoß in Unterlosa um Anrechnung früher im Volks- und Pcivatschuldienst verbrachter Dienstjahre bei Gewährung von Altert zulagen auf sich beruhen, worauf die vierte Deputation anzeigte, daß die Petition Robert Theodor Müller'« in Redemitz und eine anonyme Petition, die Erhebung von Steuerzuschlägen betreffend, auf Grund von Z 23 der Land tagsordnung kür ungiltig zu erklären seien. Damit endete die Sitzung. Zweite Kammer. Die zweite Kammer nahm in ihrer 24 öffentlichen Sitzung, der StaatSminister Or. Rüger mit einigen Negierungskommiflaren beiwohnte, den Entwurf eines Gesetzes, betreffend die Erhöhung der Gerichtsgebühren um 25 Prozent in die allgemeine Vorberatung. Abgeord neter Or Küblmorgen-Dresdcn regte an, die Erhöhung nicht auf Wechselprotestkosten anzuwenden und beantragte die Ueberweisung des Dekrets an die Gesetzgebungsdeputation in Verbindung mit dec Finanzdcputation. Vizepräsident Or. Schill-Leipzig empfahl, in das Gesetz eine Bestimmung über die Dauer der Wirkung des Gesetzes aufzunehmen und wenn man auf die Dauer ohne Erhöhung der Gerichtskosten nicht auskommen sollte, eine systematische Reform der Ge richtskosten vorzunehmen. Darnach fand der Antrag vr. Kühl morgen einstimmige Annahme. Dresden, 14. Januar. Se. Exzellenz, General der Infanterie Freiherr v. Hausen, der kommandierende General des XII. (1. Kgl. Sächf) Armeekorps, hielt am gestrigen Abend in seiner Villa an der Residenzstraße eine größere Festlichkeit ab, welche durch die Anwesenheit Ihrer Kgl. Hoheiten dec Prinzen Georg, Friedrich August und Johann Georg ausgezeichnet wurde. In der meist auS löhercn O-fizieren bestehenden Gesellschaft bemerkte man auch Se. Exzellenz, den Kriegsminister Edler v. d. Planitz. — Oberlausitzer Industrie- und Gewerbe-AuSstellung in Zittau 1902. Mit dem Beginn des neuen Jahre» haben die Ausstellungsarbeiten einen erfreulichen Fortschritt gemach'. Die Ausführung der Haupthalle und der Maschinen halle ist vergeben; die Kosten für die leihweise Ueberlaffung derselben betragen za. 60,000—70,000 M. Mit dem Bau der Hallen wird sofort begonnen. Die Plakate der Ausstel lung kommen nun in der ganzen Oberlausitz zur Verteilung, dieselben finden überall Beifall und gute Aufnahme. Die erste Postkarte ist nahezu vergriffen, eine zweite offizielle Postkarte wird in nächster Zeit herausgegeben. Der Herr Kreishauptmann v. Schlieben hat den ersten Ehrenvorsitz der Ausstellung übernommen. Bei Anwesenheit deS Herrn in Zittau sprach derselbe den Wunsch au», die gesamte Industrie der sächsischen Oberlausitz möge in der Ausstellung vollzählig vertreten sein. Die Vertreter der sämtlichen Gewerbevereine der sächsischen Oberlausitz kommen am 19. Januar zu einer Besprechung nach Zittau, um über die weitere Förderung des Ausstellungs-Unternehmens zu beraten. Es sei hiermit nochmals darauf hingewiesen, daß der Schlußtermin für Anmeldungen zu dieser Ausstellung auf den 1. Februar d. I. festgesetzt ist. Für später eingehende Anmeldungen ist ein« erhöhte Platzmiete in Aussicht genommen.