Der Weihnachtsstern (Poinsettia pulcherrima) und die Mistel (Viscum album) als Schmuck auf dem festlichen Weihnachtstisch. H. Rothe. <Aufn.: A. Matzdorff.) Christ=Stern. Sind auch der Vögel Flötlein all verstummt und alle Blüten ganz in Schlaf versunken, hat sich die Ferne nebelgrau vermummt und scheint die Sonne wolkentief ertrunken — so strahlt uns doch die Tanne lichterbunt, schneeüberjauchzt des Glockenliedes Wehen, und neue Freude singt der Kinder Mund: — Nur muß im Herz uns Christi Krippe stehen! Kurt Bock. Dageförde: Schmücket mit Blumen den festlichen fisch. Aber schmückt ihn mit deutschen Blumen! Deutsche Weihnacht ist ein Fest, das es auf der ganzen Welt in solcher Innigkeit und ausgestattet mit einem solch intimen familiären Charakter nicht wieder gibt. Daher ist auch „Deutsche Weihnacht" ein ganz eindeutiger Begriff geworden. Und deutsch soll alles sein am Weihnachtsabend. Wird eine echt deutsche Hausfrau wohl Apfelsinen und Bananen oder amerikanische Äpfel auf den Gabentisch legen? Wohl kaum! Schon aus einer inneren, vielleicht ihr ganz unbewußten Ein- Stellung heraus, wird sie diese undeutschen Sachen ablehnen. Sie wird auch Blumen wählen gerade an diesem Abend, die deutschen Gärtnereien entstammen, soweit sie dieselben als deutsche zu er= kennen vermag. Und da möchte ich hier einmal kurz einige Fingerzeige geben: Die Maiblume ist immer deutsch, ebenso stammt der Weihnachtsstern, die Poinsettia, (siehe Abb. oben!) immer aus deutschen Glashäusern. Deutsch sind auch die duftenden Veilchen, die großblumigen ohne Duft stammen von der Riviera. Auch beim Flieder weist uns der Duft mit ziemlicher Bestimmtheit den rechten Weg. Ähnlich liegt es bei den Rosen und Nelken, allerdings noch viel unsicherer, denn auch deutsche Treib« hausrosen und «Nelken haben oft einen nur schwachen Geruch. Bezüglich dieser Blumen muß man sich eben auf die Ehrlichkeit der Verkäufer verlassen. Aber fordern soll man immer nur deutsche Blumen! Dezemberheft 1931 385