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8. Jahrgang « Dresden, den 15. Dez. 1933 Nummer 12 A * 8 " Jur unsere Lehrlinge, Monatsbeilage zum Sächsischen Gärtnerblatt R dem Amtsblatt der Fachkammer für Gartenbau Wom Handwerkszeug des chärtners Bon A. Sl essen 'in Pillnitz Handwerkszeug braucht der Gärtner eine ganze Menge: Messer, Scheren, Spaten, Schaufel, Rechen, Hacken, "Stoßeisen, Radhacken, Tragen, Karren, Gießkannen, Spritzen, Pflanzhölzer, Reihenabzeichner, Schnuren und noch vieles andere. Rechnerisch betrachtet sind es Kleinig keiten. Das merken wir bei der Bestandsaufnahme am Jahresschluß. Mehrere Seiten sind gestillt, und es kommen noch keine hundert Mark dabei heraus, lieber alle zu schreiben, hieße ein Buch verfassen; darum will ich nur Bemerkungen zu einigen machen und sagen, wo es m. E. noch fehlt. Messer und Scheren werden so gut angeboten, besonders hier in Sachsen, daß ich keine nennenswerten Verbesserungen vorzuschlagen weiß. Als Gebrauchsmesser würde ich immer nur solche mit ein erKlingewählen. Späten sind in den letzten Jahren sehr vervollkommnet worden. Atan wird nur noch solche kaufen, bei denen das Blatt aus einem Stück besteht; solche mit aufgenieteten Platten sollten ausgeschiedeu werden. Für gutes und tiefes Graben muß der Spaten seine Norm länge von 28 om haben. Kurze, abgearbeitete Spaten lassen sich noch ausnützeu für Kantenstechen, für Graben, wenn der Boden nur flach gewendet zu werden braucht, in Frühbeeten, zwischen eng stehenden Ge wächsen ; wo es in Wegen gilt, Gras abzuschälen, ist der kurze Spaten ebenfalls am Platze. Von Schaufeln würde ich die einfachen Tellerformen nicht mehr kaufen, sondern die mit leicht hochgebogenem Rand. Dazu gehört dann eigentlich ein Quergriff oben am Stielende, weil diese Formen, nament lich größere Nummern, leicht seitwärts tippen; am Quergriff greift die Hand fester. Das gilt besonders für lange Stiele. Für Arbeiten in engen Räumen sind Schaufelstiele von 85 om Länge praktisch; man muß sich etwas mehr bücken, aber es arbeitet sich gut, weil die Last dicht an unserer linken Hand ruht und wir leichter heben. Nur hoch laden und weit Wersen kann man mit den kurzstieligen Schaufeln weniger gut. Gute Hacken suche ich schon lange. Für leichten, sandigen Boden eignen sich die sogen. Tigerhacken gut, aber nur zum flachen Durch ziehen der Oberfläche. Auf etwas schwererem Boden ist mit ihnen nichts zu machen; da fassen sie nicht genug an. Die besten Hacken von ge nügender Schwere sür den hiesigen Boden taufte ich bei Schmiede- meister Bormann in Deersheim (Kr. Halberstadt).