2. Jahrgang « Dresden, den 1. Dezember 1927 » Nummer 12 V: Y: -St -St -k Jür unsere Lehrlinge Monatsberlage zum Sächsischen Gärtnerblatt dem Amtsblatt der Fachkammer für Gartenbau Wer über andere Schlechtes hört, Soll es micht weiter noch verkünden; Gar, leicht wird Menschenglück zerstört, Doch schwer ist Menschenglück zu gründen. Fr. v. Bodenstedl. Wer kennt Chlorophytum comosum t Bei der letzten Gehilsenprüfung im Staatlichen Großen Garten zu Dresden kannte nicht einer der 9 Lehrlinge die in den meisten Gartenbaubetrieben gemischter Art unzutreffende alte, bekannte Topf pflanze Obloroxlr^tam eonEnm, von der wir gewöhnlich die bunt blättrige Abart aurso-marAinatum vor uns haben. Diese aus dauernde Südafrikanerin, die zu den Liliengewächsen (Liliaceen) gehört, hat fleischige Wurzeln und lebhaft grüne, die Spielart gelbgrün ge streifte, lange schmale Blätter. Die Weißen Blütchen erscheinen an langen Stielen in lockeren Trauben. Die Pflanze treibt auch gern unfruchtbare Stengel mit Blattbüscheln, an denen sich Luftwurzeln bilden, eine Eigenschaft, durch die das Gewächs leicht vermehrt werden kann. Richt nur zur Ausschmückung von Wintergärten und Kalthäusern, sondern auch §ls Zimmerpflanze ist das anspruchslose und unempfind liche Chlorophytum wertvoll, desgleichen zur Bepflanzung von Körben und Schalen („Jardinieren"). Auch als Ampelpflanze ist die hübsche Pflanze geeignet, wenn man die Ausläufer frei wachsen läßt. Wißt Ihr nun, welche Pflanze ich meine? Die Kenntnis seltener Gewächse wird zur Gehilfenprüfung nicht verlangt, aber wie eine solch häufig unzutreffende Zierpflanze heißt, könnten Lehrlinge aus gemischten Betrieben am Ende ihrer Lehrzeit im allgemeinen schon wissen. Be tone Obloropb^tum, nicht (Moroxbzckum! Das Wort setzt sich zusammen aus cliloros (grünlich) und pb^ton (Pflanze). In manchen Gärtne reien und Preisverzeichnissen hat das in Rede stehende 6K1oropbytum auch andere Namen, z. B. 0. KtornkorAianuin oder OoräMno vivipara, auch wohl?luckg,nAium varioMtum. Aus diesen „Beinamen" (Syno nymen) erseht^Jhr auch, daß unsere Pflanze mit der wohl jedem be-- kanuten Ooräzckina (Draeasim) inäivisa („Jndivisen") nahe verwandt ist. Wom Wärmemesser (Thermometer) Obgleich heute im allgemeinen die Temperaturgrade fast nur noch nach 0 (Celsius) bezeichnet werden, ist es doch nötig, etwas von der