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8 * § * § § -k P; ß * 2. Jahrgang > Dresden, den 1. September 1927 » Nummer 9 Jür unsere Lehrlinge Monatsbeilage zum Sächsischen Gärtnerblatt dem Amtsblatt der Fachkammer für Gartenbau Lebensbilder deutscher Härtner 2. Carl Noebelen *) Niete von Euch werden die schöne Zwergpalme ^/weu^ /toeöe?eu/ (nicht ÄoeLeZinr, wie man häufig fälschlich schreibt) kennen. Die wenigsten werden aber wissen, daß sie nach einem deutschen Gärtner, dem weltbekannten Orchideensammler Carl Rvebelen, benannt worden ist. Das Leben dieses tüchtigen Gärtners, dessen Name durch diese Palme in alle Kulturländer getragen wurde, ist auch sonst bemerkens wert, besonders für junge Gärtner, die von solchen Vorbildern manches lernen können. Deshalb werden die von dem Freunde Rpebelens, Herrn W. Hennis in Hildesheim, erhaltenen Mitteilungen, die nach stehend veröffentlicht werden, doppelt willkommen sein. Dt. -X- Carl Roebelen wurde am 19. Januar 1855 zu Geislingen (Würt temberg) als Sohn eines Drechslers geboren, besuchte die "Volksschule in Friedrichshafen, dann die Realschule. Den Gärtnerberuf lernte er im Lchloßgarten zu Friedrichshafen. Dann arbeitete er als Gehilfe auf Schloß Moos in Lindau, in München, im Darmstädter Hosgarten, in der Schweiz und in Frankreich, wo ich ihn 1879 in der Gärtnerei von Lüddemann in Paris kennen lernte. Seit dieser Zeit waren wir gute Freunde. Roebelen ging im Frühjahr 1880 nach St. Albans (England) in die berühmte Orchideengärtnerei von Sauder, der zu jener Zeit gern deutsche Gärtnergehilfen einstellte, tim besonders ge eignete Herren nach entsprechender Ausbildung als „Orchideenjäger" in tropische Länder zu schicken. 1881 wurde auch Noebelen mit Orchi deensammeln beauftragt, und zwar auf den Philippinen, von denen er manche schöne Neuheit auf den Londoner Markt brachte. Später sammelte er auf eigene Rechnung. Im März 1884 traf ich Noebelen zufällig im Hafen von Penang, ich kam vom Himalaja-Gebirge und war auf der Reise nach Singapore, und Noebelen kam von den Philippinen mit einer großen Sammlung Orchideen, hauptsächlich ffaucka die er damals entdeckt hatte, und war auf dem Wege nach London, um sie dort zu verkaufen. Nach Asien zurück gekehrt, bereiste er nun den ganzen tropischen Osten. Bald sehen wir ihn auf Borneo, bald auf Sumatra, Java oder einer anderen Insel, I. E. Eduard A. Petzold Seite f.