ausgezehrt war, wurde mit der Hälfte der ursprüng lich zugegebenen Säure zugebessert; es fand also eine Erhöhung um 0,05 pCt. statt. Die Schwellung ging sehr gut von statten und war nach reichlich 24 Stunden als genügend anzusehen. Als weiteren Beleg für die Richtigkeit unserer Vorschläge möchten wir noch folgende Thatsache mittheilen: Ein Gerber, welcher Sohlleder nach norddeutschem System unter Zuhülfenahme von Schwefelsäure als Schwellmittel herstellt, wandte sich behufs Rath- ertheilung an die Versuchsanstalt, weil er aus ver schiedenen Gründen mit dem Verlauf der Schwellung und mit dem fertigen Leder nicht zufrieden war. Bei näherer Feststellung der einzelnen Momente der Fabrikation ergab sich, dass die zum Schwellen verwendete Flüssigkeit etwa 0,4—0,6pCt. Schwefel säure enthielt. Auf Veranlassung der Versuchs anstalt wurde in dem betreffenden Betrieb die Kon zentration der Schwefelsäure auf die Hälfte herab gesetzt und die Schwelldauer von } auf 1 Tag ver längert. Das Ergebniss dieser Anordnung war, dass die Schwellung die gleiche wie früher war, dass dieselbe in den sich anschliessenden Farben er halten blieb und dass die Häute einen vortheil- hafteren Eindruck als früher machten, so dass dieses Verfahren beibehalten wurde und nunmehr schon längere Zeit mit gutem Erfolg in An wendung ist. Mancher wird einwenden, dass die Verwendung schwacher Konzentrationen zu viel Aufsicht ver lange und eine öftere Nachbesserung erfordere, da mit die absorbirte Säure wieder ersetzt werde, be sonders wenn eine andere Partie in die Schwell flüssigkeit eingezogen werde; eine stärkere Kon zentration biete den Vortheil, dass sie so stark sei, dass sogar mehrere Partien hintereinander ohne jede Säurenachbesserung geschwellt werden könnten. Der Betrieb ist allerdings in dem letzteren Falle ein einfacherer; diese Vereinfachung liegt aber durchaus nicht im Interesse der Qualität des fertigen Produktes. Wenn man z. B. im Aescher einen grossen Ueberschuss des wirksamen Bestand- theiles, des Aetzkalkes, giebt, so hat dies nichts zu bedeuten, weil der Aetzkalk sich nur verhält-