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22 früher erwähnt wurde, die Schwefelsäure und die Oxalsäure den Lösungen derselben in grösster Menge entzogen werden; die schwächsten Lösungen dieser Säure sind nach Ausführung der Schwell versuche fast vollständig erschöpft. Es verbleibt in denselben nur eine sehr geringe Säuremenge, welche durch Einbringen anderer Blössenstücke noch vollständig absorbirt werden würden. Tabelle XVI. Von 100 Theilen der ursprünglich vorhandenen Säure sind von der Blösse aufgenommen worden: Konzentration 0,1% 0,2% 0,4% Versuchsreihe A B F Th 0 ile P a H Oxalsäure .... 83,0 88,2 72,1 73,9 61,8 59,7 64,5 61,4 Schwefelsäure . . 86,5 90,7 67,3 69,2 44,2 37,3 48,5 44,8 Milchsäure . . . 58,2 76,9 43,8 40,3 32,7 33,2 38,4 35,6 Salzsäure .... 69,8 74,7 49,3 52,1 30,0 26,8 35,4 36,8 Essigsäure . . . 46,1 62,5 28,8 25,6 21,9 22,4 24,3 25,0 Bei allen den oben mitgetheilten Versuchen hat die Einwirkung der Säuremengen mindestens so lange stattgefunden, als in denselben noch eine merkliche Säureabnahme stattfand, also so lange, als die Blössenstücke noch Säure aufnahmen; bei den meisten Versuchen erstreckte sich die Dauer der Säureeinwirkung auf 72 Stunden, gleichgültig ob der Schwellprozess im gerberischen Sinne schon zeitiger als beendet anzusehen war. Diese Ver suche hatten also in erster Linie den Zweck, fest zustellen, welche Maximalmengen von Säure bei Anwendung verschiedener Säuren und verschiedener Konzentrationen von der Blösse aufgenommen werden. Da man in der gerberischen Praxis die säurehaltigen Flüssigkeiten nicht so lange ein wirken lässt, weil sonst Ueberschwellung und die damit verbundenen schweren Schädigungen der Lederqualität stattfinden würden, so ist es von grosser Wichtigkeit, durch Schwellversuche zu be stimmen, welche Säuremengen bei Anwendung ver-