Georg Liebsch: Wissenswertes von Samen und Früchten. 251 1. Rheum officinale. 2. Rheum Emodi. 3. Rumex nepalensis. 4. Oxyria digyna. 5. Atriplex hortensis. 6. Anemone narcissiflora. Verbreitungsmittel der Fruchtorgane. II. Geflügelte Früchte. 7. Biscutella auriculata. 8. Peltaria alliacea. 9. Isatis tinctoria. 10. Laserpitium archangelica. 11. Heracleum sphondylium var. 12. Ptelea trifoliata. 13. Acer rufinerve. 14. Acer truncatum. 15. Acer californicum var. 16. Acer pseudoplatanus var. 17. Fraxinus excelsior. 18. Ailanthus glandulosa. Selbst da, wo er scheinbar am wenigsten nützen kann, in den feuchten Regenwäldern der Tropen, wird viel Samen von Urwaldbäumen und solcher von in den Baumwipfeln angesiedelten Überpflanzen und Halbschmarotzern, sowie Lianensamen vom Winde verbreitet. Besonders die staubfeinen Samen vieler tropischer baumbewohnender Orchideen und Gesneriazeen können gut und weit vom Winde fortgetragen werden. Noch viel besser sind die Hochgebirgspflanzen in der Lage, von der Tragkraft und Ausdauer der Stürme Gebrauch zu machen. Ihnen ist es durch deren Hilfe möglich, einen Teil ihrer Samen in die unzugänglichsten Felsspalten tragen zu lassen. Oft auch machen sie auf Windesflügeln meilenweite Reisen und finden über Berg und Tal ein geeignetes Plätzchen zum Keimen. Ebenso überläßt ein großer Teil der Pflanzenwelt des Flachlandes gern seine Samen oder Früchte der Gewalt der Luftströmungen und stattet sie dazu mit allerhand Einrichtungen aus, welche das Luftreisen möglichst sicher und erfolgreich gestalten können. Beispiele für die An= passung der Fruchtorgane an die Verbreitung durch den Wind gibt es ja in Hülle und Fülle. Davon sollen hier verschiedene Formen folgen. Eine große Anzahl Blütenpflanzen trägt die Fruchtstände auf hohen, biegsamen Stengeln. Hier sorgt der Herbstwind auf die einfachste Weise dafür, daß die Samen infolge der vielen starken Neigungen des Stengels hierhin und dorthin verstreut und in genügender Entfernung ver= teilt werden. Rittersporn, Akelei, Mohn, Nachtkerzen, Fingerhut, W ollkraut, Frauenflachs, Glocken= blumen und viele andere feinere Samen finden auf diese Weise den Weg aus den Samenkapseln zur Mutter Erde. Wo die Samen schwerer sind und dem Winde keine Gelegenheit zum Fort» schleudern bieten, sind oft Hilfsmittel angebracht, die ein weiteres Forttragen ermöglichen. Bald ist der Samen ganz flach und breit geformt und oft noch mit leichten, häutigen Flügelanhängseln