Günther Bickericß.- Zwei schöne Arpophyllum. Die Gattung Arpophyllum enthält nach Schlechter 5 Arten, die in Zentral-Amerika und auf Jamaika beheimatet sind. Zwei für den Orchideenliebhaber empfehlenswerte Arten sind A. car= dinale Linden et Reicßb. f. und A. spicatum Ltav. et Lex., da sie in der Kultur keine besonderen Schwierigkeiten bereiten. Arpophyllum Cardinale ist durch Schlim in der Provinz Socorro (Neu-Granada) entdeckt und in Lindens Gärtnerei 1853 eingeführt worden. Es wächst in der Heimat in Sümpfen Arpophyllum cardinale Linden et Reidjß. (Aufnahme aus dem Botanischen Garten Heidelberg.) auf kleinen Erdhügeln und Felsblöcken, manchmal auch als Epiphyt auf Gebüsch, aber immer an sonnigen Orten. Die Pflanze erreicht eine stattliche Größe. Auf spindelförmigen, bis 40 cm hohen Pseudobulben sitzen je ein dunkelgrünes Blatt von etwa 60 cm Länge und 3 cm Breite. Wie bei den Cattleyen kommen an der Blattbasis erst grüne Scheiden hervor, in die allmählich die Blüten standknospe hineinwächst. Zur Blütezeit (Mai-Juli) erheben sich aus den Scheiden dann bis 50 cm hohe zylindrische Ähren, die dicht mit über 100 kleinen Blüten besetzt sind. Sepalen und Petalen sind zart rosa, die Lippe ist lebhaft karminrot. Bei Sonnenschein erfüllen die Blütenähren mit ihrem süßen Duft das ganze Orchideenhaus und ziehen durch die Lüftungsklappen zahlreiche Bienen und Hummeln an.