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TttMlizrzsliM für Wie wohl den meisten Berginvaliden 1e- tannt sein dürfte, hat die Generalversamm lung der KnappfchaftSpenftonsSasse ftir Sach sen beschlossen, allen denen, die nicht über 50 Mark Rente monatlich beziehen, eine Tew erlmg^gutage za gewähren. Ueber die Errei chung derselben herrscht nun aber noch sah« vielUn- llaikheit; dies beweisen die verschiedenartigen An fragen. Um einer Beantwortung -gerecht zu werden, mögen deshalb nachstehende Bestim mungen als Aufklärung dienen: 1. Den Invaliden, die aus der tnapp- schaftlichen Abteilung oder aus beiden Ab teilungen der Kasse Pension oder Rente be ziehen, wird, falls sie die nachstehenden Be- dingungen erfüllen, nach Maßgabe der folgen den Bestimmungen eine Teuerungszulage ge währt. 2. Die Teuerungszulage beträgt mo natlich 6 Mark. 3. Die Zulage soll nur In validen gewährt werden, deren Einkommen ein schließlich der Knappschafts-UnM-, Militär, und sonstigen Pensionen und Renten im letz- ten Vierteljahr vor Stellung des Antrages den Betrag von 150 Mark nicht überstiegen hat. Als Einkommen gelten auch Zinsen, Miets- ertvägnisse, Einnahmen aus eigenem oder er- pachtetem Grundbesitz, Verdienste aus Arbeit für eigene oder fremde Rechnung usw. Hat der Invalid außer seiner Frau noch andere Angehörige, fiir die er unterhaltungspsiichtig ist, so kann das Einkommen für jeden Kopf 30 Mark höher sein. 4. Die Zulage wird auf Antrag des Invaliden gemährt. Ter An trag ist unter Beifügung von Unterlagen über das Einkommen bei der Bezirkskommission des Werkes zu stellen, bei dem der Invalid pensio niert worden ist. Ist das Werk einjgegangsu, so kann der Antrag bei der Bezirkskommission des ftir ihn nächsten Werkes gestellt werden. Die Invaliden des Freiberger Reviers und dieje nigen, die den Antrag anderweit schwer an- bringen können, können ihn bei der Kassen- verwaltung in Freiberg stellen. 5. Neber den Antvag entscheidet die unter 4 bezeichnete Stelle. Etwaige Beschwerden sind bei dein Kassenvovstande geltend zu machen. Die Ent scheidung des Vorstandes ist endgültig. 6. Tie Zulage wird vorn 1. Juni 1916 an gewährt, soweit der Antrag bis Ende Juli 1916 ge stellt wird. Geht der Antrag später ein, so wird die Zulage vom Beginn des Monats an gezahlt, in dem der Antrag gestellt wor den ist. 7. Zulagen werden von den unter der Ziffer 4 bezeichneten Stellen ausgezchlt. Tag und Ort der Auszahlung werden durch diese bestimmt. Die Werke bringen die ge- za'ltcn Beiträge unter Beifügung der Quit tung von den zu zahlenden Beitr-gen in Ab- mig. 8. § 40 Absatz 3 Punkt a der Satzung erhält mit Wirkung vom 1. Januar 1947 an folgende Fassung: „a) von Mitgliedern, dn nur der knaptpfchaMHen Atteibung der Kasse angeboren, in Klasse l wöchentlich 30 Pfg, in Klasse ll w öchentlich 50 Pfg , in Klasse lü wöchentlich 90 Pfg-, in Klasse 1V wöchentlich 115 Pfg , in Klasse V wöchentlich 115 Pfg. !b Tie Teuerungszulage fällt weg, wenn die Juvalidenpension aufhört oder entzogen wird. Ebenso hat die unter 4 bezeichnete Stelle die Teuerungszulage in Wegfall zu bringen, wenn die Einnahmeverhältnisse des Invaliden sich Io ge bessert haben, daß er über ein Vierteljahr lann ' ereits me^r als 150 Mark Einkommen aufs Vierteljahr gehabt lat und die Einkommens quellen vorauskichtlich anhalten. - Beschwerde an den Vorstand ist auch hier zulässig. Den Zeit punkt, an dem die Teuerungszulagen allgemein wieder wegfallen, bestimmt der Gesamtvontand. 10. Die vorstehenden Bestimmungen treten so gleich nach ihrer Genehmigung durch die Ge neralversannnlung mit Wirkung vom 1. Juni 1916 an in Kraft Im Laufe dieser Woche werden den Wer ken Anleitungen und diesbezügliche Fragebogen zugeben und möchten deshalb alle Bezugs berechtigten sich an das betreffende Werk wen den, wo sie pensioniert worden sind. — Mit „Glück auf!' Karl Drescher, Gersdorf. Der TW Str MOW. Roman von A. v. Lrystedt. 1S. Fortsetzung (Nachdruck verboten). Welch ein Unglück war das, unabsehbar, unabwendbar. Aber nur jetzt nicht darüber nachdenken, sondern die Gedanken ablenkew Zu Hochfelds mochte sie nicht gehen, ihre Verstört, heit wäre dort ausgefallen und bemerkt wor- den. Auch nach Hause wagte sie sich nicht zu- rück. Nein, sie brauchte Bewegung. Immer wei ter schritt sie am Fluß entlang, dessen Wellen so geheimniwoll flüsterten, an Rosenbeeten und Rasenflächen vorüber, zu ihren Füßen nickten Blumen, Eber ihr slü terten, raschelten die Mütter, sie hotten noch nichts von ihrem fri schen, saftigen Grün eingebüßt. Aber Lona merkte nichts von all dem Schö- nen ringsum, in ihr war es dunkel, sie tappte in einem Labyrinth, aus welchem es keinen Ausweg gab. Erst als die Füße i r den Dienst zu ver sagen drohten, winkte sie einer leeren Droschke und ließ sich nun doch noch zu Hochfelds ähren. Mer sie blieb nur eine Stunde dort Heftiges Unwohlsein vorschützend, verabschiedete sie sich bald wieder. Trinöve hatte heute seinen Klubabend, von dem er erst um ein Uhr heimzukehren Pflegte. Manchmal wurde es auch noch später. Die Mädchen hatten sich auf einen freien Abend gefreut und waren wenig erbaut von der frühen Heimkehr ihrer jungen Herrin. Toch Lona wußte dies. Sic schickte die Dienst boten fort, befahl aber, die Hunde an der Kette zu lassen. Dann schloß, sie sich in ihrem Boudoir ein. Es blieben ihr noch reichlich vier Stunden zum UeN-rlegen. Sie warf sich auf den Liegestuhl, ihr Gesicht brannte jetz-t, mit weit aufgerissenen Augen starrte sie zur Zimmerdecke hinauf. Nicht eine Spur von Müdigkeit erschwerte Er das Ten- -en. Im Gegenteil, i'r Geist war so klar, fast hellseherisch licht; sie konnte mit Sicherheit berechnen, daß diese? Verstcckspiel vor ihrem Manne, diese ganze unsMgc Geschichte einen bösen Ausgang für sie nehmen mußte. sLchon ein Zufall konnte sie verraten. Noch >var Trinöve harmlos; schöpfte er aber erst Verdacht, dann war es zu spät und das Unglück nicht a zufehcn. Ter gütige, doch mit Falkenblicken das Le ben studierende Mensch brachte ihr, der Gattin, im edingtes Vertrauen entgegen. War dieses »''er erschüttert, oder drängte sich ihm Plötzlich die Erkenntnis auf, das er getäuscht worden, so würde sei i Zorn keine Grenzen kennen. So weit kannte Lona ihren Mann bereits. Heim lich zitterte sic vor ihm. Sie empfand aber auch im voraus den grausamen Schmerz, den er ihretwegen dulden würde, der ihn, seiner Veranlagung nach, tief danieder cugen mußte. Di« wahnsinnige Angst vor etwas Furcht- arem machte ihr Blut sieden. Sie sprang auß preßte die gerungenen Hände -auf die wild klopfend« Beruft. .Gibt es denn keinen Ausweg, keine Rett tung?" flüsterte Lona, „muß ich es wehrlos ge schehen lassen, das: man mir mein Glück zer stört, mich bettelarm macht? Muß ich?' Ja, was konnte sie tun? Ten einzig richti gen Weg, sich ihrem Manne anzutvertrauen, wagte sie nicht zu betreten,. Sie hielt es für ihr gutes Recht, dem Zufall zu vertrauen, »»er ja alles für sie zum Besten wenden konnte. Freilich, dieser Trost war schwach und hin fällig, beruhigte sie nur minutenlang. Tann begann von neuem die Qual. Sie grübelte, zermürbte ihr Hirn, um schließlich tief, in ohnmächtiger Ergebung den dunklen Kopf zu beugen. „Wie Gott will, ich kann nichts tun, um das Unheil abzuwenden." Totenstille herrschte im Hause, sie war ja mutterseelenallein. Es durchschauerte sie eigen- Wenn jemand sic in ihrer Hilflosigkeit überfiel, war sie verloren. Und doch gewährte es ihr Befriedigung, daß niemand sic beobachten konnte. Einen Hundertmarkschein steckte sie zu sich; so freigiebig wie vor einigen Monaten durfte sie nicht wieder sein. Was hätte daraus wer den sollen! Um dreiviertel elf warf sie ein Tuch um die Schulter und ging hinaus. Leise schloß sie die Haustür hinter sich ab und steckte den Schlüssel in die Tasche. Sie trat zu den beiden Hunden heran, die an ihrer Kette zerrten, und sprach ihnen be schwichtigend zu. Tann ging sie langsam den breiten Gar tenweg entlang und von da aus nach einem kleinen Platz, wo, von einer Hängeweide über schattet, eine Muhebank stand. Es war doch unheimlich, daß sie so ganz allein und schutzlos hier heruMirvte, ihr 'Herz begann wieder angstvoll zu klopfen. Sie sprang auf. Es war ja nicht ganz dunkel. Tie Sterne leuchteten in seltener Klarheit. Aber gerade in diesem unbestimmten Dämmerlicht nahmen die Dinge eine unbe stimmte, gespensterische Forni an. Doch da löste sich aus dem Dunkel die Gestalt des Erwarteten. Lona atmete auf. Nun hatte wenigstens die Qual der Ungewiß heit ein Ende. Sie eilte dem Fremden entgegen, und wie der, wie neulich, umarmte sie ihn stürmisch unter heißen Tränen. „O Gott, ist das traurig," schluchzte sie. Hastig zog sie ihn nach der Bank. „Warum hast du deinen Vorsatz, auszuwandern, nicht durchgeführt?" fragte Lona. Er lachte ttirz auf. „Ich war decken. A er solche können sie da nicht brauchen, wse ich einer lin. Hecke das Land gar nicht erst etreten dürfen, mußte ohne weiteres zurück. Da herrschen jetzt strenge Gesetze. Nur tüchti ge Arbeits'räße sind willkommen Lump« ha ben sie im eigenen Lande genug." Wenn etwas geeignet war, Lona noch mebr zu ^drücken, so war es dicke Nachricht. „Hieb bittest du nicht wieder bettpinmeu dürfen," sagte sie, noch mit Tr neu kämpsend, „mein Mann ist kein Krösus, er bekleidet eine gute Stellung, bat aber auch viele Verpflich tungen. Er muß repräsentieren. Tie In- standhaltung der Villa, die gesamte Hausfüb- rung kostet viel Geld. Ich kann dir, so herz lich gern ich möchte, nun auch nickt wüler hel- ün. Ich kann cksolut nichts für dick tun *-Du a'er wirst mein Le en zer'tören, nenn du hier blei st. Ein Zufall wird alles verra ten. Auf die Verzeihung meines Mannes h : le ich nicht zu hoffen." Der Vaga'und streickelle mit einer sckeven Bewegung Lanas schlanke, wol lgepslegte Reck te. „Davor bewahre mich der Himmel, das ich deine Gutherzigkeit mit so schnödem bin dank lo'ne und dir Angelegenheiten l ereile! Nein, nein, ich will fori und nie wieder hier- 'er-'ommcn. Es ist ja auch gleich, wo ick ende. Zum Ar'eiten bin ich zu elend, mein Sterbelager ist am Wege." „Sprich nicht so," flüsterte die junge Frau, „es zerreißt mir das Herz! O besäße ich Reich. tümer, um dich in ein Stift einzudaufen, auf Lebenszeit versorgen zu können!" „Damit würdest du auch kein Glück haben, denn eines Tages würde der Wandertrieb in nur erwachen und mich hinaustrei en!" „O, wenn du es doch lernen könnte'!, dich zu beherrschen —" (Fortsetzung folgt.) Kircheu-Nachpichtr« Parochie S1. Trtnitatt« Hohenftein-Ernftthak. Donner-tag abends u,v Uhr KriegSbetstunde ln der Kirche. Parochie St Ehriftoptzort Hohenstein-Ernstthal Mittwoch, den 5. Juli, abends 8 Uhr KriegSbetstunde im Hüttengrundbetsaal. Donnerstag, den 6. Juli, abends 8 Uhr KriegSbct- stunde in der Kirche. Vs« Oberlnngwitz. Mittwoch, den b. Juli, abends 8 Uhr KrtegSbeistunde. Von Gersdorf. Donnerstag, den 6. Juli, früh 9 Uhr Wochenkommunion. Abends 8 Uhr KriegSbetstunde in der Kirche. '/,S Uhr Sitzung des Ausschusses für KriegShtlse in der Kirchschule. Von Langenberg mit Meinsdorf. Donnerstag, dm 6 Juli, abends h,8 Uhr KriegS betstunde, '/,9 Uhr KriegSfrauenabend im Pfarrhaus« Von LangenchnrSdors. Mittwoch, den ö. Juli, abends halb S UHr Bibelstunde (Hebr.-Brics Kapitel 4). Donnerstag, den S. Juli, abends halb 9 Uhr Krieg«, betstunde mit Wochenkommunion. Von Erlbach-Kirchberg Donnerstag, den 6. Juli. Erlbach: AbmdS 8 Uhr -KriegSbetstunde Bo» Ursprung. Donnerstag, den 6 Juli, abend« 7—8 Uhr KriegS betstunde. Sonnabend, den 8. Juli, findet eine vom Kgl. Ministcriu n verordnete Haussammlung zum Besten und zur Unterstütze g der deutschen Krieg«, und Zwilgesangenen im seindiichen AuSlandc patt Nächsten Sonntag, den 9 Juli, nachmittag« halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit der konfirmierten Jugend Bon Wüstenbrand. Mittwoch, den 5 Juli, nachm. 4—8 Uhr Mädchen- Hort, l. Abteilung. Abend« '/«9 Uhr Bersammlung de« ev. Jüngling«, verein« im Psairhause. Donnerstag, den 6. Juli, abends 8 Uhr KriegSbetstunde. lQoirtinunäÄucw Aigarottrn Mlkommenäle UedeZgade! PtVM n k4 5 6 ü 10 4 Z 6 Z"IS 12 pl.clLlück. smockkellüch ttrisn»aukscttlao LOÄücft.teläpoLlmsDig verpackt vortokrSi! .5O5tücß.leI6paÄmü5iy verpackt. IO pkppetv? Orient ladak crOiaaMentabr^K^ mn.nuyo/iettftokilelemw 5>sMönAvZamscn. HM- Truslkvei 1 Vielfarbige Karten großen Formats. Gegen Einsendung des Betrages einschließlich Porto zu beziehen durch den Verlag de« „HohensteimErnstthaler Anzeiger«" mit NebenauSgaben »Oberlungwitzer Tageblatt" und „GerSdorfer Tageblatt"'. UllsllMMll WOin-WW. E. G. m. b. H. Wir teilen unseren Mitgliedern mit, daß dieselben von dem welcher der Stadt allmonatlich von der Grießzentrale zugeteilt wiid, keine» Anspruch haben. Genannte Zentrale weist den für Konsumvereine bestimmten Teil durch die Groß-EinkaufS-Gesell- schast deutscher Konsumvereine zu. Der Eingang ist Ende dieser bezw. Anfang nächster Woche zu erwarten. Alles Nähere über die Reihenfolge des Verkaufs wird in den Geschäftsstellen bekannt gegeben. Vor Vorst»»«!. 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M Fernsprecher Nr. 10 D Kolonialwaren-, Eisen- und Baumaterialien-Handlung. d Druck und Verla,: Horn L Lehmann. - Verantwortlich für die Schriftleitung : Emil Horn; für Lokale» «u g L ,', r. sämtlich 1» Hohenstein-Ernstth«!