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Christentum n«d 5kiV<he. Gotte» Wort im Kriege. Uebe» raschend stark ist die Nachfrage nach Adeln und M belteilen in der Kriegszeit g«w«s«ß. Noch nie, seit überhaupt Adeln verbreitet >ve» den, hat eine derartig umfangreiche Verbre,- tung, stattgesunden wie in den Jahren! 1914 und 1915. Die Gesamtzahl der im Jahr 1914 verbveitetrn Bibeln, Neuen Testament« und sonstigen Mbelteil« beläuft sich auf 2^ Mil. lionen, während im Jahre 1N15 die Arhl sö- gar auf 3^ Million gestiegen ist. In det ganzen Kriegszeit also sind von den bibeldruk- kenden Gesellschaften allein 6 Millionen Bi beln, Neue Testamente und Bibelteile ausg«- sandt worden. Nimmt man die Bestände der. jenigen Gesellschaften hinzu, welche bei Kriegs, beginn vorhanden waren, so stellt sich di« Ver breitung noch höher. Tie Zahl der fremdspra chigen Neuen Testamente und Bibe-lteile, die sich unter diesen Millionen findet, fällt nicht sehr ins Gewicht, so das; die verbreiteten Schriften fast ganz auf die deutsche Bevölkerung zu rech nen sind. Unter den Bibelanstalten bat da» Größte immer noch die Attische und AMlän- dische Bibelgesellschaft in Berlin geleistet. Im Jabre 1915 hat die Leistung der Wiirttember. gischen Mbelanstalt in Stuttgart die der Biriti. schen und Ausländischen Bibelanstalt nahezu er- reicht. Die Preußische Haupt-Bibel-Gesellfchafi in Bohlin weist im Jahre 1914 eine Verbvei- tung von 350 000, im Jahre 1915 von 480 000 Neuen Testamentes und Bibelte; letz auf. Vom K i l rm a n dj ar o. Die Beset. zung des Kilimandjaroaebietes durch die'EUg^ länder trifft auch die Leipziger Mission emp findlich. Tenn diese hat vom Jahre 1893 an in der Eingebornenzon« de» oftafrilanischen Bergriefen ein Netz von Stationen aügelegt und von ihnen aus an dem intelligenten Und tatkräftigen Volk der Wadschagga erfolgreiche Christianisierungsarbeit getrieben. Trotz man nigfacher, namentlich in der politischen und sprachlichen Zerrissenheit des Gebietes begrün deter Schwierigkeiten gelang es ihr schon nach wenigen Jabren, unter dem Volke Fntz zu fas- sen und die Eingebornen mehr und mehr in christlichem Sinne zu beeinflussen. Vom Mi- mandjaro wurde die Arbeit nach dem Meru und dem Paregebirg« ausgedehnt. Das Wach», tum der Christengemeinden zeigte eine erfreuli che Stetigkeit, so daß die Leipziger Mission nach Wjähriger Tätigkeit bereits auf eine See lenzahl von über 4000 Christen blicken kann und in jeder der älteren Gemeinden Mad-- l, w...«l,O m v ><,l schäme, Mamba und Moscht das erste Taufend Getaufter überschrittet; ist. Sämtliche Gemein den haben eine' feste Organisation und brin. ,gen eisten Test des kirchlichen Bedarfs aus ei genen Mitteln auf. Nicht wenig hat zum in- Neren Erstarken das Schulwesen beigetragen. 'Obwobl kein staatlicher Schulzwang besteht, gilt es doch für christliche Eltern als selbstver ständlich, ihre Kinder in die Schule zu schik- ken und auch bei den Heiden ist das großem ttils schon der Fall'. Das Lehrperson«! wird vorwiegend aus Tingebornest gewonnen, die für irrest Beruf in eisten; Seminar mit dteiMri- gem Kursus vorgebildet werden. Nach der letz ten Zählung würden in 99 Schulest ruMOOOO Kinder unterrichtet. Der Erziehung zUr Arbeit dient, abgesehen von dem Betrieb auf den Stationen, der zahlreich«' tüchtige Arbeiter e» fordert, eine fachmännisch geleitete Handwerker schule. Vier Diakonissen nehmen sich der leib lichen Nöte an und an mehreren Orten ent standen kleine ärztliche Mittelpunkte mit Kran kenhäuser;; und Polikliniken, die viel aufgesucht werden. Es ist ohne weiteres ersichtlich, wie- viel Segest dem Volke aus dieser rastlosen, opferwilligen Arbeit erwachsen ist und welchen Nutzen auch die Kolonie daraus gezogen hat. Der feindliche Einbruch bedroht nun die Ar beit in ihrem Bestände. Es ist nicht anzuneh. men, daß bist Feind es bei det Besetzung des Negietungspkatzes Moschi hat bewenden lassen, er wird auch das Hinterland an den höher ge legenen Hängen des Kilimandjaro an sich ge bracht haben. Denn allem Anschein nach han delt es sich uM eisten mit überlegenen Streit kräften aüsgefiihrten konzentrischen Angriff auf das ganze Gebiet. Ueber die Lag« der Mis sion und das Ergehen der Missionar« fehlt vor läufig jede Nachricht, da seit dem August v. I., vermutlich infolge der zweifelhaften Hal tung Portugals, der briefliche Verkehr völlig unterbunden ist. Aber es muß leider mit der Möglichkeit gerechnet werden, daß die Missio- imre ist englische G^avtzenschast geratest sind. Die weiße Bevölkerung in den Bezirken Mo schi und Arufcha beträgt annähernd 1000 Köpfe, darunter allerdings ß' Engländer und 282 Ko- lonialenghftider, meist am Mevu angefiedelte Buren, die vermutlich bei Kriegsausbruch ge fangen gesetzt sind. Von sonstigen feindlichen Ausländern wurden 91 gezählt. Die Zurück- baltung der englischen Berichte läßt darauf schließ«», daß die europäische Bevölkerung zä- l en Widerstand geleistet und dem Feinde schwe re Verlust« beigebracht hat, cke sie sich in ein günstigeres Gelände zurückzog. Mülle von Wolle und Baumwolle, Trikot, Lumpen, Papier, Alt eisen, Metalle, Knoche« kauft zu den besten Preisen ^Ibi» ÜrosWr, Hohenstein-Er., Bahnstraße 82. WAWM für Kontor untz Privat empfiehlt zv billige« Preise« Dit «tschSst,stelle dss. -l. MM für Erwachse«e «n- Kinder billigst bei Arno Langrock, Gersdorf, Buchbinderei, Buch-u.Papierhdlg. -WeW«- hält vorrätig Buchdruekerei llora L Ltvkmsu». 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Unternimm nichts, was deinem Gegner nur schaden kann, dir aber nicht nützt. 6. Sage deinem Gegner nie, er hätte gelogen. 7. Sage deinem Gegner nie, er hätte betrogen. 8. Hö- re auf den Richter, wenn er zum Vergleich rät. er meint es gut mit dir. 9. Mache deine Ver träge stets schriftlich und lies erst genau durch, was du unterschreibst, dann vermeidest du Un klarheit und hast Beweise. Nur Ivas du be weis«; kannst, gilt vor Gericht. 10. Treibe den Gegner nicht zum äußersten, du weißt nicht, ob dir nicht einmal seiner bedarfst." — Möchten doch- diese zehn Thesen recht volks tümlich werden! In Stadt und Land! Möch te doch jedermann beherzigen, das; einmal ge genwärtig auch die Gerichte in ihrem Perso- nalbestand selbstredend auf ein Mindestmaß zu- rückgeführt sind, und daß jede Klage weniger von niemandem freudiger begrüßt wird als von Richter rind Gevichtssekretär! Vor allem aber: Sollte nicht diese Zeit zu rechter Fried fertigkeit mahnen? Ist nicht Streit und Feind seligkeit genug auf Erden? Einer trage des anderen Last! Denke ein jeder jetzt mehr an feine Pflichten als an seine Rechte! Die Aermste« aller Kriegsbeschädigten! Man hat bisher die Not der Kriegsblinden als die schwerste geschätzt, die Kriegsbeschädig te betroffen hat. Daher hat sich auch ein über reicher L-trom von Liebesgaben über die Aermsten ergossen, so daß fast mehr davon zu sammengekommen ist, als gegenwärtig ihre La ge erfordert. Erhalten sie doch ziemlich bedeu tende Renten, die durch die anderen Zuwen dungen derart aufgebessert werden, da/.' nir gends von einem Mangel gerodet werden kann, leibst wenn ihre zum Glück noch kleine Zahl in; weiteren Verlauf des Krieges steigen soll te. Es ist aber überaus traurig, das: die Not damit nicht erschöpft ist. Besitzen sic doch im mer noch ein gewisses Maß von Selbständig keit, das sie fähig macht, allerlei Fertigkeiten zu üben. Sic können sich ohne Hilfe anzic- hen, waschen, kämmen, essen, auf bekannten Wegen ausgehed; und die bewährten Blinden- berufe lernen. Weit unglücklicher jedoch sind die an leiden Händen oder Annen Verslum - weiten. Es gibt einie ganze Anzahl dieser Loute, 'denen nur kürge Oberarmstümpfe geblieben sind-, so daß der Ansatz einer brauchbaren Prothese kaum möglich ist. Diese Leute sind völlig hilflos. Abgesehen von den ungeheuren Schmerzen und dem langen Krankenlager, das sie durchmachen mußten, sind sie in der jam mervollsten W-cise bei jeder Verrichtung von ihrer Umwelt abhängig. Wohl fast alle sind sic unfähig, einen Bvruf aufzünebmen. Man mm sie anziehen, waschen, kämmen, ihnen die Speisen zürn Munde führen. Nicht einmal eine lästige Fliege oder Mücke vermögen sie mühelos zu- verscheuchen, und nicht einmal ihre Notdurft vermögen sie o' ne fremde Hil e zu verrichten. Dabei nehmen sie alle Eindrücke ihrer Umwelt mit sehenden Augen auf, wäl - rcnd die Minden die Nacht ost wotziltütig um- hüllt. Tie wenigen Fälle, in denen Hände lose oder nur müt Armstümpfen Versehene et was im Leben erreichten, betreffen nieisi feh lerhaft geborene Menschen, die den naturge mäßen Zustand niemals kannten und mit der art beweglichen Beinen, Füßen und Zehen ausgestattet waren, -daß sie darin vollkommen Ersatz fanden. Die neuerdings in hoher Vol lendung hergestellten Armprothesen bedeuten nur für einseitig Verstümmelte eine wesentliche Hil. 'c, während die doppelt Verstümmelten einen Jammer zu- tragen haben, an den andere Er dennot kaum heranreicht. Tie Pfeifferschen Anstalten zu Magdeburg- Cracau bauen gegenwärtig mit einen; großen Kostenaufwand ein Handwerkerheim für Kriegs beschädigte. Dieses soll auch den doppelt Arm- verftümmelten dienen. Um eine Ue.ersicbt über den Notstand zu, gewinnen, bittet Direk tor P. Ull rich daselbst, ihm freundlicher Weise die Personalien aller in Frage kommenden Leu te dieser Art zügele;; zu- lassen. Ebenso nimmt die Direktion dieser Anstalten dankbar Gaben zur Linderung dieser größten Not ent gegen, die nicht weniger als die No-t der Kriegsblinden reicher Hilfe und Förderung le- darf. LK nestle üoinde Ueber 40Ü Stück unserer Zeitung gehen fetzt täglich ins Feld und werden, wie uns die zu Hunderten eingegangcnen Dank- und An erkennungsschreiben beweisen, von unseren braven Kriegern stets mit größter Sehnsucht erwartet und mit lebhaftem Interesse von der ersten bis zur letzten Zeile gelesen, um dann an die anderen Kameraden weitergegeben zu werden. Mr Wen Angehörigen im Schützengraben, in den Garnisonorten oder Lazaretten eine Freude bereiten will, bestell« darum unsere Zeitung, die jeden Tag prompt an die aufgegebene Adresse von uns verschickt wird. 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