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kiMM?m gohkiilkil ki«Iii»liin Amign Tageblatt. Sonntag, den 25 Jnni ltttti Nr 145 L Ksigsf tsi Hariri, LoLs ^Lr^ässodsii — MWDW 48 Jahrgang össts unci büliZsie Ks^uFsqusIIs lüe Klsiäv^toiks o !Lonfsk1l'on o 8k-3^dLU33iAliungsn * kaulli^'oII>vaE, 's8ppivk6 kf8Mg8LU83iLiiWZSN ciao 'M-KkN8i6!>6N. Sparkaffe Gersdorf. (Unter Garaulie der Gemeinde / Zinsfuß: 3'/,"/g. Tägliche Verzinsung. Geschäftszeit: Jeden Werktag 8 —l Uhr, Mittwochs außerdem von 3—5 Uhr, im Rathause, Zimmer Nr. 3. (Haltestelle o r L-raßenbaynh Ueoertragungen von Guthaben bei anderen Kassen erfolgen kostenlos und vyne Zinsenver- lust. Buchgebühcen werden nicht erhoben. Strengste Geheimhaltung. Sie Kilmpse vor Verdun sind wohl die schwersten, die dieser Krieg ge zeitigt hat. Tie Franzosen wissen, nm na- es gelt, die Teutschen, was sie wollen. Und darum will die'er grauenhafte Kampf nickt so schnell enden. Tapfer wehren sich die Franzo sen, a^er es ist mehr ein Mut der Verzweis- lung, und den zerm mit langsam, a'er sicher unser ruhiges Kckmpsen. Nur langsam tcm'- men sie vorwärts, unsere Braven, a er sie scka' fcn, was sie «vollen. In der Nacht ist es gelungen, den Feind aus seinen Grälen aus dein Högel zu werfen; er tat sich zur ckgezo- gen auf das Torf, das unten im Tale an eines blanken Flusse- Lauf sich hinzie't. Tie fes Dorf ist das Ziel des hornigen Angriffs. Der Feind bat es zu einem fast uneinnehni a ren 2in!?pnul gemacht. Wie ein rieio.es Sta chelschwein ericheinit das Tors, überall Stacke!- drai tverlaue, Barrikaden und Hindernisse. Mit leisem Schauern seien die Unsern auf dieses bösartige Ungeleuer terab, das bereit ist, in seinen Todesrachen Hunderte zu verschlingen von denen, die setzt aus Hellen Augen so le bensfroh drein schauen, die jetzt noch nach ei. ner Nacht voll Kampf und Mut rüstig den Spaten führen, nm die neu eroberte Stellung zu verbessern. Aber schon ist diese Arbeit ge stört. Heulend saust eine Granate heran, eine zweite, ein Höllenkonzert beginnt aus tausend feindlichen Rohren seine grauenvolle Melodie. Es ist ein Getöse, Donnern, Krachen, als gin ge die Welt unter Wie gewaltige Donnerkei le saufen die schweren und schwersten Geschosse heran, Wüllen sich in die Erde, krepieren, und haushoch werden Erde und Steine geschleudert. Bald jedoch mischt sich eine andere Stimme in dieses Cbaos brüllender Batterien, die deut schen Geschütze zwingen den Gegner nieder; Geschütz auf Geschütz schweigt drüben; und dann richtet sich das vereinte deutsche Feuer auf das Dorf. In die Befestigungen ist bald Bresche gelegt, und aus den Gräben springen die nimmermüden Feldgrauen, sie stürmen ill er die dampfende, gualmende, mit Trümmern al ler Art besäte Ebene, stürzen durch die Gas sen, die unsere Geschosse in den feindlichen Drahtverhau gerissen hatten, überspringen, um gehen die metertiefen Granatentrichter und ar beiten sich langsam an die Häuser heran, aus denen ein ratendes Feuer sie empfängt. Es ist kaum zum ausbalten, eine glühende Hitze strömt von den brennenden Häusern aus, die Sonne brennt strahlend in ihrer Iuniglut hernieder, schwelende, brennende Balken stür zen auf die Bordringenden, aus den stehenge bliebenen Häusern schießen wie toll die Fran zosen, an jeder Straßenecke ein ratterndes Ma schinengewehr, und doch wirds geschafft. Haus für Haus wird gestürmt, unter Art- und Beil hieben fällt die hölzerne Tür, Handgranaten machen den Eingang frei und im Innern de? Haufes siegt im Kanipf Mann gegen Mann der Stärkere. Dann werden gegen den anstürmen den Feind Maschinengewehre in Stellung ge bracht, und reihenweise fallen unter dem ver heerenden Feuer die in dichten Scharen auf den Dorfeingang stürmenden Franzosen; bald ebbt die Flut ab, der Widerstand der Deut schen ist nicht zu brechen. Ter Feind geht zu rück und der Deutsche baut seine neuen Stel lungen aus, und zwar sehr fest, denn was er erworben hat, bas will er auch besitzen! Schützengravenleben heißt nicht untätig sei». Das weiß wo' l je der. Unermüdlich wird an der Vervollkomm nung des Grabens gearbeitet. Neue Sandfäcke werden aufgeschichtet, wo feindliches Artillerie feuer eine Bresche geschlagen hat, für Regen und Grundwasser muß ein Ablauf geschaffen werden, die Unterstände werden wohnlicher ge staltet, und so gebt das fort. Der Kampf mit dem Gegner nimmt ununterbrochen leinen Fortgang. Nicht im frisch-fröhlichen Draus gehen, nicht im Ringen Mann gegen Mann werden die Kräfte gemessen, der Schützengra benkrieg hat auch eine neue Art des Kampfes geschaffen, das ist der Kampf unter der Erde. Eine Pioniera teilnng ist dem Graben, in dem ein Infanterieregiment nun schon Monate lang dem Feinde gegen»! erliegt, zugeteilt. Ta, wo ein Vorßumng dem feindlichen Graben am nächsten ist, beginnt die Arbeit. Fast alle diese Moniere waren in i rem bürgerlichen Beruf Bergleute. Sie versieben sich auf die Arbeit unter der Erde. Unter ihren geschickten Hän den entsteht in Kürze ein Gang in das Erd innere, wie er besser im Frieden nicht hergestellt «oerden kann. Tie Wände sind mit Gruben holz a gesteift, der Boden ist mit Bohlen be legt Immer weiter wird der Stollen in die Erde getric en; 200 Meter sind es bis zum feindbici en Gra.en. Toch Horeb! Was ist das? Ein Schaden, Kratzen an den« Wänden, Ivas mag das sein? Tie Braven halte!« mit dir Arbeit inne, sie lauschen, das Dhr fest an die Wand gepreßt. Tas Geräusch lingt fori viel näher schon; jetzt wieder weiter fort. TaS ist ein eindlichcr Stollen. Auch der Franz mann ist nickt müßig gewesen. Nun Heis t es, dem Feinde zu.orzutammen, doppelt eifrig wird das Werk fortgesetzt Infanteristen werden zur Hille her eigeholt, und Karre auf Karre voll Erde wird nach außen geschasst. Toch was ist mit dem Feinde? Hat er die Unseren ge bärt? Sollte er schon jetzt die Sprengung aus führen wollen, um die Feldgrauen in der Sap pe zu verschütten? Kurz entschlossen läßt der leitende Offizier Sprengmaterial Herbcischufen. Kapsel auf Kapsel wird vom Unteroffizier kmü'gwecht eingebaut, alles arbeitet fieberhaft, dann wird die Sprenagrube nach dem eigenen Gru en zu a gedft'mmt, und an der zündferti- gcn Ladung wird der elektrische Zündapparat angeschultet. Ein Truck auf den Hebel, und gewaltige Erdmassen lösen sich aus ihrer Lage, wir'clu mit schwarzem Ranch vermischt haus loch empor, und eine hohe rote Feuersäule schießt senkrecht in die Luft. Mit einem Ma le ein zweiter dumpfer Knall, eine zweite Feu- crgarbe lodert neben der ersten aus wirbelnden Erbmassen und Mensckenkörpcrn empor. Ta ' atte der Gegner also wirllich eine Ladwig angefttzt, die Unseren waren zuvorgelommen, nud eine Stichflamme hatte den Sprengstoff des Feindes entzündet. In dem Augenblick der Crplosion belegt auch sckon unsere Artillerie den feindlichen Grafen mit ihrem Feuer. Kein gegnerischer Schütze wagt sich an die Schieß scharte, kein Maschinengewehr, kein Gewehrschuß ertönt. Eilends stürmt unsere Infanterie her vor und besetzt den jenseitigen Tricbtcrrand. Sie nistet sich kunstgerecht ein und beherrscht von ihrer neugewonnenen Stellung den feind lichen Graben mit ihrem Feuer. Ein hartes Ltück Schützengrabenarbeit ist wiederum für die Teutschen mit Erfolg beendet. Briefe ans dem Felde. RoMao-kümpfe, 15. Juni 1016. cka. Nun sind sie wieder munter geworden, die Russen. Seit der vergeblichen März-Offensive war Ruhe, doch diese Ruhe war nur scheinbar. Auf beiden Seiten wurde eifrig daran gearbeitet, die Stellungen weiter auszubauen. WaS das im Sumpfgelände heißt, das vermag nur der zu beurteilen, der hier mltgewirkt hat. Seit einigen Tagen schon war eine erhöhte Patrouillen tätigkeit bemerkbar, das sicherste Anzeichen dafür, daß wieder etwas „im Schwange" war. Unsere Vorposten waren deshalb unablässig auf der Hut und mancher verwegene Russe mußte sein Vorgehen mit dem Tode büßen. Daß die Russen diesmal ernstlich etwas vor hatten, ließ sich auch aus der vermehrten Spionentätigkeit unschwer erkennen: die Standgerichte bekamen Arbeit. Diesmal wollten unsere Gegner aufs „Ganze" gehen, denn man hatte sogar Leute beauftragt, wichtige Einrichtungen und Brücken des Hinter landes zu sprengen. Dank unserer Maßnahmen blieb es bet diesen Aufträgen. Vor wenigen Tagen begann das Treiben in der vorderen Linie wieder lebhafter zu werden, die Russen ver uchten unter Zuhilfenahme von allerlei Mi telchen uns Angriffe vorzutäuschen, deren Durchsichtigkeit von uns je.wch jchuell eikannr wurde. Sie glaubten, durch Voctauschung der artiger Sch-'inangrifse sich an anderen Treuen durch H rudstreich unserer Stellungen bemächtigen zu können. Der 13 Irrst wird ihnen in dieser Beziehung unvergeßlich bleiben. An diesem Tage versuchten sie mit 6 Grenadier-Regimentern die Stellung preußischer Regimenter, die in einem Nachbar-Abschnitt links von uns liegen, zu überrennen. Em Versuch, der ihnen übel bekam. Das vortreffliche Hand-in-Hand-w:rken der Ar tillerie mit der Infanterie führte dazu, daß der in dicht ii Wellen vorgetragene Angriff neben der Tapferkeit und Nahe unserer vorderen Grabenbejatzung schmäftich zusammenbcach. Zu Bergen wurden die anstürm mdcn Rassen in dem wuhlgezieltcn Feuer unferer Maschinengewehre dahingcmäht. Unsere V »lüste waren anßer- ordenftich gering, ein Erfolg des verbesserten Stellungsbaucs. Abends schickten die uns gegen überliegenden Russen noch einige Grüße zu einem von uns besonders gut ausgebauten Brückenkopf herüber, ohne indessen dem — Sumps zu schaden. Gestern war in unserer Gegend wieder alles ruhig, heute ist die Kampftätigkeit wieder etwas lebhafter geworden. Wie sicher sich unsere Führer, zu denen wir volles Vertrauen haben, fühlen, ge!» schon daraus hervor, daß zu heute vormittag ein F e l d g o t t e s d t e n st angeßtzt war, an dem neben den Mannschaften der Nescroekompagruen selöst solche aus der vorderen Linie tcftnahmen. Allerdings war dieser Feldgottesdienst, der inmitten des Wald lagers ber . . Kompagnie stattfand, auch ganz besonderer Art. Ooerkonsistoiialkat D. Friedrich aus Dresden war es, der einem sächsischen Regiment zu Liebe den etwas sehr umständlichen Weg nach hier nicht gescheut hatte, um uns die Waffen des Geistes zu stählen. In schlichter, aber umso eindringlicherer Art verstand er es, die Herzen der Männer, die in vielen Fällen nun schon fast 2 Jahre vor dem Feinde stehen, zu rühren, sie hinzuweisen, auf das, was Not tut, auf das Vertrauen in die irdische und die himmlische Führung. Die hehre Bedeutung des Dreieinigkeittzfestes schilderte der Geistliche in beredten Worten und überbrachte sodann die Grüße der sächsischen Heimat, die Zusicherung, daß alle Kreise daheim uns vertrauen, mit Stolz auf die feldgraue Mauer in Ost und West blicken. Zum Schluß kam Oberkonsistorialrat Friedrich auch auf die Notwendigkeit des „UmlernenS" zu sprechen, dcssen sich niemand zu schämen brauche AuL den Ereignissen der großen Zeit, in der wir leben, müsse man lernen seine bis herigen Anschauungen den zum Teil geänderten Verhältnissen anzuvossen Mit den Worten „Vertraut auch Ihr der Heimat, die in allen Stürmen dec Zett zum festen Ausharren ent- schlcfsen ist!" verabschiedete sich der Redner von seiner andächtigen Gemeinde. Wohl mancher der Teilnehmer hat gewünscht, den trefflichen Redner, der als Mann zum Manne sprach, häufiger zu hören. Seine Worte aber gingen heute nachmittag im Schützengraben von Mund zu Mund. Daraus wollen Sie ersehen, wie wohl uns hier draußen der Besuch eines solchen Mannes tat. Grüße zur Heimat, von der wir heute so manch prächtiges Wort hören durften, Ihr alter .... Eine Skizze anS FeintzeSla»». ckn. Meinen Lieben in der Heimat will ich einmal die Nalurschönheiten des wilden Rußlands vor Augen führen, da die meisten doch keinen rechten Begriff von den strengen Wintermonaten und ihren Folgen haben. Ich schicke voraus, daß ich, von der Maschinengewehr-Kompagnie zum Starkstrom-Kommando der ck'. Brigade kom mandiert, Gelegenheit habe, innerhalb eines Brigade-Abschnittes und darüber hinaus diese Gegend gründlich kennen zu lernen. Vorerst will ich das Quartier und dcssen nähere Um gebung schildern, worin das Starkstrom-Kom mando mit ihren Inventaren liegt. An der Hauptstraße auf einer kleinen Höhe liegt das große massive Herrschaftshaus eines Gutes; umgeben von den vielen Ncbcnbauten, die aber leider durch die Kriegswirren vollständig ver nichtet sind. Nur die kahlen Grundmauern zeugen noch von dem einstigen stolzen Besitz. In den Kellerräumen, wo wir unser Quartier aufgeschlagen haben, fühlen wir uns sehr wohl, trotzdem der Feind uns öfters mit seinen eisernen Portionen überrascht. Der Krieg hat unsere Nerven derart gestärkt, daß wir diese „Kompli mente' als etwas Selllstvcrstäiidlich-s enrgegen- nrhmen. Unser einziger Freund ist der alte Irene H.r'ashun), der trotz aller Gefahren seine Heimat nicht verläßt. Es ist bewundernswürdig, wie das Tier von den Räumen seiner Jugend niemals weicht. Bor der Ruine liegt der große parkähnliche Garten; der größte Teil ist mit Obstbäumen bepflanzt, die in ihrer bunten Blütenpracht einen herrlichen Anblick bieten. Vier mächtige Linden bäume von etwa 1 Meter Durchmesser ragen, weithin sichtbar, über alle Waldungen hinaus. Unter ihrem grünen Blätterdach haben wir Tische und Bänke gebaut — ein Plätzchen stiller Erhabenheit. In den Zweigen jubilieren die gefiederten Sänger, man sitzt im Schatten und träumt und fühlt sich wie daheim. An den Garten schließt sich der große See an. Zu drei Seiten ziehen sich leichte Höhen und gegenüber liegt auf einer Höhe ein anderes Gut, in dem unser Regimentsstab quartiert. Baden, Angeln und Kahnpartien bieten uns reiche Abwechslung. Wandern wir am See, in dessen Mitte sich eine herrliche Insel befindet, weiter, so kommen wir wieder in den Garten. Auf einem gut gepflegten Wege wandern wir durch die große Obstanlage und kommen von der anderen Seite wieder zum Quartier. Ein herrliches Idyll bietet der Anblick unseres Storchrnpapas nebst Frau, die, ihrer Heimat beraubt, beim Bauen eines Neste» uns viel Vergnügen bereiten. Auch die Schwalben sind eifrig am Bauen; eine Zutraulichkeit besitzen diese Tiere, die wirklich zu bewundern ist. Manches Stündchen widmen wir un» unseren harmlosen Bewohnern. Treten wir nun ein tu das Quactier. Einige Räume, a-wZlbt mit starkem Mauerwerk, bilden unsere Zuflucht vor Witter und Granaten. Der Boden ist betoniert, an den Seiten ziehen sich die übereinander ge bauten Lagerstätten für 32 Mann hin, in der Mitte befinden sich zwei Tische, aus denen leere Granaten mit frischem Flieder einen angenehmen Dust verbreiten, lieber jedem Tische hängt eine elektrische Lampe, ein Zeichen moderner Krieg führung. Beim Kartenspiel und sonstiger Be schäftigung verstreichen nur zu schnell die dienst freien Stunden. Aber besonders treue Kamerad- schäft herrscht unter allen, obwohl fast alle Staaten vertreten sind. — Es ist fünf Uhr. Wir verzehren unser kräftige» Abendbrot: selbst geräucherte Heringe, Brot und Kaffee. Wir müssen uns halt damit trösten, daß der Krieg uns dieses aufgezwungen hat. Wir sind auch zufrieden mit dem LoS in dem Bewußtsein, daß das ganze deutsche Volk sich in das Unabänder liche schickt. Nun wollen wir einmal in die wettere Um gebung wandern. Wir gehen zunächst ein Stück am See entlang und kommen nach 15 Minuten Wanderung nach dem Gute Z., dessen Räum lichkeiten in eine Entlausungsanstalt umgewandelt sind. In einem kleinen Wäldchen liegen die braven Pioniere in Unterständen. Man könnte glauben, ein Erholungsheim vor sich zu haben: einfache, natürliche Verzierungen schmücken die Unterstände, ringsum liegen gutgepflegte Gärtchen, alles atmet deutsches Wesen. Unsere Pioniere finden hier auch wirklich Erholung nach der harten, anstrengenden Arbeit. In den Abend stunden kann man die traulichen Weisen einer selbstgebildeten Zigeuner-Kapelle hören und bei Spiel und Sang zufriedene Menschen sehen. In einer Wuldesccke liegt ein alter russischer Friedhof, hier ruhen fern von der Heimat auch die Helden der Pioniere. Weiter geht die Wan- derung und nach abermals 15 Minuten kommen wir nach dem Gute D. Hier liegen teils im Gute, teils in Unterständen die Artilleristen. Wir gehen nun rechts vom Gute und gelangen zum Militär-Friedhof zu T'. Um den Fried hof zieht sich in kunstvoller Ausführung aus Birke die Einfriedigung. An der Sette befindet sich eine hohe Pforte, an der geschrieben steht: „Militär-Friedhof zu X. Offenbarung Jo- Hannes 2, IO." Darunter hängt das Sinnbild deutscher Tapferkeit: das Eiserne Kreuz. Treten wir ein. Hier ruhen nach heißem Kampfe unsere treuen Brüder und Kameraden, betrauert von uns und ihren Lieben in der Heimat. Kameraden haben ihnen die letzte Ehre erwiesen und einen würdigen Gedenkstein gesetzt. Stets werden wir ihrer gedenken, der Helden, die für des Vater landes Ehre ihr Letztes und Heiligstes gaben. Die Grabhügel sind mit Blumen geschmückt, am Kopfe das schlichte Holzkreuz, versehen mit einem Schild, auf dem Name, Dienstgrad, Truppenteil und Todestag graviert sind. Ob Freund, ob Feind, hier ruht einer neben dem andern. Kein