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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191606254
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160625
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160625
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
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- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-06
- Tag 1916-06-25
-
Monat
1916-06
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.06.1916
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vorbereitet. Aehnkich wie Aegypten hatte Eng- land auch Griechenland an sich zu sesseln ver sucht, indem es den, griechischen Staate, der im Konstantinopeler Frieden 75 Millionen an die Türkei zu zahlen hatte, sinanzielle Unter- stützmlg lieh. Die Schutz macht« Frankreich und England entpuppten sich im Verlaufe des Krie- ges als Griechenlands größte Peiniger und härteste Bedrücker. Obgleich Griechenland ihnen alle; gewährte und stillschweigend selbst die Besetzung von Saloniki duldete, forderten sie nur immer mehr. Griechenland sollte die Blamage tilgen, die der Balkanpolitik der En tente aus Bulgariens kühner Tat erwachsen lvcm Griechenlands Truppen sollen der in äußerster Bedrängnis befindliche Entente ihre Dienste leisten und zum höheren Ruhme Eng lands aus den Schlachtfeldern ver'luten, lind als König KoivtaMin allen Loäungen und Drohungen tapfer widerstand und die Neutra litätspolitik ausrecht erhielt, da wandten die Enteiltestagten brutale Gewaltmittel an, sie liefen ihre Kriegsschiffe vor den, Piräus er scheinen. Unter diesem Zwange fugte sich Kö nig Konstantin notgedrungen und bewilligte die Forderungen, die Griechenland zunächst zum Sklaven des Merverl andes erniedrigen. Die Ententestaaten glauben ihrer Sache voll ständig sicher zu sein. Nachdem sie den Kö nig zur Entlassung seines Vertrauensmannes, des Ministerpräsidenten Sluludis, gemilcht hat ten, zwangen sie ihn, Zaimis zum Kabinetts- chef zu ernennen. Zaimis, der im Jahre 1906 als Nachssolger des Prinzen Georg Gouverneur von Kreta geworden war, hat in Deutschland studiert und kennt deutsche Art und deutsches Wesen genau. Er ist kein Freund der Entente, besitzt aber nicht die Festigkeit seine; Borgon gers. Schon im Oktol er v. I., nach der Ent lassung von Venizelos, war er einmal Mini sterpräsident, trat jedoch schon vier Wochen später wieder zurück, da er in der damaligen Kammer, die eine venizelistische Mehrheit hat te, für seine Politik keine Zustimmung fand. Jetzt soll er auf Geheiß der Entente, sobald Griechenland nach durchgeführterDe. nchilisatEn militärisch genügend geschwächt ist, die Kam mer auslösen und Neuwahlen vornehmen. Diese Wahlen werden durch polizeiliche Organe ge leitet werden, die die Entente nach Absetzung der bisherigen Behörden bestellt. Zudem er wartet man, daß die aus dem Heere entlaß senen Leute, die dem unmittelbaren Einfluß des Königs durch Ere Entlassung entzogen werden, ententejreundlicb wählen werden. Die Neuwahlen werden in etwa zwei Monaten stattfinden können; ob sie ganz dein Wnuscbe der Entente gemäß aU'Fallen werden, bleibt abzuwarten. Die Entente rechnet mit einer starken venizelistischen Partei. Venizelos wür de dann wieder Ministerpräsident, und unter seiner Führung würde Griechenland schnell seine bisher unter so schwierigen Verhältnissen be wahrte Neutralität aufgebeu und mit fliegen den Fahnen in das Lager des Vierver'andes marschieren. England Wirde sich dann noch als ein Tugendspiegcl erster Klasse hinstellen, sich als Schützer der kleinen Staaten bewun dern lassen imd aller Welt erklären, da'' Grie chenland ganz nach freier Wahl seine Schritte getan habe. Wenn cs in dieser duntlen Tragödie einen Lichtstrahl gßt, so ist er in der Taffacbe zu finden, daß die Entente mit ihrem Verbrechen die eigene Schwäche und Ohnmacht eingcsteht. Die Entente hätte sich zu den Wahnsinnsakten jedenfalls nicht entschlossen, wenn sie nicht nach dem griechischen Rekrutenmaterial mit der gleiche,, Verzweiflung trachtere, ivic der Ertrin kende auch nach dem Strohhalm greift. Das Wasser steht ihr bereits bis zum Halse. Das Kainszeichen des Mörders, des Mörders eines freien und blühenden Staates, hastet der En tentc untilgbar an der Stirn. Sie batte noch immer gezögert, den Makel auf sich zu laden, weil sie auf den alten Bulgaren laß der Hel lenen baute. Als aber Griechenland, um die als Feinde empfundenen Ententetruppen aus Saloniki los zu werden, den Bulgaren Ein laß auf griechisches Gebiet gewährte, als Grie chenlands Groll gegen die neuen Bedrücker sich stärker erwies als der aste Haß, da M-ß man die Maske fallen und ostenbarte sich in seiner ganzen Scheußlichkeit. Aber noch ist nicht aller Tage Abend, noch haben die Entente mächte den Sieg über Griechenland nicht in der Tasche. Las griechische Volk ist sich über die Lage klar geworden, und die Möglichkeit, daß trotz englischer Polizeiaufsicht die Wahlen doch noch anders ausfallen, als es die En tente erhofft, ist nicht völlig airsgeschlossen. Und dann ist König Konstantin auch noch da. Grie chenlands Truppen hängen mit Treue und Liebe an ihrem obersten Kriegsherrn. Tas griechische Heer aber bildet in der Hand des Königs eine Macht, die der Entente die un liebsamen Ueberraschungen noch dann bereiten kann, wenn sie bereits wähnt, die Ernte ge borgen zu haben. SMlicht SliMMgrifft ms Karlsruhe, MW« i. V. mH Trier. Die Engländer und Franzosen laben ge raume Zeit verstreichen lassen, seitdem sie zum letzten Male einen Luftangriff auf deutsche Städte wagten. Witterungsverhältnisse sind für diese Zurückhaltung wohl kaum ausschlag gebend gewesen, denn umgekehrt haben ja wie derholt deutsche Flugzeuge wichtige Elappenor te hinter der französischen Frmll mit Vomlen belegt; auch den Festungen Dünkirchen und Dover wurden von deutschen Fliegern feurige Grüße aus den Lüften gesandt. Das hätte doch nicht geschehen können, wenn die Wind verhältnisse derartigen Unternehmungen hinder lich gewesen wären. Aber zu Sommersbeginn hatte der Feind einen großen Luftangriff ge- gen deutsche Städte geplant. Die schon wie derholt heimgesuchten badischen Orte Karls- ruhe und Müllheim, sowie das rheinische Trier waren die Ziele der feindlichen Luftgeschwader. Nach dem französischen Bericht wurden auf Trier 18, auf Karlsruhe 40 und auf Müll- beim sogar 50 Geschosse abgeworfen. Nen nenswerten militärischen Schaden haben diese U eberfälle nach dem deutschen Bericht nicht an gerichtet; das konnten sie auch nicht, weil alle drei Orte keine Festungen oder Kriegsarsenale sind, deren Zerstörung sich für de« Feind loh nen würde, wie z. B. der Wasfeuplatz von Verdun, Bar le Duc, der von unseren Flie gern mehrfach und erfolgreich nist Bomben be dacht wurde. Dagegen sind leider eine Reihe von Personell aus der bürgerlichen Bevölkerung den feindlichen Bomben zum Opfer gefallen. Unsere zur Abwehr aufgestiegener. Flieger füg ten dem Gegner wirksamen Schaden zu. Zwei Flugzeuge wurden im Lustjkanrpf abgeschossen, zwei andere wurden zum Landen gezwungen. Der französisckse Bericht nennt diesen dreifachen Luftangriff einen Vergeltungsakt für die Be schießung der offenen Städte Bar le Duc und Luneville. Die Franzosen vergessen dabei nur, daß Luneville in der Kampfzone liegt und starke Truppenmengen birgt, und daß Bar le Duc als Versorgungsstelle für die Festung Ver dun außerordentlich wichtige militärische Be deutung besitzt. Tie drei oon den Franzosen mit Bomben belegten Städte liegen dagegen außerl-alb des Kwnpfgebietes, lind deshalb ist und l leibt der Luftangriff der Franzosen und Engländer ans sie ein schnöder Ueberfall. Für ihn wird, dessen sind wir überzeugt, die deut sche Luftflotte sicherlich bald Rache nehmen. Nicht nur die befestigten Orte Frankreichs win ken ihr dabei als Ziel, auch England, das fick) allzulange schon in Sicherheit vor deutschen Lustcmgriffen wiegen dürfte, muß endlich wie der einmal zu fühlen bekommen, daß d>e deut schen Lriftkreuzer und die deutschen Flieger un- eslritten dos Lrchtmeer beherrschen. Die -r-ße e»gltsch.franz'ösische Offensive wird wieder einmal dröhnend angekündigt. Tie jüngste Londoner Konferenz beljandelte angeb lich die Einzel'eiten dieser Generalofsensive im Westen als Ergänzung der russischen Offensive im Osten. Die prahlerischen Engländer werden sich beeilen müssen, sonst kommen sie bei der Wendung, die die Tinge im Osten genommen 'n en, zu spät. Mt KWse i« Oste». Trotz der großen numerischen, Ueberlegeitteit der Russen, die trotz schwerster Verluste des Feindes infolge .Heranziehung gewaltiger Ver- st rmngen noch vorlwndcn, vielleicht sogar ge steigert ist, gel t unser Angriff nicht nur gün- stig vorwärts, sondern dehnt sich auch räum lich aus. Auch der 19. Schlachttag hat uns weitere Erfolge beschicken, während die Be ar bungen des russischen Oberbefehlshabers Brussilow, die für ihn ungünstiger werdende Lage in Wolhynien durch Angriffe auf ande- reu Fronten wieder auszugleichen, völlig gc sweitert sind. Unsere fortschreitenden Erfolge >-ei Luzk berechtigen zu den schönsten Hoff nungen. Die Schlacht zwischen dem russischen Nardflügel und der Armee Linfingen hält nun schon viele Tage an. Die Anspan, nung l cider Partner hat ein außergewöhnli- ches Maß erreicht und findet ihre Begrenzung hauptsächlich in der Leistungsfähigkeit des Nach schubes, vornehmlich der Eifenbahnen. In dieser Hinsicht machen ych nach Meldung des Kriegsberichterstatters des „Tag" bei den Rus- sen Airzeichen geltend, die darauf schließen las- fen, daß bei dem geregelten Nachschub für ihre Massen in Wolhynien zunächst nur die Eisen- bahnlinie Rowno—Kowel unterstützend mit wirkt, ivo überdies noch die vorzügliche Chans- se Rowno-—Luzk—Kowel führt, die den Ver kehr von drei Reihen vorr Fuhrwerken gestat tet. Im Bereich dieser Nachschublinien ent wickelt der Feind nunmehr seine größten An strengungen und zeigt auch dort nachhaltigeren Widerstand. Nördlich, westlich und südwestlich Luzk machten die erblindeten Truppen in fort- gesetzten Kämpfen Fortschritte. Im Zentrumt im südlichen Wolhynien und an der oberen StrWa >var verhältnismäßige Ruhe. In den letzten Tagen erneuerten an der mittleren Stry- Pa die Russen ihre Bemühungen, die Front der verbündeten Truppen einzudrücken. Am rech ten Fl gel der Armee Bothmer, bei Burkanow und Wismowczyk erlitt der Feind furchtbare Verluste. Der russische Südslügel hatte auch weiterhin nur mit unseren Nachhuten zu tun. Da- Schwergewicht ihrer Angriffe verlegten die Russen neuerdings aus Kampf- a schnitte in Ostgalizien. Sie versuchten na mentlich westlich der Strypa die WaldstellUn- gen bei Wisniowczan denen scholl zahlrei- che Anstürme gescheitert waren, zu durchstoßen. Dem energischen Zusammenwirken oon Artil lerie und Infanterie gelang es aber, die Ab sicht zunichte zu machen. Ein großer Teil der starken Angrifsskolonneu wurde von dem gut- gezielten Geschütz feuer außer Gefecht gesetzt. Tie Reihen, die dann an die Gräben heran- tameu, wurden in blutigem Handgemenge von österreichisch ungarischen und deutschen Abtei lungen geworfen. Ter Gegner versuchte bei diesen laut „Voss. Ztg." wieder seine alte List, Abteilungen mit aufgehobenen Händen an un sere Stellungen Herangehen zu lassen, um dann plötzlich Handgranaten zu werfen. Solche Truppen wurden nicht gefangen, sondern nie dergemacht. Auch bei Burkanow, das nun etwa seit Jahresfrist immer wieder russische Mafsenstöße sah, mißlangen nächtliche Angrif fe. In Wolhynien hat sich unsere Linie um ein Stück nach Osten vorgeschoben. Nördlich Sokuk suchen die Russen immer noch bei Kol li deir Styrübergang Akt erzwingen. Ihre neu erlichen Anstürme blieben unter großen Berste sten erfolglos. Der Zweck -es Russenei»bruchS in Rumänie». Nach einer Meldung des „Az Est" aus Bu karest ist der Russeneinbruch bei Mamornitza nunmehr "völlig aufgeklärt. In rumänischen politischen Kreisen ist man davon überzeugt, daß Rußland Rumänen nach griechischem Re zept behandeln wollte. Tie Russen hätten den Einbruch mit großen Kräften fortgesetzt, wenn die österreichisch-ungarischen und deutschen Trup pen der russischeil Offensive nicht Halt geboten hätten. Auf jeden Fall ist aber die Gefahr herangenaht, daß die Vorkämpfer der Freiheit Heiner Staaten Rumänien in den Krieg ver wickeln wollen. Selbst in diplomatischen Krei sen glaubt iilan, daß die Russenfreunde in Ru- mänien im Stande wären, die Russen ins Land zu rufen, wie es Venizelos in Griechen land getan hat. SineVerschw'öruvg gegen dierussischeRegierung? Die Wiener „Reichspost" meldet aus Nriß- land: Ji, Petersburg haben Revolutionäre den als Munitionsarbeiter verkleideten Agenten der Ochrana (Geheimpolizei zum Schache des Za ren), Lawrentjew, entlarvt und in seiner Woh nung ermordet. Darauf sei die Polizei auf eine weitverzweigte Verschwörung gestoßen, der neben Arbeitern auch Hochschulstudenten ange hören. In einer Geheimdruckerei wurden ne ben anderen Schriften auch ein Todesurteil gegen den Ministerpräsidenten Stürmer und den Kriegsminister Schuwajew gefunden, das voll streckt werden soll, falls im Her. st der Krieg noch andauert. Die Arbeiter sollen auch ge plant haßen, eine Munitionsfabrik in die Lust zu sprengen. * Ein bemerkenswertes Eingeständnis. Ein Eingeständnsls, daß Italien vom Be. ginn det Weltkrieges ab seinem damaligen Bundesgenossen feindlich gesinnt war, bringt Hervee in der „Victoire" vom 13. Juni. In einem Leitartikel über den Sturz Salandras schreibt Hervec wörtlich: „Salondra genoß in Frankreich große Sympathien. Wir werden es ihn: niemals vergessen, daß er von der ersten Stunde des Krieges ab ohne Zögern uns be treffs seiner Neutralität Sicherungen gegeben lat, welche derart waren, daß wir in aller Rutze den Transport unserer Armee von Algier nach Fransteich ausführen und fast augenblick lich unsere alte Armee nach dem Elsas fchik- ken konnten." Der See-Krieg. W«S «a» iv England glaubt. „Daily Mail" teilt mit, daß in der englischen Marine die Ansicht bestehe, daß nach den nötigen Reparaturen und der Fertigstellung weiterer Schiffe die deutsche Flotte etwa in drei bis vier Monaten sich wieder zum Kampfe stellen werde. Der Untersee-Krieg. Der in Tunis angekommene Dampfer „Mou louya" berichtet, daß in den letzten Tagen zwei weitere italienische Dampfer im Mittelmeere von deutschen Unterseebooten torpediert wurden. Ihre Besatzung wurde größtenteils von französischen Schiffen gerettet. Der Dampfer „Moulouya" selbst entkam mit Mühe dem Angriff zweier Boote. Die Neberlebeudeu de» englische« Dampfers „varan Bernan". „TempS" meldet: Der Dampfer Mossoul landete in Marseille zwei Offiziere und 20 Ma trosen der Ueberlebenden des im Mittelmeer ver« senkten englischen Dampfers „Baron Vernon." Zwei englische Mnnitinnsdawpfer gescheitert. Der englische Dampfer „Stormount" (2000 Tonnen), mit Kriegsmaterial von Newyork unterwegs, ist bei dichtem Nebel gescheitert und gilt als vollkommen verloren. Der englische Dampfer „Marsime" (1930 Tonnen) ist gestrandet und gilt gleichfalls als verloren. Ei» russischer Persnneudawpser ans «ine Mine gelanfea. AuS Kopenhagen wird gemeldet: Nach hier« her gelangten Nachrichten soll der russische Personendampfer „Merkur" in der Nähe von Odessa auf eine Mine gestoßen und innerhalb fünf Minuten gesunken sein. Von den »00 Fahrgästen sei der größte Teil ertrunken. Das in der Nähe befindliche russische Linienschiff „Panteleimon" soll die Hilfe aus Furcht vor U-Booten versagt haben. Der östmtWch-MMis-e «eimlstttrtaicht. (W.T.B) Wie», 23. Juni. Amtlich wird verlautbart: R«fftscher Krie»»sch«pl«tz. Im Tzeremosztal sind die Ruffen im Vor gehen aus Kuty. Sonst in der Bukowina und in Ostgalizien keine Nenderung der Lage. Gegen unsere Stellungen südöstlich und nörd lich von Radziwillow führte der Feind gestern zahlreiche heftige Angriffe. Gr wurde überall abgewiesen. Die unter dem Befehl des Generals von Linfingen kämpfenden Streitkräfte drängten nordöstlich von Gorochow und östlich von Lokaczy die Russen weiter zurück. Bei Lokaczy brachten unsere Truppen über 400 Gefangene und vier russische Maschinengewehre ein. Im Stochod-Styr-Abschnitt scheiterten mehrere starke Gegenangriffe des Feindes. Jtaliemischer Krie«»sch»»Platz. Gestern war das Arttllerteseuer im nördlichen Abschnitt der Hochfläche von Boberdo zeitweise ^iedttholte feindliche Jnfanterieangriffe aus unsere Stellungen südöstlich des Mrzli Vrh wurden abgewirsen. Im Plöcken-Abschnitt begannen heute früh lebhafte Artilleriekämpfe. An der Dolomiten- Front scheiterte ein neuerlicher Angriff der Italiener auf der Lroda del Ancona. Das gleiche Schicksal hatten vereinzelte feindliche Vorstöße aus dem Raume von Primolano. Im Oriler-Gebiet besetzten unsere Truppen mehrere Hochgipfel an der Grenze. Güdöstlich-r Kriegsschauplatz. An der unteren Vojusa Geplänkel. Lage unverändert. Der Stellvertreter des Thefs deS GeneralstabcS. v Höfer, Feldmarschalleutnant. * Ereignisse znr See. Am 22. abends hat eine Gruppe von See flugzeugen feindliche Stellungen bet Monfalcone erfolgreich mit Bomben belegt. Am 23. früh hat rin Geeflugzeuggeschwader Venedig ange griffen. In den Forts Nicolo, Alberoni, in der Gasanstalt, besonders aber im Arsenal wurden mit schweren Bomben viele Volltreffer erzielt und starke Brände hervorgecufen. Die Flug zeuge wurden heftig, aber erfolglos beschaffen und kehrten unversehrt zurück. Flottenkommando. Amerika and Mexiko. Die Spannung zwischen Amerika und Mexiko hat sich dermaßen verschärft, daß der Krieg un abwendbar geworden zu sein scheint. Im Grunde genommen ist derKriegszustand bereitseingetrete», da Feindseligkeiten schon stattgefunden haben. Bei Carrtzal hat ein Gefecht stattgefunden. Es wird darüber gemeldet: Vor der Eröffnung der Feindseligkeiten ersuchte der General Gomez die Amerikaner, sich zurllckzuziehen. Als dies ver weigert wurde, schockte er einen zweiten Parla mentär. Die Amerikaner stellten sich jedoch in Schlachtordnung auf. Da Gomez einen Angriff befürchtete, gab er seinen Mannschaften, die sich mit einem Maschinengewehr im Gebüsch verbor gen hielten, das Zeichen zum Feuern. In dem Kampfe hatten die Amerikaner etwa 20 Tote und 17 Gefangene. Die Mexikaner verloren etwa 40 Mann einschließlich des Generals Gomez. Der mexikanische Gesandte in Amerika erhob bei Staatssekretär Lansing Beschwerde darüber, daß der Befehlshaber des amerikanischen Expedition«- Heeres, General Pershing, Casa Geandes besetzt habe, und erklärte, dieses Vorgehen bedeute eine offene Feindseligkeit. Krtes»ftim»««g i» Mexiko. Zwei Staaten Mexikos sollen Amerika bereits den Krieg erklärt haben. Die Volksstimmung flammt in ganz Mexiko gegen die Union auf. Die meisten amerikanischen Konsuln verließen bereits das Land. Carranza ist entschlossen, den Krieg schleunigst herbeizufllhren. Ec befahl die Mobil machung und erwartet die guten Dienste Spaniens. Frankreich wurde mit der Wahrnehmung der In teressen Amerikas in Mexiko betraut. Der ame rikanische General Funston forderte 60000 Mann Miliz für den Grenzdienst. Die Unionstruppen werden wahrscheinlich (wie 1914) Veracruz und Tampico besetzen, um die Zerstörung der eng lisch-amerikanischen Petroleumgaellen, die die eng lische Flotte mit Petroleum versorgen, zu ver hindern. Ob der Krieg aber gleich dem von 1914 ein Operettenkrieg wird, zu dem die reicht n Amerikanerinnen wie zu einem Rennen fuhren, bleibt doch abzuwarten. OerMches «nd ESchfifche-. *— Sitt«r»nß»»«»sicht Pir Sonntag, den 25. Juni: Heiter, warm, trocken. *- Die Berl ust liste Nr. 295 dcr Köuigl. Sächsischen Armee vom 23. Juni ent- Hult folgende Angaben aus unserem Leser'rei se- Koch, Ernst, Hohen'tein-Ernstthal, gefallen: Jung, Paul, Mittellacky schw. v. u. gcstor len; Baldauf, Bruno, Wüstcnbrand, ins. Uns l. verl.; Buschmann, Paul, Langenberg, schw. o. u. gestorben; Hofmann, Karl, Hohen'tei». Ernstthal, schw. v.; Knniß, Walter, Wüsten- lrand, l. w; Lindner, Oswckld, Langenchurs, darf, schw. v. u. in einem Feldlazarett gestor ten; Müller, Mar, Bernsdorf, l. v.; Pößneck, Ernst, Wüste» rand, l. v.; Lltsber, Wilhelm, Oberlungwitz, bish. vermißt, m Gefangen schaft, * Hohenstein-Ernstthal, 21. Juni. Am heutigen Johannistage mittags von 12 lis 12,40 Uhr -erklang von den Türmen beider Kirchen das Geläut der Glocken, wehmütig und traurig. Wem galt es denn? . . . Te nen, die voller Begeisterung in den uns auf gezwungenen Krieg gezogen waren und dran ßen im heißen Ringen mit den zahlreichen Geg nern das Leben laff'.'ß mußten und ferner auch denen, die auf dem weiten Meere ein nasses Grab gefunden haben. Ein Gedenktag der To ten ist der heutige Johannistag. Mit Blu men und Kränzen schmückte man die Gröler der Heimgegangenen, a er vielen Familien war dies nicht vergönnt, denn sie wissen die Ruhestätten^ihrcr Lieben weit draußen in Fein desland. Schmerzliche Erinnernngen an schöne Stunden würden von Neuem wachgerufcn; doch die Tranernden mögen Trost in dein Gedanken finden, daß das gesamte deutsche Volt mit ihnen trauert.
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