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Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage für den — nächstfolgenden Tag. - — Bezugspreis: Bei Abholung in den Ausgabestellen vierteljährlich Mark 1.50, monatlich 50 Pfennig. Durch Boten frei ins Haus geliefert vierteljährlich Mark 1.80, monatlich 60 Pfennig. Durch die Post bezo ien viericljährlich Mark 1.80 ausschließlich Bestellgeld. Einzelne Nummern 10 Pfennig. zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und Gersdorfer Tageblatt. Anzeigenpreis: Orts-Anzeigen die 6gespaltcnc Korpuszeile 15 Pfennig, auswärtige 20 Pfennig, die Reklamezeile 4» Pfennig, die 2gespaltene Zeile im amtlichen Teil 45 Pfennig Außergewöhnlicher Satz nach vorheriger Uköereinknnfl. Bei Wiederholungen Preisermäßigung nach sejchchendem Tarif. GämtlicheAnzeigen erscheinen obneRusichlaa im Oberlungwitzer Tageblatt und im (?er do sie lanilait. Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Windorf, Brrrlsoois, Wiistenbrand, Mittelbach, Grüna, Ursprung,Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf usw. Rr. NS. Sonntag, den 28. 3nni 1818. Fernsprecher Nr. 151. Geschäftsstelle Bahnstraße 8. 43. Jahrgang Verordnung über den Mskaus von Eier», ünarL nud Geflügel nnd Mr die Verwendung von Eiern. Auf Grund von HK 12 und 15 Absatz 3 der BundeSratsoerordnung übe. die Errichtung von PreiSprüsungsstellen und die Versorgungsregelung vom 25 September 1915 — ReichSgesetzbl. S. 607 und 728 — wird verordnet: 4 November 8 1- ES ist verböte», außerhalb der Wohnsitzgemeinde bei Vieh- und Geflügelhaltern Eier, Quark und Geflügel zum Verbrauch im eigenen Haushalt oder auf Vorrat zusammenzulaufen oder Vieh- und Geflügelhalter zum Zwecke dieses Einkaufs aufzusuchen. Vieh- und G flüzelyalter dürfen an Verbraucher, die außerhalb der Wohnsitzgemeinde des Bich- und G.flügeihalterS wohnen und ihn zum Zwecke des Einkaufs der bezeichneten Waren in seiner Wohnung oder der Stätte seines Wirtschaftsbetriebes aufsuchen, Eier, Q larck und Geflügel nicht verkaufen Ausgenommen von dem Verbot ist der Kauf und der Verkauf zum sofortigen Genuß, insbesondere in Gastwirtschaften. Die Amtshauptmannschaft (m Städten mit revidierter Städte ordnung der Stadlrat) kann weitere Ausnahmen zum Zweck der Beibehaltung eines herkömmlichen Geschäftsverkehrs bewilligen. 8 2. Der Aufkauf (in- und außerhalb der Wohnsitzgemeinde) von Eiern, Ouark und Geflügel zur Weiteroeräußerung ist nur Aufkäufern gestattet, die sich im Besitz eines auf ihren Namen lautenden ArfkausschüncL befinden. Das Gleiche gilt vom Aufkäufe dieser Waren zur Verwendung in Gast-, Schank- und Speisewirtschaften, Vereins- oder ähnlichen WirtschaftSbetrieben, in Fremdenheimen, Konditoreien und Bäckereien. 8 3- Der Aufkausschein wild von dem Kommunaloerband erteilt, in besten Bezirke der Auskauf stattfindeu soll. In dem schriftlich einzureichenden Gesuche um E.teilung des Auskausscheines ist der Name, der Geburtsort und -tag, der Beruf und die Wohnung des Antragstellers zu bezeichnen und an zugeben, welche Waren aufgekauft werden sollen. Es ist ferner ein Zeugnis der Polizeibehörde (Amtshauptmannschaft, Stadtrat der Städte mit revidierter Städteordnung) des Wohnsitzes oder der gewerblichen Niederlassung des Antragstellers darüber beizufügen, daß der Antragsteller die er forderliche Zuverlässigkeit besitzt und auch sonst keine Bedenken dagegen bestehen, ihm den Aufkauf zu gestatten (UnbedenklichkeitSzeugniS) Die im Aufkaufscheine gegebene Erlaubnis zum Aufkauf kann auf bestimmte Ortschaften und bestimmte Waren begrenzt werden. Die Erteilung des Scheins ist zu versagen, wenn nach den wirtschaftlichen Verhältnisten des Bezirks die Zulassung weiterer Aufkäufer bedenklich erscheint, insbesondere wenn hiervon eine unangermstene Preissteigerung zu befürchten ist. Gegen ablehnenden Bescheid steht dem Antragsteller und derjenigen Verwaltungsbehörde, die das Unbedenklichkeitszeugnis erteilt hat, Beschwerde an die Kreishauptmannschaft zu. Diese entscheidet endgültig. , 8 4. Der Aufkaufschein ist beim Aufkäufen dem Verkäufer der Waren stets vorzulegen. Der Verkäufer ist verpflichtet, die Vorlegung zu verlangen. 8 5. Der Aufkauf der genannten Waren auf Wochenmärkten sowie von Vieh- und Geflügel haltern oder deren Beauftragten, die mir Waren nach den Wochenmärkten unterwegs sind, ist auch Aufkäufern verboten, die sich im Besitze eines Aufkaufscheines befinden. 8 6. In den in tz 2 Absatz 2 bezeichneten Betrieben dürfen Eier (roh oder gekocht) und Eier speisen nur zu den Hauptmahlzeiten (zum Mittagstisch und zum Abendtisch) verabreicht werden. 8?. Zuwiderhandlungen werden gemäß tz 17 der Bundesratsverordnung vom 25. September 1915 mit Gefängnis bis zu sechs Monaten oder mit Geldstrafe bis zu fünfzehnhundert Mk. bestraft. Dresden, am 19. Juni 1916 Ministerium de» Innern. Sonntag städtische Butter, Stück 1,2« Mk. Gelbe und grüne fltHk Karten. 636—759: Schmidt, 760-889: Beyer, 890-1095: Lässig. 1096—1160: Horn. Freibank: Sonntag früh von Vr?—8 Uhr Schweinefleisch, roh und gekocht, Pfd. 1.20 Mk., jür die Nr. 381-518. Fleisch wird nur an Personen bis zu 1500 Mark Einkommen verabreicht. ES ist der Steucrzettel, die Brot- und Fleischkarte mitzubringen. Hohenstein-Ernstthal, den 24. Juni 1916. Der Stadtrat. 1 Markenfreier Grietz Max Seidel, Der Gemeindevsrfland. Albin Vorwerk, Gustav Dietel. Max Voitel, Ernt! Hahn, Clemen» Misselwitz, Moritz Müller, Fritz Müller, Edwin Hähnel, Louis Mehlhorn, Helene verw. Richter, Ernst Zimmermann. Nudeln und Makkaroni sind eingetroffen und von Montag, den 27. Juni d. I., in nachstehenden Geschäften erhältlich: „ „Haushalt", Heinrich Förster, Ernst Naumann, Oberlungwitz, am 24 Jnni 1916. Konsumverein I, „ „Haushalt", Heinrich Förster, Albin Vorwerk, Ernst Naumann, Gustav Dietel, Arthur Erler, Max Seidel, Max Lindner, ist ebenfalls eingetroffen und von Montag, den 27. Juni, in den nachstehenden Geschäften erhältlich: Konsumverein I, Max Seidel, Kartoffelverkauf. Kartoffeln werden wie folgt abgegeben: Montag: Dienstag: Vorm. von 8—9 Uhr OrtSl.-Nr. 1—80, Vorm, von 8—9 Uhr OrtSl.-Nr. 211—240, 9-10 31—60, kt ff 9-10 „ 241—270, 10—11 61—90, tt »» 10-11 „ »» »» 271—300, N —12 ff 91—120, kk » 11-12 „ »» »» 301—330, nachm. 2—3 121—150, nachm. „ 2-3 „ 331—360 3—4 151--180, 3-4 „ »» 361—390' » 4—5 « 181—210. Mitt woch: 4-5 „ 391—420' Vorm. von 8—9 Uhr Octsl.-Nc. 421-450, Nachm. von 2-3 Uhr OctSl.-Nr. 541—570 9—10 451—480, 3-4 „ 871-600, 10—11 11—12 481—510, 511—540. 4-5 „ 601—657. Die Zeiten müffe» unbedingt eingehalten werde«, damit kein Andrang entsteht. Jede Person erhält 3 Pfund pro Kopf. Di? Warenbezugskarte ist oorzulegen. Oberlungwitz, am 24. Juni 1916. Der Gemei»de»orstand. Die letzte KriegMche. 0. Bon dein berühmten russischen Feldmar schall Grasen Suwarow (geschrien 1800) rü'-rt ein Wort her, das bis aus diesen Tag eine Nichtschnur für die Generale des Zaren gewe sen ist. Es lautet: „Die Kugel ist eine Nbr rin, das Bajonett ist ein ganzer Held." Ter Feldmarschall empfahl also seinerzeit den in diesem Kriege von unserem östlichen Gegner besonders angewendeten Angriff mit der blan- len Waffe, der zur Voraussetzung freilich stets hat, daß die Opfer an Menschenleben keine Rolle spielen. Beachtet ist dann auch bei den Russen nicht, daß die modernen Feuerwaffen die unausgesetzten Sturmangriffe zu so enorm blutigen machen, daß schließlich die Gefahr des Ver tutens nahe rücken muß. So haben denn auch die moskowitischen Verluste aus dem süd- östlichen Kriegsschauplätze eine Höhe erreicht, die Grausen erwecken muß, und wiederum be reitet sich nach einem lokalen Teilerfolge ein völliges Zurückfluten der feindlichen Angriffs- söulcn vor den vereinten Oeslerreichern und Ungarn und Deutschen vor. Ter Sieg in Wol hynien, de» die Russen anstre ten, sollte die Rumänen aul ihre Seite hinüberziel en, den Italiener» und Franzose» die Kriegslage er leichtern; a'er er ist heute so wie srüher aus geblie'en, wen» auch der König Viktor Ema nuel von Italien den Kaiser Nikolaus von Rußland seine Glückwünsche zu der großen Was,fentat ausdrückte. In Rom sollte man an das französische Wort denken: „d«s Lachen tötet", das für alle Südländer Paßt, und die Gefahr vermeiden, ausgelacht zu werden. Von dein Edelmut und der Siegeszuver- sicht der großen Kulturiiationen der „Entente" zeugen die gegen das kleine Griechenland Z« Lande nud zu Wasser unternommenen Drang salierungen, um es zur Kriegsteilnahme gegen Deutschland und seine Verbündeten zn bewe gen. Wenn Frankreich, England usw. ieTbsl den Kriegserfolg rucht zn schaffen vermögen, Griechenland kann anch das Unmögliche nicht möglich machen. Bei Verdun nnd in Flam gern gelangt das französisch-englische heiße Be mühen, den Deutschen die von ihnen errunge nen Vorteile wieder zu entreißen, nicht znrn ersehnten Ziele, während die feldgraue Front sich weiter und Weiler nach vorn schiebt. Und dabei haben die Briten trotz ihrer wiederhol ten Rekrntierungsgesetze abermals ilr Men- schemnaterial in die Uniform gesteckt. Im deutschen Volke ist der einmütige Wille, durchzuhalten bis zum endgültigen Siege, in seiner nrsvrünglichcn Kraft leb endig; alle Schütz ten und Kreise der Nation find ansnahmslos von dem gleichen Drange beseelt. Da wollen kleine Reibereien, die vielleicht ängstlich - ver mieden worden wären, so lauge die Probe aus das Exempel uoch ausstaud und die Bemüh nmg des deutschen Geistes noch nicht gesichert war, wenig oder nichts bedeuten. Wir denken dabei an die Angriffe, die von ganz vereinzel ten Stellen gegen die Politik des deutschen Reichskanzlers gerichtet worden sind. Da aitt einen grobe» Klotz ei» grober Keil gehört, so »>ies der Kanzler, nicht um seiner Person, son der» »m des StaatSinteresses willen unbxrrch-- ligte Angriffe einzelner Persönlichkeiten, die, genau beseben, dasselbe Ziel wie er verfolgen, mit aller L-chärse zurück. Replik und Triplik fügten. Man darf dar er jedoch getrost zur Tagesordnung übergehe». Der ^a>'er, sünt- lütze demsche» Miudesfürüen und alte einzel- jlaattichc» Regierungen wissen, was sic an dem Reichskanzler ha^en, und haben das in klaren nnd deutlichen Vrrtranenskundgebungen oft ge nug bezeugt. Auch das deutsche Volk vertrant dem ersten verantwortlichen Ratgeber des Kai- fers in vollem Maße. Ties einträchtige Ver- hälmis von Volk zu Regierung ist in de» feindliche» Staate» keineswegs zu finden Man denke an den Wirrwarr in England, der durch die irischen Schwierigkeiten »och verstärkt wird, a» die hoch notpeinlichen Geheimverhandlrmgen der französischen Kammer und an das Cdaos i» Ron; von einer Solidarität innerpolitischer Zustände Rußlands kann man weder im Krie- ge noch im Frieden sprechen. Wir sind auch im Punkte der politischen Einigkeit im Inner« des Landes, wie in allen militärischen und wirtschaftlichen Fragen unsern Feinden türm- hoch überlegen. Mil Zitter» »»d Zage» beobachtet die En- >e»le, besonder» England, die Verschärfung der amerikanisch-merikanischc» Konflikts, die den Aus rnch eines Krieges zwischen den beiden Nachbarstaaten unabwendbar zn machen drohtt. Ta die Streitkräfte Amerikas nnd Menkos sich ungefähr das Gleichgewicht litten, so muß die Union im Falle eines Krieges alle ihre Macht mittel einsstzeli, nm eine Niederlage zu verhü- ten. Natürlich kann dann von der Fortsetzung der amerikanischen Wa'fculiefernngen an die Entente keine Rede nie'r sein, anch die Le- bensmittelzufuhr >md die finanzielle Unterstütz znng an? den Verenngleii Staalen nebmcn dann ein schnelles Ende. Ohne Amerikas fort dauernde Unterstützung i i aber der Ttaaicn- I nnd unserer Feinde zur Fortsetzung des Krie ges außerstande. Aber selbst wenn ein amen- kanisch-merikanischcr Krieg in zwölfter Sttmdc wider Erwarten noch sollte verhütet werden können, hat England allen Grnnd zn der Sor- ge, daß. ihm die amerikanischen Hilssoncllc» in Zukunft spärlicher stießen werden. Tic Wahlricksichten, die Wilson zn nehmen bat, die fortgesetzten englischen Postfrevel, die Schädi gungen des neutralen Handels dnrch die En tente, das alles kommil zusammen, um die Stzimpalhien Amerikas für die Entente abzu- kül lsn. GricchenlMs KMelW. o. Mau muß sich des Geschreies erinnern, das unsere Feinde erhoben, als deutsche Trup pen notgedrungen zu Beginn des Krieges in Belgien einmarschierton, nm den an der belgischen Grenze zum Einstall in Teutschland durch belgi sches Gebiet bereitstehcnden französischen Streit- kräilen zuvorzukommen, nm die Verworfenheit, mit dec jetzt dieselben Staaten Griechenland ge genüber handeln, in Wer ganzen Schwere zu ermessen. Ter Schlag ist von langer Hand