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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.05.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191605115
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160511
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-11
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 11.05.1916
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aus unserer Stadt eine schlechte Behandlung zuteil werden. Wie der Herr Bürgermeister auf Grund der Einsichtnahme verschiedener Brie fe mitteilen konnte, sprachen sich die Mädchen über die Pflege und Behandlung teils in be friedigendem und teils in unbefriedigendem Sinne aus. Erwünscht wäre, alle dieSiezügl. Klagen der zuständigen Stelle mirznteilen, die Näheres ermitteln würde. Eine geheime Sitzung schloss sich diesen in öffentlicher Sitzung geführten Verhandlungen an- Oe-tlich-» »md «Schfifche». * — Wtt1er«nt»«u»fichd Pir Donnerstag, den 11. Mai: Zeitweise heiter, wärmer, trocken. * — Ueber die Abgabe von FLeifch notgeschlachteter Tiere an fleischlosen Tagen erläßt das sächsische Ministerium des Innern folgende Ver ordnung: „Auf Grund von 8 10 Absatz 2 der Bundesratsbekanntmachung über die Einschrän kung des Fleisch- und Fettverbrauchs vom 28. Oktober 1915 (R.G.Bl. S. 714) wird mit Rücksicht auf den Beginn der warmen Jahres zeit nachgelassen, daß das Fleisch notgeschlach teter Tiere auch an fleischlosen Tagen gegen Fleischmarken abgegeben werden darf. Ein Verkauf ohne Empfangnahme von Fleischmar ken kann von der zuständigen Behörde nur un- ter der Voraussetzung des 8 17 Satz 1 der Verordnung über' Fleischversorgung vom 3. April 1916 gestattet werden. * - Neue B c st i m m ungc n ü b e r die Fleischbeschau in Sachsen. Ueber die Tätigkeit der Fleischbeschauer in Sachen der FleischveZorgung hat das Ministe rium des Innern eine Bekanntmachung erlas sen, die in der gestrigen „Zächs. Staatsztg." veröffentlicht wird und u. a. bestimmt, daß bei der Schlachtviehbeschan sestzwlellen ist, daß die beabsichtigte Schlachtung vom Kommunal- vcrhand genehmigt ist. Zum Nachweis dessen lat sich der Fleischbeschauer vorlegen zu las sen: u) bei Hausschlachtungen eine aus den Namen des Viehbesitzers ausgestellte Genehmi gungs-Verfügung des Kommunalverbandes, 6) bei Schlachtungen von Dieb, da? der Viehl an - delsverband durch seine Beauftragten geliefert liat, eine dahingehende Bescheinigung des Ko nmnnalvcrbandes oder der von ihm mit der Verteilung der Schlachtungen beauftragten Stelle, o) bei Schlachtungen von Vieh, das der Schlachtende selbst erworben oder selbst ge mästet hat. einen oomViehhandelsvcrband aus gestellten Bezugsschein. * — Hauptversammlung des Landrsvcreins für Innere Mis sion. Zu der am 9. d. M. in Dresden aö- gehattenen Mitglieder- und öffentlichen Haupt versammlung des Landesvcreins für Innere Mission ist der Glauchauer Krcisverein für Innere Mission durch den Vorsitzenden, Herrn Amlshauptmann Graf von Holtzendorff nnd den stellvertretenden Vorsitzenden, Herrn Su perintendent Neumann, rertreten gewesen. In der Mitgliederversammlung teilte Herr Gehei mer Konsistorialrat Freiherr v. Welck mit, daß der Landtag alljährlich 20 000 Mark für die Errichtung einer Heims für Wanderarme, äln- lich der Anstalt Hofmannstal, bewilligt lat. Hie Einrichtung und der Betrieb wird nach Grundsätzen der Inneren Mission voraussichtlich von dem Verein für Ar^ eiterkolomen im Kö nigreich Sachsen übernommen werden. Aus den Erträgen der Bußtags-Kollekte wurden u. a 500 Mark für die Herberge zur Heimat in Glauchau zur Einrichtung des Neubaus be willigt. Den Hauptvortrag in der öffentlichen Hauptversammlung hatte der Direktor des Rauhen Haufes in Hamburg, Herr Tr. Hen nig, über das Thema „Welche Hilfe kann die Innere Mission der Kirche bei ihren Friedens rüstungen leisten?" Man einigte sich aus 8 Leitsätze, aus denen besonders bcrvorzuheben ist, daß der Sonntag der kirchlichen Ju- gendpflege Vorbehalten bleiben soll. Für die öffentliche Abendversammlung war ein allge meines Interesse bietender Vortrag des 2. Ver- einsgeistlichen, Herrn Pastor Wendelin, über seine Reisen zur Einrichtung von Soldatenhci- men bei der Südarmee auf der Tagesordnung. Im hiesigen Bezirk wird cs interessieren, das; Herr Pastor Wendelin voraussichtlich ans dem am Sonntag Rogate (28. Mai) in Eallenberg stattsindcnden kirchlichen Ja" ressest des Glau chauer Kreisvereins für Innere Mission über das gleiche Thema sprechen wird * — Eine wichtige G c r i ch t s c n t- schei d u n g. Nach einen; Urteil des Obcr- landesgerichts Jena hat jedermann das Recht, solange nicht polizeiliche Hilfe zur Stelle ist, gegen junge Burschen, die sich in der Oefsent- lichkeit ungedühr.ich benehmen, nötigenfalls auch mit körperlicher Züchtigung einzuschreiten. * Hohenstcin-^rnstthal, 10. Mai. In der gestern a end unter Leitung des stellver tretenden Vorstehers, Herrn Krumbiegel, a gehaltenen öffentlichen Stadt erordnetensit- zung, der auch der urlaubsweise hier wettende Stadtverordnete Herr Postsesretär Kretz- s ch in a r beiwohnte, hatte das Kollegium! Ge legenheit, einen Bericht w er die bisherigen, durch den Krieg notwendig gewordenen Aus- ga'en, die sich insgesamt auf 1 528 798 Mark belaufen, entgegcnzunehmen. ibn Einnahmen sind 1 038 482 Mark vorhanden, so daß der ungedeckte Betrag sich auf 490 318 Mark stellt. Die 11 Punkte umfassende Tagesordnung sand glatte Erledigung. U. a. wurde beschlossen, - edürstigen Angehörige» von gefallenen Krie gern aus Antrag die Besitzwechselabgaben zu erlassen, künftighin als Grundsteuer 10 Pfen. nige mif die Einheit mit der ZtaatSsteuer zu crhe' k» Nnd die Kosten für die Beseitigung der infolge des zur Einführung gekommenen Ein heitspreises übrig gewordenen Gasuhren auf die GasanstaltÄkässe zu übernelmen. Zum Schluß entspann sich eine lebhafte Aussprache, die die Lebensmittelverteilung zum Gegenstand hatte. Wir verweisen auf den ausführlichen Sitzungsbericht. * — Kriegsauszeichnungen. Für hervorragende vor dem Feinde bewiesene Tap ferkeit wurde der Unteroffizier Al in Vie weger, Sohn der an der Ehemnitzer Straße wohnenden Frau veno. Vieweger, mi; dem Ei sernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. V. ist bereits im Besitze der Friedrich-August'Medail- le. — Dem Gefreiten Hugo L ohse im 3. Königl. Sächsischen Ulanen Regiment Nr. 21 „Kaiser Willelm II" wurde die Friedrich Au gust-Medaille in Bronze mit dem Bande für Kriegsdienste verliehen. Ter tapfere Krieger ist ein Sohn des an der Schul crißrase woh nenden Webers Richard Lohse. * — Verhaftete Schwindlerin. Verhaftet und dem AmtsgerichksgeL'ngnis ein geliefert wurde gestern ein jun es Mädchen, das sich als Opfer ihrer Schwindeleien eine hiesige Familie auserkoren hotte Das Mäd chen erschien in der Wohnung und erzählte, daß es deren Tochter, die auf Vermittlung des städtischen Arbeitsnachweises in Braunschweig als Landarbeiterin in Arbeit sie't nnd die sie zufällig kenne, sehr schlecht ergi e nnd daß die Ausseher ihr gegenüber svgai von dem Züchtigungtsrecht Gebrauch gemacht hätten. Die Familie schenkte den Angaben anfangs vollen Glauben und gewährte der Ueberbringerin Wohnung und Essen. Bald aber stellte sich heraus, daß die Familie es mit einer dreisten Schwindlerin zu tun gehabt lalle. * — S t e n o g r a P h i c k u r s u s. Der hiesige Gabelsbergerfche Slenographenvercin gibt auch dieses Frühjahr wieder einen Anfänger kursus, der bereits kommenden Dienstag abends ^9 Uhr in Schiefners Gasthaus (Dresdner Straße) seinen Anfang nimmt. Der große Wert der Stenographie ist heute hinlänglich be kannt, so daß auch diesmal viele vorwärtls- strebende junge Leute Gelegenheit nehmen wer den, an dem Kursus teilzunehmen. (Siehe In serat!) * — In der H ü k t e n m ü h l e, die zur Sommerszeit das Ziel vieler Ausflügler und Spaziergänger ist, gi't lommenden Sonn tag die Varietee'Gesellschaft Paul Standfest zwei Vorstellungen. Die Gesellschaft vcrfigt be kanntlich über erstklassige Kräfte, die den Be. suchern einige in Hobein Maße angenehm un terhaltende Stunden verschaffen dürften. g Oberlungwitz, 10 Mai Ein Treib riemen gestohlen wurde in der Nacht zum 7. Mai dem Bierhändler Herrn K. Haubold. Der Ri einen hat einen Wert von 50 Mark und wur de vom Täter von einer Ouettchmaschine ent- fernt. Allem Anschein nach ist der Dieb mit den Oertlichkeiten vertraut geivesen. I c. Her»-d»rf, 10. Mai. Die Nacheichung aller Meßgeräte, wie Maße, Gewichte, Wagen usw. findet hier Donnerstag, den 11. Mai, von vormittags 8—12 und nachmittag« von 2—6 Uhr, sowie Freitag, den 12 Mai, von vormittag« 8—6 Uhr im Gasthof „zur grünen Linde" statt. * Ehe»itz, 10. Mai Am Montag nach mittag brannte in einer Maschinenfabrik an der Zwickauer Straße die Sicherung am elektrischen Kran durch. Durch den heftigen Knall erschrak ein in der Nähe beschäftigte« siebzehnjährige« Mädchen derartig, daß e« die Sprache verlor. Da« Mädchen wurde nach seiner in Wittgens- darf gelegenen Wohnung gebracht. * Lre-tze«, 9. Mai. Die bulgarischen Ab- geordneten sandten vor ihrer Abreise von Dresden folgende« Telegramm an König Friedrich August: „Bevor wir die schöne Hauptstadt Eurer Majestät verlassen, erlauben wir uns, Eurer Majestät unsere tiefste Ehrerbietung auSzuspcechen und Ture Majestät zu bitten, unsern größten Dank für den großartigen Empfang, den die Behörden und da« Volk Eurer Majestät uns bereitet hatten, entgegenzunehmen." Gerade im Augenblick der Abfahrt des Zuge« traf folgende« Telegramm de« König« ein: „ES hat mich gefreut, daß sich die Abgeordneten der Sobranje in der Residenz stadt Dresden wohlgefühlt haben. Ich spreche meinen besten Dank für die Huldigung aus." * Leipzig, 9. Mai. Vor dem vereinigten 2. und 3. Strafsenat de« Reichsgericht« stand ein Prozeß gegen den italienischen Staatsangehörigen Guido Vitali wegen versuchten Verrat« militä rischer Geheimnisse an. Der 37jährige, au« Mailand stammende Angeklagte war Unteroffizier in Verona gewesen und hatte für Italien die Auskundschaftung militärischer Geheimnisse in Deutschland übernommen. DaS Urteil lautete auf 4 Jahre Zuchthaus. * Warze«, 9. Mai. Beim Baden ertrank am Sonntag nachmittag in Altenbach in einem etwa 7 Meter tiefen Wasserloch ein junger Mann au« Leipzig (ein Wandervogel). Der Leichnam wurde noch nicht geftlnden. * Rehweiu, 9. Mai. Hier wurde die 27jäh- rige Arbeitersfrau verehelichte Leuschner unter dem Verdachte, ihr neugeborene« Kind getötet zu haben, verhaftet. DaS Kind wurde vor einigen Tagen in einem Stcinbruche tot aufge- funden. Die Frau soll die Tat eingestanden haben. Der Ehemann dir Verhafteten ist im Felde. * Gtauchitz, 9 M ri. Vor einigen Tagen hatte sich der junge Bäckermeister Alfred GanS beim Brotfahren infolge Scheuens seines Pferdes eine Verletzung am linken Daumen zugezogen. Da die anfänglich geringe Verletzung schlimmer wurde, suchte er am Sonntag da« Krankenhaus in Riesa auf, dort ist er am Montag früh infolge Wund starrkrampf gestorben. * Avista», 9. Mai. Entwichen sind zwei russische Kriegsgefangene vom AkbeilSlommando Wolsramitwerke in Tirpersdorf, Amtshauptmann- schäft OelSnitz. Die beiden Gefangenen waren am Abend deS 7. Mat gegen 10 Uhr noch in der Unterkunft anwesend. Die Flucht wurde fest- gestellt gestern srüh 5 Uhr nach dem Wecken der Gefangenen. Sie sind offenbar nach Entfernung der Vergitterung am Abortfenster in« Freie ge langt. Die Richtung, die sie eingeschlagen haben, ist unbekannt, jedoch steht zu vermuten, daß sie nach der böhmischen Grenze zu geflohen sind. — Im Nachbarort Niederhaßlau wurde vor sieben Wochen auf der Zwickauer Straße «in Knabe völlig erschöpft und unfähig, über seine Person und Herkunft Auskunft zu geben, aufgefunden Es ist nunmehr festgestellt worden, baß er Harri Portier heißt, 16 Jahre alt und Franzose ist Ueber seine Eltern und Herkunft war noch nichts zu ermitteln * Gchetzewitz, 9 Mai In der Kokerei det hiesigen Vertrauensschachtes entstand im Kana unter den Oesen eine laut dröhnende Explosion eines Gasrohre«, wobei eine Feuergarbe empor- stteg. Der Brand wurde sofort gelöscht. Verletzt wurde niemand. * Uaterf«chse«berg, 10. Mai. Ein beklagens wertes Unglück hat sich gestern nachmittag hier ereianct, . Während sich die Frau des Hölzer- macherS Adolf Richter nach dem Mittagessen etwas zur Ruhe hingelegt hatte, spielte die 18- jährige Tochter mit einer Taschenpistole. Plötz lich entlud sich die Waffe und das Geschoß drang der Mutter in den Hals. Die Verletzung war so schwer, daß sie in kurzer Zeit den Tod der Frau herbeiführte. * Bautze«, 9. Mai. Gegen den Kriegswucher richtet sich ein Antrag des LandtagSabgeordneten S:adtverordnetenvizeoolsteherS Hartmann, den dieser an die König!. AmtShauptmannschaft gestellt hat. Die Amtshauptmannschast soll hiernach gebeten werden, ihren ganzen Einfluß im Be zirke dahin geltend zu machen, daß dem Händlerunwesen gesteuert wird. Wenn Händler auf dem Wochenmarkte das Ei mit 14Pjg. ein- kausten und in Dresden mit 24 Pfg. verkauften, und wenn Händler Waren auf dem platten Lande aaskauften und diese Waren bereits unterwegs dreimal mit jedesmaligem Preisausschlage ihren Besitzer wechselten, so seien das Wucherzustände. Depeschen vom 10. Mai. Berlin. Die Antwort des Präsidenten Wilson aas die deutsche Nrüe vom 5. dss. Ml», ijt I,eute beim diesigen amenkanischen Botschafter cingetrofsen. Sie dürste in den äcuttgen Nachinittagsslimden i n Auswärtigen Amt ü: erreicht werden. Berlin. Die „Norddeutchc Allgemeine Zeitung" schrei t: Nicdcrländisci c Zeitungen ringen die Nachricht, das. die „Tnäantia" dnrcii Aiga c eines dnnfchcn Schiffes unge- ß.hr gleichen Wertes ersetzt werden würde. Da die „Tu antia" nicht durch einen deutschen An arifs verloren gegangen ist, kann auch der Er satz durch ein deutsches Schiff nicht in Frage ommen. Berlin. Tie gesamte Besatzung des tor pedicrten W itc Star-Dampsers „Epmric' ist gerettet. Nach einem Trabt ericht des Kapi tuns von Bord des niederländischen Dampfers „Grvtius" wurde die „Cvmric" durch ein Tauch- w. torpediert. Passagiere waren nicht an Bord. Tie Versenkung erfolgte im Atlanti schen Ozean. Ter Tampfer war voll beladen aus dem Heimwege nach Liverpool. — Wie weiter aus Amsterdam gemeldet wird, war die „Cymric" v.m der englischen Regierung für den Transport von Munition und anderen Kriegs mitteln gemietet worden. Vor einiger Zeit wuirde angeordnet, daß die „Epmric", sowie andere Tampfer der Witte-Star-Linie keine Passagiere und Frachten mcbr an Bord neh men, sondern lediglich Heeresaufträge für eng lische Rechnung erledigen durften. Berlin. In einer Unterredung, welche der Sekretär der bulgarischen Sobranje, (tzeor- giew, ein Schwiegersohn des Ministerpräsiden ten Radoslawow, mit einem Vertreter der „Voss. Ztg." hatte, schilderte er die Eindrücke politischer Natur, welche er in Berlin empfing und sagte unter anderem, die gerechte Sache des deutschen Volkes müsse triumphieren, weil man die Entschlossenheit überall sehe, das Aeußersle und Letzte außzubieten, um den end- g 'ltigcn Sieg an die deutschen Fahnen zu hef ten. Radoslawow werde keine geringe Freude haben, daß die hier weilenden AnlHnger seiner Partei Augenzeugen der Krönung seines Wer kes sein dursten. Die nunmehr festgeknüpften Bande würden sich als unzerreißbar erweisen. Bei Besprechung seines Dresdner Aufenttalts sagte Georgien', die Fabri sei ein Triumphzug gewesen. Von einer Kriegsmüdigkeit könne man nirgends die leiseste Spur entdecken. Bei der Besichtigung einer Zigaretten'w rik hätten die Bulgaren lei der Verarbeitung bulgari schen Ta' aks das freudige Gefübl geha'ft, daß cide Länder sich auch wirtschaftlich ergänzten. — Zn Hamburg werden die bulgarischen Ab geordneten Donnerstag abend eintreffen. Ain Freitag toll der Elbtunncl hesjchtigt und eine Haftnfa^rt gemacht werden, wonach ein Besuch des Dampfers „Imperator" der Hamburg- Amerika-Lime vorgesehen ist. Danach findet ein Empfang im Ratbaus durch den Senat statt. Berlin. Das „Berl. Tagcbl." meldet: Im Reichstag fand gestern abend zwischen den Par- tcifü'rern eine vertrauliche Besprechung über die Gestaltung der Steuervorlage statt. Man suchte eine Grundlage, auf der sich die Beden ken der einzelnen Parteien, sowobl gegenüber den in Frage kommenden direkten wie indirek ten Steuern überwinden und vereinigen lassen. U^er den Inl>aft der vertraulickten Besprechung ließ sich natürlich nichts mitteilen. Sie fit auch noch nicht abgeschlossen, indes scheint es nicht unmöglich, daß noch vor der demnächst beginnenden 2 Lesung im Ausschuß ein Koni. Promis: zustande konnnt. Das Gerücht, daß ein solches Kompromiß in der Frag« der Ta- ! aksteuer schon gefunden sei, trifft nicht zu. Käl» Die hiesige städtische Polizei hat gestern in zahlreichen Metzgereien Durchsuchungen nach Fleischvorräten abgehalten. Dabei wurden bei dem Großschlächter Sommer über 1OOOO Pfund Schinken, Speck, Rindfleisch und Wurst waren vorgefunden. Zum Teil waren sie schon infolge unsachgemäßer Aufbewahrung in Fäulnis übergegangen. Es hat sich herau«gestellt, daß Sommer fortgesetzt gewaltige Mengen von Fleisch nach anderen Städten zu hohen Preisen auSgeführt hat. Die Polizei hat das unver dorbene Fleisch beschlagnahmt und dem Schlacht hof zugesührt, wo es sofort verkauft wurde. Gegen Sommer, dessen Geschäft geschloffen wurde, ist Anklage erhoben. Bem. Laut einer Athener Meldung des „Petit Journal" ist Venizelos in Mytilene zum Abgeordneten gewählt worden. Ein Gegen kandidat war nicht ausgestellt. Venizelos er klärte, daß er seinen Sitz im Parlament nicht e'nnehmen werde. Maila»d. Nach einer Lissaboner Meldung des „Sccolo" werden acht beschlagnahmte Dampfer deutscher Herkunft nach erfolgtem Umbau demnächst in portugiesischem Kriegsdienst auS Lissabon auslaufen. T««la«. (Meldung der Agence HavaS.) Auf Befehl des Ministers de« Auswärtigen ist der deutsche Konsul in Saloniki und sein Personal, welches sämtlich vor einigen Monaten nach Tou lon gcoracht und in einem Fort interniert worden war, an die Schweizer Grenze gesührt worden. Amftertza» Ein hiesiges Blatt meldet aus London: Von den letzten 4 Aufständischen, die erschossen wurden, gehörte einer, Edmund Kent, zu den Unterzeichnern der Sinnfein-Proklamation, sodaß jetzt 5 von den Unterzeichnern hingerichtet find. Weiter wird berichtet, das Tonnolly so schwer verwundet ist, daß wenig Aussicht auf seine Wiedergenesung besteht. Im ganzen wurden bis jetzt 12 Personen hingerichlet, 67 zu Zucht hausstrafe und 2 zu Zwangsarbeit verurteilt, 2 wurden freigesprochen. R»tterd«». DaS Bizekonsulat in Dordrecht warnt in den Zeitungen die holländischen Firmen, Reparaturen auf den Schiffen der mit England Krieg führenden Staaten vorzunehmen und droht, sie sonst auf die „Schwarze Liste" zu bringen. ßfrtterds». Die Offiziersverluste der bei Niederwerfung des irischen Aufstandes beteiligten englischen Truppen sind, wie aus den Todes anzeigen der Londoner Zeitungen hervorgeht, recht empfindlich. Die „Times" führten dieNamen einer ganzen Reihe von Offizieren an, die bei den Kämpfen in Irland gefallen sind. T.-U. Hoda«. König Georg empfing am Dienstag im Buckinghampalast die Dumamit- glieder, die England einen Besuch abstatteten. Er hielt eine Begrüßungsrede, in der er u. a. sagte, daß das Vergnügen, die Herren begrüßen »u können, noch dadurch erhöht würde, daß sich ihm hierdurch Gelegenheit böte, dem russischen Reiche seine und seines Volkes herzlichsten Wünsche zu übermitteln, die dahin gehen, daß die Beziehungen zwischen beiden Ländern stets herzlicher und fester werden mögen Der König fuhr wörtlich fort: Wir verfolgen in der Waffen brüderschaft jetzt dasselbe Ziel. Mögen wir fest und dauernd vereinigt bleiben, wenn wir den Sieg zusammen erfochten haben, für den unsere tapferen Armeen kämpfen. ö»«D>«. Im Unterhaus teilte Akquith mit, daß Armee, Marine und Polizei in Irland 124 Mann an Toten, 388 Mann an Verwundeten nnd 9 Mann an Vermißten verloren haben. — Danach wird man die Gesamtzahl der Toten und Verwundeten beim irischen Aufstand nicht allzulief unter 3000 zu suchen haben, denn abgesehen von den beiden bewaffneten Teilen sind im Straßenkampf natürlich auch viele Zivilisten umgekommen. Tost«. Der griechische Kriegsminifter hat nach einer Mitteilung der „Narodni Prava" eine Verordnung erlassen, durch die die teilweise Demobilisierung der griechischen Armee außer Kraft gesetzt wird. Die bereits beurlaubten Offiziere und Mannschasten sind wieder zu den Fahnen einberufen worden. Bukarest. „Unioersul" schreibt: Der russische Professor JaSnopolszky veröffentlicht in einer russischen Wirtschafts»eitschrist einen Arltkeh in dem hervorgehobcn wird, daß eine Anzahl russischer Wirtschafiskritikcr die Forderung ausstellen, daß ogar während des Krieges Rußland Getreide an Deutschland abgeben sollte. Professor JaS- nopolszky bezeichneit diese Wünsche als Verrat. Ser deutsche SeneralWsdericht (W.T.B.) Gr«t< Ha«ptq»artter, 10. Mat. Westlicher KriegSschamstlatz. In den Argonnen versuchte der Feind, im Anschluß an eine Sprengung in unsere Gräben einzudringen. Er wurde zurückgeschlagen. Südwestlich der Höhe 304 wurden feindliche Vortruppen weiter zurückgedrückt und eine Feld wache aufgehoben. Unsere neuen Stellungen auf der Höhe wurden weiter ausgebaut. Deutsche Flugzeuge belegten die Fabrikanlagen von Dombasle und Raon l'Eiabe ausgiebig mit Bomben. Oestlicher Kricgsschanptat; Südlich von Garbunowdka (westlich von Dllnaburg) wurde ein russischer Vorstoß auf chmaler Frontbrcite unter schweren Verlusten ür den Gegner abgewiesen. Balk««»Kries»schaustlatz. Nichts
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