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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191604051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160405
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160405
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-04
- Tag 1916-04-05
-
Monat
1916-04
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.04.1916
- Autor
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Unterstand, in dem sich außer mehreren ande ren Kameraden auch der Jäger Paul List van hier befand. Er wurde verschüttet und konnte von Kameraden nicht mehr lebend ge borgen werden. Ter Gefallene war ein Sohn de» auf der Erlbacher Straße wohnenden Werk- fühvers Herrn Hermann List. Außer den El tern trauert auch die jung« Frau um den Hel- den. — Bereits den zweiten Sohn opfern mutz- te die Familie des Herrn Kohlenhändlers Au gust Arnold, hier. Während ein Sohn be reits in früheren Kämpfen sein Leben ließ, traf am Sonnabend die betrübende Nachricht ein, daß nun auch ihr zweiteASohn Fritz den HÄdentod gestorben ist. Ter Gefallene war Ä Jahre alt und gehörte einem i n We sten stehenden Infanterieregiment an. — Ehre dem Andenken dieser Tapferen! (*) GerSdorf, 4. April. Beim Herauf- befördern von Kohlenschlamm auf einem hie sigen Kohlenwerk verunglückte Ende voriger Woche der Bergarbeiter W. von hier, indem er bei der Bedienung des Fahrstuhles zwischen diesen und einem Hunt geriet. Ter Bedau ernswerte erlitt erhebliche Hautabschürfungen und ein« starke Bvustquetschung; außerdem scheint er innere Verletzungen davongetragen zu haben. g . GerSdorf, 4. April. Nachdem der Frühling nun auch kalendermäßig seinen Ein- zug gehalten hat und die Natur allmählich zu neuem Leben erwacht, ist man eifrig an der Arbeit, die Hausgärtchen instand zu setzen und die zum Gemüseanbau notwendigen Vorberei tungen zu treffen. Fleißig gearbeitet wird auch in den Schrebergärten des NaturheilvereinS, wo sich die Pächter nach Beendigung ihres beruflichen Tageswerkes einfLnden und mit Lust und Freude ihr Stückchen Boden bebauen. * GerSdorf, 4. April. Zum Unteroffi- zier befördert wurde am 1. April der dem In fanterie-Regiment Nr. 181 angehörende Gefrei te Emil Nagel von hier. * K»hschmipp«l, 4. April. Der von Fräu- lein Hering im Lahlschen Gasthof abgehaltene KriegSkost-KochkursuS wurde am Freitag beendet. Hieran schloß sich eine kleine Feier, welche zahl reich besucht war. GS wurden Koch- und Back proben verabreicht. Frl. Hering sprach auch beleh rend über den Zweck dieser Sach« und durch Ge sang einiger dem Ernst der Zeit an gepaßter Volks lieder wmde diese etnsache, schlichte Feier verschönert Am Freitag, den 7. d. M., abends 8 Uhr wird Frl. Hering im Lahlschen Gasthof einen Vortrag über KriegSernährung und Sparsamkeit geben; möge auch dieser Abend nicht nur von Ortrein- wohnern, sondern auch von der Umgegend recht zahlreich besucht werden. * LmlSeschnrSVorf, 4. April. Eine seltene Ehrung wurde am Sonntag dem Vorsteher deS hiesigen Kgl. Sächs. Militärvereins, Herrn Karl Friedrich Lindner, dadurch zuteil, daß ihm für seine langjährige ersprießliche Tätigkeit aus dem Gebiete d«S MilttärvereinSwesenS, insbesondere seiner 25jährigen erfolgreichen und uneigennützigen Amtierung als Vorsteher, das vom Bund« ge stiftete silberne Vorsteher-Ehrenzeichen nebst Ur kunde durch den Vertreter deS BezirkSoorsteherS, Herm Ebert-Waldenburg, unter trefflichen Worten überreicht wurde. * 4. Avril. Am 1. ds,. MtS. waren e» 40 Jahre, daß Herr Hofrat Dr. Lamprecht hier in fürstlichen Diensten steht. Aus diesem Anlässe wurde ihm vom König der Titel „Geheimer Hofrat" verliehen. * ÖelSuitz i. E , 4. April. Die Pfadfinder Martin, Weigel und Meter von hier sind gestern früh nach Berlin abgeretst, woselbst sie mittags ihre Befehle entgegennahmen. Äon da gelangen sie zusammen mit einem MilitärtranSport nach «rüffel. Dort stellen sie sich dqr Militärbehörde zur Verfügung. Die Pfadfinder find tn der vergangenen Zett tn Belgien schon oft in ersprieß lichster »eise tätig gewesen. * v»«r»iksch«itz, 4. April. Am Sonntag abend v Uhr entfernte sich die seit etwa 3 Wochen bei ihren hier wohnhaften Eltern aufhältliche 25 Jahre alle Ehestau des zurzeit im Felde stehenden Bergarbeiter« Kretzschmar tn Lugau mit ihrem 3 Monate alten Kinde von der elter lichen Behausung und kehrte nicht wieder zurück. Die noch m der Nacht angestellten Nachforschungen nach ihrem Verbleib hatten leider ein sehr betrübendes Ergebnis: man sand di« Vermißte mit dem Kinde im Schulzschen Teiche auf hiesi ger Flur tot auf. Schwermut scheint der Grund zu dem bedauerlichen Schritt zu sein. * Estleuz bei Stollberg, 4. April. Leicht, finniger Umgang mtt einer Schußwaffe hat am Sonntag im hiesigen Ort ein junge« Menschen leben gesordert. Der bet dem Gutsbesitzer Kreher in Diensten stehende 15 Jahre alte Paul Pösch mann machte sich mV einem Gewehr zu schaffen und wollte angeblich auf einen in der Nähe stehenden Holzklotz schießen. Die Kugel verfehlte jedoch ihr Ziel und drang dem dort spielenden 13 Jahre alten Schulknaben Walter Roberini ins Herz, so daß der bedauernswerte Knabe sofort tot war. * Lhemuitz, 4. April. In einem Hause d« Südvorstadt wurde fett Sonnabend eine daselbst wohnhafte 28 Jahre alte geschiedene Ehefrau von den übrigen Hausbewohnern vermißt. Nichts Gutes ahnend, wurde gestern nachmittag die Polizei gerufen. Vom Borsaal aus vemahm man in der von innen verschlossenen Küche Röcheln und als die Tür geöffnet wurde, fand man die Frau besinnungslos auf der Diele liegend vor, während ihr Kind, ein zwei Jahre aller Knabe, tot auf dem Sofa lag. Die hierüber vorgenommenen Ermittelungen führten zu der Ueberzeugung, daß Vergiftung vorlag. Die an der Frau durch einen Arzt anaestellten Wieder- belebungSoersuche waren von Erfolg, worauf sie tn das Krankenhaus etngewiesen wmde. Nach- dem die grau die Bestnnung wiedererlangt angenommen werden, tpenn sie an bestimmte Emzel«npsüng«r gerichtet sind. Sie werden auf den deutschen Eisenbahnen bei Aufgabe al» Frachtgut frachtfrei befördert. Nähere Auskunft erteilen di« Güterabfertigungen. * — (K. M.) Militärische Gesu che. Es sei daraus hingewiesen, daß Mann schaften, die einem BezirkSlo-mxgando unter stehen, alle militärische Angelegenheiten be treffende Gesuche bei dem Bezirksfeldwebel «in- zureichen haben und sich straffällig machen, wenn sie solche unmittelbar an das stellvertre tende Generalkommando oder ander« militäri sch« Behörden eingeben. Es ist in letzter Zeit vielfach vorgekommen, daß sich solch« Loute zur Abfassung ihrer Gesuch« der Hilf« von Bu- rem« zur Anfertigung schriftlicher Arbeiten be dient hMn und durch dies« an andere StDsn, als wie an den zuständigen Bezirksfeldtyehel gewiesen worden sind. Ganz abgesehen da von, daß den Gesuchstellern dadurch unnötig« Kosten entsteh««, sind derartige Bureaus, wie die Erfahrung gezeigt hat, häufig gar nicht in der Lage, die militärisch«» Verhältnisse richtig zu beurteilen, so daß ihre Auftraggeber noch die Gefahr lausen, sich Bestrafungen aus- zusetzen. * — DerLandesberband der Saalinhaber hat über die Notlage des SaalgewerbeZ in Sachsen Erhebungen anstellen lassen, die nach dem Stande von Mitte März abgeschlossen worden sind. Nach diesen Erbe- bringen konnte der Saalbetrieb in 1375 Fällen aufrecht erhalten werden, wobei 1313 248 Mk. zugosetzt wurden. Die Aufrechterhaltung des Betriebes war in 615 Fällen, in ganz Sachsen als ausgeschlossen zu betrachten. Auch wurden 60 Hypotheken den Saalbesitzern gekündigt. * — S p a r t m i t E ie r n l Der „Nach richtendienst für Ernährungsfragen" mahnt: Es ist .dringende vaterländisch« Pflicht, während der Kriegszeit auf den Verbrauch von Eiern zum Osterfeste zu verzichten und auch sonst nach Kräften mit Eiern zu sparen. Tie Eier vorräte sind nicht groß und müssen daher vor allem zur Versorgung der Lazarette, Kranken häuser und Heeresverwaltungen und als Fleisch ersatz für Minderbemittelte dienen. Diese Mah nung, deren Beachtung von dem vaterländi schen Sinne aller Beteiligten mit Sicherheit er wartet werden dar^, sei namentlich auch der ländlichen Bevölkerung, die selbst Hühner hält, ans Herz gelegt. * — Hühner futter. Ein von den Hühnern gern genommenes und auch besonders kräftiges und nahrhaftes Futter kann sich in diesen knappsn Zeilen jeder Geflügelhalter bil lig verstellen. Alle Knochen, die aus der Wirtschaft abfallen, und auch alle älteren, die sich im Garten finden, werden gedörrt und, wenn ordentlich trocken geworden, im Mörser zerstampft und dann gesiebt. Der Rest, der »richt durch das Sieb geht, wird in der Kaffeemühle gemahlen. Tie fein gesiebten und gemahlenen Knochen werden mit Kartof- feln vermengt gereicht. Die Hühner fressen dieses Futter sehr gern, legen gut, und die Eier erhalten eine besonders harte Schale. * — Die Maul- und Klauen seuche wurde mn 31. März im Königreich Sachsen insgesamt: in 31 Gemeinden und 36 Gehöften amtlich festgestellt. Ter Stand am 15. März war 36 Gemeinden und 44 Gehöfte. * Hotzensteiu-Ernstthal, 4. 4tprU Am 1. d. M. vollendete Herr Weber Karl Wilhelm Weißpslog, hier, ein« ununterbrochene 25- jährige Tätigkeit bei der Firma Gebr. Säu berlich. Es wurde ihm aus diesem Anlass« die städtisch« Ehrenurkunde erteilt und gestern vormittag durch Herrn Bürgermeister Dr. Patz im Beisein des Firmeninhabers, Herrn Oskar Fahr, an Ratsstelle feierlich überreicht. *— Ein größerer Arbeiter- transport geht morgen Mittwoch früh 7 Uhr vom hiesigen Balnrhof« nach Bitterfeld ab. Leute, di« sich ihm noch anschließen wol len, können sich — wie die Leitung des Ar- beilsttachweises im amtlichen Teil dieser Num- mer b^kanntgiöt — heute abend von 6 bis 9 Uh« in der Zentralhalle (Lichtensteiner Straß«) melden. — Herr Bahnhofsvorsteher Webner vom hiesigen Bahnhof wurde in gleicher Eigenschaft nach Schirgiswalde ver setzt. * — Kriegsauszeichnungen. Die Fri^rich-August-Medaille in Bronze wur de dem Kanonier Hugo Landgraf (In- fanterie-Munitionskolonne, Staffel 158) von hier verliehen. Tie Auszeichnung wurde ihm für unerschrockenes Verhalten bei Bergung der Munition aus einem durch Explosion betchädig- ten Lagerraum zuteil. — Das Eisern« Kreuz 2. Klasse erhielt der Grenadier Max Win. kelmann, Sohn des Webermeisters Gustav Winkelmann, hier. Der tapfere Krieger, der einem preußischen Grenadier-Regiment ange hört, wurde vor einiger Zeit schwer verwun det und weilt nunmehr in einem Lazarett in Charlottenburg. — Vorsicht, Kreuzottern! Am Sonntag wurden von hiesigen Spaziergängern im Haynholz und am Kieferberg Kreuzottern von bedeutender Größe gefangen. g Oberlungwitz, 4. April. Das bisher von Herrn Emil Scheffler innege^abte Bau erngut ist in den Besitz des Herrn Hermann Porstmann aus Chemnitz-Altendorf übergrgop- gen. Herr Scheffler hock, wi« gestern bereit« mitgeteilt, das früher« Landgraffsch« Bauern gut käuflich erworben. a. Oersdorf, 4. April. Schweres Herze leid bat der Krieg wieder üb«r zwei hiesige Familien gebracht. Bei den Kämpfen um Verdun traf im Februar «in Volltreffer «inen batte, gab sie an, -aß sie mtt ihrem Kind« freiwillig hätte au« dem Leben scheiden «ollen. WaS die Frau hierzu veranlaßt hat, bedarf noch der Aufklärung. * Freiberß, s. April. Wie bereit« mehrfach anderwärts, ist jetzt auch im Bezirk der Amts- hauptmannschast Freiberg jungen Leuten unter 18 Jahren da« Rauchen insbesondere auf öffent- Uchen Straßen und Plätzen sowie in Gast- und vchankwktfchaften verboten. Zuwiderhandlungen werden mtt Geldstrafe biS zu 150 Mark oder Haft bis zu 14 Tagen bestraft. * Leidig, 3. April. Der Viehhändler Hennig in Dahlen bei Ofchatz hatte sich wegen über- mäßtgerPrettforderung vordem hiesigenLandgericht zu verantworten. Hennig hat im August 1915 wfederhott auf dem Leipziger Vieh- und Schlacht- Hofe «ine Anzahl Schweine zu so hohen Preisen verkauft, daß er Gewinne von 22 bi» zu 52 M. an dem einzelnen Tiere erzielte. Dieser Verdienst war weder nach der Marktlage noch nach den sonstigen in Frage kommenden Verhältnissen berechtigt. Nach sachverständigem Urteil ist der reelle Händlergewtnn in det KriegSzeit auf 15 bis 20 M. am Schweine anzusetzen. Der Gerichts hof verurteilte den Angeklagten zu 6000 M. Geld strafe und erkannte auf Veröffentlichung des UrtellS. * Weeraue, 3. April. Ein Brand entstand tn der Nacht -um Sonntag gegen 1 Uhr in der Schuhfabrik von Lichtenstein. Auf noch nicht ermittelte Weise war im Maschinensaal Feuer aUSgebrochen, durch das die Transmissions- Einrichtung vernichtet wurde, so daß der Betrieb auf einige Tage eingestellt werden muß. Bom Mafchinenraum drang das Feuer durch die Oeffnung dxr TranSmisfionSwelle in den darüber gelegenen ArbettSsaal, woselbfi ihm dort lagernde Materialien zum Opfer sielen. Mannschaften des hiesigen Bataillons, die in der Nähe der Fabrik ihre Quartiere hatten, leisteten die erste Hilfe. * Pla»«», 3. April. Verleumderische Gerüchte waren über die große Wedereifirma Gebr. Uebel in Umlauf; man behauptete, die Firma hätte Verbandstoffe nach England geliefert. Die beleidigte Fmna setzte, sobald sie von dem törichten Geschwätz erfuhr, eine Belohnung von 500 Mk. für die Ermittlung der Urheber oder Verbreiter dieses Gerüchte« au«, und sie hatte die Genugtuung, daß jetzt zwei Fabrikarbeiter, Fran- Xaver und Fr. Gottfr. Röder, vom Schöffengericht zu je einer Woche Gefängnis verurteilt wmden. * Olberuha», 3. April. Im Walde, tn der Nähe einer WildfiUterstelle am Königßwege, wmde der Brettschneider Keller tot aufgesunden. Derselbe scheint schon einige Wochen gelegen zu haben und ist der Lod vermutlich durch Er- frieren «ingetreten. * Bautze», 8. April. In der Nähe der Set- bauer Schule stürzt« die Ehefrau de« Wirtschafts besitzers und Zimmermanns Johann Sieber aus Srudschütz, weiche sich mit ihrem Manne auf dem Wege -um Gottesdienste befand, mtt dem Rade so unglücklich, daß sie eine schwere Unterleibs verletzung ettitt. Die tn gesegneten Umständen befindliche Frau kam daher vorzeitig nieder und verstarb sogleich an Verblutung. Depesche« Berlin. Hiesigen Mattern wird mitge- teilt: Die sonst so gesprächig« englische Presse hat über den Erfolg, den unsere Flugzeuge in der Nacht zum 19. März bei ihrem Besuch über der Südküste Englands davongetragen haben, nicht viele Worte gemacht; er sei der schwerste gewesen, den Dover bis dahin erlebt habe, erklärte sie bettübt, und ging dann über die leidige Sache zur Tagesordnung über. Wir können ihre Schweigsamkeit auch in diesem Falle recht gut begreifen, denn der Angriff hat in der Tat Ergebnisse gezeitigt, mit denen wir zufrieden sein können. Um nur die Haupt sachen zu verzeichnen: Im Hafen von Dover wurden drei Dampfer getroffen und beschädigt, außerdem ein Teil des Admiralität-Peers zer- stört. Ferner wurden mehrere - Lagerschuppen, sowie verschiedene Schuppen mft Armee- und Marinebeständen getroffen und beschädigt, eben so Lag«r mit Geschützteilen, und der Hafen bahnhof wurde außer Betrieb gesetzt. Auch in Deal wurde erheblicher Schaden angrrichtel; mehrere Militärmagazine, der Bahnhof und ein Teil der Bahnlinie wurden zerstört. Brände, welche die zuerst geworfenen Bomben verur sacht hatten, wurden von anderen Flugzeugen, die den Ort später überflogen, gut beobachtet. In Ramsgate schließlich wurde der Bahnhof, Fabrik, und große Schuppenanlagen, sowie ei- ne im Hafen liegende Flottille, anscheinend Minensuchboote, mit Bomben beworfen, was nach einwandfreien Feststellungen nrehrere Brän- de zur Folge hatte; auch Tankanlagen in Mar gate wurden von Bomben heimgesucht. Köln. Der Kriegsberichterstatter der „Köln. Ztg." auf dem westlichen Kriedsschauplatz be richtet aus dem Großen Hauptquartier nnterm 3. April: Vor einigen Tagen schilderte mtt ein Offizier, der unmittelbar aus den Kämp fen b«i Fort und Dorf Vaux kam, die dortige Lage und bezeichnete als Hindernis für das Vorgehen zur Zeit eine wirksame Verteidi- gungsstelle der Franzosen an einem Steinbru ch« am Nordhange der Schlucht, die zu der Höbe des Forts Vaux im Süden und zur Höhe 349 im Naderi auf den Maashöhen emporführt. An dem östlichen Teil dieser Schlucht liegt das Dorf Vaux, das wir be reits bis z^nnWestende besetzt hielten. Tie in jenem Steinbruch ausgestellten, unsere Stellung bei Fort Vaux flankierenden Geschütze und Maschi nengewehre hatten wir bisher nicht packen kön nen. Nach dem deutschen Heeresbericht vom 2. April haben wir am 31. März di« feindli chen Berteidigungs- und FlankiernngK-Anlagen Weiterer MaMeWsthisfaMiss ms tie Wische Sstkilste. verli«, 4. April. (Amtlich.) In der Nacht vom 3. zum 4. April wurden bei einem Martne- lustschtff-Angriff auf die englische Südostküste die Befestigungsanlagen bei Great Yarmouth mit Sprengbomben belegt. Die Luftschiffe sind trotz der feindlichen Beschießung unversehrt zurückgekehrt. Der Chef des AdmiralstabeS der Marine. Nr latscht SamliWKericht (W.T.B.) Großes Ha»ptq»artter, 4 April. Westlicher Kriegsschauplatz. Südlich von St. Eloi haben sich die Eng- länder nach starker Feueroorbereitung in Besitz deS ihnen am 28. März genommenen Spreng trichters gesetzt. In der Gegend der Feste Douaumont haben unsere Truppen am 2. April südwestlich und südlich der Feste, sowie im Caillette-Walde starke französische Verteidigungsanlagen in er bittertem Kampfe genommen und in den eroberten Stellungen alle bis in die letzte Nacht fortge setzten Gegenangriffe deS Feindes abgewiesen. Mit besonderem Krafteinsatz und mit außerordent lich schweren Opfern stürmten die Franzosen immer wieder gegen die im Caillette-Walde verlorenen Verteidigungsanlagen vergebens an. Bei unserem Angriff am 2 April sind an unverwundeten Gefangenen 19 Offiziere, 745 Mann, an Beute 8 Maschinengewehre etngebracht worden. Oestltcher Kriegsschauplatz. Di« Lage ist unverändert. Die feindliche Artillerie zeigte nur nördlich von Widsy, sowie zwischen Narocz- und Wtsch- ntew-See lebhafte Tätigkeit. Balkan*Kri«g»fchauplatz. Nicht« N-uv». nordwestlich und westlich von Vaux erobert, ei» Erfolg, den wir bereits, wie man sieht, mn Freitag errangen, aber erst am Sonntag mel deten, nachdem der erwartete Gegenangriff der Franzosen am Sonntag erfolgte und mit schwe ren Verlusten zurückgeschlagen wurde. Zürich. Da« Athener Blatt „EmbroS" berichtet auS Santi Quaranta: Die bulgarischen und österreichisch-ungarischen Truppen nähern sich immer mehr Valona. Allmählich bereiten sie die Beschießung und Belagerung der Stadt vor, deren Beschießung die Italiener erwarten. Die italienischen Truppen haben ihre ursprünglichen Stellungen aufgegeben und sich in die zweite, gut befestigte Verteidigungslinie zurückgezogen. GS sind richtige unterirdische Befestigungen um Valona errichtet worden. Auf den beherrschenden Höhen der Stadt stehen italienische Batterien. Nach den bisherigen Vorbereitungen scheinen die Italiener entschloflen, den heftigsten Widerstand zu leisten. Paris. Der „Matin" gibt eine Schilderung deS gegenwärtigen Zustandes von Verdun. ES geht daraus hervor, daß kein einziges Gebäude unversehrt geblieben ist mtt Ausnahme der Kathedrale. L-U. Rotter»««. Die Erfolge der deutschen Zeppeline sucht Reuter durch folgende Meldung abzuschwächen: Die mit bisher ungekannter Heftigkeit unternommenen Angriffe der Zeppeline in den letzten Tagen der vorigen Woche von Schottland bis Kent beweisen, daß die Angreifer nicht im Stande sind, die Hauptstadt zu erreichen, obschon sie dazu die verwegensten Versuche ge- inacht haben. Deutsche Berichte über das Werfen von Bomben auf London bis Towerbrücke, auf die militärischen Laaer und auch der Angriff auf die Batterien bet Tomatket und bei Lowestoft sind erfunden. Rotter»««. Der „Nieuoe Rotterdamsche Courant" meldet: Der Dampfer „PrinS Hen drik" der Zeelandlint«, der gestern in Vltssingen eintraf, sah am Sonnabend auf seiner England- reise in einer Stunde 13 Minen, auf der Rück fahrt am Sonntag keine einzige. Der Dampfer brachte nur 25 Fahrgäste aus England mit. T.-U. L««»««. Reuter meldet: Im An schluß an die sensationellen Berichte, welche gestern tn Holland verbreitet wmden, wkd offi- -trll mitgeteilt, daß zwischen England oder seinen Bundesgenossen und den Niederlanden nichts vorgefallen ist. Bei der Pariser Konferenz sei über Holland weder diskutiert noch gesprochen worden. Die Gerücht«, daß die Alliierten den Plan haben oder hätten, eine bewaffnete Macht in Holland festzusetzen, ist völlig unwahr. T.-U. L««»»«. Mn Lloydbericht meldet: Das Dampfschiff „Parth" auS Glasgow ist zum Sinken gebracht worden. S Mann der Besatzung find ertrunken, 8 wmden gerettet. T.-U. 8«>»«u. Sin Lloydbericht meldet, daß das norwegische Dampsschiff ,Jno" versenkt worden ist. Die Besatzung konnte gerettet werden. T.-U. Christiani«. Bet Lloyds tst die Meldung eingetroffen, die Mannschaft deS norwegischen BiermasterS „Bell Portland" sei bei Brigown (Briahton) gelandet. ES handelt sich um das deutsche Schiff „Perbeo", das von den Engländern zur Prise gemacht wmde und in London an einen norwegischen Reeder verkauft wurde. ES hatte Kom an Bord, das nach England bestimmt wm. Die Ursache des Unterganges ist unbekannt. DaS Schiff hatte 3260 Bruttotonnen. B»k«rest. Der rumänische Reeder Thiria- chideS hat die Nachricht erhalten, daß sein Schiff „Maria" (285 s?j Registertonnen) tn der Nähe von Lissabon gesunken, die Mannschaft aber ge- rettet sei.
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