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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.04.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-04-05
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191604051
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160405
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160405
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-04
- Tag 1916-04-05
-
Monat
1916-04
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 05.04.1916
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Hauptkarnpffteklung, die sich von Douaumont bis nach der Cote d« Terre Froide hinzieht. Aus dieser Lage ergibt sich die hohe taktische Bedeutung der dort staltsindenden Kämpfe. Es ist anzunehmen, daß die Kämpf« im Walde selbst noch fortgeführt werden. Die Kämpfe in den Lothringer Wäldern nehmen wegen deS dichten und dornigen Unterholzes stets lagere Zeit in Anspruch. Wine vfftifide de« »«»««»«»» 7 Die „Köln. Ztg" meldet au» Zürich: In einem Pariser Brief der „Neuen Zürcher Zeitung" wird bemerkt, alle- weise darauf hin, daß d e Bterverbändler früher oder später die Offensive an mehreren Fronten zugleich ergreifen würden. Ungeklärt sei, ob alle Kräfte gegen Deutschland vereinigt würden, um seine Widerstandskraft zunächst zu brechen, oder ob man die Türkei oder Bulgarien in erster Linie bekämpfen werde. Letzteres hat nach Ansicht de» Berichterstatters wenig Wahrscheinlichkeit. Er beruft sich auf da» Urteil französischer Milttärkreise, die auf Grund der vier großen Offensiven gegen die deutsch« Westfront finden, eine DurchbruchSmöglichkeil sei nicht ausgeschlossen. Bon den vier letzten Offen siven hätte jede einen Fortschritt gegenüber der oorhergegangenen bedeutet. Die Herbstoffensioe in der Champagne sei durch den starken Ausbau der zweiten deutschen Verteidigungslinie gehindert worden. GS bandle sich also darum, die rück, wärtigen deutschen Stellungen mit ebensolcher Wirksamkeit zu beschießen wie die vorderen Stellungen, dann stehe dem Durchbruch theoretisch nichts mehr im Wege. Gleichzeitig werde die BerteidigungStechnik auf der französischen Seite auSgebaut. Ihre Seele sei in der öffentlichen Meinung Frankreich« General PStain. der wie kein zweiter die Bedingungen de- modernen Krieges erkannt habe. Durch Organisation eines auSdedehnten NutomobiltranSportS habe er den Erfolg der Verteidigung von Verdun ermöglicht und eS zustande gebracht, daß die Soldaten weder Mangel an Verpflegung, noch die Kanonen an Munition litten. Daneben sei die Rettung Verduns dem 75-Mtlltmeter.Feldgeschütz und den stark vermehrten Maschinengewehrkompagnien zuzuschreiben. Bor Berdun sei zum erstenmal der 87-Zentimeter-Mörser in Tätigkeit getreten. Sprichwörtlich geworden sei die Tapferkeit deS 20. Armeekorps, da« die Gegenattacken auf Douaumont auSgeführt habe. Sie Beschieß«,» iw» »ei«». Nach einer „TtmeS'-Meldung hat dir Beschießung von Reim« am 27. März bedeutenden Schaden angerichtet. ES wurden 300 Granaten verfeuert und 26 Personen verletzt, davon 10 tödlich. Tvd »es Mieser» Nö«»rht». Der durch seine gelungenen Versuche mit dem Fallschirm berühmt gewordene französisch« Alleger LebourhtS wurde dem „Journal" zufolge vor Verdun im Kampfe mit einem deutschen Flieger getötet. Sie ««ßltschea Verluste. Nach amtlicher Mitteilung betragen die Verluste der englischen Streitkräfte vom Beginn deS Kriege« bi« zum 9. Januar d. I, also für 17 Monate, 24122 Offiziere, 625 345 Mann schaften, zusammen 549467. Davon entfallen auf Flandern und Frankreich 17 046 Offiziere und 383464 Mannschaften, auf die Dardanellen 6241 Offiziere und 112308 Mannschaften, auf andere Kriegsschauplätze 1835 Offiziere und 29 573 Mannschaften. An Krankheit Verstorbene ind nicht mttgezählt. Rechnet man diese ein, o darf man annehmen, daß die Verluste bis knde März 600000 Mann übersteigen. Unter e 100 Mann deS SesamtoerlusteS sind 28,3 Tote, 64,8 Verwundete, 12,4 Vermißte. Der See-Krieg. B-rf-tt. Lloyds meldet, der norwegische Dampfer „Peter Hamre" sei versenkt worden. Man sei ohne Nachricht über da« Schicksal der Besatzung. — Eine spätere Reuter-Meldung besagt: Der einzige Ueberlebende von der fünfzehnköpfigen Besatzung deS norwegischen Dampfer« „Peter Hamre", der in der letzten Nacht gesunken ist, während er vor Anker-lag, ist bet dem Kenttsh- Knock-Leuchtschtff gelandet. Reuter meldet: Der Postdampfer „Achille«" ist am Freitag gesunken. 62 Mann der Besatzung wurden an Land gebracht; fünf werden vermißt. Lloyds meldet aus Plymouth vom 2. April: Der Dampfer „Ashburton" (4000 Tonnen) wurde versenkt. Da« Schiff war unbewaffnet. Die Besatzung ist gerettet. Die Reederei Fred Olsen in Christianis empfing ein Telegramm, daß ihr Dampser „Moments" vor LoweStost nach einer heftigen Explosion gesunken ist. Die Mannschaft ist ge- rettet, mit Ausnahme eine« Manne«. DaS Schiff war mit Kok« auf der Reffe von London nach Poregrund. ,r»b«ttia*. Der österreichisch-ungarische Gesandte im Haag teilte dem holländischen Minister de« Aeußeren mit, daß sich zu der Zeit, al« die „Tubantia" zerstört wurde, kein einzige« österreichisch-un garische« Unterseeboot an der Unfallstelle befand. Mit der „Tubantia" ist auch deutsche Post untergegangen. DaS Reichspostamt ätbt jetzt darüber folgende Nachricht: Nach einer Mitteilung der niederländischen Postverwaltung ist mit dem am 15. März von Amsterdam nach Bueno» Aires abgefahrenen Dampfer „Tubantia" deS Holländischen Lloyd die an Bord befindliche deutsche Post verloren gegangen. ES handelt sich dabei um die Post nach Spanien und einen Teil der Post nachSüdamertka, die in der Zeit vom 12. bis 14. März in Köln zur Absendung vorgelegen hat. Sa MW Krieg. Der U-Bootwaffe bedienen sich auch unsere türkischen Freunde auf das erfolgreichste. Während nach dem jüngsten Konstantinopeler Bericht in Mesopotamien keine Veränderung der Lage ein trat, und an der KaukasuS-Front feindliche An- grtffSo ersuche mißglückten, die bezweckten, da« Vocrücken der Türken im Gebiet deS Tschoruk aufzuhalten, versenkten türkische Unterseeboote in den Gewässern nordöstlich von Batum ein russischer Transportschiff von ungefähr 12000 Tonnen mit Soldaten und Kriegsmaterial und ein anderes Schiff von 1600 Tonnen und ein Segelschiff. Die Unterseeboote beschaffen wirksam die befestigte Küste nördlich von Poti. Der Tschoruk-Fluß entspringt in Kleinasien südlich von Trapezunt und fließt im allgemeinen in west-östltcher Richtung bi« zur türkisch-russischen Grenze. Von dort wendet er sich nach Norden und mündet bei Batum in da« Schwarze Meer. Durch seine Lage bildete er eine wichtige Ver bindung für da« Vorgehen der Ruffen. Bemer kenswert ist in der türkischen Meldung die Fest stellung de« „türkischen Vorgehen«". All« dem Wortlaute läßt sich noch nicht entnehmen, ob e» sich um einen örtlichen Vormarsch handelt oder um eine allgemeine Offensive. An der südwestarabischen Front, im Keinen, Amerika «ch »er „G»ffet"eM»1Il. Der Vertreter de» w. L. B. meldet durch Aunkspruch au« Newyork: Mitglieder de« Kabinett« erklärten nach einer Sitzung, da» im Besitze der vereinigten Staaten befindliche BewrtSmaterial brtr. den Aall de« „Suffix" fei nicht überzeugend genug, um im gegenwärtigen Augenblick zu einem entscheidenden Schritte zu berechtigen. Deshalb sei beschlossen worden, von Deutschland Erkundigungen etnzuztehen, ob ein deutsche« Unterseeboot dell „Suffex" torpediert habe. verschärft« Block«»« i se« »i« Neatrale«. Die „Magdrb. Ztg." erfährt auk Gens: Pariser Blättermeldunaen zufolge ist der Beginn der verschärften Blockade fetten- der Merver- bandSmächte gegen die neutralen Länder auf den 18. April festgesetzt worden. Die neutralen Regierungen sollen gemäß dem Beschluß der Pariser Konferenz bei der Ankündigung der Blockadeoerschärsung davor gewarnt werden, die Blockade zu umgehen. Sie Mstm« HEBs. Die grüßte Aufregung scheint in Holland überstanden zu sein, und man beginnt die Dinge mit größerer Ruhe zu betrachten. Die militärischen Maßnahmen zur Erhöhung der Kriegsbereitschaft nehmen anscheinend ihren Fortgang. Dabet ist irgend ein Moment, da« der Entwicklung der Dinge eine schärfere Zuspitzung geben könnte oder geeignet wäre/ über derreigentlichen Grund der ergriffenen Vorsichtsmaßregeln größere Klar heit zu verbreiten, bisher nicht in die Erschei nung getreten. Nu«rfo viel scheint nachgerade sicher zu sein, daß vr< Anlaß zu den aufsehen erregenden Vorgängen in Holland nicht in der Haltung Deutschlands zu suchen ist, d. h. also vor allem, in keinerlel Zusammenhang mit der „Tubantia"-Affäre steht. Wenn also in Vier- verbandskreisen hier und da entsprechende Hoff nungen gehegt wurden, so dürsten sie sich bereits al« trügerisch erwiesen haben. Zu dieser Er kenntnis sind schon, natürlich zu ihrem größten Bedauern, die Italiener gekommen. Und da die Engländer sich zu dem ganzen Handel so gar nicht aussprechen, so dürsten sie damit von selbst -ugrben, daß sie diejenigen sind, gegen die Holland sich mit allen Kräften in Vertei digungszustand setzt. Ba» Gesa«t«ivisteri»m t» Permaaevz. Nach Blättermeldungen au« dem Haag hat sich da« niederländische Gesamtministerium seit Freitag mittag in Permanenz erklärt. E« ver lautet, daß auch sämtliche Urlaube der Staats- und BerkehrSbramten telegraphisch rückgängig gemacht worden find. Der Fahrplan für die wichtigsten StaatSbahnlinien ist schon seit Sonn abend tatsächlich außer Kraft gesetzt. Z«eh««»be Beruht»«»» i» Holland. Die Kopenhagener Presse beurteilt die Mel dungen au« Holland nüchtern. „Politiken" schreibt in einem Leitartikel, die Lage bekomme zwar durch die Eile, mit der die Regierung auftrete, ein außergewöhnlich«« Gepräge, aber beruhigend müsse die Tatsache wirken, daß keine Andeutung dahin oorliege, gegen welche Mächte gruppe die militärischen Veranstaltungen getroffen werden. Auch sei die Tatsache, daß die geheime Sitzung der Kammer erst auf Dienstag einbe- rufen werde, ein gute« Zeichen. Bei einer wirklich bedrohlichen Lage hätte die Regierung keinen Augenblick gezögert, sich an die BolkSstimmung zu wenden. Da in Holland vollkommene Einig keit zwischen der Regierung und dem Volke hin sichtlich der Durchführung der Neutralitätspolitik bestehe, dürfe man auf die Durchführung der Neutralitätspolitik hoffen. Der «iadrvck i» Atalt«,. lieber die Maßnahmen Holland« liegen in Italien nur die sich widersprechenden Gerüchte au« den anderen Ländern der Verbündeten vor. Offenbar besteht aber im Viewerbande nur sehr geringe Hoffnung daraus, daß Holland au« den scheinbaren Gefahren de« Unterseebootkriege« heraus sich zu irgendwelchen Schritten gegen Deutschland entschließen könnte. In italienischen politischen Kreisen glaubt man vielmehr, Holland fürchte nach der Pariser Tagung die Möglichkeit de« Verfuche« der Herbeiführung einer Entschet- düng auf gewissen 'Nordwestlichen Kriegsschau plätzen durch Verletzung seiner Neutralität, wo gegen e« sich schützen wolle. überfiel ein« der türkischen Abteilungen, die au» Soldaten der drei Waffengattungen gebildet war, nacht» mit Erfolg dte Stellungen von Alanad nordöstlich Scheu v»man, die die Engländer fett einiger Zett befestigten. Der Feind wurde, nachdem er zahlreiche Verluste erlitten hatte, gezwungen, sich unter dem Schutz seiner weit, tragenden Geschütze auf Scheck Osman zurück- zuztrhen. In derselben Nacht fiel die durch Infanterie verstärkte feindliche Kavallerie in einen von den Türken gelegten Hinterhalt in der Gegend von El Medaile, eine Stunde nördlich von Scheck Osman. Der Feind wurde, nachdem er einige Verluste erlitten hatte, vertrieben. Bei Scheck Osman, da» nördlich von Aden liegt, hatten die Engländer ein im Wirkungsbereich ihrer SchtffSgeschütze befindliche» befestigte« Lager eingerichtet. In den zahlreichen Kämpfen an der Uemen-Aront waren dte Engländer bisher stet- die Besiegten. W im Lmdttzt. Berginvaliben und Regierung. Man schreibt uns: In Gegenwart von drei Vertretern der säch sischen Regierung verhandelte die Beschwerde- Mld Pctitionsdeputation in mehrstündiger Sit zung über die Frage einer Erhöhung der b i s h e r i g e n.. P e n s i o n e n der B e r g i n v a l i d e n. Die sozialdemokratische Fraktion hatte der 2. Kammer einen dahingehenden Antrag über reicht, welcher verlangte, daß die Regierung nach dem jetzigen Landtage eine Vorlage un ter reiten möchte, wonach den arbeitsfähigen Invaliden die Pensionen für die Dauer des Krieges, sowie bis 6 Monate nach seiner Be endigung um 25 Prozent erhöht werden möch- tcn. In Verbindung damit standen zwei Pe titionen der Erzberginvaliden, welche ebenfalls eine Erhöhung ihrer Pensionen wünschten. Ter Schriftführer der Deputation, - Abge ordneter D r e sch e r, G e r s d o r f, suchte nachzmveisen, in wesch Miftlichen Verhältnissen sich viele Familieff'ddr Bftginvalid«n in der jetzigen Kriegszeit befinden. Tie gezahlten Renten seien für die.Friedenszeit bemessen und jetzt nach 20 Monaten Krieg längst überholt. Es sei die höchste Z^t, das; hier etwas getan werde. Auch der als Gast anwesende Abgeordnete Bezirksleiter Kra u ß e , Lugau, ging in sehr ausführlicher Weise auf den zur Beratung ste henden Antrag ein. Et wolle keine ElendSbil- der malen, aber er habe Einblick in verschie dene Invalidenfamilien selbst gehalten. Hilfe tue dringend not. Im gleichen Sinne spr^en sich noch mehrere Redner aus Und herrschte in der Deputation, welche aus 16 Mitgliedern besteht, väll« Einmütigkeit, das; den Invaliden geholfen werden möchte. Alle drei Vertreter der Regierung lamcn lierauf zu Worte, doch stellten sie sich auf ihren schon früher ablehnenden Standpunkt und ev- barten, das- der sächsischen Regierung Mittel hierzu nicht zur Verfügung ständen. Tie Pen sionskassen aber seien eigen« Versicherungsein richtungen, wo der Staat nicht das Recht ha be, cinzugreisen. Auch bedeute dies eine Be vorzugung gegenüber den andern, welche auch verseuchen müßten, über die jetzige Kriegszeit hinwegzuLommen. Vom Staate sei eine groß« Kriegshilfe schon ins Werk gesetzt, welche nicht noch erweitert werden könnte. Die Renten der Berginvaliden seien auch höher bemessen als bei anderen Vevsicherungseinrichtungen, z. B. wie bei der landwirtschaftlichen Berufsgenossen schaft. Bei gewissen Notfällen seien ja auch die örtlichen Verbände stock) zuständig, einzu- greifen. Wenn mtch dV"Penfionskassen nicht ungünstig ständen, kVnn-' aber obne eine Bei tragserhöhung an diese Frage nicht herange- treten werden, auch mach« sich hierzu eine Ge neralversammlung, sowie eine Aenderüng des Statuts nötig. Ferner müsse die Kasse auch Bedacht nehmen auf die im Felde befindlichen Bergarbeiter, deren Ansprüche auch nach dem Kriege noch zu erfüllen sind. Der Einwand, das; die Landesvevsicherungsanstalt doch mich 2 Millionen für das Rote Kreuz und den Landesverein „Heimatdank" überwiesen habe, sei gerechtfertigt durch den H 1274 der Reichs- zersicherungs-Ordnung. Tie Kassen hätten auch für die Zunrn st noch zu sorgen und den ab gegangenen Mitgliedern nur ihre gesetzlichen Ansprüche zu gewährleisten. Eine Erhöhung aus dem Reservefonds könne aber auch nicht bestritten werden, da statuarisch darüber nichts festgelegt sei und die Kasse den Rahmen ihrer Befugnisse nicht überschreiten dürfe. Etwütt anders verhalte es sich bei den Erzberginvali den. Diesen könne aus der Bergmagazinkasse eine kleine Erhöhung zugebilligt werden, ivas auch schon zum Teil geschehen sei. In die sen! Fonds befinden sich noch 330 000 Mark und werden Gesuche, die an den Revieraus- schuß gelangen, von der Regierung geprüft, um helfend einzugreifen. Der frühere Berg- begnadigungSfonds lei auch erschöpft und Mit tel nicht mehr Vorhemden. Unsere jetzig« Teu erung sei auch der Regierung bekannt und ver kenne sie auch nicht die Notlage, in welcher sich ein großer Teil des Volkes befindet, es fehle aber an Mitteln, um überall helfend ein- zugrcifen. Abgeordneter Trescher suchte nochmals die Legierung zu veranlassen, wenigstens zu einenr Teile den Invaliden entgegenzukommen, denn der Durchschnitt der monatlichen Pensio nen betrage ungefähr 30 Mark, ein großer Teil habe sich aber auch bis herunter zu 13 Mark zu begnügen. Redner lftelt ferner der Regierung noch entgegen, daß der jetzige finan ziell günstige Stand der Penfionskasfen nur dmch die niedrig bemessenen Sätze der Renten erzielt worden sei; viele alt« Invaliden hittten . aber durch den Wechsel ihrer Arbeitsjttitte viele Jahre eingeüüßt, wofür sie Anrechnung nicht erhielten, trotzdem sie für dies« Jahre Beiträge geleistet haben. Bei Beratung früherer Petr- tionen habe di« Regierung auch nicht immer Zusagen machen können und doch sei ein Aus weg gefunden worden. So bei den Mittel- ftändlern, den Staats,beamten und.Nagtsavbei- tern. Wo ein Wille..M, fest auch «in . Weg. . Es gehöre wirklich, große Geduld daztv, bxi allen Arbeitevsorderunmn von. der. Regierung immer ein glattes „Nein" entgegenzunehmen. Nach seiner Meinung müßte die Regiermtg von den ihr zur Verfügung gestellten 200 Mllio- nen den in Betracht kommenden. Gemeinden eine Summe unverzüglich zur Verfügung stel len. Was den Staatsbeamte:, und Htaatsar- ' beitern recht sei, muß für die Invalidin billig ' sein. Die ersteren haben zwar dem ...Staate direkt gedient, letztere ihre Kväste aber genau so geopfert, nur den Privatbetrieben. Am Schlüsse gab die Regierung noch fol gende Erklärung ab: Sollte in der General versammlung der Pensionskaste ein Antrag auf Erhöhung der Pensionen gestellt werden, so würde hie Negierung als Werksverittter in Er- wägung ziehen, inwieweit sie einen derartigen ' Anttag unterstützen könnte. Wenn dies auch nur einen schwächen Trost bedeutet, wird die Regierung aber doch nicht umhin können, etwas zur Aufbesserung für die traurige Lage unserer Invaliden besorgt zu sein, was allerdings schon längst Hütte gesche hen müssen. in in lenden Gewerbezweigen vornimmt. Die Bor schriften dieser Bekanntmachung berühren alle gewerblichen Betriebe, in denen die Anfertigung oder Bearbeitung von Männer- oder Knaben bekleidung, Frauen- oder Kinderbekleidung, oder von weißer oder bunter Wäsche, oder von Ge brauchsgegenständen, dte ganz oder überwiegend au« Web-, Wirk-, Strickstoffen, Wollen oder Filzen hergestellt sind, im Großen betrieben wird. - Die gleichen Vor chriften finden aber auch An wendung, wenn eS sich um gewerbliche Betriebe der bezeichneten Art handelt, in denen außer dem Inhaber oder Leiter mindestens vier Ar beiter (Arbeiterinnen) beschäftigt sind Die Vorschriften der Bekanntmachung wollen eine gleichmäßige Aufarbeitung der vorhandenen Borräte an Web-, Wirk- und Gtrickroaren, sowie einen gleichmäßig bleibenden Verdienst der in den bezeichneten Betrieben beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen, sowie nach Möglichkeit eine dauernde Beschäftigung der Arbeiter und Ar beiterinnen erzielen. Die Regelung der Ver teilung brr Aweit läuft deshalb in ihren ve» fchiedenen Bestimmungen darauf hinaus, daß in einer Woche nicht mehr zugeschnitten und nicht mehr verteilt ^werden darf, als in der nächst folgenden Woche verarbeitet werden kann. Die Regelung der Lohnzahlung ist eine verschiedene, je nach dem die Arbeitnehmer innerhalb oder außerhalb des Betriebes des Arbeitgeber« be schäftigt sind. Soweit nicht bestimmt ist, daß dte Lohnsätze nicht geringer als die am 1. Fe bruar 1916 gezahlten sein dürfen, ist genau oorgeschrteben, um wieviel Zehntel der Lohn nur unter dem Stande vom 1. Februar 1916 sinken darf. Soweit dte übertragene Arbeit den zulässigen Mindestlohn nicht erreichen würde, tst der Arbeitgeber verpflichtet, einen bestimmten Lohnsatz aus eigenen Mitteln zuzulegen. Auch für die Kündigung von Arbeitnehmern in den ersten zwei Monaten nach Erlaß dieser Bekannt machung sind bestimmte Anordnungen getroffen. Die Ueberwachung der Innehaltung der ge troffenen Anordnungen ist den Gewerbe-AusstchtS- beamten übertragen worden. Der Wortlaut der ausführlichen Bekanntmachung, deren wesent liche Teile in den einzelnen Gewerbebetrieben auLgehängt werden müssen, ist bei den Polizei behörden einzusehen. Sie MeiNtgelW i» Textil- > MM. Am heutigen 4 April ist eine Bekanntmachung Kraft getreten, die eine Regelung der Arbeit den Web-, Wirk- und Strtckstofsen verarbei- OeEche- und TächfischeS. * — Witterun8«au»ficht für Mittwoch, den 5. April: Wärmer, trocken^ ziem lich klar. * - Die Verlustliste Nr. 270 der König!. Sächsischen Armee vom 3. April ent- hält folgende Angaben aus unseren: Leserkrei se: Weise (auch Vogel), Hugo, Meinsdorf, l. v.; Polster, Mar, Hohenstein-Ernstthal, verl.; Schmale, Fritz, Hohenstein-Ernstthal, schw. v.; Spindler, Moritz, Unteroffizier, Oberlungwitz, l. v. ------ * — Sch n ellz u- g s v e r b- i n - u n g zwis ch e n Berl i n—C h e m n i tz. Die t>ekawtten Bemühungen der Handelskammer Chemnitz um eine' gute Atendvevbindung Ber lin—Chemnitz sind von Ev'olg gewesen. Nach soeben ergangener Mitteilung der Königlichen Generaldirektion an die Handelskammer wird vom 1 Mai an für die Dauer des Krieges der D-Zug 196 (ab Berlin 7,15 abends) in El sterwerda halten- und im Anschluß an ihn ein neuer Schnellzug (ab Elsterwerda 9,22) verkeh ren, der 11,25 abends in Chemnitz-Hbf. ein- trisst. In der Gegenrichtung wird ein neuer Schnellzug von Chemnitz^Hbf. (ab 6,48 abends) nach Röderau geführt werden, der an den D- Zug 53 (au Berlin-Anh. Bf. künftig 10,35 abends) «»schließen wird. * — L i e b e s g a b e n a n d e u t s ch e Kriegsgesa n g e n e i n R u ftl and iönnen neuerdings mich dann zur Beförderung
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