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unserer Verbündeten K r i c g s k o- st vn sind auf 50 bis 55 Milliar den zu schätzen, die der Entente aus 100 bi» 105 Mrllia»den. Tie- se Tatsache steht im umgekehrten Verhältnis zu den Erfolgen. (Heiterkeit.) Unsere finanzielle Kratt ist ebensowenig gebrochen und kann e'en- sowenig gebrochen werden wie der Kampfes- mut unserer Truppen. Selbst unsere Feinde fangen allmählich an, nicht mehr an einen Er- sctmpsnngSkrieg zu glauben. Der Feind, der angeblich den deutschen Militarismus unter werfen, tatsächlich aber das deutsche Valk ver nichten will, wird neu erfahren, das; wir wie ein Mann zusammenstehen werden um des Vaterlandes willen. Der Sieg gehört uns und mach unS gehören, wir werden ihn uns erkämpfen. Unsere braven Truppen haben ein Recht darauf, daß wir uns ihnen würdig zeigen, das; jedermann von uns seine Pflicht lut und zum Siege und zum Frieden Hilst. (Lebhafter, wiederholter Beifall und Hände klatschen.) Darauf wird die Weiterberatung auf Mist- woch, den 22. März, vertagt. Ei« WtzttWWischtt Dampfer gefMea! Amsterdamer Blätter melden: Nach einem drahtlosen Telegramm besindet sich der Damp fer „Tubantia" des Holländischen Lloyds beim Northinder Leuchtschiff im sinkenden Zustand. Einzelheiten fehlen. — Tie Niederländische Telegrammagentur meldet aus Rotterdam vom 16. d- M.: Es ist soeben die drahtlose Mel dung eingetroffen, das; die „Tubantia" torpe diert wurde und sich in 51 Grad 46 Minuten nördlicher Meile mrd 2 Grad 45 Minuten öst licher Länge in sinkendem Zustand befindet. — (Vom W. T. B wird hierzu bemerkt, daß die „Tubantia" höchstwahrscheinlich aus eine Mine gelaufen ist.) Nach weiteren in Amsterdam vorliegenden Meldungei; ist noch nicht sicher festgestellt, ob die „Tubantia" torpediert wurde oder ar ff eine Mine gelaufen ist. In einem Bericht, welcher bei- dem Marineministerium eingelaufen ist, wird vor; beiden Möglichkeiten gesprochen. An dererseits erhielt die Direktion des Holländi schen Lloyd gestern morgen ein Telegramm von dem Kapitän des Dampfers, welches lau tete: Sind durch einen Torpedo getroffen, Schiff sinkt. Drei Stunden später kam der drahtlose Bericht, das; der Zustand des Schif fes unhaltbar sei und das; der Kapitän mit den Leuten der Besatzung, die sich noch an Bdrd befanden, das Schiff verlassen habe. Die Passagiere und ein großer Teil der Besatzung vatten das Schiff schort nach dem Unfall ver lassen. Wahrscheinlich lag die „Tubantia" in folge der Dunkelheit und des herrschenden Nr els bei Noordhinder-Leuchtschiff vor Anker, ils die Explosion erfolgte. Zwei Schaluppen mit Passagieren und Besatzung sind gestern fi t) um 8 Uhr bei Noordhinder-Leuchtschisj angelonunen. Der Frachtdanrpfer „Krakatau Ar Neederland-Gesellschaft berichtet, daß er ei ügc Passagiere der „Tubantia" an Bord habe and daß er ein anderes holländisches Schiff mit vielen Geretteten passiert habe. Auch ein ßhwcdischer Dampfer befand sich in der Nähe, um Hilfi zu leisten. Die „Tubantia" wurde rückwärts getroffen, so daß die Stcuervorrich tmrg sofort in Unordnung geriet. Der Dump ser sank innerhalb 3 Stunden. An Bord be fanden sich 294 Dtann Besatzung, 42 Passa giere erster, 33 zweiter und 8 dritter Klasse Der Dampfer ist Mittwoch nachmittag auc Umut den ausgefahren und war mit 13 911 Bruttotonnen eines der größten Schiffe, die von Amsterdam aus verkehren. Nach den bis her vorliegenden Meldungen scheint niemand urns Leben gekommen zu sein. Ter Werl des Schiffes wird mit 4 Millionen Gulden an gegeben. verMcheS «ud «SchstfcheS. *— Witterungsaussicht §ür Sonnabend, den 18. März: Trocken, ziemlich Hester. * Hohensteiu-Erustthal, 17. März Tic bisher im Rathausc befindliche Brotmarken. Hauptausgal estelle ist nach dem Gasthof „Drei Schwanen" (Vereinszimmer) verlegt worden. Sic ist an Werktagen von 8 bis 1 Uhr mit tags geöffnet. * — Kriegsauszeichnung. Ter Musketier Hermann Paul Tauscher, Sohn d?s Herrn Expedienten Hermann Tauscher hier, wurde mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse aus gezeichnet. Ter Arisgezeichnete weilt zurzeit in einen; Verwundeten-Lazarett in Tuislurg- Meiderich. r. Oberlungwitz, 17. März Am 1. Landes! us.tage findet außer dem Vormittags- gottesdienslc nachmittags 5 Uhr ein Gottes dienst statt, lei dein Herr Konzertsänger Hans K r o u tz - Chemnitz da; „Vater unser" (Satz für Baßsolo voi; Krebs) singen wird. Kerr Kreutz wirkt auch in der am Abend der über nächsten Sonntag stattfindenden kirchenmusika lischen Arffführung mit. r Oberlungwitz, 17. März. Ten Tod fürs Vaterland erlitt a n 4. März der 25jäh- rige, verheiratete Jäger Willy B a v t h e I von hier. Kameraden bestatteten ihn an; 6. März auf einem Militärfriedbof . Ebre seinem An denken! )( GcrSdorf, 17. März. An; Bußtage abends 8 Uhr findet, wie schor; mitgeteitt, in der hiesigen Mich« eine geistliche Musstauffüh- ru;^ statt, die sich gleich den früheren derarti gen Veranstaltungen für jeder; Besucher zu ei nem äußerst hohen Genuß gestalten - dürste. * Geiferssars, 17. März. Gestern abend gegen 11 Uhr wurde die Einwohnerschaft durch Feueralarm aus dem Schlafe gefchreckt. In dem großen, aus vier Gebäuden bestehenden Gut des Herrn Friedrich Förster war Feuer auSge» kommen, welches die vier Gebäude trotz des energischen Eingreifens der Feuerwehren voll ständig in Asche legte. Nur das B!eh und einiges Mobiliar konnten gereitet werden. Leider ist auch viel Getteide rerbrannt. Ge wird Brand stiftung vermutet. DaS Brandunglück ist um so mehr zu bedauern, als sich der Besitzer im Felde befindet. An der Brandstelle waren erschienen die Feuerwehren von SetferSdors, Leukersdorf,- Pfaffenhain, Ursprung und Neukirchen. Depesche« VOM 17. März. Berlin. Tie englische Regierung hat sich auch gegenüber den noch in Deutschland aus freiem Fuß lebenden unterstützungsbedürftigen Attischen Staatsangehörige;; zu einen; ähnli chen Vorgehen wie in Oesterreich bewogen ge fühlt. Tic hiesigen englische;; Untertanen, fast nur weibliche Personen, sind benachrichtigt worden, daß die bisherigen Monatsbczüge in Zukunft auf Grund einer Londoner Verfügung nur dann weiter gewährt werden können, wenn die Bedachten sich in einen; Untcrschristrevers zur Zurückzahlung der erhaltenen Darlehen nach den; Kriege verpflichten. Berlin. Wie der Kriegsberichterstatter Lennhof meldet, haben die Italiener auch am Mittwoch ihre Angriffe an der Jsonzofront fortgesetzt.. Ihre Tätigkeit zeigte aber entschie den eine schwächere Tendenz. Tie Vorstöße waren, abermals ergebnislos. Nach Hunderten zählten die Toten, die diese Angriffe i-nen wieder kosteten. Berlin. Tic „Kreuzzeitung" teilt mit, die konservative Fraktion des Reichstages habe einstimmig einen Anttag zur Unterseeboot-Fra ge beschlossen, der wohl heute veröffentlicht werden wird. Amftersa«. Die Blätter schreiben sehr erregt über den Verlust des großen Dampfers „Tubantia", eines der Eliteschiffe der holländischen Handelsflotte. Es herrscht die Neigung, die Schuld der deutschen KciegLsührung in die Schuhe zu schieben und eS wird gefordert, daß endlich der deutschen Flotte Instruktionen gegeben werden, wodurch Irrtümer unmöglich gemacht werden. T.-U. Amsterdam. Der amerikanische Konsul in Stuttgart, Schilling, der mit Fahrgästen und Mitgliedern der Besatzung der „Tubantia" hier tingetroffen ist, vertritt die Ansicht, daß daS Schiff nicht torpediert wurde, sondern yus eine Mine stieß. Al« der Unfall sich ereignete, stand die „Tubantia" tatsächlich nicht still, sondern erst ungefähr 2 Minuten nach der Explosion. T.*U. Amsterdam. Eine Proklamation des Königs Albert ruft, wie schon kurz gemeldet, die im Jahre 1897 geborenen Belgier, die sich im unbesetzten Belgien oder im Ausland befinden, auf. Angeblich soll e« sich um 5000 Rekruten handeln. ES fällt auf. daß die in dem besetzten Belgien befindlichen Stellungspflichtigen nicht aufgernfen werden, während dies bisher stets, wenn auch ohne Ergebnis, der Fall war. Partt. (Meldung der Agence HavaS) DivistonSgeneral Rcq;eS ist zum KciegSminister an Stelle des aus Gesundheitsrücksichten zurllck- getretenen Generals Gallieni ernannt worden. T-U. Gösta. Die Sobranje nahm einen Gesetzentwurf an, nach dem die Kathedrale in Sofia, die bisher nach dem russischen Heiligen Alexander Newski genannt war, in Kathedrale Kyrill und Methud umgenannt werden soll. Der Ministerpräsident Radoslawow begründete den Entwurf in einer Rede, in der er ausführte, daS bulgarische Volk habe die Dankesschuld an den Zarbefreter reichlich abgetragen, jetzt sei es an der Zeit, an der Befestigung der bulgarischen Nattonaltdee zu arbeiten. K«»ßa«tiUOPel. Nach zuverlässigen Athener Mitteilungen besetzten französische Truppen die Eisenbahnlinie Saloniki—Florina; ferner zerstör ten die Franzosen den einzigen bei Florina vor- beisührenden noch bestehenden Landtclegraphen, der Griechenland mit dem übrigen Europa ver bündet. Athener Nachrichten werden daher, wenn überhaupt, nur sehr umständlich herauskommen. Der deutsche SemOsdsdericht (WT.B.) Gr»ßeS Hauptquartier, 17. März. Westlicher Kriegsschauplatz. Sechs englische Sprengungen südlich von Loos blieben erfolglos. — In verschiedenen Ab schnitten der Champagne, sowie zwischen Maas und Mosel heftige Artilleriekämpfe. — Im MaaSgebiet trieb der Gegner eine frische Division, die als die 27. seit Beginn der Kämpfe auf diesem verhältnismäßig engen Raum in der Front erschienene gezählt wurde, wiederholt gegen unsere Stellung auf der Höhe „Toter Mann" vor. Bet dem ersten, überfallarttgen, ohne Artillerievorbereitung versuchten Angriff gelangten einzelne Kompagnien bi« an unsere Linien, wo die wenigen von ihnen unverwundet übrig gebliebenen Leute gefangen wurden. Der 2. Stoß erstarb schon in unserem Sperrfeuer. Oestlicher und Balkan-KriegSfchauplatz. Die Lage ist im allgemeinen unverändert.