Volltext Seite (XML)
di« Vorschlag»? Er gibt keine. In «mc Kon- auf die Ermüdung Deutschland hin «KÄÄen das sich selbst als siegreich erklärt, und ohne Kenntnis der Vorschläge, di« Deutschland machen will, würde bedeuten, daß wir unsere Köpfe in eine Schlinge stecken., de- >en Seilend« sich in Deutschlands Hand re- wurdet. Wir sind in solchen Dingen nicht ggnz ohne Erfahrung. Es ist nicht das erste Mal, baß wir gegen einen mächtigen Milirärdesspo t smus gekämpft haben, der Europa überschat tete, und es »viwde nicht das erste Mal sein, dach wir dabei halsen, einen Milito r dkspotismus zu stürzen. Wir können an einen der größten dieser Despolen erinnern. Wenn es ihm bei der Ausführung seiner nichtswürdigen Pläne zweckmäßig erschien, war es ein beliebtes Mit el von il m, in der Maske eines g r i« d e n S e n H c l s zu erscheinen. Gewöhnlich erschien er unter sol chep Umständen, wenn er für einige Zeit scinc Eroberungen sich zu assinülieren oder seine Trugen für neue Eroberungen zu reorganisie ren wünschte, oder wenn seine Niucr.anen Zei eben der. ErMichuiig und Teilnahmslosigkeit ga ben. Der Appell wurde stets im Namen der Menschlichkeit ÄMrnornmen. Er verlangte ein Ende des Blutvergießens, über das er sich ent-- s^t stellte^.wälrend «r doch selbst in der ZÄpMbe^Mftlr bÄWwchrtW^Mr Un^ergi 4Ärs<chren wurden eimnckt' ükecliM> uiK^'^sip! selbst und Europa hatten es bitter zu bereuen ^Er benützte die gewoimene Zeit, um seine Truppen für einen tödlicheren Angrifs aus di« Freiheit Europas als je zuvor zu reorga nisieren. Beispiele dieser Art lassen uns diese Note mit einem erheblichen Maß von in der Erinnerung begründeter Beunruhigung betrach ten. Wir meinen, daß wir, ehe wir eine solche Einladung günstig in Erwägung ziehen kön nen, wissen müssen, daß Deutschland bereit ist, den einzigen Bedingungen zuzustimmen, unter denen Frieden in Europa erlangt und erl)alten »ocrden kann. Diese Bedingungen sind zu wiederholten Malen von allen füh renden Staatsmännern der Alliierten mitgc. teilt worden. Auch Asquith hatte sie wieder holt bekanntgegeben. Es ist wichtig, daß in dieser Sache, die Leben und Lod für Mil tu nen bedeutet, kein Irrtum entstell. Er wolle diese. Bedingungen noch einmal nnederh'olem Die feien: vollständige Wiederherstellung (Resli tution), ferner Genugtuung (Reparation) und wirksame Garantien. „Hat der deutsche Kanzler eine einzig« Redewendung gebraust, die daraufhin deutet, daß er bereit ist, euren solchen Iris den anzunehmen? Der wahr« Fab alt und de» Stil der Rede brldcn die Ablehnung eines Friedens auf Grund der einzigen Bedingungen, auf welchen der Friede möglich ist. Der Reichskanzler ist nicht einmal davon überzeugt, daß Dcu.schland einen Angriff gegen die Rechte Weier Na Ionen unternommen hat. Hören Sie hier zu, was die NotL sagt: „Nicht einen Augenblick sind die Mittelmächte von der Ueberzcugung abgcwiclen, daß ihre Achtung vor- den Rechten .Ler anderen Nationen nicht in jeder Weise mit ihren eigenen Rechten und rechtmäßigen Interessen vereinbar ist." (Aamer kung des W. L. B.: Die Stelle der deurichen Note lautet: „Stets llabcn sie (die Mitel machte) an der Ueberzeugung, sestgchalten, daß ihre eigenen Rechte und begründe en Ansprüche in keinem Widerspruch zu den Rechten der an deren Nationen stehen-") Wo haben sie die Entdeckung gemacht? Wo war die Achtung mr die Rechte der anderen Nationen in Bel gien und Serbien? Das war Selbstverteidi gung. Ich vermute, bedroht durch die über wältigenden Armeen Belgiens. (Gelächter.) Ich vermute, die Deutschen waren durch die Furcht zum Eindringen in Belgien, zum Niederbren nen der belgischen Städte und Dörfer, zur Hinschlachtung von Tausenden von Einwoh nern, alter und junger, zur Wegführung der Ueberlebenden in die Lecheigenschaft veranlaßt worden. Sie führten sie gerade in die Skla verei in dem Augenblick, als die Note über die unerschütterlich« Ueberzcugung hinsichtlich der Achtung der Rechte einer anderen Natim ge schrieben wurde. Sind diese Gewalttätigkeiten das rechtmäßige Interesse Deutschlands? Wir müssen wissen, daß es nicht der Zeitpunkt für den Frieden ist, wenn Entschuldigungen dis- s« Art für handgveisliche Verbrechen vorge- Lracht werden können. 2^ Jahre nachdem di« Garantie durch die grausamen Taten bloßge stellt wurde, gibt es da — ich frag« in aller Feierlichkeit — irgendein« Garantie, daß ähn liche Ausflüchte in Zukunft nicht wieder be- nuht werden, um irgendeinen Frivdensverlrig umzustoßen, den man mit dem prem:isci>en Mi lilarismus swUcßeu könnte? riete Note und die Rede beweisen, daß sie noch nicht das einfache Abc dcr Achtung vor den Rechten der Völker gelernt haben. (Bei fall.) Ohne Genugtuung r st F p i e - d e n u n m ö g b i ch. (Bei fall, h Dollen alle diese Frcvettaten gegen die Menschlichkeit zu Land« und zur See durch ein paar fromme Pbra'en über Menschlichkeit wieder gutgemacht werden? Sollen sie keine Rechenschaft dafür ablegen? Sollen wir die Hand, die diese Grausamkeiten begangen hat, in Freund'chaft ergreifen, ohne daß eine Genugtuung angeboten oder gegeben wird, welche Deutschland uns zu erzwingen überläßt, für jede zukünftig« Ver letzung, die nach dem Kriede begangen wird? Wir haben bereits damit begonnen. Es lat uns viel gekostet. Wir müssen sie jetzt so erzwingen daß wir nicht unseren Kindern eine io schhimme Erbschaft hinterlassen, so sehr wir uns alle nach dem Frieden sehnen und so tiefen Abscheu wir auch vor dein Kriege empfinden. Diese Not« und die Rede, welch« sic vcr kündete, gewähren uns nicht viel Ermutigung und Hoffnung auf einen ehrenvollen und dauer- haften Frieden. Welche Hof'nung wird in die ser Rede geboten, daß die ganze Wurzel und Ursache dieser großen Trübsal, der anmaßende Geist der preußischen Miliwr'aste nicht ebenso vorherrschend sein wird wie jeh«r, wenn wir ätzt einen Frieden zusammenstümpern? (Bei fall.) -Nachdem Lloyd George betont hatte,- daß diese Rede, in der Friedensvorschläge nn- gcregt wurden, widergehallt habe vom Ruhme des preußischen militärischen Triumphes, er klärt er: Wir müssen un'eren Mick fest aus das Ziel gerichtet halten, für das wir in den Krieg eingetreten sind, sonst wird das große Opfer, das wir gebracht haben, vergeftich sein. Die deutsch« Note erklärt nur, für die Per, ei digung Dren Ezislcnz und für die Freiheit ihrer nationalen Entwicklung hüt en s cb dic MikKlmächte entWasseu, die WaWn auszu- uehmcn. Solche P'rafen schlagen selbst die jenigen, welche sie niedcrschreilcn. Sie sollen das deutsche Volk dazu verleiten, die Pläne der preußischen Militärkaste zu ertragen, welche stets wünsckM, der nationalen Enslenz Deutsch lands und der Freiheit seiner nat'onalcu Ent Wicklung ein Ende zu- machen Wir hießen ihre Entwicklung, so lang sie auch Ivar, auf den Pfaden des Friedens will-: kommen. Die Alliierten traten in diesen Krieg elli, nm Europa gegen den Angriff der prcu blähen Militär-Herrschaft zu pcrtedigeu. Und da sie ihn begonnen lachen, müssen sic dar auf bestehen, baß das einzige Ende die v oll st ä n d i g st c und wirksam st e B ii r g - s Gatt durch die Möglichkeit sein muß, d a ß diese K a st e niemals wieder den Frieden Europas stört. (Bciäü-) Preußen war, seitdem cs in den Händen dä scr Kaste ist, ein schlimmer, anmaßender, dro beuder, eisenfressenscher, Verträge nach seinem Gutdünken mißachtender Nachbar, der ein dcut sches Gebiet nach dem anderen einem schwäche ren Nachbarn mit seinem prahlerisch mt An grifisswaffen gefüllten Gürtel wegnahm und in jedem Augenblicke bereit war, kundMua, da cs diese Wctisen gebrauchen wolle. Es war immer ein unangenehmer, rul-estörender Nach bar in Europa. (Hört! Hört!) Es ist für diejenigen, welche 1000 Meßen ent ernt leben, schwer zu verstehen, was es für dic-eiiigcn bedeutet, welche in dcr Nähe le en. selbst wir mit dem Schutze des breiten Mee res zwischen uns wissen, welch ein Unruhe sti tender Faktor die Preußen waren mit ih rer beständigen Drohung zur Seo. Aber kebbii wir können taum begreifen, was dies für Frankreich und Rußland bedcu kok. Jetzt, da dieser Krieg von den Führern der preußischen Militävparlei Frankreich, Jta lien, Rußland und uns selbst aufgezwungen worden ist, würde es eine grausam« Torheck fein, nicht daraus zu seben, daß dieser Säbel- rasieln in den Straßen Europas, diese Beunru higung aller harmlosen und fr ^»fertigen Bür- gev, jetzt als ein Angriff auf das Völkerrecht behandelt werden muß. Ein bloßes Wort, wie dasienige, wel- ckes Belgien vor Zerstörung nicht zu schützen vennochto, wird Europa nicht wahr befriedigen. Wir alle glau teil ihm Wir all« vertrauten ihm. Es gab unter dem ersten Drucke der Verfuchnng nach und Europa wurde in einen Strudel von Blut ge auchk. Wir wollen deshalb warten, bis wir hören, welche Bedingungen und Bürgschaften die deut sche Regierung anbietet, andere als die, bettr als die, sicherer als dre, welche es so leicht ge rochen bat. Ms dahin »vollen wir unser Vertrauen lieber in ein ungebrochenes Heer, als in ein gebrochenes Wort setzen. (Lanter Befall.) Für ftm Augenblick glaube ich nicht, daß es für mich richtig sein würde, etwa« auf die be sondere Einladung hinzuzusügen Eine formelle Antwort wird von den Alliierten in den nächsten Tagen gegeben werden Der große Mißgriff mit Rumänien war ein Unglück, aber schlimm stenfalls kann er den Krieg nur verlängern " Um -u,verhindern, daß die Lage in Rumänien sich verschlechtere, habe er energische Maßregeln in Griechenland ergriffen, die seiner Meinung nach erfosareich gewesen sind, England b, schloß, den Aaemen Venizelos »«Mlkenntn. LloA Georgeftagt«, er sei von dem endgültigen Stege überzeugt wenn die Nation sich von demselben Geiste beseelt zeige wie die Frontarmee. Llcyd George führte weiter au«, er sei über zeugt, daß die Art der Neubildung de« Kabinetts die für die Kriegszwecke geeignetste sei. Die Lage habe einen schnellen Entschluß verlangt. Die Alliierten häiten durch die Langsamkeit ihrer EntschlUffe Unglück über Unglück erlitten. Die parlamevtatische Kontrolle werde durch die neue Vorkehrung nicht geschwächt werden I a Ver lauf des Krieges werde die Schiffahrt, die die Lebensader de« Landes sei, im wahren Sinne der Worte« verstaatlicht werden. Die Regierung hoffe, tn Kürze nicht nur Pläne vorlegen zu können, um den vorhandenen Schiffen größere Leistungsfähigkeit zu geben, sondern auch sllr den Bau von Schiffen, um die Kcieg«verluste aurzugleichen Im weiteren Verlaus seiner Rede ging Llryd Gevrge ans die ErnährungSsragen ein Er forderte die Nation auf, die Regierung zu unterstützen, um die NahrungSmitkel so zu verteilen, daß niemand hungern müsse, weil et« anderer zu viel habe. Das Volk möge sich für ein nationales Fasten während der Kriege« er klären. Wenn nicht die gesamte Nation eimn Teil der Bürde de« Kriege« auf sich nehme, werde sie au« dem schließlichen Triumph keinen Nutzen ziehen. Die Regierung beabsichtigte, un verzüglich einen Direktor de« Nationaldtenste« zu «nennen, dem sowohl der bürgerliche wie der militärische Zweig des allgemeinen National- dienste« ukitergeordnct werden würden, doch würden die beiden Dienstzwcige völlig getrennt geführt werden. Bezüglich des Zioildienstes beabsichtige die Regierung damit zu beginnen, daß alle Jndustrieunternehmungen danach klassi fiziert würden, ob sie für den Kcieg wichtig seien oder nicht. Er zweifele nicht, daß man ein ge nügende« Arbeitsangebot erhalten werde. Wenn dies aber nicht der Fall sei, so werde er nicht zögern, sich die nötigen Befugnisse zu verschaffen, um den Plan wirksam zu machen. Lloyd George ging sc-dann ans die Kolonien ein und sagte, sie sollten hinsichtlich des Fort schritte« und des Verlaufs dr« Krtegrs in for mellerer Weise befragt werden. Er beabsichtige, ! bald eine Reichtkonferenz ctnzubcrufen und den Dominion« die ganze Lage zu unterbrrilen Bc- j züglich der Beziehungen zu den Mückten er- j klärte Lloyd George, man müss - mehr nutcinvud' r ! beraten und wcnlger das G.fühl haben, baß j jede« Land seine eigene Front have, aus die es t achten müsse. Es sei ctn System der gemein- > samen Front vonnöten. Schli ßttch sagte Lloyd I George, es sei eme der schmeizüchstrn E-fay- rungen seine« Leben«, daß er sich von Akq llih habe trrniikn müssen, nachdem er jahrelang unter ihm gewirkt und utemal« einen nachsichtigeren und gütigeren Führer gehabt habe. Darauf nahm er unter allgemeinem Beifall seinen Platz wieder ein. Nachdem Lloyd George geschlossen hatte, sprach Atquith von der vordersten Bant der Opposition au« und sagte, sein« erst« Pflicht sei e«, Lloyd George von ganzem Herzen dazu zu beglüchwünkhen, daß er da« höchste Amt tm Dienste der Krone übernommen habe, wenn er vonIder Oppositionsbank aü« spreche, so ge schehe^ da« tiicht, weil et Führer der Opposition sein wolle. Es ged« keine Opposition. Sein einziger Wunsch sei, wä« immer er an Erfahrung besitze, zur Verfügung zu stellen. (Lauter Beifall) Die letzte Regierung'"habe tn der wirksamen Verfolgung de« Kriege« nicht versagt. E« könnten Irrtümer im Urteil vorgekommen sein, aber keine Nachlässigkeit oder Trägheit. ASquith gab sodann einen Ueberbllck über di« Fragen der Land-, See- und wirtschaftlichen Kriegführung, denen sich die Regierung seit KrtegSdeginn gegenübergesehen hatte. Lloyd George hatte seine Erklärung während der zweiten Lesung der Kredilvorlage abgegeben. E« sand nur eine kurze Debatte statt, die sich mit Arbcttsfragen in Irland beschäftigte, worauf die Vorlage tn zweiter Lesung angenommen wurde Der Widerhall der englisch«, Presse. „Allqemen Handeltblad" erfährt au« Landon Lioyd George habe die Gedanken und Wünsche der Nation ausgesprochen und ein Programm entwickelt, da« zweifellos von allen Seiten kräf tige Unterstützung finden wird, „Mornüigpost" sagt L-Da« englische Volk^ ifi irnmcr .sÜr dteRe- giermrg gewesen, die wirklich regiert, und es werde ganz den Anordnungen Folge leisten, so lange Grund zu der Annahme besieht, daß die jenigen, die die Befehle verteilen, für ihre Sache auch wirklich kinstchen. Auch die anderen Blätter äußern ihre Befriedigung über die Rede des Premierminister« und erklären sich mit de7 Ant wort auf den deutschen FkiedenSpprschlag und mit der KriegSpolitik der Regierung tm eigenen Lande einverstanden. v»rd Vorrtvra gegea dte Ksrtsetzv«, de« Kriege«. Wie die Schweizerische Trlegrapheii-Jufor- malion au« London erfährt, hat der frühere eng lische Kanzler Lord Loreburn in einer öffentlichen Rede erlärt, e« sei zwlckloö, daß Großbritannien feine Soldaten, seine Handelsschiffe und seine ganze Wohlfahrt weiter opfere, um Rußland di« Dardanellen, Italien Triest und Rumänien Her- mannstadt zu verschaffen. Die englische Wochen- schrift.Station" bedauert die ablehnende Haltung der englischen TageSpresie und sagt, da« Volk sei sich über da« FricdenSproblem Noch unschlüssig, es sei aber verfrüht, wenn die Draufgänger diese Stimmung als Abweisung des Friedens deuteten. Briand- Svtwprt aas das Krtedev-aagebot. Au« Pari« wird unter dem 19. Dezember genuldet: Nachdem Briand im Senat auf die Interpellation Berenger über die Methoden dcr Negierung erwidert hatte, indem er au die gemachien Anstrengungen erinnerte, die e« den Alliierten ermöglicht häiten, sich zu organisieren, und dann auSeinandersetzie, waS die Regierung getan habe, um das Zusammenstimmen der Bemühungen durchzuführen, wandte er sich dem deutschen Friedensangebot zu und erklärte, niemand lasse sich durch das brutsche Manöver täuschen. Morgen werde die vereinbarte Antwort den Mittelmächten zur Kenntnis bringen, daß eS unmöglich sei, ihr Friedensangebot ernst zu Nthmeii. Da« Friedensangebot sei der letzte Bluff, den Deutschland versuchen wolle. ES wolle dcn Glauben erwecken, daß der Krieg ihm ausgezwnngen worden sei, wo er schon seit 40 Jahrcn bet dcn Deutschen beschlossene Sache gewesen sei, die dcn Sicg sicher zu haben geglaubt häiten. Briand erinnerte an die Rede deS Reichskanzlers, von dem er sagte, daß seinLand ihn zur Vergrwauigung Luxemburg« und Bel- gieus gezwungen habe, worauf er hinzufügte, Deutschland werde vor den Jahrhunderten die Verantwortung für die Entfesselung de« Kriege« zu tragen haben. In der letzten Handlung de« Rcichtkauzlerö erblickt Bciand nicht nur ein Zeichen der Schwäche, sondern auch eine ueue Fu-le. Ec schloß Mit den Worlen: Die Antwort, die morgen, Mittwoch, auf das Friedensangebot «tritt werden wird, wird würdig unserer tapferen Soldaten und würdig der Alliierten sein. Die A«1w«rta»te de« Bterverbanbe«. Wie der „Malin" meldet, strht Lie Note dcs Vieroerbonde« ans da« deutsche Friedensangebot nnmittllbar vor dcr Fertighslclluug. M-t ihrer I - ' -H.SSM-Ü-!—»»»—- SihW-M-W! Ein Roman au» Deutschland» großen Lagen Bon Lnny Woth«. «cmerttimISk« «optzrizht liU» dH vmH «othe, LciPUL- 66. ffortsetzung. (Nachdruck verboten.» Koren Holmen war bald, nachdem man ihren Vater zur letzten Ruhe gebettet, abge- reist. Es drängte sie fort von Söder, um da draußen auf ihrem müh^elig-reichen Ar eits- telde zu vergessen. Von Grabe ihres Valero hatte sie Abschied genommen, auch von Mayen und Frau Aline, die ihr nicht genug Liebes tun konnten. Aber als sie zum letztenmal in per Familiensrnft der Söderströms an Klaus' Grab kniete, da brach doch ihre Fassung zu sammen. Mit quälender Tcutlichckeit marter ten sie alle schmerzvollen Begebenheiten dcs jüngsten Erlebens. Wie sie sich Klaus' Leiche erst hatte erkämp en müssen, um ihn zur Muck ter heimzubringen. Wie sic mitten ü, der Nacht, allein mit dem schwarzen Schrägen, der die sterbliche Hiille des Jugendfreundes borg, auf einem Automobil durch das Land gejagt, dqs noch dampfte vom Blut der Kämpfenden. Verirrte Kugeln waren noch umftie her gesaust, mid Gefallene, Freund und Feind-, lM'en ih- l-en Weg gesäumt. Und Karen hatte ihre weiche Wange zärtlich an den kaDen Stern des Gro', mals geschmiegt, als sic Abschied nahm, und ibrc Stimme m>t tiefem Beben zu dem Toten sprach: „Du darfst nun schlafen, mein armer Klons ganz still hier bei der Mutter. Mellercht hät test du lieber do draußen bei den Kriegern auf dem Felde der Ehre geruht. Aber, nicht wahr, deine arme Mutter mußte doch auch etwas von ihrem lieben Jungen haben? Etwas wollte ich . doch für sie, die uns so viel ge geben, tun — und du wirst nun hier für im mer bei ihr sein, während ich heimatlos wie der hinousgehc, um den andern, den ich liebe, zu vergessen." „Warum vergessen?" hatte eine gccherbasie Stimme geraunt in der Totengru t dcr Söder ströms, „Das Leben fordert Leben, das Vev- gessen ist für die Toten." Aber Karen war geflohen vor diefer Stimme. Mit dumpfer Wucht siel hinter ihr die Tür der Gruft ins Schloß und Kcnsn stand fröstelnd auf dem schattenkühlen, eichcnumfiie- deten Parkgrund, unter dem die Söderströms schlichen. Wie gejagt war sie über die Heide durch den weichen, weiten Dünensand an ihr gelieb tes Meer gestürzt, dos träge im Sonnengoldc träumte. Uc crall Feldgraue an der Küste als Wa chen. Die Lcuchtturine ohne Licht, a- er oout roten Kliff hernieder da wollte stolz und tr- niglich am Flaggenmast das schwarz-weiß-rote Fobnontticii, urw Koren hob dos Hou-Pt mit dcm rockg oldenc-'n Haargew oge und ihre Augen blickten wieder voll Mut und Zuversicht- Sie >var doch ein Friesenlind, eine von dcr besondem Ari, die nichts beugen und niäys brcchen kann, lind furchtlos und treu wie ein echtes Kind ihrer Heimat wollte sic auw den Kommenden entgegenschreitcn. Es war nicht so leicht, das Kommende Schon in Berlin sand sie schwere Ar.eit, und die Hofsnungi, wieder nach Frankreich zu koin men, war gering. Und doch drängte cs Ue fieberhaft dorthin, Näheres über Eberhards Schicksal zu er ähren. Okur ganz von ferne wollte sie ste en, nur wissen, ob er lebte, ob er ohne dauernden Schaden für seine Gesund heit wieder ins Feld tonnte. Schreiben wollte sie ihm nicht. Wenn sie auch gewiß wußte, doß er nicht mcbr in dem Feldlazarett lein konnte, wo sic ibn verlassen, so hätten rhn doch Miefe, die ihm nachgesandt wurden, viel leicht erreicht, aber Karen hatte das Gefühl, als dürfte üc sich nie wieder dem Manne nachen, den sie liebte, trotzdem oder gerade weil Klaus ihr durch sein« Absch-iedsworte den Wc,§ zu Eoeryard frcizuinachen glaubte. Einige Wochen ha te Karen schon in B.-i- tin gcareeilel, oft müde zum Hinsin en. ä a «ras sie der Bc'c-l, einen Lazare tzu-g nach Mandern zu tegleileu, der Schwer, erwundec heimhottn sollte. Gerade, als sie sich zur Reise anscyi.tte, er- hieft sie vo» .gommcrzieurat Renner ein Schrei ben, das sie in das größte Erstaunen, ja in Bestürzung versetzte. Der alte Herr ici'te ihr mit, das; sein Sp'.n, Leutnant Michael Renner, ihr ein Ka pital von Mt ltM Mar zur reien Verfügung ausgefttzt mit dcr Ville um cm freundliches Geden'eu an einen, der sie sehr lieb gehabt. Da weinte Karen Holmen heiße Tränen über den kleinen Leutnant, ühsr den sie einst aelacht, der mit Klaus gemeinsam den Helden tod erlitten, und sie schrieb an Michaels Ba ler in warm empfindender. Herz^ sie «volle d e Erbschaft anneh nen, -Nicht für sich, Leun ihr Beruf ermögliche ihr, die bescheidenen Bedür-Nisse ihrer Lebensführung reichlich zu bestreiten,- aber für die vielen Kriegs-Waisen aus ihrer heimischen Insel - denen »volle sie dafür ein Heim schaffen. (F»rts«tzuMl f^qt.) ...