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286, 9. Dezember 1907. Fertige Bücher. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 13423 k!l8ler in cler keila§e von ^arncke8 I^l1erari8cliem ^enlralblall „Die 8cköne Literatur" vom 7. verember 1907 über Paul Keller, Der 8olin äer tia§ar ,Raul Lsllsr, ässssn ,Ret2tS8 Närebsn' ieb vor 2wei äabrsu au äisssr 8tvIIe mit Begeisterung anreigen bonnts, bat sin neues Luob äargvboten, äas »nt äem Boäsn äss seblssisebsn Ranävolbs spielt unä LIvnsobsn ^siebust von Rleisob unä Blut, von Riebe unä Reben, LIsnsebsn, äis äa tragen an ibrsiu Rlueb, äis rugrunäs geben an ibrein Rlueb, obglsieb sie bitter unä ebriieb uin ibrs Brlösung Kämpfen. 8olebes ru gestalten ist eines Oiebters würäig, unä venu es ibrn gelingt, so ist er sin Oiebtsr unä niebt nur ein Romanoisr. Raul Lsllsr ist sin Oiebtsr: er bat Rroblems unä vermag sie an lsbsnäigon Rsstaltsn selber lebsnäig weräen ^u lassen. 7tn äas verstossens Lebswsib ^brabams, äis von äer rsebtsn Rattin mit Hass verfolgte Oagar, bnüpkt äer Vertrau, aber vertieft unä erweitert äas kroblem moäsrn unä gewaltig, Liebt äas Weib rur linken Oanä, äis Oagä, sonäern äis uuebellebs Lluttsr ist äis beutigs Oagar, unä ibr 8obn Ismael ist beute (Robert Oellmiob beisst er in Lsllers Roman) äer Verstossens, überall Reobtloss, von Almosen Rebsnäs, auob äa, wo er sin Reebt bätts. ven Riessnkamxf um äis Rsrsönliebkeit, um äas Reebt äes vollen lllsnsobsntums kämpkt äer Ilslä äieses Romans. Br ünäst 2war auob seinen Vater unä äie Heimat, aber sie wirä ibm bsins Heimat, er tinäet äis Riebst«, aber 8 sie wirä ibm bsins Risbsts, nur äen alten Orosssltsrn, seiner längst verstorbenen llluttsr armen Litern, bann er sin letztes Riebt in ibr rVItsr sebiebsn. Lamxf überall unä sobwsrss 8obiebsal ist äas Ros. vramatisobs 8irensn ergeben sieb äa, wo äas lllääebsn, äas er liebt, wieäer 2u einer Oagar wirä unä er nun alles äarau sstst, äen Verfübrer ibr als Ratten Lurmtübrsn, äamit niebt wieäer ein 8ebiobsal äss ,8obnes äer Osgar' bier im Leime erstsbs; äramatisebs 8üenen auob äa, wo er mit seiner Vbäersaobsrin, seiner 8tiskmuttsr, abreobnet, unä snäliob äa, wo er (äis Osimat im ^.ngesiebt) tüebisobsr Lranbbeit äss Rsibss, gebroebsn in tietster 8esls, erliegt. Warum siegt er niebt? Warum lässt ibn äer Oiebtsr unterliegen? leb meine: weil er äas Rroblsm tief genug fasst, weil es ibm bitter ernst ist, weil äisssr ,,8obn äer Oagar", wie er bier gssebiläsrt wirä, an äisssr Orux sugrunäs geben muss, soll äas Rroblsm niebt verwässert wsräsu. Oarum wobl bat er ibn so als sssliseb guten unä tüebtigsn LIsnsebsn gsLeiebnst, äamit sein Untergang weniger psrsönlieb unä bsinsswegs vsrsobuläst, sonäern als eins barte Lotwenäigkeit äes R^gisebsn, als Rrloräsrnis äss Rroblsmatiseben ersebeine. ^.Iso niebt familisn- blattmässig etwa wirä äer Bäslsinn äss Osläen bier gsäeutet weräsn äürfen, er ist mensebliob unä ps^ebisob viel ernster 2U uebmen. Oer bleins 2ug ins Rbsatralisobe an sin paar 8tellen fallt für äis Beurteilung äes derbes m. B. niebt ins Rswiobt. Wir liubeu es liier (iek 8teks uielit uu, äie8 optimu tormu uu8ruspreebeu) mit einem äer bervorruA6uä8teu Lomuue ru tun, äer mir in letzter 2eit beße^net i8t, mit einem Werke, ä»8 uiebt nur iubultlieb reit, voll- lmlti^ unä erbebenä im Lüu8tleri8elien unä Alen8eklielien i8t, 8unäern uueb äunL seiner Vorm ru äem Allerbesten gebürt. Lin rlb§erunäeter, von Äleisterselmtt reu^enäer Stil, eine lilure unä ivunäervolle Oestultunßskrutt im einrelnen unä eine ^oläene, überru^enäe poetisebe Lürbun^, äie Levvunäerun^ eriveel^t unä tür äss Werk grosse S^mpstliien sebsM.' 8olob glänrsnäe Bssprsobungsn in Verbinäung mit unserer anäausrnäen Rropaganäa siobsrn äiesem beäeut83M8tsn komane äes Sabres äis grössten Brfolgs, sofern aueb 8ie SS noeb LN frsunäliobsr Vsr- wsnäung, äie nur in Ibrsm eigensten Interesse liegt, niebt fsblsn lassen. Ooobaobtuugsvoll Loiliii u. Rüiielieii 7. ^Il^emeine Verl3§8§e8ell8ckakt mit besebränbtsr Oaftung. es 1748'