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tiniM W HchMsinvr«iiihlllrr A«ikiUl Tageblatt. Rr. S87. So««tag, de« LV Dezember INtv. 4». Jahrga«, Sparkaffe Gersdorf. tUnter Garantie der Gemeinde.) Zinsfuß: 3'/.°/. Tägliche Berziasuag. Geschäftszeit: Jede« Werktag 8—1 Uhr, Mittwochs außerdem von 8—S Uhr. im Rathause, Zimmer Nr. 8. (Haltestelle der Straßenbahn.) Uebertragungen von Guthaben bei anderen Kassen erfolgen kostenlos und ohne Zinsenver- tust. Buchgebühren werden nicht erhoben. Strengste Geheimhaltung. Sie Helden von den Falklandsivsel« Eine Erinnerung a» den 8. Dezember 1914. Der Sieger von Coronel gedachten wir vor wenigen Wochen anläßlich der Wiederkehr cnes f r die deutsche Marine so ruhmreichen Tages. Ihrer zu gedenken in ernster Trauer, a^er auch in stolzem Hochgefühl ist uns heute Bedürfnis. Am 8. Dezember, vor 2 Jahren, Unken unbesiegt nach schwerer heldenhaftester Gegenwehr „Scharnhorst" und „Gneisenau", ..Nürnberg" und „Leipzig" bei den Falklands- Fnleln auf den Meeresgrund. Die Niederlage bei Coronel hate den eng- i chen Stolz tödlich getrogen Diese Scharte umßte ausgewetzt werden um jeden Preis. Ter Ruf nach Narbe durchgellte ganz Eng- an'd. Der heiße Wunsch, den seit Monaten von allen Hilfsmitteln abgeschnitlenen, allein ruf sich selbst gestellten deutschen Kreuzern, die in heroischen Kämpfen und den sicheren Un er- zang vor Augen, die Ehre verdeutschen Flagge ^ochhielten, den Untergang zu bereiten, durch. Üüerte jedes cugListtze Herz. Und dicftm Wun- >'chc mußte die Erfifflung kommend Denn zu gewaltig war die Uebermacht, die Engsland hinaussandte, zu gering die Zabl, zu schwie- >ig, ja hof'nungslos die Lage der deutschen Schiffe. Der 8. Dezember besiegelte ihr Schuk at bei den Falllands-Jnseln. Auf englischer Seite kämpften die beiden Schlachtkreuzer „Jnvincible" und „Jnflerible", erner die Panzerkreuzer „Carnavon", „Corn wall" und „Kent", sowie die modernen mit I5-Zentimeter-Geschützen bewaffneten geschulte" ä'reuzcr „Glasgow" nrrd „Bristol", denen Graf Spee mir seine verhältnismäßig kleinen Pan- erftenzer „Schaniborst" und „Gneffenan", so- ww die drei Kleinen Kreuzer „Leipzig", „Nürn- crg" und „Dresden" gegenüberllellvn konnte. Cr beschloß daher, sich mit „Scharnhorst" und Gneisenau" den: Gegner entgegenzuwerfen und ibn an^zubalchn, um durch die^ Selbstaufopfe- rung semen leichten Streitkräften die Rettung zu ermöglichen. Nach dreistündigem Geeäß sinkt die „Scharnhorst", das Admiral'chi'ß, zwei stunden später ge't die „Gnei'enau" mit we- ' ender Flagge, bis zum letzten Augenblick feu ernd, in die Tiefe. „Leipzig" und „Nürnberg" werden von den überlegenen englischen Kren- zern bald eingebolt und sinken nach verzwei- der heldenhafter Gegenwehr. Nur der „Dres- d" gelingt cs, für diesmal zu entkommen ' nr wenige Ucberle'ende der deutschen Schifte v'urden von den Engländern gerettet. Bon der ..Scharnhorst" nicht ein einziger, obwohl die Engländer, insbesondere der Panzerkreuzer .Carnavon", dazu sehr wohl in der Lage ge- weftn tvaren. Wie ein gewaltiges Drama mutet uns die AnKsabrt und das Ende unseres Kreuzergcscbwa. ->ers au. Die Geschichte bietet kaum ein Bei spiel gleichen Heldentums, gleichen Opfermuts und gleicher Todesentschlossenheit. Jene 300 Spartaner, die bei den Tbermophlen den Opftrtod fi-rs Vaserland starben und deren Oeldentum uns auf den Schulen stets als I öchstc Offenbarung menschlichen Opfermutes aeprieftn wird, durften sich jubelnd in die kindlichen Speere stürzen, dem Feind Aug? in Artg klicken, die Kraft des Armes bis zum letzten Augenblick betätigen. Den deutschen ^eelerften war das Ende unendlich viel schwe rer gemacht. Nnftr sich den schwankenden, von ^'eschollen durchlöcherten Schiftsboden, erblickten nnr die wenigsten den Feind selbst olls schwa chen Punkt mn Horizont. Viele, ja die mei sten, baßen ibn bis zum bitteren Ende nicht ^csebcn Auf ihre Stationen gekannt, die Ma trosen bunter ihren Geschützen, die Heizer vor ihren Kegeln, die Munitionsinannkchalften in - ren K annnern, kielten sie bis zum unver- meidlicken Ende aus. Das Gefühl dek Pflicht ' oft sie alle in ihrem efternen Bann. Bis zum letzten Augenblick tüt jeder, was seines Neustes ist. Die Flagge, die der schiffbrü chige deutsche Matrose, der kiel ob erst sinkenden „Nürnberg" zustre end, emporreckt, wird zum Sy n'ol. Ueber das Grauen des Todes tri- uruphiert siegreich die Idee der deutschen Man nestreue, der Pflichteri llung bis zum Tode. - Von dem Verdienst der vor den Ther- hopylen Gefallenen meldet jener „rührende B te n". Keine Jnüchri t bezeichnet die Stelle, wo unsere zu Tode gesetzten brennenden Schi fe in de r eiskalten Wassern des Südatlantik ver faulen Ater durch die Jahrhunderte wird die Kunde ilingen von den deutschen Helden, d e dort ihre Treue mit den: Tode besiegelten. Aus dt« KöWsen der deutsche« KuWtheuttUM« (ISIS). 11. u s de IN Großen Hauptquar tier wird uns geschrieben: Auf dem linken Flügel der k. u. k. 7. Ar mee war inzwischen das bc'errschende Höben- gelinde von Polonia KoczmieskaKuchl in Feindesland ge'allcn. Ter Besitz die'er Hö- henziwe konnte das Eindringen des Gegners in das Tal der- Laczgna vovberei.en und beoeu !eft eine staue Gefährdung des wichtigen Or tes Körösmezö im Tal der Schwarzen Theiß Auch der strategisch wichtige Tavtaren Pas: war nicht mehr fest in der Hand unserer Verbün deten. So war die Lage auf die'em Fl gel «sonders kritisch geworden. Zur Umefftützung wurden zu Beginn der letzten Augustwochs stär kere deutsche Kräfte über Körösmezö herange- f hrt. Südöstlich Körösmezö stand ein oster reichisch-unäarisches Korps seit Tagen m schwe rem Kampf gegen überlegenen Feind. Die deut'ct en Truppen erstellen deshal den Be fehl, das k. u. t. Korps im Angriff gegen die Linie Kowcrla—Koczmies'a-Kukul zu unter stützen. Bis zum Abend des 29. August tvaren a'Ie Angriffs Vorbereitungen durchgesi hrr. Am olgcnden Tage traten nach turzer Arällerie- vor . ere tung ge'en die Höhen Polonia Kocz- mies a und Kukul (1510 Me er) die Kaup - lräftc der Teutschen zum Sturm an. Bereits gegen 6 Uhr vormittags war der Höhenkamm der Kovzmies'a erreicht. Tie Hinge des Ku kul wurden fast ohne 'ede Arlillerievor erUtu-ng in küh >em Handstreich gestürmt und genommen. Der Widerstand der in olge des überfallartigen Angriffs völl g überraschten Ru^cn wurden in kurzem listigen Nah'anrpf gebrochen. Nur auf ' dem di käbewaldeten Si-dwest! angc des Ku- lul :>eriuckte der Verteidiger sich har'näckig zu bal cn, aber unaufhaltsam drang hier ein deuü VeZ Bataillon Sckritt für Schr'tt in heile n Karnpfe vorwärts und nahm in rücksichtslosem Lüurman >riff die auf stark i «festigen Kuppen ange egte Stellung. Stachin-ittags wurden heftige Gegenangrif e gegen Polonia Koczmies'a und Kukul unter erfolgreicher Mitwirkung von österreich^fch-un- garischen Gevirgsbat erien restlos «.geschlagen In einem le r: staci ausge aulen Stütz- punft arn Hange des Kulul (1297 Meter) lei stete der Verteidiger unter einem tapferen und energischen Unterführer besonders zähen und erbitterten Widerstand. In umfaßendem An griff wurde dieses etwa 1100 Meter breift Nussennest am folgenden Tage gestürmt Einige Offiz ere, über 300 Mann der russischen 11. und 32. Division fielen mit 7 Maschinenge wehren und Hundevttau'enden von Patronen in die Hände des Angreifers. Nach mehreren verg« lichen Gegenangriffen aus Richtung Kiew« ° gab der Feind seine Ab sichten zur Wiedereroberung der verlorenen Stellungen zunächst aus. Schlesier aus dem Kohlenrevier, Berg eute, die unter Tage ar beiten, Mecklenburger und Hamburger, Söhne Deutschlands Tiefebene führten diese Angriffe glänzend und in überraschend kurzer Zeit durch. Kämpfer von der Loretlo-Höhe, von der Wiwerschlackt in der Champagne, von den Hevbstkämp en bei Arras—La Bassoe schlan gen hier im wilden Karpathenge irge neuen Lorbeer um ihre Waffen und erwiesen sich ih ren Kameraden oom Karpathenkorps als eben bürtig in dem bis er ungewohnten Geirgs- kriege. Weiter nördlich wurde zu Bcftnn des Mo nats September die Lage nach sritücher Star e nissische Angriffe gegen die hier sümpfenden k. u. k. Truppen hatten die b« herrschenden Höhen der Douha (nordwestlich des Tar1aren«,Pahes) in. F ci,:dsSl and fallen lassen. Am Mittag des 3. Sepftmber ha te der Gegner den Abschnitt Prutcz.sk, (Prute«) Tal—Doula (1373 Meier) genommen Zwar wurden die Nordwestauslüufer des Don'ar ^ckens von den Verbünde en noch gehalten; inde en war die Stellung von zwei Seiten bereits um- faßt und die Zur cknahme d oscs Fronta - schnittcs erforderlich. Un: di« Lage wieder herzustellen und den Gegner am weiteren Vordringen nördlich des Tartarre:-Paßes aus Körösmezö zu verhin dern, wuiffe erne Ltos-gr ippc ge ildet mit dem Antrag zunächst die am Nachmittag des 3. L-eptom er c'ciffalls vom Feinde eroberten Stellungen im Gelände zwilchen Tartaren-Paß und Prute'tal iviederzunel men. Ani l. September >vurde der Angriff ein gelötet. Fit außerordent'ich Hecken Kämpfen gelang es, die Stellungen im Süda'schnitt mit uißeren nur gerin-en Kräf en im Sturm zu ero ern Besonders schwierig gejtalt'te sich die Ole'echtstagc aus dem Flügel der Gruppe, die im Altgriff gegen die Hänge der Wishna- Preluft nur m chsam .Boden gewann. Hier war es dem tül.-nen Verhalwn dee- Führers ei ner Maschinengewebctompagnie zu verdanken, daß ein ruffi'cher Durch ruch mißlang. Dieser OMzier sannnefte zur'-ckweickende Leiste, sa te 'i .v.- des MUnmd». Stt>iic«!s»e 2aii»n l>-!kq»«»^ud^»k« Balkankampfplätz m die Erweiterung Machtbefugnisse. und ihrer Were Erfolge a«s dem Valda» Kriegsschauplatz. -c/>^ -- N<benstehcnde Karten- ! sklzze veranschaulicht in i klarer Uebersicht die biS- ! herigen gewaltigen Erfolge des V erbundes auf den ß ß 8. b /i kl l , -- l sie fest unter se.nein Kommando zuiainmen und I schlug, von allen Sei en bereits vom Feinde umzingelt, durch schneidigen Gegenangriff die liussen zurück, bis durch Unterstü^ung beran- eilender k. u. k. Truppen d,e Lage wieder- hergestelit ivurde- Etwa Milte September, nach äußerst schwe ren .und blutigen Kämpfen um die Stellun gen in Linie Capul—Ltara Wipczyna, die mehr ach ihren Besitzer wechselten und schließ lich gegen den überlegenen Angrei er nicht zu hallen waren, wurden di« dort fechtenden Teil« des Karpathen'orps und der ihm unterstellen k. u. i Verbände in neue Stellungen zuruckge nommen. Ter Fronta schnitt führte nun vom Capul zunächst in westlicher Rich ung über den Cimbros awa-Ri cken, dann westlich gleich lau en d zur Grenzlinie über den Coman und Notundul nach dem Stefulec-Rücken. D«r Druck des überlegenen Feindes rich'ete sich nun zunächst gegen die Capulstellung mit einem am 12. L-eptem er eingeleiteten starken Angri f. Der Tag endete nach Heizenr Kainps mit der restlosen Behauptung der ganzen Stel lung gegenüber e ner einheitlich geplan en und nm mindestens 5 Divisionen durchgefChüten russischen Offcn'ive, die dem Feind die schwer sten Verluste brachte. Ohne Zweifel hatte hier der Gegner unter Anspannung sener ganzen Krack einen Durch ruch gegen di« Kirlibaka- Ltraße und den Prislop-Paß bcabsichligt) Trommelfeuer gegen die Stellungen braver Houvedtruppen auf dem Capul leitete am fol gender: Tage einen neuen Angriff ein. Nach ine r achem a geschlagenen Ansturn: gcka g dem Gegner an: späteren 4iachwitiag der Ein euch an mehreren Stellen. Da alle Gegenangriffe erfolglos blieben, mußte schlie lieh auch der reffte Fl gel der westlich aiffchlie enden deut schen Truppm nachgeben und seine Stellung aus den: D'Ormu ui (zwischen Capul und Cim- roslawa) zunächst au geben. Die ganze Oa- pulstellung war verloren, falls es nicht gelang, den D'Ocmu u'-Rücken wiederzugewinnen. Uu- erstüft durch ein bayerisches Bataillon, nah men oflprcn ische Negimenler in r cksiktsloftm Eegcnanzri f ibre alten Stellungen auf dem D'Ormului wieder. Auch gegen den linken Flügel des Kar pathenkorps drückte der Angreifer mit überlege nen Kräften vor. Nach 'chwerem Kamps mn l6. Lep ember um die Höhensteckung aut dem 2tejulec--Rücken gelang es am folgenden Tage den: Feinde, unter den: Zchutz des dichten Ge- irnsnebels, der alle Höhenz ge mit undurch dringlichem Schleier einhüllie, hart nordöstlich des Lle utec in unftre Stellungen einzudrin- gen. Unter schweren Ge'eckffen winde d esec Abschnii! zur ckgenonunen. Die folgenden Tuge ze-gten den Hohepunlt der Krisis. Der Feind nützte die inzwi'cken herangeführten erbe lichen Verstärliingen aus und drückte mit ü erlegenen Ma'cnargri ftn gegen die beabsichtigten Ein- ruchsstcllen Tarlarla—Capul und Ludoma. Am 20. September to'.t heiser Kampf um die Lu- dowahi e (1166 Meter). In dichten Wellen vorgetiic ene Massenstöße brecken dickt vor den Linien der dort zähen Widerstand leistenden Jäger zusammen. Ohne jede Rücksifft aus Verluste greift der Gegner immer von neuem an. Bis zum Abend gelingt es unter Ein- ^atz aller noch ver^ g aren Re erven die ver zweifelten Durchbrucksversuche zu vereiteln. Auch der ans dem Pro'ina-Tal 7 Uhr «'ends angesetzle sietente Angriff mit der A fickt, mckeren Flügel nördlich Stara-Klauzura—Lu- tawice zu ilinfasscn, scheUert völlig. Dieser Tag h t dem Gegner eine ganzer, heblichc Ein ußc seiner Oöe'eütskraft einge- rächt. Elcickwo l erneiievte der Feind am nächsten Tage seine r cksichtslosen Maseru angrif e gegen die Ludowa-Front und weiter nördlich gegen Stai i (nördlich Jaworni). Vor austcrordent ich schwerem, wieder oltem An- gri f mußte schließlich die Kuppe 1586 Baba- Ludowa geräumt werden. Di« Einbruchsstelle wurde sofort a geriegelt. Mit unerhörter Erbitterung und unter wech- elnden Erfolgen wurden nun in den folge.chen Tagen die Kämpft fortgesetzt- Es waren für unsere Karpathentrupgen und unsere Ver ün- t>e en die schwersten Kämpft seit viele: Wochen. W tende Angriffe gegen dir „Kahle Kuppe" am Mihailewa-Rücken und gegen den Front« schult b et Stara Kmuzura-Lu awiec, d.-sgleichen ge- aen die Ludowa (1327 Meter) scheiterten s r den Feind unter schwersten blut gcn Verlusten. Gegen die vom Feinde genommenen Teile un srer Lin ft wurde am 29. S.-pte nher ohne jede