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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.11.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-12
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191611124
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19161112
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19161112
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-11
- Tag 1916-11-12
-
Monat
1916-11
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 12.11.1916
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Zur Kriegslage. An der Somme haben sich die Gegner seit dem Großkampftage vom 5. November zu keiner bedeutenderen Aktion mehr aufgerafft. Namentlich die Engländer haben es an Zu rückhaltung nicht fehlen lassen. Teilangriffe, die sie unternahmen, blieben erfolglos. Stär kere Vorstöße unternahmen nur die Franzosen und zwar bei Sailly, dem nordöstlichen Vor sprung der feindlichen Front. Auch diese Vor stöße wurden, wenn zum Teil auch erst im Nahikampf, ausnahmslos abgewiesen. Boelckes Geist lebt in seinen Schülern fort; 17 feind liche Flugzeug« wurden nach dem letzten Be richt von unseren Fliegern abgeschofsen. Auf dem östlichen Kriegsschauplatz Hot schon seit Tagen keine erfolgreiche größere Unter nehmung des Feindes mehr stattgefunden; da gegen konnte unsere Oberste -Heeresleitung wie derholt von gelungenen Vorstößen der Unseren berichten. Im Schtschara-Gebiet, im Zentrum der Ostfront, einige Kilometer nordöstlich von dem viel umstrittenen Eisenbahnknotenpunkt Bvranowitschi liegt der Ort Skrobowa, wo unsere Helden mehrere russische verteidigte Stellungen in einer Breite von 4 Kilometern im Sturm nahmen, den Feind über den Lkro- bowa-Bach warfen und 3429 Russen gefangen nahmen, 27 Maschinengewehre, 12 Minenwer fer erbeuteten und dem Feinde eine schwere Niederlage zufügten. In Siebenbürgen machte die Armee Fal kenhayn weitere Fortschritte, in der Tobrud. scha nichts Neues, desgleichen in Mazedonien unveränderte Lage. General Sarrail soll seinen Rücktritt angeboten haben, weil er die zur Fortsetzung der Offensive für notwendig er achteten Verstärkungen nicht erhalten könne. General Cadorna Nagt unter den Nachwehen der verlorenen neunten Ifimzoscklackt über das füll echte Wetter. Sie nsßf-e Rttiüuchn- MW die Krit-rerklirm « Sauschlod. Die „Nordd. Ma. Zig." schreibt unter dieser Ueberschrist: Die in oer Rede de« Herrn Reichs kanzler- erwähnte russische MobUmachungLan- Weisung vom Jahre 1912 verdient in ihren Hauptpunkten im Wortlaut bekannt zu werden, da sie die fett langem gehegten Angriffsabsichten gegen Deutschland enthüllt und die Behauptung Grey«, daß die russische Mobilmachung lediglich «ine Verteidigung-maßnahme gewesen sei, schla gend widerlegt. Chef de- Stabe- de- Warschauer Militärbezirk-. Sektion de- DeneralquartiermeisterS. Geheim. Mobtlisation-abteilung. 30. September 1912. Nr. 24L0. Stadt Warschau. Gill. An den Kommandeur de- 6. Armeekorps. In Abänderung aller früher erfolgten An ordnungen bezüglich de- operativen Teiles teile ich Ihnen auf Befehl de- Kommandierenden der Truppen nachstehende leitende Gesichtspunkte mit: Allerhöchst ist befohlen, daß die Verkündung der Mobilisation auch die Verkündung des Kriege- gegen Deutschland ist. Die deutsche Armee kann bet voller Krieg«- berettschaft ihren Aufmarsch im Raume der masurischen Se»n am 13. Tage der Mobil machung beenden. Allerdings ist die Ueber- schreitung der Grenze durch die vorderen beut- schm Korps schon am 10. Tage vollkommen möglich. Die bewaffneten Kräfte Rußland« werden in einige Armeen zerlegt, die vorher bestimmt sind zu Operationen gleichzeitig sowohl gegen Deutsch land wie auch gegen Oesterreich-Ungarn. Die Armeen," die vorher bestimmt sind zu Operationen gegen Deutschland, werden zu einer Gruppe zusammengefaßt unter dem Kommando de- Oberbefehlshaber- der Gruppen der Armeen gegenüber der deutschen Front Dle zweite Armee, zu deren Bestand da« 0. Korp« gehört, tritt zur Gruppe der Armeen der Nordwestfront. Der Stab de« Oberbefehlshaber« der zweiten Armee befindet sich bi- zum siebenten Tage der Mobilisation in Warschau, darauf in WolkowiLk. Die allgemeine Aufgabe der Truppen der Nordwestfront ist: Nach Beendigung der Konzen trierung Uebergang zum Vormarsch gegen die bewaffneten Kräfte Deutschlands mit dem Ziele, den Krieg in besten Gebiet hinüberzutragen. Die Aufgabe der zweiten Armee ist Verdeckung der Mobilisation und der allgemeinen Konzentrierung der Armee im Raume Bialystock—Grodno, da« die Armee auf jeden Fall in ihren Händen be hält. Zur Erfüllung dieser Ausgabe versammelt sich die zweite Armee in der Front Sopockinic —Lomza. (Folgen Einzelanordnungen über Auf marsch und Aufstellungen der Divisionen, Trans porte usw.) Zum Schluffe wird aus die gewichtige hochpolitische Bedeutung der Anordnung hinge- wiesen mit den Worten: Der Inhalt dieser An weisung bildet ein strenge« Staatsgeheimnis. E« folgen die Unterschriften: Generalleutnant Klinjew; Generalmajor PostowSki; älterer Adju vant Oberst Daler. Dieser Befehl vom Jahre 1912 ist nicht auf gehoben worden, war mithin bet Ausbruch de« Kriege« im Juli 1914 noch gültig. Ec ist zwei fellos bet dem engen Zusammenarbeiten zwischen dem russischen und dem französischen Generalstabe auch der französischen Regierung und durch diese auch der englischen bekannt gewesen, da während der letzten Jahre vor dem Kriege eine dauernde Verbindung zwischen dem französischen und dem englischen Seneralstabe bestand, wa« durch die häufigen Reisen de« General« French nach Frank- reich auch äußerlich zum Ausdruck gekommen ist Russische« Lod -er deutschen Tomme-Trnppen. Der „Rußtij Invalid", das Blatt der ruf- fischen Militärpartei, zollt in einer kritischen Be urteilung der Schlacht au der Somme den deutschen Truppen uneingeschränktes Lob für ihre heldenmütige Verteidigung. Das Blatt hebt hervor, daß der strategische Plan der Westmächte gut durchgedacht gewesen, aoer an der musterhaften deutschen Disziplin und an der Todesverachtung der deutschen Soldaten gescheitert sei. Der Bterverband und seine Friedensbedingungen Die Londoner „Daily Chrouicle" bringt die zensurierte Meldung, wonach die Alliier ten der Bekanntgabe ihrer Friedensbcdingungen zugestinnnt hätten. Englands wachsende MSnnernot. Ein Londoner Blatt meldet: Der englische Staatssekretär des Innern erklärte, daß die britische Regierung wegen der Notwendigkeit, fün zelpi Millionen Tonnen Kohlen mehr als bisher zu erzeugen, beschlossen habe, alle Man „er vom Militärdienst zu befreien, die vor dem L4. Juni in der Kohlenindustrie angestellt waren. Sn SsttmWsq-iWMt SmralstaMttW (W.T.B.) Wien, 10 November. Amtlich wird veclautbart: Oeftttcher Kriegsschauplatz. Front de» General- de» Kaval ¬ lerie Erzherzog Karl. Westlich der Vulkan-Paßstraße blieben rumä nische Angriffe erfolglos. Beiderseits deS Alt- Tale« und südwestlich von Predeal gewannen die verbündeten Truppen erneut Gelände, warfen den Feind in Stürmen au« seinen Stellungen und behaupteten diese gegen feindliche Gegenan griffe. 188 Gefangene und vier Maschinengewehre blt-ben in unserer Hand. Auch im Gyergyo-Ge- birge macht unser Angriff günstige Fortschritte. FrontdetGeneral feldmarschalt« Prinz Leopold von Bauer u. Bei Skrobowa stürmten deutsche Truppen in etwa vier Kilometer Breite mehrere russische Ver- tetdigungSlinien und warfen den Feind Über die Niederung zurück. Außer großen blutigen Ver lusten verloren die Russen 49 Osfiztere, 3380 Mann an Gefangenen; 27 Maschinengewehre und zwölf Minenwerser wurden erbeutet. Balkaa-KriegSschaaplatz Monitors der k u k. Donauflottille erbeu teten bei Giurgin zwei rumänische mit Petroleum beladene Schlepper. Italienischer Kriegsschauplatz. Lage unverändert. Südöstlicher Kriegsschauplatz An der Vojnsa-Front gesteigerte feindliche Artillerieiätigkeit. Der Stellvertreter de« Chef« de« Geueralstabe«. v. Höfer, Frldmarschalleutnant. Der See-Krieg. Die Bekämpfung der deutschen U-Boote ist aussichtslos. Der im Marincausschuß des französischen Senats von Clemenceau und Beranger auff gewor cnen ernsten Frage, Ivie der Ucwerlegen- : eit der deutschen Unterseebootsflotte wirksam zu begegnen wäre, widmet der gut unterrich tete Fachmann Guibencc im „Rappel" eine ein- gehende Studie. Seine Ausführungen gipfeln in der Feststellung, daß die deutsche und öster reichische Marine in der Lage sei, inner alb dreier Monate sündig. Tauchboote modernsten Typs feriigzustellcn und mit ausgebildeten Mannschaften zu versehen. Die bisher angc- wendeten Mittel, diese die französische und eng lische Secherrschä t schwer gefährdende Waffe zu bekämpfen, seien aussichtslos. Guihcncc schlägt dann eine großzügige Operation ge gen die deutsche Küste vor, überläßt jedoch weislich der verbündeten Marineleitung die Ver antwortung für ein solches nach den Erfah rungen der Iütkaudschlackt nicht gerade cm mufigendes Unternehmen. Versenkt. Ter britische Dampfer .Sheldrake" (2697 Br R.-Tü ist gesunken. Lloyds meldet: Der britische Dampfer „Synnsidc" ist versenkt worden. — Der italienische Dampfer „Fedcltc" (1906 Br.-R.-T.) wurde durch ein deutsches Unterseeboot im Mittelmeer versenkt. Der italienische Dampfer „Vcrbunuo" (3239 Br.-- N.-T.) ist am 30. Oktober versenkt worden. Ein norwegischer Dampfer aufgebracht! Ter norwegische Dampfer „Pluto", von Nor wegen nach Frankreich bestimmt, ist mit Bann ware auf der Nordsee von einem deutschen Kriegsschiff angehalten und abends nack-vam- bnrg au'gebracht. Die norwegische Antwortnote. Tie Antwortnote der norwegischen Regie rung auf den deutschen Protest in der Frage der Behandlung, der Unterseeboote durch Nor wegen ist im Berliner Auswärtigen Amt ein gegangen. Tie Note ist ein umfangreiches Dokument und liegt zur Zeit der Beratung seitens der beteiligten Stellen der Reichsregie rung vor. England wünscht keine zweite Skagerrakschlacht! Die entscheidende Seeschlacht zwischen Eng. land und Deutschland muß noch ausgefochten werden, tckrcibt Admiral a. D. I. Moresley an den „Manchester (Guardian" vom 28. Ok tober. Die Tentsck-en ivissen, daß ihre einfige DoNnung darin liegt, die Schlacht zu ge winnen. Müssen wir un« noch einmal der fürchterlichen Gefahr, aus der wir durch Got- tes Vorsehung gerettet worden sind, unierzie- hen? Verlangt das Anehen unserer Flotte noch einen wetteren Beweis? Ich denke, nein! Ich meine mit Admiral Sir Browden Smith und vielen anderen hervorragenden Seeoffizie ren, daß unter allen Umständen die nächste Seeschlacht, von der das Schicksal Englands und der Wett abhängen wird, an unserer eige nen Küste stattfinden muß. Der Feind soll uns au suchen. Unterdessen l;al.en wir unbe stritten die Herrschaft zur See. AWith Mr die Weltli-e. Der englische Premierminister Asguith hielt auf dem Bankett in der Guildhall zu London folgende, von uns schon gestern kurz erwähnte Rede: „Ich entsinne mich des BsUalls, den lei einer früheren Gelegenheit hier mit vor zeitiger und, wie die Ereignisse bewiesen, un begründeter Gemigtuung, der Triumph dessen, n>as man jungtürKsche Bewegung nannte, über die von Spionen getragene, bluOesltcktc Ty rannei des Sultans Abdul Hamid fand. Wir hoffen in jenen Tagen auf eine Wiedergeburt des Osmanischen Reiches von innen heraus. Un'ere Hoffnungen sind getäuscht und zu nichte geworden, und wir erkennen setzt alle, daß die Fortdauer der türkischen Herrschaft in Europa, wo der Türke immer ein Fremder und Eindringling war, schon dazu geführt l at, und, wenn man ihr gestattet fortzudauern, in noch höherem Maße dazu führen wird, daß der Türke nur ein Vasall und unterwürfiger Agent der deutschen Interessen und Ansprllck)« ist. Lassen Sie mich ein praktisches Beispiel anführen. Zu den versklavten Russen, die am meisten unter der osmanischen Herrschaft lit- ten, gehören die Armenier, deren unterschieds lose Hinschlachtung die ganze zivilisierte und christliche Welt in unserem Lande und in Ruß land, vielleicht noch mehr in den Vereinigten Staaten entsetzte. Tic Leiden dieses Volkes erweckten tiefes Mitleid, und alle drei Län der brachten große Lummen auf, um es in seiner gegenwärtigen Lage zu halten und ihm in Zukunft ein Vaterland zu geben. Ich brauche nicht zu> sagen, daß die britische Ne gierung die Bemühungen mit großer Sympa thie sieht und ent'chlossen ist, daß die Zeit der Freiheit und Erlösung für dieses alte Volt an rechen soll. Aber Deutschland, das als Herr der Türkei, mit einem Wink die sem organisierten Feldzug von Verwaltigung und Metzelei gegen ein christliches Volk hätte Einhalt tun, und^ wenn es wollte, ihn ver- cknderu können, Deutschland schaute unbewegt und ergeben und — können wir es wissen — vielleicht beifällig zu. Dies ist ein Beispiel und ein bezeichnendes Beispiel sch die wahre Bedeutung der germanisierten Türkei. Ich will heute avend nicht versuchen, einen Ueberblick über die Kriegslage zu Lande und zur Lee zu ge rn. Unsere Flotte, die fern von der Öffentlichkeit und ohne Reklame arbeitet, aber wachsam und allgegenwärtig ist, Hilt die Wege, auf denen der Feind seine Vorräte bezieht, m immer tester werdendem Grift und ist bereit, mehr als berei, eine Entscheidung auf offe ner Tee zu suchen, wenn immer sich eine Ge- lcaenleit bietet liniere tapfren Heere aus den verschiedenen Kriegsschauplätzen heften nie mals auffallend?,- ihr Anrecht bewiesen, die ' Iten UebcrNe'cningcn unserer Vergangenheit zu erlaßen und glänzen zu lassen. In dem Titancn*amp*e an der Somme mit feinem lägftckcn Rekord unvergeßlicher Beispiele von Heroismus des einzelnen und der Allgemein heit gewinnen sie ständig Boden und Mücken niemals einen Zoll zurück. In Saloni'i Aegypten, Mesopotamien und Ostaftika ist ihr Rewrd der gleiche. Franftcich kämpft Schulter an Schuller mit uns an der Somme und ver- nicbte'c im Laufe von wenig mebr als vier- ze u -raten das ganze Ergebnis der gewal tigen, dem Feinde äußerst teuer zu ste en kommcirden achtmonatigen Anstrengungen bei Verdun. Italien rückt stetig und sicher nach Trieft vor. Rußland erfüllt mit unverminderter Tatkraft und Stärke 'eine kolossale Aufgabe, unserem rumänischen Verbündeten zollen wir besonderen Tribut der Bewunderung und Dank barkeit für die glänzende hartnäckige Auf rechterhaltung seiner Front. Die Serben spie len eine vertvolle Rolle, sie entfett eten nie mals ehrenvoller die unbezwinglichen Cigen- 'chaften ilrer Rasse. Auch Portugal, unser ältester Verbündeter, trägt seinen Teil für die gemeinsame Sacke bei. In bezug aus Grie chenland spreche ich mit .Loffnung, ich wünschte, ick könnte sagen mit Vertrauen. Wie alle Welt weiß, sind wir und unsere franzöfi'cken Ver- wmdetcn nach Saloniki nicht als Eindring linge und Rechtsverletzer gegangen, sondern wir sind dahin gegangen mit Zust-mmung der griechischen Regierung als Freunde sowohl Serbiens als Griechenlands. ASquith Werbe» um Griechenland. Asquith führte in seiner Rede sodanu u a. noch folgendes aus: Wir haben keinen und hatten nie einen Streit, im Gegenteil wir ha ben tic'c aufrichtige Freundschaft sür Griechen land. Als eine der Garantiemächtc seiner Un abhängigkeit und Freiheit wünschen wn gleich zeitig zu verhüten, daß es in dem germani schen Netz verstrickt wird, und so vor innerem Hader cs bewahren. Was auch sür Maß regeln offenbar drastischer Art von den Alli ierte,, ergriffen worden sind, so sind sie nur von der Notwendigkeit eingegeben worden, zu verhindern, daß Athen der Brennpunkt und der Mittelpunkt deutscher Werbetätigkeit und Intrigucn wird oder vielmehr fortfähit das zu sein. Ich erstäre ganz. offen, daß wir zudem großen griechischen Patrioten Venizelo« große Sympathie haben. Er hat uns versichert, und wir nehmen seine Versicherung voll an, daß seine Anstrengungen und seine Organisation keine antidhnastischen Ziele verfolgt Das ein- zige Ziel seines Strebens ist, daß in dieser Welt des Kampfes Griechenland seine würdige Rolle auf der Seite der Fvei'eit und der fopcschri Mchen Ent wicklung mit der Richtlinie der Unabhängigkeit und Freiheit der Balkanoölsr und der vsteu- ropäi'chen Gemeinschaften spielen möge. Tics ist ein Krieg für die Befreiung der kleineren Staaten. Wie kann Griechenland in einem sol chen Kampfe beiseite stehen? Eines der Ziele der Alliierten und namentlich derer, die wir zu den Garantiemächten gehören, ist, daß wir noch e nmal in der Lage wären, in der N ir uns beanden, als Venizelos Ministerprüident wm- und wir zurrst nach Saloni i gingen. Hellas Ivar es, das als erste unter den Na tionen in Europa das Licht der Freiheit an- z'udete und dem Einbruch östlicher Barbarei und Tyrannei Widerstand leistete. Barrarci und Tyrannei sind ewige Feinde des Besten im Menschen, ob sie von Osten oder Westen lomneu, ob sie nnverhillt und schon,los ein- erkommcu oder behangen und verhüllt in den Kreis der Kultur treten. Möge Griechenland lein Litt wieder anzünden und sich seiner un- stcrüihen Vergangen eit würdig erweisen. Las sen Sie mich, eße ich schließe, einige Woite über die allgemeinen Aussichten der Lage sa gen. Wir wollen uns über unsere Feinde kei nen Illusionen hingeben. Sie sind gro e Or ganisatoren und vortreffliche Kämpfer auf djem Schlacht'elde. Sie sind auch,, ich will nicht ^agen, kunstvolle aber doch unermüdliche Ar- ^eiter aus, einem ganz anderen Gebiete, aus dem Gebiete der Webetät^keit, und in dieser Beziehung sind ihre Bemühungen auf zwei Ziele gerichtet, darauf, die Alliierten zu ver- uneinigen und darauf die öffentliche Meinung der Neutralen für sich selbst einzusangen, Um von dem zweiten zuerst zu sprechen! Es wird in neutralen Länden, die Behauptung aus ge streut, daß wir, die Alliierten, die finstere Ab sicht hätten, uns nach dem Kriege gegen sie zusammenzuscklicßeu und eine unübersteigbare Steinmauer gegen i'ren Handel zu erricht»-, Tas ist eine kindliche Einbildung; denn wenn das wahr wäre, so würde es bedeuten, daß wir alle zusammen auf wirtschaftlichen Selbstmord ausgingen. Es sollte überflüssig sein zu ver sickern, daß, wenn di; Zeit für den Frieden gekommen sei,, wird, die Alliierten vom Stand punkte ihrer eigenen Interessen aus auf nichts mehr (Helvicht legen werden als darauf, die "esten idealen und finanziellen Beziehungen mit dm neutralen Mächten herzustellen. Wei ter suchen die Deutschen in den kriegführenden Ländern Stimmung f'r einen Sonderfrieden zu machen. In England versuchen sie mit der Behauptung ihr Ziel zu erreichen, daß Deutschland bereit sei, Belgiens Unabhängig keit wieder'erzustelleu und es zu entschädigen. Dann würden wir nur von unseren Verbündeten mit fortaerststn zur Fortsetzung des Krieges, um die Ansprüche Italiens, Frankreichs und Ruß land er'üllten zu helfen, woran wir gar kein Interesse haben könnten. Ich will hier aber be- mer'en, daß wir uns auch verpllichtet haben, die Wiederherstellung und Unabh mgigkeit Ser- iens zu fordern, und es ist bisher nicht be kannt geworden, da' Deutschland sich dazu be reit er'tärt hätte. Ich will ohne Zaudern oder Zurückhaltung sagen, dal: die Verbündeten sür ein gemeinsames Ziel kämpfen und daß die Interessen unserer Verbündetm in diesem Kriege auch die unseren sind. Nur ein Sieg, der die Wa'rung jener Interellen sichert, kann als Vor'cdinguug zu einen dauerhaften Frieden ceften. In Rußland werden wir von den Deut schen dargcstclli als die Macht, die den Krieg ortzufttzen bestre b ist und bemüht ist, einen Sonderfrieden zu hin'crirefteu. Man schildert Entstand als einen Wuckercr, der den anderen Geld borgt und selbst an Kriegsmaterialliesc- rungcn verdient. Wir werden in Rußland als das wahre Krämervolk hingcllcllt. ASguith be stritt das Reckt zu dieser Charakterisierung des englischen Volkes, das heute in furchtbarer Weise erfahren habe, was ein Krieg bedeutet indem cs schreckliche Opfer au Gut uud Blut bringe. Wir haben gewiß, sagte der Münster- Präsident, alle Ursacke, uns nach Frieden zu sehnen, aber es wird ein Frieden sein unter der Bedingung, daß der Krieg, der so unge teure Opfer verlangt und so glorreiche Bei spiele von Mut und Ausdauer hervorge rächt at, nicht vergeblich war. Von einem Son derfrieden darf nicht gesprochen werden. Der Frieden wird früher oder spröter kommen. Ich will nicht verdecken, daß der Krieg unsere Hilfsquellen aufs stärkste in Anspruch nimmt. Ter Frieden soll ruhen auf der festen Grund lage der Sicherheit der Schwachen, der Freiheit Europas und der Zukunft der Welt. PWenttiiMhNll Amrita. Seiner Meldung, daß dm republikanische Kandidat Hugl es zum Präsidenten der Ver einigten Staaten gewählt worden sei, hat Reu ter zwei Tage später die vom Siege des bis herigen Präsidenten Wilton folgen lassen. In ewigen Staaten sind für jeden der beiden Kandidaten ungefähr gleich viele Stimmen ab gegeben worden, so daß eine Nachzählungstatt zufinden l;at. Eine Rekordstimmenabgabe ist in der ganzen Union zu verzeichnen. In New- nork erreichten die ausübenden Wähler eine Zahl, wie sie die Ge'chichtc Newyorks nicht kennt' Es wird als möglich bezeichnet, daß CM 000 Frauen, die zutn ersten Male in
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