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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 07.11.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-07
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191611078
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19161107
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19161107
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-11
- Tag 1916-11-07
-
Monat
1916-11
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 07.11.1916
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1er vor, den Offizier wegen der Schwere sei ner Verwundung (das andere Auge war in Gefahr) zur Auslieferung nach der Schweiz zu schicken. Dsn der ersten untersuchenden Schweizer Aerztekomnnfsion wurde er auch an- genoinnven, ebenso bei der Hauptuniersuchung non anderen Schweizer Aerzten. Trotzdem legte der englische Generalarzt ein Veto ein und der Verwundete mußte in England zu- rucksbleiben. HinMzuftigen ist noch-, daß Ober- leutn. z.S. Crompton verschiedentlich versucht hat, über die amerikanische BdtschaP in London an die deutsche Regierung zu berichten, daß seine Be richte aber bei der deutschen Re gierung nicht singe laufen sind- Nachdem als» der englischen Regierung, »richt gelungen ist, den verwundeten Oberleutnant an seinen Wunden sterben zu lassen, um so den Hauptzeugen zu beseitigen, sucht sie ihn we nigstens für die Darier des Krieges fiir die Öffentlichkeit ohne Rücksicht auf seinen Zustand unschädlich zu machen. In diesen Tatsachen ist nicht um das Eingeständnis der Wahrheit des Berichteten zu finden, sondern auch das schlechte Gewissen der angeblich für Kultur und Menschlichkeit kämpfenden englischen Re gierung. Der Konnnandant des Untersebootes „U 41" ivar Kapitänleutnant Hansen, einer der tapfersten und bewährtesten Unterfeeboots- tommandanten der deutschen Marine. * Das neue Bev'rechen englischer Seeleute zeigt wiederum aufs deutlichste die Scheußlichkeit englischer Seekrisgsffihrung. Wie ein furcht- bares Kapitel aus der Chronik eines. Kriege»^ zwischen Naturvölkern in einem fernen Welt teil liest sich der Bericht, in dem der deut sche Offizier das bejammernswerte Los sei ner Kameraden schildert. Bei gerechter Aus übung ibres Berufes dem Anschlag des Fein des erlegen, durch die Tücke des Gegners schwer verivrmdet, wie durch einen Zufall! dem Tode entgangen, müssen sie ein Martyrium leiden, wie es schlimmer das grausamste Hirn nicht ersinnen kann. Wohl denen dann, die mit ihrem Kapitän zusammen durch die Ku gel und das Geschütz des verkappten Feindes schnellen Tod gehabt haben! In tiefer Web- mut gedenkt das Vaterland seiner Söhne, die sterben mutzten, weil sie ihrer Pflicht genü gen wollten, wie ihre Vorschrift es ihnen anbefahl. Der Dampfer zeigte die amerikani- sche Flagge. Sie mußten dem Zeichen glau- ben mag auch ihr erster Gedanke dem Flag- genschwiudel des Feindes gegolten haben. Das Gegenteil war durch nichts erwiesen, so mutzten sic in nächste Nähe heranfahren, um sich von der Unverdächtigkeit des Schiffes zu überzeu gen. Ta ließ der Gegner die Maske fallen. Bei webender amerikanischer Flagge eröffnete er plötzlich das Feuer. Er batte gut gezielt. „U -11" sank und mit ihm die Besatzung, die aut bloßen Verdacht hin ihre Pflicht nicht verletzen wollte. Was sagt Amerika und was sagt'' sein Präsident dazu? Wilson hat den deutschen U-Booten vorgeworfen, daß sie nicht aenßgende Sicherheit auf die Besatzung der Schiff? genommen hätten, die sie torpedierten, daß sie rächt alles getan hätten, um die Art des zu versenkenden Schiffes festzustellen. Hier Hebt er, wie deutsche U-Boote vorgegangen find und wie sie ihre Gewissenhaftigkeit mit de n Tode lezallen mutzten. Wird er nun Kin Urteil wandeln und wird er nun die ¬ selben Worte gegen England richten, das die amerikanische Flagge besudelte, wie es schlim mer nicht h''t e geschehen können. An solche Leistungen Amerikas vermögen wir nicht zu rlauben. Von dort erhebt unseren gemordeten N-Vootbelden kein Rächer. Der leff in Deutsch land. Der Reichskanzler selber bat ibn ge nannt, damals, als England die Tat der . Baral ong" Mörder schichte und Deutschland selbst sich Sühne suchen mußte: Zeppelin! K»ai« Friedrich »«««> i» Mit«« (L. Ick ) Der König besichtigte am 3 Novem ber vormittag« die Sehenswürdigkeiten der Stadt Mitau und begab sich alsdann zu einer preu- ßkschen Landwehrbrigade. deren sächsische Staat«, angehörig« mit dem Personal eine« hessischen Feldlazarette« vor dem Stabsquartier Ausstellung genommen batten. Hierauf wurden der Gefechts stand und der Artilleriebeobachtungsstand der Brigade aufaeiucht. Am iviiteren Nachmittag trat S-,ne Majestät über Mitau die Rückreise nach Dresden an. «erwerf», »er «evistva «ie«»echtS. Da« ReichSmilitärgericht in Charlottenburg verwarf als höchste und letzte Instanz die Revision de« bisherigen Uba Liebknecht, der vom Ober- kriegSgericht am 23 August wegen versuchten KriegSverratS, erschwerten Ungehorsam« und Widerstande« gegen die Staatsgewalt zu 4 Jahren 1 Monat Zuchthaus, Ausstoßung au« dem Heere und 6 Jahren Ehrverlust verurteilt worden war unter Anrechnung von 6 Monaten auf die Untersuchungshaft. Die Verhandlung, die bis zur UrteilLverkündigung unter Ausschluß der Oeffentlichkeit »erlief, dauerte etwa zwei Stunden. Die Urteilsbegründung führte au«, daß der An- geklagte mit Recht wegen KriegSverratS verurteilt worden sei. Er war wohl zur ReichStagSver- bandlung beurlaubt, aber aktiver Soldat. Kriegsverrat ist ein im Kriege begangener Landes verrat. Wenn der Angeklagte auch nicht die Absicht hatte, bei der Demonstration auf dem Potsdamer Platz und durch Verteilung von Flugblättern die HeereSmacht Deutschland« zu schwächen und dem Feinde Vorschub zu leisten, so hat er doch vorsätzlich gehandelt, und es genügt, wenn feine Handlungsweise geeignet war, jene Wirkung heroorzurufen. Unerhört«» Asst»» a» Grieche»!««». Neuter berichtet auS Athen: Admiral Fournet verlangte die Einwilligung der griechischen Re- ateruna dafür, daß ihre Mottenstreitkräfte unter französischer Flagge und mit französischer Be satzung zum Schutze gegen deutsche U-Boote verwendet würden. Das Kabinett hielt am Sonnabend stütz eine Beratung unter Vorsitz de« Königs ab. ES beschloß, die Forderung de« Admiral« al« unannehmbar abzulehnen, da eine Einwilligung gleichbedeutend mit dem Auf geben der Neutralität sein würde. OerllicheS «u» Sächsische». *— WitterungSaurstcht für Dienstag, den 7. November: Zu trockenem, ziem lich heiterem Wetter geneigt. * — Die Verlustliste Nr. 358 der König!. Sächsischen Armee vom 3. November enthält folgende Angaben auS unserem Leserkreise: Pilz, Willy, Mittelbach, l. v.; Seifert, Max, Hohen- stetn-Ernstthal, l. o., b. d. Tr.; Lässig, Alfred, Hohenstein-Ernstthal, gefallen; John, Kurt, Mittelbach, l. v.; Dübler, Karl, Hohenstein- Ernstthal, l. o.; Wächtler, Max, Mittelbach, l. v.; Beyer, Walter, Hohenstein-Ernstthal, vermißt; Groß, Max, Mittelbach, gefallen; Vogel, Ernst, LangenchurSdorf, schw. v.; Hoyer, Kurt, Mittel bach, l. v.; Scheibner, Bruno, Oberlungwitz, l. v.; Gaudi, Kurt, Hohenstein-Ernstthal, schw. o.; Hofmann, Kurt, Mittelbach, schw. o.; Keller, Rudolf, Gersdorf, biSh. schw. v, ist gefallen; Reinhard, Lothar, Leutnant d.R und Kompagnie- sührer, Hohenstein-Ernstthal, I. o.; Sonntag, Willy, SerSdorf, schw. v.; Mehlhorn, Kurt, Oberlungwitz, l. v; Vogel, Max, Hohenpein- Grnflthai, l. ,v, b d. Tr. ... * Hohensteiü-Ernstthal, 6 Nov Die hier wohnhaften Militärpflichtigen des Ge- bnrtsi ahrganges 1897 Hatzen in der Zeit vom 7. tis 15. ,'Novem er ini Natl>ause (Zimmer Nr. 12) ihre Anmeldung zur Rekru tier u n g s st a m »m r o l l e zu bewirken. Vorübergehend von hier abwckeude Militär pflichtige sind vurch deren Eltern, Vormünder, Lehr-, Brot- und Fabrikhorren anzumelden. * — Mit dem Eisernen Kreuz 1. Klasse ausgezeichnet. Für bedeut- ame Leistungen während der Kampfhandlun gen an der Somme wurde dem einem Re- serve-Feld-ArWerie-Regiment angehorenden Leut nant d. N. Herrn Mar Rein h a r d, Sohn des Herrn Kommerzienrats Reinhard hier, das Ei- 'erne Kreuz 1. Klasse verlieben. — Der hiesige Konsumverein hielt gestern in der „Zeche" eine Generalver sammlung ab, die von über 403 Mitgliedern und Mitgliedssrauen besucht war. Herr Ge schäftsführer Grießbach erstattete einen äußerst zufriedenstellenden Geschäftsbericht, nach dem ein Umsatz von 357 741 Mark erzielt wurde. Von der 37 867,22 Mart betragenden Erübri gung tollen 32 545,10 Mark (10 Prozent) zur Rückvergütung kommen. Dem - Baufonds wer den 1500 M'., dem Reservefonds 1500 Mk. und dem Begräbnisonds 244 Mk.' überwiesen. 100 Mark hat man für die Speisung armer SchrMndec blerleirgostelW. Die MitgUederKähl ist von 1268 auf 1455 gestiegen. Einstimmig wurde der Perteilungsplan in der vorgeschlage nen Welle von der Versammlung genehmigt, die auch das Andenken der auf dem Felde der E're gebliebenen 16 Mitglieder durch Erbe- ^en von den Pläpen e rte. * — Das Klugs che Varietee- Tl eater bot gestern abend im „Nltftädter Scbützcnbause" ein Gastspiel, das einen sehr guten Besuch auizuwenen hotte. Hervorragende Kräfte teilten sich in die eine angmetzmc Atz- Wechselung bietenden Vorträge und ernteten des öfteren wa' re Beifallsstürme. * Oberlungwitz, 6 Nov Gegen Bor- siwmg der Vorzugskarte werden morgen Dienstag vormittags an sämtliche Lchwer- arbeßer Pfund Rindfleisch und 75 Gramm Margarine abgegeben. ):( Oberlungwitz, 6. Nov Mit dem Ei sernen Kreuz 2. Klaffe ausgezeichnet wurden die Unteuif'iziere Arthur N a gel (Rssierve Fn^anterie Regiment 181) und Willy Na gel (Schützen-Regiment N.r. 108). Die Tap feren, die bereits ine Friedrich Augrfft-Medrille besitzen, sind Söhne des Zinnnevmanns Herrn Otto Nagel hier. ):( Oberlungwitz, 6. Nov. Das Bern- ' ard Hoinligsche, früher Eoterfche Bauerngut ist durch Kauf in den Besitz des Herrn Ma>' F ö r ffer aus Chemnitz übergegangen. Die fteier- nahme ist bereits ersolgü lr. Gersdorf, 6. Nov. In der General- Versammlung des Konsumvereins für Gevs- dor^Luoau und Umgegend erstattete Herr Ge schäftsführer Hübner einen Bericht über das abaelaufene Geschäftsjahr, hierbei insbesondere auf die Einwirkungen des Krieges verweisend. Verschiedene Artikel seien schwer zu beschaf fen und können wegen ihrer Knappheit viel fach nicht in der gewünschten Menge an die Mitglieder verabfolgt werden. Aenßerst schwie rig gestalte sich die Beschaffung von Oel, Fett, Seife usw. Auch die Fischwaren werden vor- aussichttich noch weitere Preissteigerungen er- a'ren. Der Warenumsatz betrögt für das ab^ gelaufene Geschäftsjahr 598 911,92 Mark, ge gen das Vorjahr ein Mehr von 112 645,66 Mark. Der ReiMewinn beträgt 52 567,69 Mark und soll wie folgt verleit werden: 9 Prozent Rückvergütung aus 520 000 Mark Warenumsatz an die Mitglieder und 4 Prozent Zinsen aus volle Stammanteile. Den vier be stehenden Fonds sollen je 1000 Mark über wiesen werden. Die Zahl der Mitglieder be trägt zurzeit 1746, Sterbefalle waren wie im Vorjahr 68 zu verzeichnen. Zum Militär ein- gezogen sind 435 Mitglieder, wovon 49 ge fallen sind. Aus Antrag der Revisoren wurde dem Vorstand Entlastung erteilt und der Ver- tsilungsplan genehmigt. (*) Gersdorf, 6. Nov. Der dem Eo- satz -Jnfgnteri«-Rogi-ment Nr. 40 angehövend« Landwehrmann Bruno Meter erwarb sich das Eisern« Kreuz 2. Klasse. Der Ausgezeich nete steht fett Kriegsbeginn im Felde. g. 8««se»Sers-Mei»S»»rs, 6. Nov. Der KtrmeSsonntag, der vom schönsten Wetter be günstigt war, brachte unseren Orten einen starken Fremdenzustrom, wie er schon seit langem nicht zu verzeichnen gewesen ist. Die Gastwirtschaften waren zeitweilig dicht besetzt. t. Lavgenberß, 6. Nov. In der vergangenen Woche wurde in hiesiger Schule die Steinobst- Kernsammlung beendet. 283 Pfund Pflaumen- und 44 Pfund Kirschsteine wurden von den Kindern gesammelt. Außerdem kamen 81 Pfund Kastanien und 8 Pfund abgetrocknete MHs. fäfsel zur Ablieferung. — Ueber 60 Pfund Brennesselstengel wurden gebündelt und an die Sammelstelle abgegeben. — Nun sollen Sonnen rosen- und KürbiSkerne abgeirocknet und ge- sammelt werden. lc. WKfie«»ra>», 6. Nov. Eine schöne Feier vollzog sich gestern nachmittag im Konfirmanden saal anläßlich des 8. JahreLfeste« der hiesigen kirchlichen Gemeinschaft. Die Herren Pfarrer Kirchbach und Bäckermeister Nitzsche auS Leubs dorf boten biblische Ansprachen, die von Gesangs- und GedichtSoorträgen umrahmt wurden. Die Feier währte drei Stunden und war äußerst stark besucht k. Wüßeubrmtd, 6. Nov. In der UebungS- stunde des Lhorgefangverein« am Donnerstag gbend erschienen einige Herren vom Kirchenvor- stand, um auf Grund der bet der letzten Kirchen- Visitation geäußerten Anerkennung mehrere Sänger für die dem Chorgesangveretn seit langen Jahren bewiesenen Treue auszuzeichnen und gleichzeitig dem bewährten Letter, Herrn Kantor Stadelmann, Glückwünsche darzubringen. Herr Pfarrer Kirchbach überreichte unter ehrender Ansprache den Herren Kirchenrechnungsführer August Seisett, Kirchenvater Hermann Bechstein, Fabrikant Wetzel und Eduard Reinhold sinnige Geschenke mit Widmung, bestehend in silbernen Tabaksdosen und -Pfeifen. Gleichzeitig wurde bekanntgegeben, daß der Kirchenvorstand be schlossen habe, jeden Sänger ab 1. Januar eine Vergütung von 16 Mark zu g'währen, während dem Verein von der Kirchgemeinde 50 Mark überwiesen werden sollen. * Ursprupg, 6. Nov. In Trommers Gasthaus gab gestern abend die Hohenstein-Ecnstthaler Stadtkapelle ein Konzert, dessen Gaben der Zeit entsprechend gewählt waren. Die Darbietungen fanden starken Beifall, desgleichen auch die während der Pausen zu Gehör gebrachten erz- gebirgischen Lieder zur Laute. * Stollberg, 6. Nov. Anmeldungen zur Osteraufnahme in da« hiesige Lehrerseminar werden bis zum 3O.dsS.Mt8. vormittag« von 11 bi« 12 Uhr entgegengenommen. Nähere« über die erforderlichen Zeugnisse wolle man au« der An zeige in der heutigen Nummer entnehmen. Depesche« »m 6. November. Berlin. In allen hiesigen Blättern kommt zum Ausdruck, daß durch das Manifest wegen der Wiederherstellung Polens eines der schwie. rigften Probleme seiner endgültigen Lösung entgegenzuführen versucht wird, und daß die Lösung gerade von dem Staate ausgeht, der krüher eine ganz widere Stellung zu ihm nahm. ..Der Krieg," sagt der „Lokalanzeiger", „hat wie ein unwiderste'Iicher Gewittersturm gewütet und politische Grundsätze zerbrochen." — Das „Ber liner Tageblatt" meint: „Jetzt will Preußen, das sich durch seine Polen-Politik in den Ruf gebracht batte, als ob ihm das Verständnis für polnisches Wesen verschlossen sei, in: Ein vernehmen mit seinem Bundesgenossen aufs neu« de polnische Natton, den polnischen Staat schaffen. Durch die großen Tatsachen auf die sen Weg geführt, nist es vorläufig in eine n Manifest die Polen zu einein neuen, selbst ständigen Leben auf. — Die „Voss. Ztg." sagt: „Jetzt endlich können die Polen auf dau ernde Erlösung rechnen. Die Polen müssen das Geschenk, das sie aus der Hand der bei den Kaiser und ilwer Völker emp'angen, um so dankbarer anerkennen, als es sich um einen Asi selbstloser Fi'eiwilligkeit handelt." — Der „Börsen'Courier" hebt hervor: „Die Proklama tion zeigt, daß die Mittelmächte das .Heil ih rer Zusimit nicht in der Unterdrückung 'und Ausbeutung anderer Völker erblicken, sondern daß sie deii eigenen Jitteressen am besten da durch zu dienen glauben, daß sie für die Un abhängigkeit und den Fortschritt in ihren Nach- barge aeten eintreten und wirken." — In der „Post" wird gesagt: „Die dauernde westliche Orientierung Polens erscheint nur in dein Falle wirklich gesichert, wenn die Polen selbst sich zu Gedeihen und Verderb mit dein Deut schen Reiche verbunden fühlen." — In der „Vail Rundschau" wird gesagt: „Das deutsche Volk wünscht in allen seinen Teilen einen Ausgleich mit Polen und wird sich freuen, wenn sich die Hoffnung auf eine gute Nach» barfchaft und aus ein enges, auf Waffenge- meinschaft begründetes Bündnis mit dem freien Polen verwirklichen würde." — Die „Kreuzzsi- tung" sagt: „Der Umstand, daß jetzt ein so wesentlicher, in sich nicht zweifelsfreier Teil der Friedensfvage vorweggenommen wurde, kann nicht ohne schwerwiegenden Einfluß aus die Aussichten der Beendigung des Krieges sein." K»rk«r»he. Den Schweizer Zeitungen zu folge wird durch die „Agence HavaS" gemeldet. Der „Matin" verzeichnet die Gerüchte von den FriedenSverhandlnngen -wischen Deutschland und Rußland, die in der schweizerischen Presse ver öffentlicht waren. Der „Matin" schreibt weiter, daß sich -wischen Deutschland und Rußland in militärischer und diplomatischer Hinsicht große Dinge vorbereiten. BuSaptß. Graf Juüu« Andraffy, der feine Ansicht zugunsten der Selbständigkeit Polen« de« öfteren und auch vor der Oeffentlichkeit und den maßgebenden Stellen au«sprach, äußerte sich dahin, daß die Proklamation ein hochwichtige« Ereigni« sei und alle Fragen der Entente, die sich al« Verteidigerin der kleinen Staaten auf- spielt, hinfällig machen. Die Entente vernichtet einen kleinen Staat nach dem anderen und raubt Griechenland die Selbständigkeit, während die Zentralmächte dem polnischen Staat fein nationale« Leben wieder zurückgaben und damit eine historische Ungerechtigkeit wieder gut mach- ten. Nach Graf Andraffy« Meinung wird Polen al« kriegführender Staat für seine Selbst- ständigkeit am Kriege tetlnehmen. Warschau. Bis in die gestrigen späten Abendstunden durchflutete das Leben und Treiben die festlich geschmückte Stadt. In Prozessionen zogen Männer und Frauen, Jünglinge und Mädchen unter dem Gesang polnischer Lieder durch die Straßen und brachten immer wieder Hochruse aus das Vaterland auS. Diese stürmischen Kundgebungen wiederholten sich in den Theatern. In den Restaurants herrschte bis tief in die Nacht hinein Hoch- und Festbetrieb. Auch hier stimmten die Hauskapellen wie in den Theatern die polnische Hymne an, die stehend vom Publikum angrhürt wurde. Auch die Nationallieder der Deutschen sanden beim polnischen Publikum feierlichen Widerhall. Kopeuhagey. Nach einem Telegramm aus Newyork erklärte Kapitän König, das Unterseeboot bU 53 ' habe den Zweck gehabt, die britischen Kreuzer zu versenken, wenn sie einen Angriff auf das HandelS-Unterseeboot „Bremen" machen sollten. Da „U 63" aber weder die „Bremen" noch die feindlichen Kreuzer oorfand, habe eS alle englischenjDampfer mit Kriegsmaterial ver senkt, die eS angetroffen habe. Kapitän König sagt? weiter: ES würden sich bald interessante Ereignisse an der amerikanischen Küste absptelen. — Diese Erklärung steht tn Uebereinstimmung mit Nachrichten, die von anderer Sette hierüber eingegangen sind. Sofia. In Saloniki landeten in den letzten Tagen neue englische Tmppen. Der Transport dauert noch an. In Sofia hat die Ankunft der englischen Verstärkungen keine Unruhe hervor- gerufen. Man nimmt nicht an, daß Sarrail eine neue Offensive beginnen wird. Die allge- meine Ansicht geht vielmehr dahin, daß England sich für alle Fälle Saloniki sichern will und die Reseroen zusammenzteht, um die ägäischen Inseln besitzen zu können. s« dattf-t StimalWÄttW (W.T.B.) Großes Hmiptquartter, 6. Nov. Westlicher Kriegsschauplatz. FrontdeSGeneralfeldm«,schalt» KronprinzRupprecht vouBatzvrn In der Dauer schlacht an der Somme war der 5. November wie- de rum ein Großkampftag erster Ordnung! Engländer und Franzosen ha ben mit sehr bedeutende» Kräften und unter Einsatz der ganzen Feuerkraft ihrer Artillerie einen gewaltigen Stoß gegen die Front der Armee des Generals von Below gejührt, wie unter den: Befehl der Generale Frecheren Mar schall, von Deimling und von Garnier stehende Lnrppen verschiedener deutscher Stämme, die unerschütterlich ff cm tüftelten und dem Feinde ein esch Were Niederlage bereiteten. Teile des Straßburger Korps, des Sächsischen und Badener Kontin gents, Berliner, Hanseaten, sowie das Mei ninger Infanterie-Regiment haben sich beson ders ausgezeichnet. Auf der ganzen fast 20 Kilometer breiten Angriffssront von Le ^ars ' is Bouchavesnes baffen die verbündeten Geg ner größte blutige Verluste erlitten und, ab- peseben von einem örtlichen Gewinn am Nord teil des St. Pierre-Vagst-Waldes, nichts er reicht. Wo sonst der Feind bis in unsere Li nien vordringen konnte, wurde er sofort wie der binausgeworfen und lies; 10 Offiziere, 300 Mann und Beute in unserer .Hand. Nord östlich von Le Lars wurden allein über 70 Gefangene und 11 Maschinengewehre einge bracht. Bei Soissons wurde der Angriff einer schwa chen französischen Abteilung abgeschlagen. Front de» Deutschen Kronprinzen. Recht« der Maa« im Abschnitt Haudromont heftige Artillerie- und Handgranatenkämpfe. Oestlicher KriLS»sch«»Pl«tz Front des Generalfeldmavfchalls Prinz Leopold von Bayern. Keine wesentlichen Ereignisse, Front de« General» der Kaval lerie Erzherzog Karl. Der Kampf im Tölgyer-Abfchnitt, sowie zwischen der Altschanz- und Bodza-Paßstraße dauert ohne wesentliche Aenderung der Lage an. Südwestlich von Predeal gewannen wir die Höhe La Omu und machten südöstlich de« Rotenturm-PafseS weitere Fortschritte. Beiderseits der Szurduck Paßstraße wurden rumänische Angriffe abgeschlagen Wir nahmen an der Südfront über 450 Mann gefangen. Balk««»Krtrsssch««pl«tz. Nicht» Neues. Der «rste «e«er»ty««rtier»eist«r. Ludendorff.
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