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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.11.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191611023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19161102
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19161102
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-11
- Tag 1916-11-02
-
Monat
1916-11
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 02.11.1916
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der Somme seien aus einer Stufe geblieben, die bei Bellanutw erden die Welt in Staunen fetzen würde- Die französischen Gefangenen, die das Leichaiseid durchschritten haben, bezeichnen dagegen laut „Nordd. Allg. Ztg." die Somme- front als die Hölle und sind erschüttert von den ungeleuren Verlusten, die die Franzosen hier erlitten haben. Gefangene Jäger von der 47. Division schützen die Verluste, die i' r Ba- taillon bei den letzten beiden Angriffen erlitt, aus Zy bis 50 v. H. Offiziere der 10. Di vision sagen aus, daß ihre Mannschaften ei nen ausgesprochen demoralisierten und verwahr losten Eindruck machten. Die Verluste Hitten schon vor Antritt zum Sturm 20 v. H, im ganzen wenigstens 60 v. H. betragen. Gefan gene Jäger der 127. Division meinen, die Angriffe könnten nur noch „LchOchtereien" ge nannt werden. Btstd werde Frankreich keine Menschen melr haben. Ein Sergeant der 56. Division erklärt, sein Regiment habe allein während des Anmarsches und in der Bereit- schaNsstellung durch die deutsche Ar'Merie 30 bis 50 Mann von der Kompagnie verloren. Besonders groß sind die Verluste bei der Feldartillerie. Leitte von der 51. Division ge ben als Beispiel an, daß eine einzige Batterie 20 Tote und 10 Verwundete hatte. Ein Jä ger der 47. Division kam als Uebermufer und erklärte, Hunger hebe ihn zum Ile erlauben getvietben, weil seine Truppe fett zwei Tagen nichts mehr zu essen bekommen H-Fe. Infolge des deutschen AMlleriefeuers seien von 10 Essenholern 7 tot liegen geblieben; sein Regi ment wäre infolge der schweren Verluste leine Angriffstrupp« mehr. Ein anderer Gefange ner erzählt: Meine Kompagnie ist vernichte:. Wir waren 220, setzt sind noch 40 übrig, und es ist immer noch nicht zu Ende. Es ist ein wahres Gemetzel an der Somme. Im Briefe eines Verwundeten vom 5. Oktober fin det sich folgende Stelle: In meiner Korpoval- schaft sind fast alle gefchlen. Es ist wir'lich schrecklich! Aehnlich äu'ern sich auch viele an dere Gegangene, und da will die französische Heeresleitung im neutralen Ausland den Ein druck erwecken, als se-en ihre Verluste an der Somme so unbedeutend, daß die Offensive d rt noch beliebig lange fortgesetzt werden könnte. Der See-Krieg. >,u 53" wahlbehalte» zurückgekchrt. Amtlich wird aus Berlin unterm 31. Oktober gemeldet: Da8 Unterseeboot „U 53" ist von seiner Unternehmung über den Atlantischen Ozean wohlbehalten in die Heimat zurückgekehrt. 21 feindliche Gchtffe im Kanal verseilt. 3 kürzlich nach dem Heimathafen zurückgekehrte Unterseeboote haben im englischen Kanal in wenigen Tagen insgesamt 21 Schisse mit rund 28 500 Tonnen versenkt. Unter ihnen befanden sich folgende bisher in den Zeitungsmeldungen noch nicht oenannten Schiffe: französische Bark „Condor" (760 Tonnen), französische Bark „Can- nebiere" (2454 Tonnen) mit Farbholz und der französische Dreimastschoner „St. Charles" (521 Tonnen) mit einer Ladung von 420 Tonnen Fische. «ersealt Lloyds meldet, daß der russische Segler „In gersoll" und der dänische Dampfer „Sis" versenkt worden sind. Außerdem ist der russische Dampfer „Kiew", von Archangelsk nach Leith, bei Rattray auf Strand gelaufen. Er ist gänzlich verloren, 22 Fahrgäste werden vermißt, 62 Matrosen wurden gerettet, 7 werden vermißt. Der niederländische Dampfer „Hektor", der aus Buenos Aires in Dmuiden ankam, brachte den Kapitän und 10 Mann Besatzung des nor wegischen Seglers „Rexina" aus Skien mit, dcr mit einer Ladung Grubenholz auf dem Wege nach England am 26 d. M. von einem deutschen Unterseeboot in Brand gesteckt und versenkt wurde. LloydS meldet: Der griechische Dampft r „Germaine" (2575 Tonnen) ist am 28. Oktober durch ein deutsches Unterseeboot versenkt worden Die Mannschaft ist gerettet. Die Besatzung des französischen Fischerbootes „St. Charles" landete in Plymouth und berichtete, daß ihr Fahrzeug versenkt worden sei. — In London glaubt man, daß der Dampfer „Marina" (5204 Tonnen) ver- fenkt worden ist. Ei« rrvPpevtravrportdampfer Verse»«. „Daily NewS" melden aus Athen: Ein deut sches U-Boot versentte den Dampfer „Angelict", der 300 Freiwillige der venizelistischen Armee nach Saloniki brachte. 30 Mann ertranken. Die Katastrophe ereignete sich am Sonnabend 9 Uhr abends, 7 Meilen vom PiräuS. A»»riffe «»s deutsche U-V»»te durch Huudelr- dRmpfer. Eines unserer kürzlich aus dem Mittelmeer zurückgekehrten Unterseeboote ist bei dcr Führung deS Handelskrieges wiederholt von bewaffneten Dampfern angriffsweise oder bei der Einleitung der Ausübung des Untersuchungsrechtes, und zwar insgesamt nicht weniger als siebenmal be schossen worden. ES handelte sich fast stets um englische Dampfer, welche durchweg ein oder mehrere 7,6-Zentimeter-Geschütze führten. Auf dasselbe Boot war übrigens bei der vorausge gangenen mehrwöchigen, gleichfalls im Mittelmeer vorgenommenen Unternehmung nicht weniger als sechsmal daS Feuer durch feindliche Dampfer er öffnet worden. ES gelang aber jedesmal, wie auch bei der letzten Unternehmung, der Geschick- lichkeit und Geistesgegenwart d«8 Kommandanten und seiner Bootsbesatzung, sich dem feindlichen Feuer rechtzeitig zu entziehen. Evllavds Aagfi vor Ve» U-Vootcu. Der Marinemttarbriter der Londoner „Times" sagt: Die deutschen U-Boote haben in der letzten Zett zweifellos sehr an Zahl zugenommen, sowohl in den nahe gelegenen als auch in den erüfernteren Gewässern. ES wäre zwecklos, die Tatsache zu verheimlichen, daß die U-Boote unseren Schiffen beträchtlichen Schaden zusügen, und daß die Behauptung der Admiralität, sie sei der U-Bootsgefahr großenteils Meister geworden, nicht länger ausrecht erhalten werden kann. Die törichte Annahme, daß Deutschland nicht imstande sein werde, eine große Zahl neuer U-Boote zu bauen, und daß eS nicht genug geübte Mann schaften dafür ausbringen würde, ist Lügen gc- strast. Die deutschen U-Boote sind jetzt größer, rascher, zahlreicher und stärker bewaffnet als früher. Jeder Mensch würde froh sein, wenn die Organisation der Admiralität gegen die U-BootSgefahr in demselben Maße verbessert worden wäre. Die russischen Havtel-schiffSverlaße. Laut schweizerischen Blättermeldungen berich tet die „Russische Handelszeitung", daß von Kriegsbeginn an bi« Mitte Oktober d. I. 82 russische Handelsschiffe mit einem Tonnengehalt von 134 OM versenkt worden sind. 8i»ftell««t ver rassische» B»»«w»rcschtffatzrt Der Beschluß der norwegischen KriegSvcr- sicherung, die Prämien zum Teil bis um 100 Prozent zu erhöhen und einige der am meisten gefährdeten Schiffslinien vollständig von der Ver sicherung auszuschließen, sowie die Aufforderung der Versicherung an die Reeder überhaupt, nicht mit Konterbande zu fahren, ist als größter Er folg des deutschen Tauchboolkrieges anzusehen Wie der norwegische Reederverbaud mittcilt, ist j-gliche Fahrt nach dem Weißen Meer und oamit jegliche Bannwarezufuhr durch norwegische Schiffe nach Rußland eingestellt. Norwegen läßt sich «icht warne». Anfang voriger Woche sind vom Tyne nicht weniger als 18 norwegische Dampfer mit Regie rungsladung nach Frankreich in Ser gegangen. Norwegen läßt sich also durch die Vorstellungen der deutschen Regierung nicht belehren und unterstützt unsere Feinde immer eifriger. Ange sichts solcher Transporte sollten sich die norwe- g'schen Reeder nicht wundern, wenn die Zahl ihrer versenkten Schiffe täglich größer wird. Kö»i, Friedrich A«gu» i« Kawa». AusKowno wird unterm 30 Oktober gemeldet: Unsere Stadt Katte heute die Freude, König Fri.drich August von Sachsen in ihren Mauern begrüßen zu dürfen, der hier auf einer BesichttgungSreise tm Osten einen Tag als Gast deS Gouverneurs verweilte. Geg m 9 Uhr vormittags begrüßte der König hier auf dem Bahnhof die Truppen, aus deren rcchrem Flügel die Angehörigen des sächsischen HerreS und auch diejenigen sächsischen Untertanen, welche in preußischen Truppenteilen stehen, ausgestellt waren. Der König redete leutselig mit den Mannschaften und erkundigte sich nach ihren Familienverhälinissen und KriegS- erlebniffen. An die Truppenbesichttgung schloß sich eine Rundfahrt durch die Studt, welcher ein Frühstück auf der Wilhelmshöhe folgte. Bon Wtlhelmshöhe aus machte der König einen Ausflug nach dem schön gelegenen Kloster Pozajccie. König Friedrich A»s»ftS L«ak »a VaS Jasauterie- und Felvartilleriere,i«eat 102. AuS Dresden wird berichtet: König Friedrich August hat an den Divisionskommandeur Gene ralmajor Grafen Vitzthum nachstehendes Tele gramm gerichtet: »Nach Meldung deS Komman dierenden Generals haben sich das Jnfanterie- und Feldartillerie-Regiment 192 bei den letzten schweren Kämpfen ganz besonders ausgezeichnet. Ich spreche den beiden Regimentern meine vollste Anerkennung und meinen wärmsten Dank aus, den ich Sie bitte, zu übermitteln. Friedrich August." »er Kaiser »» Mackeast». Seine Majestät der Kaiser hat an General feldmarschall von Mackensen daS nachstehende Telegramm gerichtet: Mein lieber Feldmarschall! Nach dem glänzenden Verlauf der Operationen in der Dobrudscha, die unter Ihrer bewährten und musterhaften Leitung durch den Fall von Cernavoda gekrönt worden sind, danke ich Ihnen für alles das, was sie und die Ihnen unterstellten Truppen in gemeinsamer Waffen brüderschaft erneut geleistet haben. Ich will meinem königlichen Dank dadurch besonderen Ausdruck geben, daß Ihr Name fortan auch von dem Truppenteil geführt wird, zu dessen Chef ich Sie schon ernannt habe und bestimme, daß da« 3. westpreußische Infanterieregiment Nc. 129 fortan die Bezeichnung Jnfanterie-Regiment „Generalfeldmarschall von Mackensen" (3 wcst- preußischeS) Nr. 129 zu führen hat. Ich bitte, den Ihnen unterstellten Truppen meine wärmste Anerkennung und Grüße zu übermitteln. Großes Hauptquartier, 25. Oktober 1916, W lhelm, L NahrungSwitttttaafereuz «»ter Borfitz ve» Kaisers. Am Montag mittag hatte der Kaiser eine zweistündige Konferenz im KanzlerpaiaiS mit dem Präsidenten und den Vorstandsmitgliedern deS KriegsernährungSamteS, dem Präsidenten des neuen Kriegsamts beim Kriegsminlsterium, Generalmajor Groener, sowie führenden Persön lichkeiten in Landwirtschaft, Industrie und Handel. Dcr Kaiser ließ sich sämtliche Herren umstellen und führte mit jedem einzelnen angeregte Gespräche. Der Kaiser z»» Tove Ver Frau Kaempf. Der Kaiser hat auö Anlaß des HinscheidenS der Gemahlin deS ReichStagkp.äsidenten folgen des Beileidstelegramm an Exzellenz Kaempf gerichtet: Za meinem großen Bedauern erfahre ich soeben das Hinscheiden Ihrer Gattin und spreche Ihnen zu dem schweren Verlust meine herzlichste Teilnahme auS. Errichtuxz »iaeS neuen Muuitio»Sa»tS. Mit der Neubesetzung des preußischen Kriegs- Ministeriums erfolgt zugleich die Errichtung eines neuenKrtegSamtes, welches demKriegsministerium angegliedert wird. Ze den Aufgaben des KrtegsamteS gehört die Beschaffung und Ernährung von Munitionsarbeitern, sowie die Beschaffung von Rohstoffen zur Herstellung von Munition und anderem Kriegsmaterial. Ais Leiter des K irgs- amteö ist der bisherige Ches des Eisenbahnwesens, General Gröner, auLerseheu. Seil dem Bestehen deS KriegsernährungSamteS gehöttGeneral Gröner auch dem Vorstand dieses Amtes an Gcgeamatzaahwca »ege» russische BölkerrcchtS- wivrt,teile». Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt unter dcr Ueberschrlst „Gegenmaßregcln gegen die Völker- rechtswidrige Behandlung der Deutschen in Ruß land": Die in der letzten Zeit erfolgten Veröffent lichungen über da« Las unserer Kriegsgefangenen iri Rußland haben in weilen Kreisen Deutschlands und de« neutralen Auslandes Entrüstung erngi. Bei diesen Veröfsentlichungcn ist darauf hu ge wiesen morden, daß die deutsche Regierung unter Androhung von Gegenmußcegclu die unverzüg liche Abstellung dieser M.ßstöudc und die sofortige energische Dukchsührnnq von Maßnah neu z" r Zum Tode Boelckes. Der Kaiscr hat, wie der „Anhallische StaatSanzeiger" meldet, an Professor Max Boelcke folgendes Telegramm gerichtet: Professor Max Boelcke, Ziebigk bei Dessau Auf das schmerzlichste beklage Ich mit dem ganzen deutschen Volke den Tod Ihres Heldensohnes, Meine« tapfersten und erfolg, reichsten FltegerosfizierS. Mit Stolz blickt Meine Armee und besonders die Fliegerwaffe auf ihn. Mit Stolz werden wir auch nach seinem Tode seiner gedenken und seinem leuchtenden Vorbild nachzueifern streben. Gott tröste Eie in Ihrem großen Schmerz. Neue« PalaiS, 30. Oktober 1916. Wtlkelm. Vom Kconplinzen ging folgendes Tele gramm ein: Professor Boelcke, Dessau. Der Heldentod Ihres vortrefflichen, unerschrockenen und kühnen Sohnes, der auch meiner Armee und mir vor Verdun vorzügliche Dienste geleistet hat, erfüllt mich mit ganz besonders aufrichtiger und schmerzlicher Betrübnis. Seien Sie und Ihre Familie meiner wärmsten Anteilnahme versichert. Mit Ihnen trauert daS deutsch! Heer und die gesamte Nation an der Bahre des weltberühmten Jltegcr- ossizierS. Einzig stehen seine Leistungen da. Mit Stolz zählt jeder d'utsche Patriot ihn zu den Seinen. Schlicht und einfach blieb er trotz aller Ehrungen. Sein volkstümliches Bild wird immerdar von unverwelklichem Lorbeer umwoben sein und jedermann seines lieben Hauptmanns Boelcke in Bewunderung und Verehrung allezeit gedenken. AuS dem Felde, 30. Oktober 1916. Wilhelm, Kronprinz Ei» Nachruf «meral Belaw». Der Oberbefehlshaber einer Armee, General der Infanterie von Below, veröffentlicht folgenden Nachruf für den Hauptmann Boelcke: Mitten im schärfsten Angriff fiel, unbesiegt am 28. Oktober 1916 infolge Beschädigung seines Flugzeuges der kühne Flieger-Hauptmann Oswald Boelcke, Führer einer Jagd-Staffel, Ritter des Ordens Pour le Merite. Tieferschüttert stehen wir und mit uns da« ganze deutsche Volk an dcr Bahre diese« sieggewohnten, unvergleichlichen Helden. Vorwärts weist daS Leben und Sterben dicfiL unerschrockenen tapferen SueNerS, der sich un zählige Male hoch oben zwischen Himmel und Erde todesmutig einsetzte sür des Vaterlandes Ehre. Mit Srolz, Bewunderung und Dankbarkeit wollen wir allezeit den Namen unseres Boelcke nennen. Sein rücksichtsloser Angriffsgeist bleibe Allgemeingut unserer Armee! Der Vklsctzuvgstag. Die Beisetzung findet voraussichtlich Donners tag nachmittag 3 Uhr in Dessau statt. Die Schulen, die Jungwehr und die Vereine bilden Spalter. Die Stadt wtrdTruuerschmuck anlcgen, namentlich vor dem Bahnhof, wo auch zwct Trunermajten errichtet werden Brfferung der Verhältnisse, in welchen unsere Gefangenen in russischen Grfangenenkagern leben, gefordert hat. Der der russischen Regierung ge- setzte Zeitpunkt ist nunmeher abgrlausen, ohne daß auf die deutsche Note bisher einS befriedi gende Antwort erfolgt sei. Die Heeresverwaltung hat daher vor einigen Tagen eine größere Anzahl russischer Offiziere, die bevorzugten Regimentern angehüren, in ein Gonderlager überführen lassen, in welchem sie einer besonders strengen Behänd- lung unterworfen werden. Dir Vergeltung«- maßregeln werden solange anhalten, bi« die russische Regierung der deutschen Forderung nach gekommen sein wird. Lie gruadlosea GanverfriedeuKgerkchte. DaS halbamtliche „Neue Wiener Tagblatt" unterstreicht durch wörtliche Wiedergabe den Wiener Bericht des halbamtlichen „Pester Lloyd" über daS Gerücht, die russische Regierung trage sich mit der Absicht, einen Sonderfrieden abzu- schiießen. Der Bericht stellt fest, daß in Wien von irgend einer positiven Grundlage für ein solches Gerücht nicht das mindeste bekannt sei. Rußland sei heute schon so tief in Abhängigkeit von England geraten, daß eS ihm, selbst wenn cS wollte, unmöglich wäre, den Kopf auS der Schlinge zu ziehen. Kein Staatsmann der Mittel mächte werde seme Rechnung auf Meldungen dieser Art gründen Die Stellung in GreyS jüngster Rede, die als versteckte Drohung gegen russische SondersriedenSwünsche gedeutet werde, lasse sich übrigens ebenso gut so auSlegen, daß England zufrieden wäre, sobald sämtliche Ver bündeten damit einverstanden seien, daß aber gerade diese Voraussetzung noch nicht erfüllt sei. Kawpagute« an- Aahaeaflüchttge» in Ratzlanv. Ans einem Armeebefehl oeL Oberbefehlshabers der russischen Kaukasus-Armee, der bet Gefan genen gefunden wurde, erhellt, daß bei den rus sischen Ersatzbataillonen ganze Kompagnien aus Fahnenflüchtigen gebildet werden müssen. Kirchenkonzerte am Resormationssest. Hohenstein-Ernstthal, 1. Rov Unser Sängerocrein, der in diesen Tagen das 90. Jahr seines Bestehens vollendet, halte für den Abend des Resormations cstes zu ei ncr geistlichen Musilaufführung nach der Tri- tttatiskirttc geladen. Ein glücklicher und schö ner Gedanle war es, in der 'edigen schweren Uriegszeit als Festveranstal.ung eine kirchen« musikalische Ausführung zu bieten und noch dazu am Feste der e.mngelischen Christenheit, die sich an diesem Tage zum dritten Male wä'rend des furchtbaren Weltkrieges um das große Lutchererbe dcr Reformation sammelte. Und drst der In elverew mit der Auffahrung das Rechte getroffen hatte, bewies, äußerlich be rächtet, der ungewöhnlich starke Besuch des Konzertes. Richt allein aus den Häusern dcr Stadt, sondern auch aus den benachbarten Or- wn waren zahlreiche Freunde geistlicher Musik ' erbeigcströmt und fällten die Kirche bis aus den letzten Plast. Namentlich der Andrang zu den Emporen war so stark, das; die Aus gänge zu diesen schon lange vor Konzen eginn gesperrt werden musttcn. Und all die zahl reichen Besucher waren gekommen in Erwar tung eines musikalisch wie gesanglich heroorra genden t'önsüerischen Ereignisses, trotzdem Ulf dem für die Au'ß ihruug bestimmten Pr> - ramm klangvolle Namen auswärtiger Ge- angökräste nicht verzeichnet waren. Das ir aber prangte auf ihm an erster Stelle der Name unserer geschabten heimische > Sängerin Frl. bharlotle L e i st, der zum mindesten den glei sten gu en Klang besitzt, wie der mancher ane- närtigen Sängerin. Auster der genannten So listiu I alte der Sängervere'n .Herrn Organist und Oberle' rer Egerland, den Kirchenchor und die Stadtkapelle zur Mitwirkung gewon nen. Wir freuen uns darob und können den Fulelrerein nur beglückwünschen, das; er mit einem nur von heimischen Gesangskräftm ge botenen Konzert au'wirte'c: es gelang in bc ster Weise und erbrachte den Beweis, dast Ge sangs- und Musstpflegc in unterer 'angessio- len Stadt edle Früchte tragen. Tie während einer Stunde zu Gehör ge brachten Darbietungen waren der Bedeutung des Tages und der Gröstc und Schwere der Zeit entsprechend gewählt und mit gro'e n Verfländnis zusammcugcslett. Wie geschi tt pastten sich doch die tiefste religsiöse Gessel le und Stimmungen auslösendcn Tarnctungen dem Leit'pruch an: ..Gott ist unsere Zuversicht und Starte, eine Hilfe in den grasten Nöten, die uns betroffen ha''en," wie wuchtig erscholl das Schutz- und Trutzlied „Ein feste Burg ist unser Gott", von dem Chor und der vielhun- devtköpsigeu Gemeinde angestirnmt. Und nun noch der Stimmungsgehalt des an die grolle Gegenwart Und die Kämvfe unserer Tage mast- nendcu, mit großem Schwung dargebotenen „Türmerlicdes" — tvastrlaflig, das dies'ähnge Reiormationslcst konnte nicht treffender musika lisch illustriert werden! Obzwar ein Gemeindesang die Veranstaltung einleitete, bot den eigentlichen Auftakt Herr Oberlehrer Egerland mit einen; Orgel vortrag (Konzertstück von A. Mailt ). Kerr Egerland bewies hierin bedeutsame Techni' und entlockte dem königlichen Instrument herz andringende Töne, die die Besucher zu an dächtigem Lauschen zwangen. In aleicher Weise verdient mackste er fick; durch de vollendet schöne Orgtzlbealeitung zu allen anderen die Ver anstaltung füllenden Darbietungen. Ganz besonders Erfreuliches aber ist von dem Jubelverein zu sagen, der den Festgewnq von H. Mohr und das Türmerlied von I- A. van die nahn auf Haft« fühlt und gleich chor, sohn- »Für für < sowie ten r Hirte bot r gend reitet, Kant, TM, legen' sich ledigt N. ein Z unser, wusttc ner, techni Vortr geben! sie H das , eine Ei rung, dem Lute währe nes i bat. Al ten t dcr A neue H e i ; zahlrci erreich geroew durch ihrer Verein zeichne Sänne erfülle! Zn sich a chcn k pbor tesdier rung. zattrei neu E haben, des Ü Vere'n Au- tung t Kirstei deutun, stietunc die H< Frau arte ..l aus de Barto ler di bedeute sondere nenden suchet" neue, l neu m Satte eine,; keununc Zese meistert ral „E und au nnstaltr Der Go-T' spratts auf da Lutherl Lied a von in wird l bev or Ehrvti weiten Uesterm Wielen, unsere in den liest e!r ganze Wärme OeV O Donnert heiter. * __ 351 dei folgende kreise: Kohl. ' Emil, z 16 in e Johanm drsber, Reinstol!
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