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WnD-ErOM Anzeiger Gersdorfer Tageblatt GSmtllcheAuzeige« erscheinen ohneAnfschlag im vberlun-mitzee Tageblatt und im Gersdorfer Tageblatt. Anzeigenpreis: Orts-Anzeigen die S gespaltene Korpuszeile 1k» Pfennig, auswärtig« 2V Pfennig, di« Reklamezeile 40 Pfennig, die 2 gespaltene Zeile im amtlichen Teil 4b Pfennig. Außergewöhnlicher Satz nach vorheriger Ueberetnkunft. — Bei Wiederholungen Preisermäßigung nach seftftehendem Tarif. Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage für den nächstfolgenden Tag. ----- Bezugspreis: Bei Abholung in den Ausgabestellen vierteljährlich Mark 1.50, monatlich 50 Pfennig. Durch Boten frei ins Haus geliefert vierteljährlich Mark 1.80, monatlich 60 Pfennig. Durch die Post bezogen vierteljährlich Mark 1.80 ausschließlich Bestellgeld. Einzelne Nummern 10 Pfennig. zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Rüsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Grüna, Ursprung»Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf usw. Ak. 254. Fernsprecher Nr 151 dtk 31. öKtlÜtk 1916. Geschäftsstelle Buhnstraße 8 43. Glauchau, den 29. Oktober 1916. Reg.-Nr.: 386. X M MszahlW der KriegerfauiilielMlittrstüMg November 1»l«, Mittwoch, den I. Nr. Wohnenden, in Uhr nachm. an die von »e er 1—150 151—300 301—400 401—500 501—657 erfolgt 1—2 2—3 3—4 4—5 WerslüWM-limg m KriegersWiM in bisheriger Zeit- und Reihenfolge Mittwoch, den 1. November 1916, nachmittags von '/z3 Uhr ab. Stadthauplkafse von vormittags 10 Uhr ab geschloffen. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 30. Oktober 1916 Vom 1. November 19l6 ab dürfen Kartoffeln nur noch gegen Kartoffelmarken des Bezirksverbandes abgegeben werden. Die Kartoffelkarten sind bei den OrtSbehörden zu entnehmen. Jede Person erhält eine Karte, welche auf die Zeit vom 15. Oktober 1S16 biS 15. August 1S17 Gültigkeit hat. Den OrtSbehörden bleibt eS überlassen, die Kartoffelkarten ganz oder nur teilweise nach dem vorhandenen Vorrat zu befriedigen. Der Bezirksverband der Königlichen Amtshauptmannschaft. I. V.: RegierungSamtmann Reusch. Reg.-Nr.: 685. Reichs-Reisebrotmarken. 1. Vom 1. November 1916 ab werden zur Erleichterung der Brotversorgung im Reiseverkehr (schwarz-weiß-rote) Reichs-Reisebrotmarken in Heften mit Gültigkeit für da« gesamte Reichsgebiet ausgegeben. Sie treten an Stelle der bisherigen Reisebrotmarken. 2 - BrottartewAbmeldescheiue erhalten »nr noch Personen, die ihre» Wohnsitz Ludern; im übrigen werden auch bei längerer Abwesenheit vom Wohnsitz für die Dauer der Abwesenheit Reichs- Reisebrotmarken ausgegeben. 3 Die Reichs-Reisebrotmarken lauten auf 40 uud 10 Gramm Gebäck. Auf alle innerhalb , verwendeten Reichs-Reisebrotmarken ist auch Mehl erhältlich und zwar 30 Gramm auf je 50 Gramm Reichs-Reisebrotmarken. - ° ' Der Mehlbezug außerhalb Sachsen« gegen ReichSreisebrotmarken richtet sich nach den am Orte der Verwendung der Marken geltenden Bestimmungen. 4 Die Reichs-Reisebrotmarken müsse» in Bäckereien und allen anderen Verkaufsstellen, in denen Backwaren abgegeben werden, sowie in Gast- und Echankwirtschasten und den ihnen gleich gestellten Betrieben angenommen werden. 5 Die Reichs-Reisebrotmarken werden von -er Wohnortsbehörde gegen Umtausch oder gegen Verzicht im Voraus auf die entsprechende Anzabl Brotmarken ausgegeben. Sie sind im Unterschied von den bisherigen Reisebrotmarken für die gleiche Menge GebLck ouSzugeben, wie die Brotmarken, die dafür zurückgegeben bez auf die verzichtet wird. Bei Selbstversorgern wird die den entnommenen Reichs-Reisebrotmarken entsprechende Getreidemenge von der den betreffenden Haushalten zur Vermahlung zustehenden Getreidemcnge gekürzt; für die Umrechnung ist die zu kürzende Getreidemenge der Backmenge, für die die Reicks- Reisebrotmarken lauten, gleichzuachten, also 1000 Gramm Getreide ----- 1000 Gramm Gebäck. Die OrtSbehörden haben bei AuSaabe von Reicks-Retsebrotmarken an Selbstversorger die dasür zu kürzende Getreidemenge auf der Kopfseite der Mahlkarte zu vermerken. 6. Verlorene Reichs-Reisebrotmarken werden nicht ersetzt, vom Verbrauch entzogene nicht «mgetauscht. Im übrige» gelten für die Reichs-Reisebrotmarken die gleichen Bestimmungen, wie für die gewöhnlichen Brotmarken. Glauchau, den 29. Oktober 1916. Der BezirkSverband der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau. I. D.: RegierungSamtmann Reusch. Empfangsberechtigten streng einzuhallen. Der Gemeindevorsta»-. Reg.-Nr.: 845. S. Gerste aus der Ernte 1916. Die Unternehmer, die Gerste anqcbaut baben, werden hiermit erneut darauf aufmerksam gemacht, daß sie da« Ergebnis ihrer Gerstenerntc -innen 3 Tagen nach erfolgtem Ausdrusch der OrtSbehörde anzuzeigen haben. Die OrtSbehörden haben hierüber ein Verzeichnis zu führen und die Richtigkeit der gemachten Angaben zu kontrollieren und das Druschergebnis sofort dem unterzeichneten Kommunal verband mitzuteilen. Glauchau, den 24. Oktober 1916 Der Kommunalverband der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau. „ 5—6 „ „ » Die angegebenen Zeiten sind von den Oberlungwitz, am 28. Oktober 1916. DienStag städtische Bntter, Stück 1,28 Mk. Gelb 2106—2450: Schmidt, grün und gelb 3001—3075: Beyer, , 2451-2565: Beyer, „ „ 3076-3220: Lässig, grün und gelb 3221—3280: Hör». Fortsetzung des Bvtterverkanfs Mittwoch abend nnd Donnerstag. Vie EroShrüWfraM o. In eingehenden Beratungen hat sich der .Hauptausschuß des Reichstags mit den Ernäh rungsfragen beschäftigt, die mährend der letz ten drei Tage die er Woche den Gegenstand der Beratungen des Plenums der deutschen Volksvertretung bilden werden. Tas Gebiet die ser Fragen, die an Bedeutung allen anderen voranstehen, da ohne auskömmliche Ernäh rung die ganze Kriegführung unmöglich wäre, ist so verzweigt und woit'chichtig, daß der gewöhnliche Sterbliche sich daraus nicht mehr auskcnnt. Eine unübersehbare Zahl von In stitutionen und Verordnungen dient ausschließ lich dem Zweck der gesicherten Ernährung un seres Volkes. Wichtig ist jede Frage, die hier sandelt wird, ob sie nun die Kartoffel-, die Getreide-, die Fleisch-, Fett , «eisen-, Stoff« oder Lederregelung oder irgend eine andere der Bedarfsgegenstände des täglichen Loens betrifft. Nackdem aber in großzügiger und wirksamer Weise die Gctreideversorgung ein heitlich und inr jede Zeitdauer geregelt ist, kommt an Bedeutung kein anderes Ernäb- rungsproblem dem der Kartoffelversorgung un seres Dostes gleich. Ter Sickerung der erfor derlichen Kartobstlzufuhr an die Konsumenten ist die unablässige Sorge und höchste Auf merksamkeit der zuständigen behördlichen Stel len gewidmet, lind, um es vorwegzuneh men, wir dürfen davon überzeugt sein, da ' bei allseitigem guten Willen und der gebotenen Sparsamkeit dank der getroffenen Maßnahmen auch diese Schwierigkeiten überwunden und daß wir mit unseren Vorräten bis zur Ernte der nächstjährigen Frühkartoffeln ausreichen werden. Tie Lage ist ernst. Das wird in Bezug auf die Kartostelsta n allgemein erklärt, das lat auch die Erfahrung bereits bewiesen. In den Groff« und Industrie städten wurde über Kartoftelmangel zu einer Zeit geklagt, in der sonst Ue'-ersluß an diesem allernotwendigsten Lebensmittel zu ^esteben pflegt. Die akute Not, die sich weit und breit bemerkbar gemacht hatte, inzwischen aber behoben werden konnte, war eine Jolgc des um zwei Wochen verspäteten Anfmas der Kar toffelernte und ums andere des berrsckenden Arbeitermangels. Es wird auch noch immer behauptet, daß vereinzelte Landwirte mit der Kerausaabe i^rer Kartoffeln zurückhalten, da ne auf Preiserhöhungen im Lame des Win ters recknen. Diese Spekulation ist nun frei lich vollkommen irrig, ßerr v. Batocki denkt an keine Preiserhöhung, sondern ist fest ent- ''cklofsen, solern es die Notwendigkeit gemie tet, mr Enteignung zu schreiten. Tas sollen sich die Landwirte, die es angelt, gesagt sein laffen. Ernster als die allste Not es war, könnte ein Gefährdung unserer Volksernährung infolge KartoiffklmanaeP während des Win ters werden. Man lat vor allem daran zu denken, daß die Kartoffeln in diesem bbabrc eine auffallend aerinae Haltbarkeit besitzen, wodurch der Ertrag der ohnehin nur miftel- mäßigen Ernte noch weiter geschmälert wird. Unmengen von Kartoffeln stecken nock in Do sen 2c. auf den Feldern im Erdreich. Die leickten Nackt'röste, die wir hatten, haben ih nen noch nickt aeschadet und sind schnell vor- übergeganaen. Uni die ietziav Jahreszeit kann ! ftdoch täglich eine Frostperiode von solcher I Länae und Körte eintreten, daß die Gefahr de? Erfrierens der Kartoffeln entsteht. Das sind alles Dinge, die den Ernst der Laae beleuch ten, und aufs eindringlichste zur Ernreifting aller nur möglichen Maßnahmen im Interesse einer restlosen Bergung und ungefährdeten Zu- Phr der Kartoffeln an die Verbraucher auf fordern. Gleichwohl liegt kein Grun- zu übertriebener Sorge vor. Es ist zwar statistisch festgestellt, daß die diesjährige Kartoffelernte im Reiche mit nicht ganz 40 Millionen Tonnen um etwa über 15 Millionen Tonnen gegen die vorjähride zu- rückblei t. Tas ist ein hober Prozentsatz, der nm so mehr ins Gewicht fällt, als auch von der vorjährigen Ernte nichts übrig geblieben ist. Wenn man aber die Zivilbevölkerung de« Reiches mit rund 60 Millionen Köpfen an nimmt und für den Kops und Tag zwei Pfund Kartoffeln ansetzt, während gegenwärtig dem einzelnen vielfach nur ein Pfund täg lich zugewiestn wird, so ergibt das einen Be darf von 288 Millionen Zentnern oder rund 15 Millionen Tonnen Kartoffeln, di« auch von der diesjährigen Inappen Ernte zu bestreiten sind. Ta aber auch für die Verfütterung er- h.eblicke Mengen unentbehrlich sind, mid so die Kartoffeln, wie o^en schon bemerkt, in die'em Ja're mehr als sonst zu Krankheiten neigen, so ist gewissenhafteste Sparsamkeit gleichwohl dringendstes Gebot. Unbedingt muß für ausreichende Areftsfrästc zur schleunigen Bergung der Kartoffeln gesorgt werden. Ge nügen die Kräfte auch unter Zuhilfenahme oon Gegangenen nicht, vereinzelt sind auch schon Kriegsgefangene gestellt worden, so müs sen die für den Kriegsdienst nicht verwen- dungsfähigen Mannschaften mitherangszogsn werden, damit die Ernte und der Versand in der uns noch beschiedenen stossfreien Periode durchgeführt wird. Und sollten sich mich dann noch Schwierigkeiten zeigen, dann gffs es noch ein Mittel, das sicher hilft, daß ist di« obli gatorische Einführung der Dolksmassenspeisun- gen, an denen jedermann teilzunehmen hätte. Der Reichstag wird in seinen bevorstehenden Verhandlungen darüber noch das Nähere zu sagen haben. HMPMMN MM gefalle». Berlin, 30. Okt. Hauptmann Boelcke ist im Verbaust eines Luftkampfes am 28. d. M. mit einem anderen Flugzeug zusammenge- stoßen nnd bei der darauf erfolgten Landung hinter un'eren Linien tödlich verunglückt. Am 27. Okto er hatte er sein 40. feindliches Flug- zug abgeschossen. Boelcke tot Die Kunde schmerzt tief. Nach Jmmelmann, Wintgens, Parschau», Mul- zer lat mm auch ihn, den sieghaften upd kühnsten der deuffcken Kampsflieger, die schwarze Sckicksalskugel getroffen. Mitten in der Boll- sta t seiner Jugend und auf der Höhe seiner stoIen Waffenkunst mußte er sein kostbares Leben dem Paterlande, für das er hoch o^en im Aetlec über dem Schlachtfelde zwei Jahre lang gekämpft bar, zum Opfer bringen. Er schüttert stell mit dem deutschen Feldheerei das ganze deutsche Volk an diesem Sarg, der ei nen Liebling! jedes Herzens birgt. Boelcke hatte es in der Anwendung des Kampfflugzeuges zur höchsten Pollendung gebracht. Vierzig Feind« besiegt zu laben, ist ein Ruhm, den kein an derer deutscher, a^er auch kein feindlicher Flie ger für sich in Anspruch neunen kann. Als der Sohu der Provinz Sachsen, dessen Vater beut« als Oberlehrer in Dessau lsbt, kurz nach Kriegsausbruch erkannt hatte, welch hober Wert der Fliegerwaffe beizumessen war, rubte er nicht, bis er sie selbst üben konnte. In Koblenz wurde er ausgebildet, auf, dem west lichen Kriegsschauplatz hat er dann Lorbeer und Ebren sich erstritten. Zuerst war er der deutschen Armee tn den Vogesen zugeteilt, bald darauf aber kam er zur Kronprinzen-Avmee, der