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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.10.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191610225
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19161022
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19161022
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Bemerkung
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- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-10
- Tag 1916-10-22
-
Monat
1916-10
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.10.1916
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die artilleristisch« Vorbereitung. Tie Kamerad- schaUichkeit gewinnt dadurch einen eigenartigen Charotter; Prügeleien sind amtlicher Festste!« lung zufolge an der Tagesordnung. Wir müs. sen uns mit einem Gegner schlagen, so schreibt ein französischer Offizier im Pariser „Teinps", der von den vollkommensten Mitteln einer mo dernen Befestigung geschützt ist, nicht von Betondoppelwerken, die von Geschützen zcrtrüm- mert werden können, sondern von tiefen Schützengräben, die in inehreren Linien auf einandecfolgen und nicht nur wegen ihrer Dichte wenig Ziel bieten, sondern auch wegen ihrer Ausdehnung bei Angriffen den Einsatz unge heurer Mengen Geschoße erfordern. Die Wiederaufnahme der russischen Offen sive ist augenscheinlich mit unzulänglichen Mit teln erfolgt,- Menjchrmnafsen sind a er noch keine kriegstüchvigen Armeen, rind zur Ausfül- lmrg d«r entstandenen Lücken waren sehr vie. frische und nach Lage der Verhältnis'e kaum kalb ausgebildete Truppen erforderlich. Tie Verluste seit dem 4. Jimi waren r. esengroß. Allein die Zahl der gefallenen, verwundeten oder gefangen genommenen Offiziere betrug vis zum Oktoderbeginn 78 800. Da im rus sischen Heere auf einen Offizier Mindestens 30 Mann entfallen, so stellt sich der Mannschafts- Verlust auf weit über zwei Millionen. Der artige Verluste vermag aber auch das russische Roosen Heer nicht ungestraft zu ertragen. Be- de»ckt man noch, daß,, auf den bimgetcänten wolhtMlchen Schlachtfeldern besonders Vie ruüi- schen Gliteregimentek cuftgeOebe» «werden, so versteht man die-' Erfolglosigkeit der erneuten Anstrengungen des Generals Brussilow, le- grefft es, wenn die russische Heeresleitung die Entscheidung auf das nächste Früh aln verle- gew «nächte, und hat Grrrnd, mr der unerschüt terlichen Ueberzeugung sestzu halten, daß d e Kämpfe im neuen Iabre keine anderen Ergeb- nisse zeitigen werden als die in den verflosse nen. Tie strategische Atftzebrgug, deren Kefabr Clausewitz darge'egt hat beginnt bei den Bussen in Erscheinung zu treten und wird sich an ih nen unaufhaltsam vollenden. Der Hilferuf der von ihrer Ver lenduug ent- nüchterten Rumänen an ilne Verbündeten ist noch lauter geworden, aber keine von diesen Kriegsmächten vermag dem Notschrei zu eni- sprechen. Wie die Französin und Briten, km»- nren die Russen und Ftalieuer nick)t vorwärts, ihre Verluste wachsen imaushaltsam, und au- dem Kriegsscbmch'atz in Mazedonien ist die Kriegslage nicht zum Erfolge g.'wendet wor den. Wen» es bieß, König Ferdinand von Rumänien wolle selbst den Ober efehl über seine Arme« übernehmen, so webt diesi Kunde Er nmeruugen an schöne und ruhmreichere Zeiten. 1877 war Fürst Karl von Rumänien, der spä t«r« König und Oheim seines ireulose» Neffen, Oberbefehlshaber der- ruEißb-nmmnisErn Bela- genmgsarmee von Plewna, und ien« Regi menter zeichneten sich durch sr^runübe Tapfer keit aus. Heute, ivo die Rumänen aus Sie benbürgen hinausgeschlagen vwrden, haben sie den Ebrmsihi d der solzarischen Ritterlichkeit befleckt, selbst die Offiziere haben sich am frem den Eigentum bereichert und geduldet, da» von den Mannschaften offen aesto' len wurde. Sie laben es setzt auf ungarischem Boden ebenso getrieben, wie die Rusten zum Kriegssiginn es in Ostpreußen mit deutschem Eigentum taten. Das niedrige Ziel, welches Engländer und Franzosen in Griechenland zur Knechtung des Landes und Demütigung des unerschrockenen K ö nigs Konstantin trieben, verschließt ihnen die Augen für di« militärischen Vorteile. Wenn sie von Saloniki aus i're voll« Kraft ontwik- keln wollten, durften sie sich durch nichts bem. men lasten. In ihren; eigenen Intrigenspiel haben sie sich Fallstricke gelegt, d e dazu sichren werden, daß der Ausgang derselbe i't, wie bei GallipoM, bei dem geplanten Vorgeben aus Konstantinopel. Die enzMche» Bemühungen, die Vereinig t«n Staaten von Nord-Amerika aus Aula der Aktion der neuen deutschen Tauchboote im Ozean doch noch in den Krieg hinein zu zie hen, sind feblgeschlagen, auch bei dem ameri konischen Volke bat die deutsche Schneidigkeir die Teilnahme erweckt, die man keinem tapfe ren Soldaten versagt. Weir» die Amerikaner wiche Fahrzeuge selbst hätten bauen können, sie würden es nicht mebr wie gern getan ha ben. Und auf der Höhe des deutschen Erlin- dergenies steht der Geist d«r Führer unserer Tauchboote. Das hat soeben erst wieder der staunenden Welt der Kommandant von „U 35", Kapitänleutnarrt v. Arnauld de la Periere be wiesen, der in dreiviertel Jahren 126 Schiffe, darunter zwei kleine Kreuzer, versenkte, 17 Gelcchte siegreich bestand, 4 Geschütze ein brachte und dem Feinde einen Schaden von 450 Millionen Mark zufügte. Obwohl Eng land alle seine.Handelsschiffe bewaffnet und da mit die Gefahr für unsere Tauchboote gestei gert hat, die vor dem Angriff jedes feindliche Handelsschiff anrusin, zeigen sich unsere U- Boothelden doch mich der neuen Gefahr ge wachsen und beweisen durch irre Taten, daß wir vor; ihnen noch viele und schöne Erfolg« erwart«» können. Die Kriegslage. Erfolge im Westen und im Osten sind da« Kennzeichen der jüngsten amtlichen Berichte und hocherfreuliche Beweise dafür, daß die Kraft der Gegner unter den erlittenen beispiellosen Verlusten zu erlahmen beginnt. Alle feindlichen Angriffe gerade in dem Gebiet, in dem der Kampf augen blicklich am wütendsten tobt, wurden abgeschlagen und scheiterten vollkommen. Auch die große Hoff nung der verbündeten Feinde, die gerühmten Pan zerkraftwagen, die in die Rethen der Unseren hin- «tnstürmen und Lod und Verderben speien, die An- greifenden aber vor den gefürchteten Verlusten schützen sollten, zerschellte gleich so manchem an- dern Zukunftstraum. Drei solcher Hoffnungsträger liegen zerschossen vor unseren Stellungen. Ihre Panzerwände hielten unseren Geschossen nicht stand, in unsere Reihen vermochten sie nicht ein- zudrinaen. Die Zurückeroberung des größten Teils der in den vorangegangenen Kämpfen ver loren gegangenen Gräben westlich der Straße Eaucourt t'Abbaye—Le Barque ist ein besonderer Triumph unserer Waffen. Er bringt die Eng länder um einen Gewinn, den sie teuer erkauft hatten und von dem sie Großes erwarteten. Eau- court t'Abbaye liegt Halbwegs an der nördlichen Grenzlinie des Kriegsschauplatzes an der Somme, Le Barque liegt 3 Kilometer nordöstlich von Eau- court l'Abboye und 3 Kilometer östlich von War- lancourt. Die russische EntlastungSoffensive zur Unter stützung Rumäniens, die nach kurzer Ruhepause der gescheiterten Sommeroffensioe folgte, beweist täglich aufs neue die völlige Unzulänglichkeit der russischen Kräfte, die als Nachschübe für di? außer Gefecht gesetzten Truppen verwendet werden. Rumänien hat nicht« zu hoffen. Ei« Armeebefehl au Pie Peitsche« Go»»tlä«pftr. Die ganze Schwere und Bedeutung der Kämpfe an der Somme in der vergangenen Woche, besonders am 12. Oktober, die in den Heeresberichten der Entente verschwiegen werden, geht au« dem Wortlaut der Tagesbefehle an die Führer der am Kampfe beteiligten Truppen hervor. So richtete Kronprinz Rupprecht von Bayern am 14 Oktober an den Oberbefehlshaber der nördlich der Somme stehenden Truppen ein Schreiben, worin eS heißt: „Eure Exzellenz haben mit den Ihnen unterstellten Truppen wiederum in glänzender Weise die schwersten Angriffe deS Feindes abgeschlagen. Dank und meine vollste An erkennung !" Der Oberbefehlshaber der nördlich der Somme kämpfenden Truppen sagt in seinem Armeebefehl vom 13 Oktober: „Seit langen Tagen hat der Feind versucht, unS durch gewaltige Arttlleriewirkung mürbe zu machen. Teilangriffe, die in dieser Zeit, vor allem bei Thiepoal, Sailly und am Sl. Pierre-Baast-Walde, mit starken Massen au«- gesührt wurden, sollten den großen, für den 13. Oki ober geplanten Vernichtungsschlag vor- bereiten. Fast auf der ganzen Front zwischen der Arcce und BouchaveSneS stürmte gestern der Feind. Nördlich der Ancre ließ er durch einen Gasangriff und verstärktes Feuer zunächst seine Angttffsabsicht erkennen. Allein zwischen Courcelrtte und LeSboeusS setzten fünf neu ein- gegliederte englische Divisionen zum Durchbruch an. Bet Sailly und Rancourt wurden die srüher dort kämpsenden französischen Divisionen teilweise durch frische Truppen ersetzt An der eisernen Mauer der 10 Armee zerschellte am 12. Okiober von neuem der feindliche Anprall Wir halten unsere Stellungen unverändert fest. Die im Angriff vom Feinde erlittene Niederlage bedeutet für unsere Verteidigung einen vollen Sieg. Jeder Angehörige der 10 Armee wird einst mit Stolz auf den 12. Oktober 1916 zurückblicken können." Ser SstemWsch-llMrischt SeittllWsttW (W.T.«) »te», 20 Oktober. Amtlich wird oerlautbart: Oeftttcher KriegAschauplatz. Front des General» der Kavei leri« Erzherzog Karl. An der ungarisch-rumänischen Grenze wird weiter gekämpft. Südöstlich von Dorna Watra wurde dem Feinde der Mt. Rusului entrißen. Front de» Generalseldmarschall» Prinz Leopold von Bayern: An der Narojowka nahmen deutsche Truppen dem Feinde bei oer Erstürmung einer Höhe über 2050 Gefangene und 11 Maschinengewehre ab. Am obersten Stochod scheiterten mehrere Angriffe. Italienischer Kriegsschauplatz. Im Pasubio-Gebiet dauern die Kämpfe fort. Nach langer heftiger Beschießung griffen gestern 4 Uhr nachmittags die Italiener unsere Stellungen nördlich des Gipfel« an. Wieder kam e« zu er bitterten Nahkämpfen. Unter Führung ihre« Oberstbrigadier« Ellison schlugen die tapferen Tiroler Kaiserjäger deS 1., 3. und 4. Regiments sämtliche Angriffe erneut blutig ab. Alle Stel lungen blieben in unserem Besitz. Ueber hundert Italiener wurden gefangen. Durch starke Artillerie unterstützt, griff an der FleimStal-Front ein Al- pinibatatllon die Forcella di Sadole und d«i Kl. Cauriol an. In unserem Maschinengewehkfeuer brach der Angriff zusammen. Südöstlicher Kriegsschauplatz Nichts Neues. Der Stellvertreter der EhefS de« GeneralstabrS. v Höfer, Feldmarschalleutnanl. Ser dritte Kriegsherbst. Ten angesehene» spanische» Schriftsteller Ricardo Leen, der Deutschland im August be reist hat und im „Iurparcial" seine Schilderun gen ucröfsinttichk, werden Engländer und Fran zosen »voll als eine» unabhängigen Beurteiler anerkenne» müsse». Er beantwortet die Frage, mix Teutlchlands innere Lage sei, mit folgen den Worte». „Während der gewaltige» Krisis der- Krieges verfolgt Teutschlaud mit den na türlichen Einschränkungen sein soziales Le- den, ruhig und zuversichtlich ün Fnnem, flei ßig in Städten, auf den Feldern und Fabri ken, froh und fleißig aus den Rennbahnen, Gärten, Parks und Sommerfrischen. Wer die Berliner Theater, Konzertsäle, Kaffees, Restau rants und die nächtlichen Vergnügungsstätten -esucht, wer di« Ufer des Netars und Mains, der Elbe und des Rheins anssucit und über all die Straßenbahnen, Dampfer, Eisenbahnen voller Reisenden erblickt, wer dieses glanzende Land, das einem ungeheuren, stets bevölkerten Park gsiicht, durcheilt und es in den Sommer monaten in seinem besten Schmuck ohne Trauer gewänder und Tränen sieht, der könnte glau- leu, daß der Krieg nur ein Traum und der Friede wie durch ein Wunder mit seinen al ten Freuden wiedergesihrt sei. TeuEchlandS Fortschritt war so groß und erstaunlich, siine innere Kraft und Ausstrahlung, seine vergitterte Kultur derartig, es gab hier eine solche Fülle von Aktivität, Mut und Energie, daß »an trotz der durch den Krieg verursachten Verluste eute nicht, wie iu Frankreich, iene tiefe Nie dergeschlagenheit, jene stumme Angst bemerkt, die mir auf den Straßen von Paris, a if den verlassenen Feldern der Gascogne, von Or leans und Burarund das Herz zusammeupre'- :en. Zn der Verteidigung -eine Ersitenz scheint Deutschland materiell unbesiegbar, mag noch so viel neuer Haß entste'e», noch neue Deere und neue Drangsale sich erbeben. Es >at Geld, Meuschen, Le eusmiftel, Kriegsmate rial, um es zu jeder Zeit zu verschwenden. Deine mftnftve Kraft wird uns noch ost in Erstaunen setzen, und im ungünstigsten Falle at es genügend .Hilfsmittel, nm un' eschr-änkt u'idernelen zu können." So gebt Deutschland, bemert die „Köln. Ftg.", in den dritten Kriegs! er'st. Nick's, Ivas die Feinde ibm auterleoer können, wird größer sein als seine Fähigkeit, es zu- ertra gen, ohne niederzubrechen. Alles, was sie mi- ücörüch gegen es ausrichteu können, wird un endlich viel geringer in Wirkung sein, als die Schläge, die seine Heere austeilen. Der See-Krieg. «iu vurschla» zur Güte. Wie in parlamentarischen Kreisen verlautet, hat die deutsche Regierung in Madrid den Vor schlag gemacht, die spanischen Fruchtschiffe unan getastet durch unsere Unterseeboote nach England und Frankreich zu lassen unter der Voraussetzung, daß eine gleiche Anzahl von Frachtschiffen auch nach Deutschland durchgelafsen wird. Eine Ant wort Spaniens liegt noch nicht vor. Truppe»1r«uSp»rte nutz U-Vootgefahr. In einem Leitartikel de« »Petit Journal" Uber die am 2 Oktober erfolgte Torpedierung der „Gallier" werden die Anschuldigungen zurück- gewiefen, al« feien auf der „Gallia" nicht gentt- gend Rettungsmahnahmen getroffen worden. Mehrere Beispiele hätten gezeigt, daß die Begl-t- lung von Truppentransporte» durchaus »icht die Sicherheit der Schiffe so vollkommen verbürge, wie man glaube. Erst neulich sei der italienische Hilfskreuzer „Cüta di Messina", der von dem sranzösischen Unterseeboot „Foucault" beglei et war, versenkt worden, eine Stunde später da« Untcrseeboot selbst. Ferner sei der englische Truppentransport aus der „Caledonia" trotz d-S GclcttS versenkt worden, ferner ein weiterer eng lischer Hilfskreuzer, dessen Name nicht genaout werde» dürfe, der von elf Zerstörern beglei'et war. Täglich seien 150 bis 200 Transporte i n Mittelmeer zu schützen. Insgesamt seien biih r über daL Mittelmeer 900 000 Mann tranSpordi, 1 worden, ungerechnet dto Besatzungen der Spitol schiffe. Versenkt wurden hiervon: „Admtrni Hamelin", Verlust 55 Mau», „Patvadva", V>' tust 470 Mann, „La Prove« c ", V-r!i st IOö2 Marin, „Ville de Rouen", D-rlust 3 Mam , „Gallia". Verlust l050 Mau», im ganze» 2907 Mann Verluste. Der Kreuzerkrie» vnscrer Nnterfttd»»te. Die Dampsfischerbooie „Jersey", „Rade", „Nc- ver" und das Molorsifchcrboot „Jenni Bullas" au§ Grimsby, sowie das Dampsfischerboot „Magnus" aus Whisby sind von einem deutsche» Unterseeboot versenkt worden. Ihre Bemannung ist gerettet und i» englische» Häse» a» Land ge setzt worden. Wie der „TcmpS" aus Marsaille meldet, har der Dampfer „Ernest TtmonL" 34 Mann der Besatzungen der drei -m Mittelmeer versenkten Dampfer „Croßhill" (5002 Registertonnen), „Elax' (3980 Registertonnen) und „HeintSfall" gelandet. versenkter n«rwe§ifcher Dampfer. KrePertlShavo, 20. Okt. (Meldung des Ritzauschen BureauS.) Ter dänische Dampser „Eob" hat heute nacht die Besatzung von 18 Mann und 3 Frauen de« Gotenburger Damp- strS „Normandiet" eingebracht. Ein Unterseeboot hatte die „Normandiet", die mit Eisen und Ma schinen von Gotenburg nach Rouen unterwegs war, zwischen Vinaa und SkagenS-Feuerschtff angehalten. Der Mannschaft wurde befohlen von Bord zu gehen, und darauf wurde der Dampfer wahrscheinlich versenkt. Eruä-rvugssragea i« HavptauSfchnh Im Hauptausschuß des Reichstages bean tragte das Zentrum bet der Beratung der Ernährungsfrage,! die Vorlegung einer Statistik über die Zahl der beim Kriegsernährungsamt und den KrtegSgesellschasten beschäftigten Personen, über ihr Gehalt und ihre Konfession. Der Antrag wurde gegen die Stimmen der Fortschrittlichen uud Sozialdemokraten angenommen. Präsident von Batockt erklärte in längerer Rede, bet Fest- fctzung von Höchstpreisen sei Vorsicht am Platze, da unangebrachte Höchstpreise die Waren ver- drängen. Ueber die Art der Bestrafung deS Wucher« schwebten Erwägungen. Die gesamte landwirtschaftliche Erzeugung fei rvmckerharer^ weise sehr hoch geblieben, trotzdem <8 an Arbeit«, kräften, Pferden usw, mangele. Tine Erhöhung der Höchstpreise könne nicht bewilligt werden. Die Getleideversorgung verdiene Ülle« Lob. Die Fleischrationierung sei jetzt durchgeführt. Noch größere Schwierigkeiten ständen der Rationierung von Butter und Milch entgegen. Auf Rückschläge müsse man sich gefaßt machen. Gin alle Nah- rungSmittel umfassender WirtschaftSplan sei bereit« auSgearbettet worden und werde baldigst vorge legt werden. Vor einem zu großen OpttmiSmuS hinsichtlich der Körnerernte müsse gewarnt werden. Die lokalen Schwierigkeiten in der Kartoffeloer. sorguvg seien jetzt im allgemeinen überwunden. Der Kartoffelprei« sei hinsichtlich de« Ernteergeb. nisseL sehr woh! zu verantworten. Etae B»lkSzShln»s ia Dents-laap. Bei der am 1. Dezember staftfiadenden Volks- zähiung soll festgestellc werden, woher e« kommt, daß nach der Zahl der auSgegebcuen Broikarten die Bevötkerungszahl 4 Millionen Menschen mehr betrage, al« für Deutschland nach der Statistik nachgewiesen sind. «t-e Ve»1sche Rtchtiglellaag. Der französische Heeresbericht vom 13. Oktober nachmittag« meldet: Luftkrieg Eine sranzösisch- englishe Gruppe von 40 Flugzeugen beschoß die Mauser-Werkstätten in Oberndorf am Neckar, 4340 Kg. Geschosse wurden abgeworsen und ihr Einschlagen in die Ziele beobachtet. Sechs deutsche Flugzeuge wurden im Laufe der von ihnen zur Verteidigung der Werkstätten einge- leitete» Unternehmungen abgeschossen. Eine amtliche deutsche Feststellung konstatiert dem gegenüber: Bon den 40 englisch-französischen Flugzeugen haben 15 Oberndorf c reicht und etwa 60 Bomben dort abgeworfen. Die übrigen seindl chen Flugzeuge wurden durch d e Angriffe unserer Flieger zerstreut und warfen t re Bom ben wahllos auf Wald, Wiesen uud Zahlreiche kleinere Ortschaften ab. Militärischer Sachschaden ist weder in Oberndorf noch anderswo entstan den, sonstiger Sachschaden war qeri -a Der Betrieb der Fabrik wurde nicht gestört. 3 Per sonen wurdm getötet, 7 verletzt; sie hie: en sich im Freien auf und wurden durch Bomb-msplitter getroffen. Von den 40 Flugzeugen wurden durch unsere Flieger und Erdabwehr 9 abgeschossen. IV, Millionen verwunpete in Gkdfraakreich. Wie dem „Berner Tagblatt" au« Genf ge meldet wird, beträgt nack Schätzung de« Chef ärzte« eines der größten Marseiller Lazarette die Zahl der in Südfrankretch liegenden Verwundeten annähernd 1'/, Millionen. Keine KrietSgesangeneu «ehr in Gtbiriea. Au« Petersburg berichten die „Basler Nachr." : Die letzten Rücktransporte deutscher Kriegsgefan- aenen auö Sibirien sind gegenwärtig im Gange. Im November werden keine deutschen Kriegsge fangene» mehr in Sibirien sein. Der HochverratSprozch ze»eu «heuadtew. D r „Pester Lloyd" berichtet aus Sofia Uber den HochoerratSpcozeß gegen Ghenadiew und Genossen: Die Anklage lautete aus Hochverrat dadurch verübt, daß Gbenad ew durch Vermitte lung D clozftrcS 20 Millionen Franc« erhalten habe, um einen Umsturz zugunsten der Entente herbeizuführen. Die Verhandlung dauerte 6 Wochen. Ghenadiew soll sich überaus geschickt verteidigt haben. Der Staatsanwalt, Oberstleut- ug' t Mmtom, bat dis Anklage dahin abgeändert, doß sie nun a> f Bestechung lautet. DaL Urteil wird sür den heutigen Sonnabend erwartet und uürd, da es sich um ein Militärgericht handelt, 9 fort Pechs tcasl erlangt n. Lothar v. Arnmld de la Periere, der ertolgreiHe Kommanbmu von ,U 35", der vom Kaiser durch die Verleihung des Ordens Pour le Merite ausgezeichnet wurde. OerMches mrd TLchstsches. * — Witt«runs»au»sicht für Sonntag, den 22 Oktober: Zeitweise Trübung, zu kalt, keine wesentlichen Niederschläge. *— Die Verlustli ste Nr. 347 der König!. Sächsischen Armee vom 20. Oktober enthält fol gende Angaben aus unserem Leserkrcise: Wilden hain, Karl, Hohsnstem-Ernstthal, gefallen, Linder, Willy, Hermsdorf, gefallen; Gödickmeier, Rudolf, Gersdorf, bi«h l. v, «st l. v. u. vermißt: Flämig, Albert, Erlbach, biSH. schw. v., ist im Reserve- Lazarett Duisburg gestorben; Pohlers, Max, Hermsdorf, biSH. vermißt, in Gefangenschaft; Krüger, Emil, Hohenstein Ernstthal, bitzh. vermißt, in Gefangenschaft; Vogel, Arthur, Hohenstein- Ernstthal, gefallen; Weise, Georg, Langenchurs dorf, btSh. in GZmlgenschäft gest. gem, ist ver mißt; Nietzold, Ahxaiider, Erlbach, l. v., b. d. Tr.; Müller, Franz, OberhermSdors, fchm. v.; Naumarm, Hugo, Gersdorf, l, v., b. d. Tr.
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