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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 14.10.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-10-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191610142
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19161014
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19161014
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-10
- Tag 1916-10-14
-
Monat
1916-10
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 14.10.1916
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rischen Entscheidung durchgekämpft werden sollte, so müßte er viel länger dauern als drei Ja^re. Aker der Krieg könne nicht noch zwei oder drei Jahre weitergesührt werden we gen der großen Verluste an Menschen. Die lichtscheu Gesanüverluste betrugen seil der F uli-Offensiv« dreihunderttausend Mairn. In seiner Unterredung nnt den amerikanischen Journalisten wich Llod George der Frage aus, was Frankreich über einen Krieg von zwei, drei oder zwanzig Jahren d ichte. Frank- reich würde keine Männer mehr übrig haben, wenn der Krieg noch länger dauerte. Wofür sümpfen wir? fragte Snowden. Jur Anfang glaubte mau für Belgien, aber das glaubt jetzt niemand mehr. Die Regierung hat sich im- mcr geweigert, sich über ihre Verp ichtungen gegenüber Rußland auszulasscn. Aber die Frage würde von neuem im Unterhause ge stellt werden, ob England Tau'ende von Män nern verloren und die Wehrpflicht eingeführt labe, das; Rußland Konstantinopel erhalte. Kein Sonderfriede mit Rußland! Die „Köln. Ztg." meldet aus Berlin: Tie von neutralen Ländern aus verbreiteten Ge rüchte von einem angeblich bevorstehenden Son derfrieden mir Rußland entbehren des tatsäch lichen Hintergrundes. Ser Krieg «it Rumänien. Predenl m»d Siuaja g««,»«e«. In Budapest ist die Meldung eingetroffen, daß die verbündeten Truppen Predeal und St- naja eingenommen haben. Predeal ist der ungarische Grenzort, wo die ersten Feindselig keiten noch vor der offiziellen Kriegserklärung sich abspielten. Sinaja ist die berühmte Billen- stadt und Gommerresidenz de« rumänischen Hofes; sie liegt auf dem Wege nach Bukarest. Der Weg geht von da au« hinab in« Tal und bietet keine Terrainschwierigkeitcn mehr. MtuisterpräftSest Radoflswow über die Fried eusan« fichten Der bulgarische Ministerpräsident Radoslawow äußerte sich dem Berichterstatter des „Az Est* in Sofia gegenüber, Rumänien habe nahezu die gesamte Truppenzahl erhalten, die ihm in dem August-Abkommen zugesagt wurde. Die Heere«- lei ungen Bulgariens und der Verbündeten wissen sehr gut, daß beim Vierverband der Plan aufgetaucht ist, Bulgarien von der Türket abzu- fchnetden, um dadurch rascher das Ende de« Krieges herbeizuführen. Da« ist aber undurch führbar, denn wir und unsere Verbündeten werden immer stark genug sein, um uns allen Anstren- gungen gegenüber zu behaupten. Wenn wir Rumänien erledigt haben, glaube ich, sind wir nm einen großen Schritt dem Frieden näher gc- kommen. Wa« Griechenland tun könnte, das ist in dem unheilbaren Zustand seiner Anarchie belanglos. Wenn wir mit Rumänien fertig sind und der Weg zum Schwarzen Meere für Lie Mittelmächte frei ist. dann eröffnet sich die Mög lichkeit für einen ehrlichen Frieden. Ich will nicht sagen, daß die Besiegung Rumänien« unbedingt entscheidend wäre, doch wenn Südrußland ge fährdet ist, so ist anzunehmen, daß die Peters burger Kreise nachdenklich werden und jene Atmosphäre entsteht, die für gewisse Erwägungen und die Erwägung von Tatsachen besonder« geeignet ist. Ser Ssterretchiflh-nngarischt SenernlstMeri-t (W.T.B.) »In, 12. Oktober. Amtlich wird verlautbart: Oeftltcher Kries*scho«Pl«tz Auf dem Vulkan-Paß scheiterten rumänische Vorstöße. Im Raume von Brasso mußte der Feind gegen die Grenzpäfse zurückweichen. In den letzten zwei Tagen wurden hier 18 Osfiziere, 639 Mann, ein schweres Geschütz, fünf Maschinenge- wehre und viel Kriegsgerät eingebracht. Auch im Görgeny-Gebirge und beiderseits der obersten MaroS ist der rumänische Widerstand gebrochen worden. Unsere Truppen sind in der Verfolgung. Nördlich von Zolottna in Ostgalizien wurde ein russischer Vorstoß abgeschlagen. Italienischer Kriegsschauplatz Auch am gestrigen, dritten Tage der großen Jnfanteriekämpfe am Südflügel derküstenländischen Front haben sich unsere Truppen gegen den An- sturm de« Feindes behauptet. Nördlich der Wip- pach und südlich dieses Flusses bi« in die Gegend von Lokoica wurden alle Angriffe der Italiener abgewiesen. Oestlich und südlich von Oppacchiasella ge wann der Gegner Raum. Nova VaS fiel in seine Hand. Weiter südlich bis zum Meere drang er wiederholt in einige Frontstücke ein, wurde aber immer wieder hinausgeworfen. Alpenlän dische Truppen haben sich im Kampfe neuerdings hervorgetan. Die Zahl der gefangenen Italiener hat sich auf 2700 erhöht. An einzelnen Stellen der Kärntner und Tiroler Front betätigten sich schwache feindliche Abtei lungen in erfolglosen Angriffsversuchen. Am Pasubio, wo unsere Stellung seit vorgestern vom CoSmagon auf den Boite zurückgenommen wurde, verliefen Tag und Nacht ruhiger. Südöstlicher Kriegsschauplatz Bet unseren Streitkräften nichts von Belang. Der Stellvertreter de« EhesS de« Generalstabe«. v Höser, Feldmarschalleutnant. Der See-Krieg «»ertla ««d »sere U-V»«t». Präsident Wilson will in der U-Bootfrage keine Schritte ergreifen, obwohl von den Entente freunden noch immer ein starker Druck aus ihn au«gellbt wird. Den deutschen U-Booten gewährt Amerika das gleiche Gastrecht wie den Kriegs schiffen der Ententemächte nach den bestehenden völkerrechtlichen Gesetzen. Die Zurückziehung der englischen Kriegsschiffe aus dem Gebiet, in dem deutsche U-Boote neuerdings so erfolgreich operierten, kant, auf die amerikanische Regierung keinen Eindruck machen. Gerade die relative Stäbe der Küste erleichtert ja unseren U-Booten die Rettung der Besatzungen von ihnen versenkter seindlicher Handelsschiffe oder solcher, die mit Bannware beladen sind. Kerigesetzte U-veetS-Srsolie i» St«»eer. Die „Neue Zür. Zig." meldet auS CHristianta: In den letzten Tagen hat eine lebhafte Tätigkeit der englischen Flotte eingesetzt. Eine große An zahl Panzerkreuzer ist vor der Murmanküstc etngktroffen. Tin in Bergen cingclauscncr Dampfer berichtete, daß ec zwanzig bi« dreißig Kriegsschiffe habe zählen können. Trotzdem dauert die Torpedierung norwegischer und anderer Handelsschiffe durch deutsche U-Boote an. Ueberall an der nördlichen Küste Norwegens treffen Transporte von Mannschaften vcrscnkterGchiffc rtn. »er »Sai, «ürttemver, im Grohe« Haupt- qaartter. Der König von Württemberg hat sich ins kaiserliche Große Hauptquartier begeben. Die Rückkehr deS Königs wird in einigen Tagen er folgen. Zu« Kolle Vteblxnht. Die Geschäftsordnungskommission des Reichs tag« beschloß, die vom GouoernemcntSgertcht in Thorn nachgesuchte Genehmigung deS Reichstags zur Einleitung eines Strafverfahren« gegcn Dr. Liebknecht wegen Aufforderung zum Landesver rat auf dem Ostern vorigen Jahres in Jena abgehaltenen Sozialdemokratischen Jugendtage zu versagen. Hinsichtlich de« Antrag« der So zialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft auf Unter brechung le« beim Militärgericht gegen Liebknecht anhängigen Strafverfahrens und der Untersu- chungShast aus die Dauer der Session wurde beschlossen, dem Plenum die Emfordlrung der Akten durch Vermittlung deS Stellvertreter« des Reichskanzlers zu empfehlen. Klicgertod eine- frauzöfische» Abßeordeete». Der linksradtkale Abgeordnete Bernard stürzte, wie Lyoner Blätter melden, in Pau bei Flugver suchen aus 500 Meter Höhe ab. Er war sofort tot. Abermals ei» «merit/mischer Flieger i«Nra«l- reich Gesollt«. „Petit Parisien" zusotge wurde der amerika nische Flieger K pfim Rockwell in einem L.isikampf getötet. Asquith über die militärische Lage. Reuter meldet aus London: Jin Unter banse brachte Asquith eine neue Krcditsordc- rung im Be rage von 300 Millionen Pfund Sterling ein. Dabei erklärte er, dieser Kredit erhöbe den Gesamt clrag für das lausende Finanzja r auf IOöO Millionen Pfund Ster ling und den Gesamtbetrag der seil Kriegs- ausbruch bewilligten Kredite auf 3132 Millio nen Pfnnd Sterling <62,6-10 Milliarden Markl . Tie gegenwärtigen Kriegs.uisgabcn beliefen sich auf etwa 5 Millionen Pfund Sterling täglich. Die Ausgaben für das Heer w'escn eine Verminderung auf, aber die Ausga'cn für die Munition seien erlw 3ich gewachsen. Der Voranschlag für den Budgeitücl „An cihe der Verbündeten und der Kolonien" sei über schritten worden, und wenn diese Anleihen un gegenwärtigen Maßstabe zn wachsen sortfchren sollten, würden die im Budget veranschlagten -150 Millionen Pfund Sterling sehr erbeblich überschritten werden. Aber lein Teil der Kriegsausgaben sei wichtiger für die Sache der Alliierten, als dieser. England ba'ee in die ser Beziehung keine selbstsüchtigen Interessen, rind obwohl die Ausgaben über den Voran schlag hinausgegangen seien, handle cs sich bier um Ausgaben, die er nicht bedaure, und d>c das Haus der Regierung nicht verkürzen werde. (Beifall.) Boni 1. April bis zum 2!. Juli hätten die'e Anlei' en der Alliierten und der Kolonien 157 Millionen Pfund Sterling ausgemacht. Seit'er'eien neuerlich 96 Millio neu Pfund Sterling Vorschüsse gegeben worden. Asquith gab' dann einen Ueberblick über die Kämpfe auf den verschiedenen Kriegsschau plätzen. Tie letzten Berichte aus Mesopota mien besagten, daß die Eisenbahn- und die Waüervcrändung wesentlich verbessert . worden .seien. Ein wirklicher Fortschritt sei in der Ueberwindung der Schwierigkeiten gemacht wor den, die bisber die Kämpfe in Aegqpten gc hemmt hätten. Tie Niederlage der Türken bei der Oase Katia am 3. August mit einem Ver lüft von 3166 Gefangenen und vier Geschützen laben den Feind genötigt, sich 20 Meilen weit zurückzuzielen. Sie habe die Gefahr ei nes Angriffes auf den Kanal in die Ferne gerückt und das türkische Ansehen in Serien und Arabien geminsert. An der Westfront in Aegypten seien die Lenussi zur Machtlosigkeit verurteilt. Tie Tatsache hätte im Verein mit den Kämpfen in Tarim den türkisch deutschen Ränken in Aegypten und im Sudan wirksam ein Ende bereitet. Fn Saloniki hätten die alliierten Streitkräfte beträchtliche russische und italienische Verstärkungen erhalten und Anfang September die Offensive ergriffen mit dem Ziele, ihre Tätigkeit mit der der russischen und rumänischen Truppen in Siebenbürgen rind der Dobrudscha zu vereinigen. Diese Offensive labe einen beträchtlichen Erfolg gehabt. Auf dem rechten Flügel hätten sich die Bri en am linken User der Struma festgesetzt, wo sie die bulgarischen Stellungen genommen, wiederhol!« Gegenangriffe abgeschlagen und dem Feinde schwere Verluste zugefügt hätten. Auf dem iüu ken Flügel hätten Russen, Franzosen und -Ler- len die Bulgaren geschlagen, Florida genom men, den Feind von der Grenzhöhe vertrieben und befänden sich nun etwa 8 englische Mei len von der wichtigen Stadt Monastir ent- 'ernt. Tie Operationen der Alliierten in die ser Gegend Hütten nicht nur dem Feinde schwere Verluste beigc wrchl, sondern ihn auch verhindert, Truppen von Mazedonien wach der Dobrud'cha zu schassen, und dad ir.h den rus sischen und rumänischen Alli erten wertvolle Dienste geleistet. — Zum Schluß seines lle er llickcs über die militärische Lage sagte As quith: Es darf nicht sein, daß dieser Krieg mit einem nicht von unserem Willen a h u gigen cnte reuden Kompromiß, mit einem ? lick werk endigt, das sitz hinter der Mise eines sogenannten Friedens verbirg, (Laute Bei chllsruse.) Wir sind es denen., .die ihr Leben dahingegeben hrben, schuldig, daß das Op'er ihres Lebens nicht vergeblich g« rackst worden icin darf. Tie Ziele der Alliierten sind woll te cmm. Es sind keine selffl'üchtigeu oder rachsüchtigen Ziele (!) Aber - sie fordern eine angemessene Genugtuung für die Vergangenheit und Sicherheit für die Zustnift. (Erneuter B-eifall.) L > oud George führte in Beuntwor-- luug einer von Holt (li eral) an seiner be- chunlen Unlerredung mit einem amerranischen Pressevertreter geübten Kritik ans,. er habe nur wieder olt, was bereits h ufig von Asquith erklärt worden set. Eine In crocntiou im etzige» Augenblicke w rdc der Tr'mmp' Deutsch lands und das Verder en f ir England sein. Er nebme fetzt nickt eine einzige S^lbe mrü k. (Beifall.) Es sei nickt nur der Ausdruck seiner ei tcnen Meinung gewesen, sondern der Meinung des Kabinetts, des KriegsauSschu ses, der mi tiimi'eben Berater und sämtlicher Alliieren (Beifall.) Es sei von wesentlicher Bedeutung gewesene die Ertl rung a zügel en, die er gc macht labe. Nach kurzer Aussprache, in der le hafte Zu- nimmung zu Asquiths Rede und Llop) Georges Interview zum Ausdruck kam, nahm das 'Haus einstimmig die Kreditvorlagen an. Deutscher Reichstag Sitzung am 12. Oktober. Die Kartoffelver^orgnug. Auf der Tagesordnung stehen die Fntcr pellationcn der Konservativen, betreffend Ar- ! citcrmangel bei d-r Hackfrnchtemte, der Lv zialdemolraten, betreffend schl.-un gc Ein u r von Kartoffeln in die Bedar sbczirie, der Fort ichrickler, betreffend Verkorgung der Beoöl e rung mit Speisekartoffeln, und veS Zentrums zum gleichen Thema. ' ß' Abg Schiele ffousst führt iu Begr ii Dung der konfervativen Interpellation aiS: Tie Hak'stuchtcrnte verspricht ein lerledigen des Ergebnis, 1>e ist aber noch nickt beendet. Ein großer Teil der Kriegsgefangenen wurde den Landwirten genommen, als die Kareoffel ernte ein>ecktc. Tie P'erdcmuslcrungen tollten erst vorgcnommcn werden, wenn K irio'fel-nnd Rübenernte beendet sind. Tcr Konlack nm scheu -Leeres- und Vollse'mährung scheint zi le'len. Tie Landwirte lallen die Kar toffeln nickt zurück. Abg. Sachfe (Soz. begründet die iozi aldemolratisch« Jnterpcllatum. Tie Karbossel lnappbeit liege teilweise in der Lcntenot, zum anderen Teil aber daran, daß die grüßen Städte zur Zeit der holen Preise, als dic Gctreideermc im Gange war, mit Kar'osteln überschwemmt wurden. Tie Einkellerung müstc sta tfindcn, ehe Frost eintrete. Tcr Pr f dent des Kriegsernährungsamtes hu entweder nullt die Krack oder nicht den Willen, einzugreifen. Warum wird nicht mit Strackn vorgegangen, wenn die Landräte versagen. Die Ern hruug der Industrie-, Berg- und Muni ionsar eiter schäft ist gefährdet. Tie Folgen können nn- 'rilvolt werden. Vielleicht werden die Kartoff eln eingemietet, um höhere Preise im Früh ja'r a' zmvarten. Greffen Sie hinein m dis Wespennest, aber fest! Abg. H o ' f (sortschr. VoEsp.) erklärt in Begründung der Futerpellation seiner Partei Die Kartoffestrzeugung ist jetzt wegen des gro ßen Bedarfes anders als in Friedenszeilrn Beim Einsehen der neuen EriNc war LeaNch- land leer von alten Kartoffeln. Tas Kriegs - ein hrungsamt und die Reichskmtoffclslclle ha ben nicht die mibcdingb erforderliche Energ e bewiesen. Brot und Kartoffeln sind die Grund lagen der ganzen Volksncrjorgnng. Tie Ge ticideverlorgung funktioniert. Auch die Schwie rigkeiten mit den Kartoffeln müssen überwun den werden, wenn nötig, mit rücksichtsloser Brutalität. Herr von Batocki muß. beweisen, daß er seine Ausgaben erfüllen kann Es sind oenügeud Kartoffeln zur Deckung des mensch lichen Bedar es vorhanden. Ter Handel mit Saatkartoffeln und das Spirstusbreunen müssen zurückgestcllt werden. Die schlechten Kartoffeln müssen an Ort und stelle ausgesondert und als Viehfutter verwendet werden. Der Bauer sieht den Ernst der Lage vollkommen. Man suggeriere ihn, aber nicht Bestimmungen, die oar nickst da find. Herrn von Batocki rufe ist zu: Geben Sie Kartoffeln, EKütze nnd Graupen! Abg,. Schiffer- Borken (Zentr.): Wir erkennen alle Schwierigkeiten an. In Süddeutsch - land, namentlich Bayern, klappt die Kar- toffel Versorgung besser als bei uns. Wenn dem Kriegsernährmigsamt die Mai tmittel zum ener gische» Eingreifen fehlen, müssen sie im ge geben werden. Der Reichstag iit dazu bereit. Die Regienmg muß unbedingt Abhilfe schaffen. Präsident des KrlegSeruährungSamteS v. Batocki: Die Beunruhigung über die Kartosselversor- gung ist begrMich. Wir waren darauf gefasst, ?aß vielleicht im September eine Stockung ein- treten könnte, sie ist aber erst im Okto «r ge kommen. Durch dir Ungunst des Wetters l at sich d e Ernte um 11 Tage verzögert. Dazu kam der Mangel an Leuten und Pferden. Wir müssen alles daran setzen, um nicht nur den Tages edars zu decken. Gestern hat eine Be ratung mit den RezierungSpr sidenteu staltge imden zur Festsetzung der nötigen Maßregeln zur sviortigen Durchführung Mit den übri gen 'Bundesstaaten wird ebenso verhandelt wer den 1'U 1 war die Kartoffelernte nicht nor mal, die Ne erschüsse waren daher ba'd erledig'. Tic Kartoffel ist außerdem die launenhafteste !aud virtsä-afflicke Frucht, kie lässt sich am Bcke htesten auf ewahrm und am schlechtesten ßllähen. Wie groß die Ernte wird, kann ich nicht sagen, jedenfalls wird sie gufgewogen durch tzic weit bessere Körner- und Rauhfu-tcr- ernte. Tie Schätzung jeder Ernte ist das chwievigste, Ivas es güt. Im Kriege, wo di? Frauen vielfach die ganze Wirtschaft füh ren, kann von Buchführung und genauer Sta tistik keine Rede sein, ohne daß irgmd welche Böswilligkeit vorliegt. Von einer -10-Millionem Tonnen-Ernte ist leider leine Rede. Das füG P ipierkavto'ßeln, zur menschlichen Ernährung Gtal mi'rauchbar. Treten Sie überhaupt der Austastung entgegen, als ob wir in Kartoffeln sllwimmen. Den Handel mit ^aaffartostcln wollte ich bis Februar verbieten, leider brau- ch?n fi? aber Süddeutfchland und Wcftdeu Hü lm d. Der Mangel an Saatkartoffeln im vo rigen Fabre verschuldete teilweise den Mangel ^er dies ährigen Ernte. Bis auf weiteres vcr- ie e ich den Handel mit Sagtkartoffcln, nur in dri igeiideu Fällen wird er bei der nötigen Kontrolle zugelassen werden. Mit der Militär verwaltung wird Hand in Hand gegangen. Ter Bedarf der Heeresverwaltung wird est- aesetzt werden, und dann erst können die nö ligen Maßnahmen zur Streckung des Motgc 'reides mit anderen Getreidesortcn oder nist Kcutoü'e'n gBrof'en werden. Bei den Kartof- scllrockeu'abrsten soll die Ansammlung von Vorr tcn vermieden werden und nur die Fa brikation f r die menschliche Ernährung er- olgrn In den Brennereien wird Schna-'s über anpt nicht mehr gemacht. Ter Spiritus- cdarf des Heeres muß gedeckt werden. Rück sichten ans die Brauinduüric sindm unter kei- :en Umständen statt. Kartoffeln, die zur mens t lick en Ernährung brauchbar sind, wer den nickt wieder an Schweine verfüttert wer den d iffcn. Tie augenblickliche Stockung ßal mit der günstigen Ernte nichts zu tun Tie Ans'aat lckt sich verzögert. Feck schien die Pürdc züm Abtransport. Tie Kriegsgefange nen ßnd tatsächlich weggenommen worden, weil üc anßeißalb der Landwirt'cha't ge- 'ran-lt wurden. Jetzt werden sie wieder ihre Ar'uit dort anlrelen. Tic Enteignung ist eine mißlicke Maßnahme. Man lat dann „och mit die Kartoffeln in der Erde zur Vers gung. Trotzdem wird, wo böser Wille vorliegt, rück- i l tslos enteignet. Man darf nicht das übe» - 'e en, was Gutes geschaffen ist. Von den Leistungen der Frauen la cn wir die aller grösste Hochachtung, über die PGche der Frau ist anders geartet wie diejenige des Mannes, j-e 'ieht mehr auf den Groschen nnd b It da er in der Hoffnung auf höheren Gewinn die Ware zurück. Eine Erhöhung der Höchst- preist- wird von mir niit eintrcten, hofsenllich auch nicht von meinem Nachfolger. Es gibt fa vie'e Anwärter. Ich hoffe, baß Durch die Lerea e von Gcßmgenen und Verwendung von Schul indern zur Eru.e die aknte Not be- elti t 'ein wird. Ernfle Besoroniffe si:d n chi k el el li l. (Beifall.) Auf Antrag Eberl (Soz.) findet Be sprechung sla t. Tiefe wird a»f morgen 12 Uhr r erlagt, außerdem Anfragen und Bericht des .Lauptansschusses. O«rtlichrS «ud Gächstschr«. Witter unztaurficht für Sounabend, den 14. Oktober: Meist trübe, keine wesentliche Temperatnründerung. keine erheblichen Niederschläge. * — B ezirks a u s s ch r> f: i tz u n g. Tienstao, den 17. d. Mls, vormit.ags f^1I Ubr ffiidet im Sitzungs'aale der ^gl. Amts- raupt nannschast zu Glmickiau Bezirksausschuß- Sitzung slatl. ' Hohenstein-Ernstthal, 13 Olt Tie iesj en iiwd Nachb.irvcreine christlicher Lie.es- iver e leiern diesen Sonntag, wie berei s be rittet ein Missionssest, bestehend in ßeft- grttesdi?ust in der St. Ehrißophovi irche und Nachversammlung im Saale des Gasthofs „Drei Schwanen". Jedermann, insbesondere auch die Mitglieder des Zweigvereins des Evangelffchcu Bundes sind zur Teilnahme an den Vcran- ßal ungen eingeladen. "-Eine B rv t z u l,a g e von einem Pfund erhalten bei der morgen stattliudenden Brotmairlenansgabe die Fnlaber der roten Schiverar'eiterkarten. Vorzuzeigea sind sowohl die rote Sckwerar eiter- als auch Die Brot- tnrte. * Kliegsaus z c i ch » u n g. Die Friedrich-AugusllMedastle in Silvet iviirde dem
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