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ZWein- Ernstthaler Anzeiger Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage für den nächstfolgenden Tag. — Bezugspreis: Bel Ai hiliüig in den Ausgabestellen vierteljährlich Mark 1.50, monatlich 50 Pfennig. Durch Boten frei ins Haus geliefert uiertclj lhrlich Mnrk l.M, mountlich >>0 Pfennig. Durch die Post b ".v.n'u vierieij ihrliä, Mark 1.80 ausschließlich Bestellgeld. Hinzclne Nummern 10 Pfennig. zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und Gersdorser Tageblatt. Anzeigenpreis: Orts-Anzeigen die ggespaltene Korpuszeile 15 Pfennig, auswärtig« 20 Pfennig, die Reklamezeile M Pfennig, die -! gespaltene Zeile im amtlichen Teil 45 Pfennig. Außergewöhnlicher Sag nach vorheriger Uebereinkunst. — Bei Wiederholungen Preisermäßigung nach sestflehendem Tarif. SämtlicheAnzeigen erscheinen ohneAusschlag im Oberlungwitzer Tageblatt und im Versdorfcr Tageblatt. Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Rüsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Griina, Ursprung,Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf usw. M. 24», s n^-ch.- M 15- Simtntz, dt« 14. Moder 1M. B-hnstr-b- - 4Z. Za-W-g Reg.-Nr. 704 Gelr. Ne. 172. Getreldeahliesermg md DruWMie. I Der Bezirksverband verfehlt nicht, nochmals darauf hinzuweiscn, daß nach seiner Bekannt- machung vom 9. September 1916 die Landwirte je V. ihrer gesamten Roggen- und Weizenernte an die Mühlen und Händler des Bezirks abgeliefert haben müssen. Der Bezirksverband wird sich durch Revision überzeugen, ob dieser Anforderung, die zur Sicherstellung der Ernährung der Bevölkerung unbedingt nötig ist, auch nachgekommen worden ist. Bom 16. Oktober 1916 an gewährt der Bezirksverband eine Drnschprämie in Höhe von 12 Mark für die Tonne für dasjenige Getreide, das die Landwirte je über den vierten Teil ihrer gesamten Roggen- und Wetzenernte Hinans an den Bezirksverband abliefern. Die Druschprämie wird bis zum 1S. November 1916 gezahlt werden. III. Die Mühlen und Händler des Bezirks wollen die Druschprämie nur dann an die Land wirte zahlen, wenn sie eine Bescheinigung eines landwirtschaftlichen Vertrauensmannes vorlcgen, wonach der betreffende Landwirt den vierten Teil seiner Roggenernte bez. den vierten Teil seiner WUzencrnte bereits abgeliefert hat. IV. Die landwirtschaftlichen Vertrauensmänner des Bezirks werden ersucht, die vorstehend genannten Bescheinigungen nach genauer Prüfung auszustellen. Sie wollen sich von den Land- wirten die sür die neue Ernte geltenden Gctretdemarken über die vom Landwirt abgelkeferten Getrcidemengen Vorlagen lasten. Aus der Menge dieser Marken und dem noch in den Händen der Vertrauensmänner befindlichen Ernteschätzungsergebnts wird sich leicht feststellen lasten, öS der betreffende Landwirt '/< seiner Ernte abgeliefert bat. V. Die Quittungen über das bis mit 15. November abgelieferte, also mit Drnschprämie bezahlte Getreide haben die Mühlen und Händler spätestens am 16. November an die AmtS- bauptmannschasr — Getreideabtetlung — einMenden. Die Drnschprämie von den nach dieser Zeit eingereichten Quittungen fallen den Aufkäufern zur Last. Der Bezirksverband der Königlichen AmtShauptmannfchaft Glauchau. I. V.: Regierung?arntmcmn Rensch. ——————— Nachdem die Musterung der Wchrpflichtigcn des Geburtsjahrganges 1898 sowie der am 8. September 1870 und später bis einschl. 31. Dezember 1875 geborenen UßUstekttkI (d. s. solche, die den gelben Schein besitzen und überhaupt noch an keiner Kriegsmusterung teilgenvmmen baben) und aller bisher noch nicht gemusterten Beamten (einschl. der Beamten und Arbeiter der Eisenbahn und Post) angeordnet ist, haben sich die Wehrpflichtigen des Jahrganges 1898 Buchstabe bis l» Dienstag, den 17, Oktober, vormittags '/,9 Uhr und die Wehrpflichtige» des Jahrganges 1898, Buchstabe ki bis iü, sowie die Ausgemusterten und etwaige Beamte Mittwoch, den 18. Oktober 1916, vormittags '/z9 Uhr im Gasthof „Drei Schwanen" in völlig nüchternem Zustande und rein gewaschen einzufinden. Stadtrat Hohenstein-Ernstthal, am 11. Oktober 1916. Die Inhaber der roten Schwerarbeiterkarten erhalten bei der heutigen Brotmackenausgabc gegen Vorzeigung der roten Karte und der Brotkarte 1 Pfund Brotzulage. Hohenstein-Ernstthal, am 13. Oktober 1916. Der Stadtrat. Mit dem 2. Termin StaatSeinkommensteuer sind die Beiträge zur Handels- nud Gewerbekammer zu entrichten Hohenstein-Ernstthal, den 12 Oktober 1916 Der Stadtrat. Zur Kartoffelernte nach Posen wird vom Glauchauer Bezi-k ein Arbcitskommando znsammengestcllt. Arbeitslose wollen sich umgehend melden im Städtischen Arbeitsnachweis. 17 SSsU^erNMelle, Altmarkt A. Sonnabend 8 —12: Zwiebeln, 3 Pfund 50 Pfg; es werden auch größere Posten abgegeben Fleischverkauf am 14. Oktober 1916. Gelbe und grüne Karten: Nr. 4I23—4207 bei K. Störr, Nr. 4208—4295 bei B.Müller, Nr. 4296-4395 bei R. Wolf, Nr. 300l—3226 bn Ed. Lässig, Nr. 3227—3335 bei E. Bauer Nr. 3336—3415 bei O. Pausch, Nr. 3416—3624 bei E. Bretschneider, Nr. 3625—3927 bei R Schönland, Nr. 3928—4!06 bei Ew. Grabner, Nr. 4107—4122 bei E. Kreißig. Gelbe Karten: Nr. 1—271 bri E. Bauer, Nr. 272—470 bet R. Eidam. Nr. 471—669 bei F. Schmidt, Nr. 670—1087 bei B Welker, Nr. 1088—1242 bei L. Richter, Nr. 1243—1416 bei verw. Ebersbach, Nr. 1417—1551 bei G. Eidam, Nr. 1552—1760 bei F. Wolf, Nr. 1761— 2011 bei O. Grabn-.r, Nr. 2012—2200 bei K. Ritter, Nr. 2201—2565 bei K. Schönland. Grüne Karten: Nr. 1—35 bei K Schönland, Nr. 36—344 bei E. Bachmann, Nr. 345— 399 bei R. Wolf, Nr. 400—485 bei E. Kreißig. Die Inhaber von Fleischbezugsscheinen haben bei O. Pausch gegen Vorlegung des Be zugsscheines die sür sie bestimmte Menge in Empfang zu nehmen. Diejenigen Gastwirte, welche die Fleischmarken nicht Montags vorm. in Zimmer 21 des Rathauses abliefern, erhalten die nächstfolgende Woche kein Fleisch MWnMAMMWM MrlUlWT Diejenigen gegenwärtig in Oberlungwitz wohnenden Mädchen, welche Ostern 19t6 hier oder auswärts aus der Volksschule entlassen wurden und ihrer Fortbildungsschulpflicht im Sommer- Halbjahr nicht genügten, haben sich Montag, den 16. Oktober, 4 Uhr nachmittag- in Nr. 1 der unteren Schule mit dem SchnlentlaffungSzeugniS zu melden. j Oberlungwitz, den 11. Oktober 1916. Der Schuldirektor. Kriegsmusterung. Die Wehrpflichtigen des Gebintejahcganges 1898, sowie alle am 8. September 1870 bi- eil schl. 31. Dezember 1875 geborenen Ausgemusterten (das sind, d'e den gelben Schein besitzen und überhaupt noch an keiner Kriegsmusterung teilgenommen haben) und sämtliche bisher noch nicht gemusterte Beamte (einschl. Beamte und Arbeiter der Eisenbahn und Post) haben sich zur Musterung Montag, den II». Oktober, vormittags '/,» Uhr im Hotel „Drei Schwanen" in Hohenstein-Ecnstthal pünktlich, in völlig nüchternem Zustande und rein gewaschen einzufindeu. Eine besondere Vorladung der Gestellungspflichtigen durch da- Königliche Bezirkskommando erfolgt nicht. Oberlungwitz, am 6. Oktober 1916. Der Gemeindevorstand. Auslieferung -er grieMen Flotte. Reuter meldet aus Athen: Der französische Flottenchef hat der griechischen Regierung ein Ultimatum überreiht, in dem er wegen der Sicherung der Flotte der Verbündeten die Ueter- gabe der ganzen griechischen Flotte mit Aus nahme von ..Averoff", „Lemnos" und .Kilkis" bis Mittwoch nachmittags 1 Uhr verlangte. Gleichzeitig wird die Abtretung der Eisenbahn vom PiräuL nach Larissa gefordert. Reuter meldet in einer späteren Depesche aus Achen, der griechische Martneminister erklärte, daß die Forderungen der Verbündeten von der griechi schen Negierung angenommen werden. Die griechische Flotte solle noch vor dem gestellten Termin ausgelicfert werden. Ferner wird aus Bern berichtet: Uebcrein- stimmende Meldungen der „Tribuna" und des .Secolo" wollen wissen, daß die gricch sche Re gierung in die Ausiieserung der griechischen Flotte an die Alliierten gewilligt habe. Laut „Giornale d'Jtalia' sollen auch dte grie chischen Eisenbahnen übergeben worden sein. „Daily Chronicle" meldet aus Athen vom 11. Oktober, daß mit der Entwaffnung der griechischen Flotte bereits begonnen würde. Ls vkrlautet, daß die kletncrcn Schiffe a» die pro visorische Regierung in Saloniki geschickt werden sollen. Die größlen Einheilcn werden abgelüstet und im Golf von Keralsini belassen werden. Die französische Marine hat heute nachmittag ohne Störung alle Kriegsschiffe übernommen. Von einigen sind die Besatzungen bereits ent fernt worden. Auf die kleineren Kriegsschiffe kamen französische Besatzungen. In Athen und im PiräuS herrscht Ruhe. Wie -ie Eotcbte ihre FordernsKeu begrüntet. Aus Athen wird berichtet: In seinem Ulti- maium setzte der französische Admiral aus einander, daß die Entsendung von Artillerie und Munition nach dem Innern, die Bewegung der griechischen Schiffe und die fort , ährenden Um- iciebe d.r RFeroistenbüudc Vesücchten ließen, daß die Ordnung an Punkt n gestört werden würde, wo die Flotte der Alliierten vor Anker l egt. Außerdem werde dadurch die Sicherheit der alliierten Truppen am Balkan gefährdet. Das Ultimatum fordert auch die Entwaffnung der Kriegssch ffe „Ktttis', „Averoff" und „Lemnos", die Abrüstung der Küsten und die Ucbeegabe von zwei Forts, welche die Ankcip'ätze der Fwtte beherrschen, ferner die Kontrolle über ge wisse Häfen. Zusammentiitt de- zricchischeu MiaisterlatS. Nach einer Meldung der „Daily Mail" auS Athen vom 11. d. M wurde nach Empfang der Note der Alliierten ein Ministerrat abgehalten, der von 6'/r bis 8'/« Uyr dauerte. Unmittelbar darauf benachrichtig'.c der Generalstabschef die Minister, daß sie vom König im Schlosse er wartet würden. Der König war in rasendcr Fihrt von Tatol mit dem Automobil in Athen angekommcn Die Besprechung zwischen ihm und den Ministern dauerte Siunde. Um 9 Uhr abends fuhr dec König nach dem Schloß des Königs Nikolaus, wo er vom Prinzen Alexander erwartet wurde. Hier besprach sich der König mit dem Admiral Palmer und dem Marineminister. Um 10 Uhr kehrte er in sein Schloß zurück und beriet abermals mit dem Kabinett. Um 12 Uhr begab er sich wieder nach Tatoi. Inzwischen war der Admiralstab zu einer Sitzung zusammengetreten, der auch der Admiral Palm<r beiwohnte. Um 1 Uhr früh wurde eine dritte Sitzung des Ministerium- ab- gehalten, die zwei Stunden dauerte. O Die Forderung der Auslieferung der griechischen Flotte ist, vom Rechtsstandpunkt aus betrachtet, freilich eine Ungeheuerlichkeit, als Machtfaktor kam diese Flotte jedoch längst nicht mehr in Frage, da sie infolge ihrer Erziehung durch englische Admirale ständig dem Dierverband zuneigte und teilweise bereits zu ihm übergegangen ist. Weit wichtiger ist die zweite Forderung an Griechen land, wonach die Bahnlinie PiräuS—Larissa dem i Verbände ausgeliefert werden soll. Dieses Ver langen kann keine Begründung mit der Notwen- I digkeit des Transportes serbischer Truppen au- Kvlfu finden, wie das einst vor Monaten der Fall war, als man die von Westen nach Osten führenden Bahnlinien Griechenlands mit Beschlag belegen wollte. Mit der Uebergabe der von Süden nach Norden sührenden Bahnlinie Athen- Larissa handelt es sich um daS Abschneiden der im alten Griechenland stehenden königstreuen Teile der griechischen Armee vom Kriegsschauplatz in Mazedonien, so daß diesem Bestandteil des griechischen Heeres jede Möglichkeit genommen wäre, etwa nach Norden auszuweichen, den von V.ilona nach Janina vorrllckenden Italienern hinderlich zu werden oder gar sich der deutsch- bulgarischen Armee bei Monastir anzuschließen. Mit der Annahme dieses Ultimatums ist die letzte Möglichkeit für eine freie politische Entschließung des griechischen König« und seiner Freunde end gültig anS-eschdi t. Die Kriegslage. Volle Er'olglosig eit der Engländer und Franzosen, das ist das .geunzeiben der jung sien feindlichen Anstrengungen nn der Somme. Da ei wurden d e Angriffe mit echter Zä big cir nusgett ßrt, wie aus der Ta fache her- vorgeh", das; der oeiud nicht wen'ger als sechsmal gegen unsere Stellungen 'er Sailla Porst rn te. Derartige Har n ickig'eit hat Mali wiVl im Osten wieder' o't beo achtet, wo die Russen mit Peit'chcn und Ariiller eseuer au? Oren Gräben gegen die Verbündeten vorgetrie- ben werden; im Wesieu ist diew Methode um gewöhnlich. Gefruchtet hat sie, wie gesagt, nichts. Die GrlchöP > ng der Russen h lt noch an, größere Operationell lat der Feind im Osten noch nicht wieder zu unternehmen pcrmoät. Wie weit er noch vor dem Beginn des Win'ers die eutüaudenen Mannschasislücken und namentlich die in den Waffen- und Adu- nitioiis'egänden eingerissmen Lücken wirb aus- füllcn tonnen, bleibt abzuwarten. Unsere und unserer Per'wnde'en Linien sieben fest und uw-rschütterlich. Das; es den Russen nicht zum Vesten gVt, erhellt auch daraus, dab sie den Rumänen die zuge'agte Hilfe rwreutbaltcn. Die jüngsten Bündesbrüder sind inwlg'dessen in die den'bar härteste Bedrängnis geraten rind wersen aus Siebenbürgen erbarmungslos biu- mGgchegt In Mazedonien hatten die bunten Truppen des General? Sarrail bemerkenswerte Miß erdige. Ein hoffnungsloser Krieg für den Vierverband In Manche'ter hielt der engluche sozial sti- sche Abgeordnete Snowden bei einer Veranstal tung der Arbeiterpartei eine Ansprache, in der er sagte, die militärischen ErcignGe seit Juli 'ewiesen klar, das-, jede Hoffnung ans militä rische Besiegung der Zentralmächte verschwun den sei. Wenn der Krieg bis zu einer militä-