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Reg.-Nr.: 321. L Kartoffelhöchstpreise. 1. Der Höchstpreis für den Kartoffelverkauf durch den Erzeuger (Landwirt) beträgt gemäß Bekanntmachung des KriegsernährungSamteS über Höchstpreise von Kartoffeln vom 13. Jult 1916 4 M. für den Zentner ab 1. Oktober 1916, einschließlich Anfuhr zur nächsten Bahnstation. 2. Der Höchstpreis für den zentnerwetsen Verkauf ab Bahnstation wirb auf 4 V). ^5 Ps. für den Zentner festgesetzt. 3. Der Höchstpreis sür den Kleinverkauf durch den Händler beträgt für 1» Pfund 53 Pfg. Bei zentnerweiser Abgabe 5 Mk. 50 Pfg. für den Zentner. 4. In besonders gearteten Fällen kann dir Gemeinde Ausnahmen von den vorstehenden Bestimmungen bewilligen. 5. Wer den Bestimmungen vorstehender Bekanntmachung zuwiderhandelt, wird mit Geldstrafe bis zu 1500 Mark oder mit Gefängnis bis zu 3 Monaten bestraft. Glauchau, den 30. September 1916. Der Bezirk-verband der -königlichen AmtShauptmannfchaft Glauchau. Die Stadtrate in Glaucha«, Meerane, Hohenstein-Ernstthal, Lichtenstein und Waldenburg. Der Bürgermeister zu Callnberg. Die Gemeindeoorstande zu Gersdorf, Hohndorf, Oberlungwitz. Dienstag städtische Butter, Stück 1,28 Mk. Grün und gelb 4201—4395: Schmidt, gelb 351—735 : Beyer, , gelb 1.^-350 : „ , ', 736-1000: Lässig, - - - 4 gelb 1081—1115: Horu.^-- - Der 2. Termin Brandkaffe 1916, nach 1 Pfennig pro Einheit nebst Reichsstempelabgabe, ist bi« spätesten- DienStag, de» 10. d. M., anher zu bezahlen. Oberlungwitz, am 1. Oktober 1916. Der Gemeiudevorstand. Brennfpirttus-Marken erhallen DienStag, den 3. Oktober d. I, vormittag« von 8 bis 12 Uhr die Haushaltungen in den OrtSl. Nr. 201 bi« 400. Je 2 Haushaltungen bekommen eine Marke. HauShaltnugen mit über lSSO MI. Ein- kommen erhalte» keine SpirituSmarke«. Die Warenbezugskarten sind mitzubringen. Oberlungwitz, am 2. Oktober 1916. Der Gemeivdevorstand. Butterverkauf. ^Dienstag, den ». Oktober d. I., erfolgt im Rathaus der Verkauf von AuLlandLbutter an alle Inhaber der grünen und auch gelben Karten Nr. 1 bis 1010. Die Abholung der Pütter durch die Inhaber hat in nachstehender Weise zu erfolgen: Vorm, von 8 bis 9 Uhr Nr. 1 bis 125, „ „ 9 „ 10 „ „ 126 ,, 250, „ „ 10 „ 11 „ „ 251 „ 375, „ „ 11 „ 12 „ „ 376 „ 500, Die Zette« müssen von den Karteni kein Andrang entsteht. nachm. von 2 bis 3 Uhr Nr. 501 bis 625, „ „ 3 „ 4 „ „ 626 „ 750, „ „ 4 „ 5 „ „ 751 „ 875, „ „ 5 „ 6 „ „ 876 „ 1010. bern unbedingt eingehalten werden, damit Oberlungwitz, am 2 Oktober 1916 Der Gemeindevorstand. An sämtliche Schwerarbeitende werden Montag, den 2. Oktober von nachmittags 6 Uhr an bet dem auf der Vorzugskarte für Schwerarbeiter genannten Fleischer 250 Gramm frisches Rindfleisch und 75 Gramm Margarine abgegeben. Die VorzugSkartr ist vorzulegen. Oberlungwitz, am S. Oktober 1916 , ! Der Gemeindevorstand. Ser Ssterrelchlsch-nnsnW Seneralstadsdericht vom Sonnabend. (W.T.B.) Wie«, 30. September. Amtlich wird verlautbart: Oeftlicher Kriegsschauplatz. Front gegen Numänie n. Westlich von Petroseny wurden rumänische Vorstöße abgewiesen. Die unter dem Befehl des Generals von Falkenhain stehenden deutschen und österreichisch- ungarischen Streitkräfte haben bei Nagy Szeben (Hermannstadt) einen vollen Sieg errungen Eine weit audholende Umgehungskolonne bayeri scher Truppen hat vor vier Tagen im Rücken deS Feindes die Straße über den Veres-Toronyer (Roten Lurm-)Paß gesperrt; alle Versuche der Gegners, sie wieder zu öffnen, blieben vergebens Gleichzeitig drangen von Westen, Norden und Osten österreichisch-ungarische und deutsche Kolonnen gegen die südlich von Nagy Szeben kämpfenden rumänischen Divisionen vor. Der Feind wehrte sich verzweifelt, das Ringen war außerordentlich blutig. Jeden fahrbaren Weges beraubt, flüchteten sich dre Trümmer der rumäni schen Truppenverbände in das Fegaraser-Gebirge Die Zahl der Gefangenen wächst stündlich, die Beute ist sehr groß, da der Feind seinen Fahr- park — soweit er ihn nicht vernichten kann — liegen lasten muß. Die vorgestern von den Rumänen wieder aufgenommene Offensive gegen die siebenbürgischc Ostfront konnte an dem Ergebnis der Kämpfe bei Nagy Szeben nichts mehr ändern. Mußten auch nördlich von FogaraS und bei Szekcli, Udoarhely (Oderhellen) vorgeschvbcne Gruppen aus die Hauptkräfte zurückweichen, so brachte anderseits südlich von Henndvrs (Hegen) ein Gegenstoß deutscher Truppen els rumänische Offiziere, 591 Mann und drei Maschinengewehre ein. Am 29. September griff eine k. u. k. Motor abteilung, verstärkt durch eine Dedettengruppe, durch einen armierten Dampfer und durch das deutsche Motorboot „Weichsel" den rumänischen Hafen Corabia an. Nach Niederkämpfung der feindlichen Verteidigungsanlagen drangen unsere Einheiten in das innere Hafenbassin ein. Sie vernichteten den Bahnhof, militärische Hafenan. lagen, armierte russische Dampfer, die sich im Vorjahre nach Torabia geflüchtet hatten, Minen fahrzeuge und Schlepper, und schließlich brachten sie neun im Hafen festgchaltene österreichisch- ungarische Schlepper in da« Flottillenlager zurück. Aus unserer Seite keine Verluste. Front des General» der Kaval lerie Erzherzog Karl. Die Kämpfe im Ludowa-Gebiet dauern an. Bei einem Vorstoß wurden den Ruffen vier Offiziere, 532 Mann und acht Maschinengewehre abgenommen. Front des Generalfeldmarschalls Kronprinz Rupprecht von Bayern. Außer der Abwehr eines russischen Vorstoßes bei Mytoniec und erfolgreichen Vorfeldkämpsen bei der Polnischen Legion keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. Das feindliche Geschütz, und Mtnenwerfer- feuer auf der Karsthochfläche hielt an und nahm nachmittags an Stärke zu. Am Cimone konnten weitere sieben Jtal.euer, darunter ein OsfizierSaspirant, noch lebend ge- borgen werden. Südöstlicher Kriegsschauplatz Keine besonderen Ereignisse. * Bericht vom Sonntag. (W.L.B.) Wie», 1. Oktober. Amtlich wird oerlautbart: Oeftlicher KriegSsch««Platz. Front gegen Rumänien. Westlich von Petroseny scheiterten auch gestern alle rumänischen Vorstöße, ebenso wurden bei Caneni südlich deS VereS Toronyrr-(Rotenturm-) Paste« rumänische Abteilungen unter schweren Feindoerlusten abgeschlagen. Nordwestlich von FogaraS stockt die rumänische Vorrückung. West- lich und nordwestlich von Szekely-Udoarhely (Oderhellen) dauert der Druck des Gegners gegen unsere vorgeschobenen Truppen an. Auf dem Schlachtfeld von Nagy Szeben sind gestern vor mittag über 3000 Gefangene, 13 Geschütze, 1 Flugzeughalle, 2 Flugzeuge, 10 Lokomotiven, 300 Eisenbahnwagen mit Munition, über 200 MunitionS wagen, 70 Kraftwagen, Über 200 ge- füllte Bagagewagen, 1 Spitalzug und große Mengen sonstigen KriegsgeräteS eingebracht worden. Ergänzende Angaben werden folgen. Bei Lem vorgestrigen Angriff deutscher Truppen südlich Hegen (Henndors) hat der Feind S Geschütze verloren. Front des Generals der Kaval lerie Erzherzog Karl. In den Karpathen flaut der Kampf ab. Südwestlich und südlich von Brezezany griff der Gegner mit starken Kräften an. Die zwischen der Slota Lipa und der Narajowka fechtenden türkischen Truppen warfen ihn in erbitterten Nahkämpsen zurück. Nördlich der Bahnstation Potutory gewannen die Russen einige Hundert Meter Raum F r » n t des G e u e r a l f e I d m a r s ch a l t s Prinz Leopold von Bayern. Bei der Armee deS Generalobersten von Boehm-Ermolli ging der Feind beiderseits der von Brody nach Slotschow führenden Straße zum Angriff über. Er wurde nördlich der Slraße restlos abgewiesen. An einer Stelle scheitenen drei, an anderer sieben russische Vorstöß?. Süd lich der Straße drang der Feind tn den Abschnitt eines Regimentes ein; der heute früh eingesetzte Gegenangriff schreitet günstig vorwärts und hat den größeren Teil der verlorenen Gräben zurück- gewonnen. Italienischer Kriegsschauplatz. Da« Geschütz- und Minenwerferseuer der Italiener war wieder auf der Karst-Hochfläche zeitweise sehr lebhaft und dehnte sich auch aus unsere Stellungen im Wippachtal aus. Südöstlicher Kriegsschauplatz. Keine besonderen Ereignisse. Der Stellvertreter deS LhesS des GeneralstabrS. v Hüser, Feldmarschalleutnany Die Nm-se iw Westen. Tie Engländer sind ei'chöpit. Ihre ver- zweifelten Anstrengungen, weitere Erfolge zu erzielen, blieben ergebnislos^ Tas zeigt, wie inrchtb«r die Opfer gewesen, sein müssen, mit denen sie in der letzten großen Sonuneschlacht die strategisch unwichtigen Vorteile eranflen. Alle os: werden sie die gerufenen Lücken noch oussüllcn können, um erneut gegen die unein nehmt are Mauer unserer Feldgrauen anzu- stürmen. War auch die letzte große Schlacht Zu Hindenburgs Geburtstag. Am heutigen Montag vollendet General feldmarschall von Hindenburg sein 69 Lebens jahr. In dieser großen- ernsten und ent scheidungsschweren Zett ist Hindenburg der ! FelS, auf den sich Alldeutschlands Vertrauen und wankellose Siegeszuversicht gründet. Hindenburgs Augen wachen über dem Westen, dem Osten und Süden, sein Geist regiert j auf allen Kriegsschauplätzen Der Hort unserer Zuversicht, der Schrecken unserer Feinde, der geniale und ruhmgekrönte Schlachtenlenker wird dem begonnenen Wcrk zum Siege verhelfen. Im Hochgefühl dieser untrüglichen Gewißheit bringt ganz Deutsch land seinem nationalen Heros am heutigen Tage die herzlichsten und ehrerbietigsten Glückwünsche dar und fleht des Allmächtig sten reichsten Segen herab auf da« Haupt seines großen Strategen Der Herr der Heerscharen, dem er mit gläubiger Seele vertraut, geleite unsern Feldmarschall so weiter, wie er bisher mit ihm gewesen, und kröne sein Werk mit der Erringung des Steges über alle unsere Feinde und mit der Aufrichtung eines ehrenvollen und dauern den Friedens, unter dessen Schutz das einzig i teuere Vaterland zu immer reicherer Entfal te tung seiner wirtschaftlichen, geistigen und »i sittlichen Kräfte emporstreben, blühen und wachsen möge immerdar s nur eine Episode unter vielen, ihre Folgen lassen sich erkennen, daß auch Englands Kra't sich einmal erschöpfen wird und daß wir aus- -alten und siegen werden. Ein französischer Befehlshaber der Somme-Schlacht gefallen. Ter „Neuen Züricher Zeitung" zufolge wird aus Lyon gemeldet, daß der französische Ge neral Girodvn, der cm der Lmnmc eine Fn- 'anieriebrigadc befehligte, durch einen Granat- splitter getötet worden ist. Er war einer der jüngsten und fähigsten französischen Generale und erst 46 Fahre alt- Ler. «e»e Gesandte i« Ha««. An Stelle des Herrn von Küblmann, der zur Vertretung des Grafen Wolff-Metternich nach Konstantinopel geht, um dort voraussichtlich den Botschafterposten später definitiv zu übernehmen, wurde der bisherige Gesandte in Portugal, Dr. Rosen, für den Haager Gesandtschaftsposten zu nächst vertretungsweise ausersehen. Herr Dr. Rosen war seit dem Eintritt Portugals in den Krieg im Auswärtigen Amte zu Berlin tätig. Rücktritt de« russische» Minister« des Innern. Die Petersburger Telegraphen-Agentur mel det: Ein kaiserlicher Erlaß verkündet die Ernen nung des AdelsmarsLallS der Provinz Simbirsk, Protopovow, zum Minister deS Innern an Stelle Chwostows, dessen Rücktritt genehmigt ist. Protopopow ist Vizepräsident der Duma. Et« Ultimata,, an Griechenland. Nach einer Meldung der „Tcibuna" aus Athen wurde sür Sonnabend die Uebergabe einer Note der Entente erwartet, in der energisch die sofortige Erklärung des nationalen Krieges oder bedingungslose Auslieferung alles Kriegs- und EifenbahnmaierialS unter Auflösung deS HeereS verlangt werden soll. «taatritteich in Abessinien. Der nie gekrönte, heute erst etwa 20jährige Lidj Jeassu, den der sterbende Menelik zum NeguS Negesti, d. h zum Kaiser deS abessinischen Reiches bestimmt hatte, ist seiner Rechte auf den Thron für verlustig erklärt worden. In einer feierlichen Versammlung, die im kaiserlichen Palast in Gegenwart aller in der Hauptstadt anwesenden abessinischen Großen abgehalten wurde, entband der Metropolit Abuna MahäoS das Volk und die Großen ihres Treueide« gegen Ledj Jeassu, der seines Rechtes auf die Krone verlustig erklärt wurde Zu seiner Nachfolgerin wurde dann U zero Zeoditu, die Tochter MenclikS, bestimmt. DedschaL Taffari Mak mnen wurde zum Thron- erben ausgerufen. — Die Entente hatte bei dem Staatsstreich offensichtlich ihre Hand im Spiele. Innerhalb der italienischen Regierung wird der Staatsstreich als vorteilhaft für die Entente betrachtet. Die neuen Persönlichkeiten seien angeb lich enlentefreundlich, besonders italienfreundlich. Freilich bestehe die Möglichkeit, daß Lidj Jeassus Vater, NoS Mikael, jetzt den Bürgerkrieg emfcffele. 3m Zeichen der SOrtUer des deutschen Rottenoereinr. Hohenftriu-Krufltyal, 2 Okt. r. Was unjere blauen Jungen seit Bc- ginn des Krieges überall do, wohin das Schick sal sic gestellt hat, geleistet haben — an Bord Schluß der Annahme von Zeichnungen auf Kriegsanleihe: Donnerstag, den S. Oktober, Uhr mittags