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Rechts der Maas spielten sich unter vorüber gehend auflebender Artillerietätigkeit kleine be deutungslose Handgranatenkämpfe ab. Oeftlicher Kriegsschauplatz. Die Russen haben an verschiedenen Stellen ihre Angrifsstätigkeit wieder ausgenommen. Front des GeneralfeldmnvfchaH» Prinz Leopold von Bayern. Westlich von Luzk nimmt das feindliche Feuer seit heute früh zu. Beiderseits der Bahn Brody—Lemberg und weiter südlich bis zur Graberka bei Zarkow ist dem feindlichen Vorgehen teil« durch Sperrfeuer Halt geboten, teils ist der bis zu sieben Malen wiederholte Ansturm völlig zusammengebrochen. Auf dem südlichen Angriffsflügel haben die Russen in der vordersten Verteidigungslinie Fuß gefaßt. Deutscher Sparer, zeichne Kriegsanleihe, Hindenbnrg erwartet es von Dir! Ser Sieg Sei HermnnstM. Unser früherer hochverdienter Generalftabs- chef und einstige .Kriegsminister General v. Falken bahn, der nach der Ernennung des Feldmarschalls v. Hindenburg zum General- NcEschcf für anderweitige Verwendung vom .Emser in Ausfi an genommen war, hat durch den glänzenden Sieg von Hermannstadt eine leuchtende Pro'e seines Könnens geliefert. Der Rothentuvmpaß liegt unmittelbar au der Grenze, bis zu der die rumänische erste Armee zurückgeworfen wurde, soweit sie nicht in der glorreichen Schlacht ihre Vernichtung fand. Die russischen Anstrengungen, von Norden her in Siebenbürgen einzudringen und den Numä neu zu Hilfe zu kommen, wurden von unseren heldenhaften Armeen glücklich veredelt. Der Verlust von Hermannstadt und die Vernich tung einer ganzen Armee must nicht nur auf Rumänien, sondern auf die ganze Entente wie ein Donnerschlag wirken. Nnn unterliegt es keinem Zweifel mel r, daß es gelingen wird, alle aut den Eintritt Rumäniens in den Krieg geletzten hohen Erwartungen unserer Feinde und deren ganzen Bälkanfeldzugsplan zuschan den zu machen. Das war ein großer und ein herrlicher Sieg, der in den Vierbundsstaaten mit Recht lauten Fu bei auslöst, der unsere Zuversicht aus den guten Ausgang dos schwe ren Ringens erhöht und der uns mit heißesten Dank gegen unsere herrlichen Truppen und de ren ausgezeichnete Führer erfüllt. Hermannstadt wieder in deutscher Hand. Hermannstadt, die alte deutsche Hauptstadt Siebenbürgens, ist jetzt nicht nur vom Feinde befreit, sondern es sind auch eine ganze Reihe von rumänischen Regimentern schon heute teils vernichtet, teils nach dem Süden übers Ge birge versprengt worden. Die überlegene deut sche Führung hat den starken Gegner vollstän dig überrascht. Die deutsche Fnfantevie hat, wie der Berichterstatter des „B. T." berichtet, nach beilpiellosen Märschen, zum Teil in wil dem Hochgebirge, durch eine glänzende >lm gehnngsoperakion den südlich Hermannstadt stehenden Feind unpassend angegriffen, auf dem GebirgAkamme vor sich hergesagt und die Höhen des Rotenturmpasses besetzt. Der Sturmangriff, Io meldet der Kriegsberuhi- erstatter der „Tägl. Rundsch.", ist über Her mannstadt, das in unserer Hand ist, hinaus gelangt. Die Rumänen suchen, nach schwersten blutigen Verlusten, teils in zersprengten Trupps abseits durch Wildnis einen ileber gang übers Gebirge, teils steten sie in noch geschlossenen Gruppen in tapferem Kampfe um die Wiedereröffnung der für fie nicht mebr gangbaren Gebirgsstraße nach Süden, teils streben sic, ebenso südostwärts zu entkommen. Ein voller Erfolg gegen die Angri'sstruppe, die seinerzeit über den Rotenfurmpaß vorge drungen ist, erscheint nach dem gegenwärtigen Stand der Kämpse gesichert. Die Kämpfe be- gannen am 25. September. Die Siegesfreude in Ungarn. Sämiljck'c ungarischen Blätter geben in ! e geisterten Artikeln ihrer Freude über den gro ßen Sieg bei Hermannsladt Ausdruck. „Pesti Hirlap" schreibt- Der Sieg bei Hermann stadt ist sowohl aus strategischen, als auch aus politischen Gesichtspunkten von hervor 'agender Bedeutung. Tic Leistung der Trup pen wurde nur durch die Tüchtigkeit der Hee resleitung übertroffen. Das Matt schließt: Fn- dem wir mit stolzer Genugtuung der Tapfer keit der ungarischen Helden gedenken, schließen wir mit dankbarer Erinnerung auch die deut schen Helden in umer Herz eip, die von wei ter Ferne herkamen, um für unser Vaterland zu kämpffu. — „Pester Lloyd" schreit st Die rumänischen Träume sind rasch und klägl'ch zertrümmert. Man hat Verrat gesät nnd ern tet d-m eigenen Zusammenbruch. Fn Sieben bürgen sollte glorreich Rumäniens neue Sonne aukgehen, heute aber dämmert in Bukarest schon die düstere Alnong auf, daß dem zum Verräter gewordenen rumänischen Staat m Siebenbürgen sein Grab geschaufelt wird — „Pester Journal" schreibt: Mir Ungarn m issen nns in erster Reihe der örtlichen Erfolge freuen. Kostbare, vom Feinde besetzte Teile unseres teuren Siebenbürgens kommen wieder in unsere Hände zurück. Tas Land ist voll Dankes für die tapferen, opferfreudigen Trup pen, welche die Erfolae mit ihrem Blute er. fochten, und in allererster Linie fühlt lei uns jeder unvergängliche Dankbarkeit für die deut schen Hilfstruppen, die in so glänzender und selbstloser Weise unseren heimatlichen Boden gegen »eben Feind verteidigen besten. „Az Uisag" schreibt: Ter rumäni'ck c Verra , wel- cher bcrn'en war, die feindliche Kette niuuns herum zu schließen, zeitigte eine Niederlage für die ganze Entente nnd ward für sie nicht zur Hilfe, soudcru eine neue Uranelle ihrer Schande und ihres ohnmächtigen Tobens. Tas Bündnis Rumäniens erwies sich für die En tente e en'o als ein falscher Griff wie die Po litik Bratianns, welche nnnmelr f r Ruin, nicn verhm.misvoll zu werden begännt „Alkotmanp" schreibt: Von Süden zerühmester-e Mackenfen die ersten rumänischen Stellungen, von Norden, hat Faltenbann Rumäniens Schick sal in Best nen gekemt, welche ihre Schatten schon in der vernichtenden Nieder age bei Hermannsladt vorauswerfen. Aist die Lwges- umbrüht von Hermannstadt hin wurden sämt liche öffentliche nnd viele Privatgebünde mit den Flaggen der Zentralmächte nnd der ver bündete:, Staaken geschmückt. Auch Neutrale schätzen den Sieg hoch ein. „Nieuwes van den Tag" schreibt: Wenn der Berliner Bericht über einen entscheidenden Sieg bei Hermannstadt richtig ist, so haben die Ru mänen hier eine gewaltige Schlappe erlitten. Tie Wirkung wird sich a er natürlich auch an Fronten zeigen, die an sich wichtiger sind als die Front in Siebenbürgen. Außerdem wird der Sieg auch eine politische Wirkung haben, denn sür die Veuizelisten in Griechenland ist ein Sieg der Zentralmächte stn Osten gerade in diesem Augenblick eine unangenehme Sache. Es ist hier zum ersten Mole seit der Schlacht von Tannenberg eine Armeegruppe umzingelt worden und zur Uebergabe oder Vernichtung verurteilt. Zn kntstzt S«ttllWkskE vom Sonntag. (W.T.B.) «r»ße§ Hauptquartier, 1. Okt. Westlicher Kriegsschauplatz. Bei der Armee des Generalfeld marschallS Herzog Albrecht von Württemberg sowie auf der flandrischen und Artois-Front der He eresgruppe K r o n p r i n zR u p p r e ch t vonBah « rn entfalteten die Engländer eine besonders lebhafte Patrouillentätigkeit. Front des General» der Kaval- lerie Erzherzog Karl. Beiderseits der Slota-Lipa kam eS zu heftigen Nahkämpfen. Im Winkel zwischen der Zeniowka und Slota-Ltpa hat sich der Gegner vorgeschoben. Weiter westlich warfen türkische Truppen einge drungene fnndliche Abteilungen gestern und heute morgen durch sofortigen Gegenangriff wieder zurück und machten hierbei 230 Gefangene. In den Karpathen herrscht im allgemeinen Ruhe. Die Zahl der bei Str. Klaucura gemachten Gefangenen ist auf über 600 Mann gestiegen. Kriegsschauplatz in Siebenbürgen. An der Ostfront wurden rumänische Angriffe im MaroStal abgewiesen. Im Goergenytal und weiter südlich entzogen sich die Vortruppen zum Teil dem feindlichen Stoß. — Die Beute der deutschen Truppen aus dem Gefecht südlich von Henndorf (Hegen) erhöht sich um 8 Geschütze. Nordwestlich von Fogaras hat der Feind seinen Angriff eingestellt. Aus der Schlacht von Hermannstadt waren bis gestern eingebracht: über 3000 Gefangene, 13 Geschütze, ferner sind erbeutet 1 Flugzeughalle, 2 Flugzeuge, 10 Lokomotioen, 300 Waggons mit Munition, über 200 Munitionswagen, Uber 200 gefüllte Bagagcwagen, 70 Kraftwagen, 1 Lozorcttzug. WesteceS Material wird erst all mählich aus den Wäldern geborgen werden. Der Roteturm°Paß ist angesüllt mit zerschossenen Fahrzeugen. Südlich des Passes wurden rumä nische, gegen die Höhen westlich Caineni gerich tete stärkere Vorstöße abgeschlagen. Im Hötzinger-Gcbirge griff der Feind westlich des Strell-TaleS vergebens an. Balkan-Krieq-schauplatz. Heeresgruppe des Generalfeld marschalls von Mackensen Am 29. Scptcmber erzwang eine österreichisch- ungarische Donauflottille die Einfahrt in den Hafen von Carabia, vernichtete 9 und erbeutete 7 teils bcladcne Schiffe. Bukarest wurde von unseren Flugzeugge schwadern mit beobachteter guter Wirkung bom bardiert. Mazedonische Front: An vielen Stellen zwischen dem Prespa-See und dem Wardar lebhafte Feucrkämpfe und ver einzelte, ergebnislose feindliche Unternehmungen. Tin starker Angriff brachte den Gipfel deS Kaj- makcalan in den Besitz des Gegners. Der Erste Geuerulquarticrmeister. Ludendorff.