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uns zum Droste sagen: Die Raubgier unserer Feinde widert uns zwar an, a'.er sie er schreckt uns nicht, sie entfacht den Siegies- willen in unserer Brust nur zu um so hellerer Flamme. Das deutsche Volk hat bereits Op fer gebracht, die groß und schwer waren, aber des sind der Hinmrel und die ewigen Sterne Zeugen, daß es in einem Kampfe um sein Dasein, um seine Behauptung als ein eini ges deutsches Bolk bis zum letzten M ann und bis zur letzten Patrone kämpfen und sich eher seIbst in die Lust sprengen als den T i g e r h ä » - dou eines erbarmungslosen Feindes ausliesern würde. Aber zu diesem Aeußersten wird es nicht kom men. Unsere Feinde besitzen i're Hauptstirke in ihrem großen Munde und in der Teufelei ihrer Pläne, in Waffen und Fäusten sind sie weniger stark und von der hohen Kriegs- begeistevung, die nur die Wahl kennt zwi'chen Siegen oder Sterben, sind sie himmelweit ent fernt. Wir wissen wohl, daß wir noch Schwe res zu überwinden haben, bis die letzte feind liche Niedertracht machtlos geworden ist; aber stärker als alle unsere Feinde ist unser Glaube an unsere gerechte Sache, unser uner schütterlicher Wille zum Sieg rind unsere zur GÄviißjheit erstarkte Zm«hsicht, daß «nicht unsere Feinde, sondern daß wir e i n st den Frieden diktieren werden. All me MM unserer Luftschiffe hat nicht nur London, sondern auch den geographischen und industriellen Mittelpunkt Englands, Nottingham und das nördlich da von gelegene SheMeld getroffen. Ueberall konnte der Erfolg in starten Bränden beob achtet werden. London mit seinen Waffen arsenalen und zahlreichen militärischen Anlagen ist von rmserer Obersten Heeresleitung schon wiederholt als Festung bezeichnet worden. In den beiden anderen Orten befinden sich die wichtigsten Fabriken Englands für die Ver stellung von Waffen, Munition und sonstigen militärischen Ausrüstungsgegenständen- Im Ge fühl der Sicherheit, daß die Lage diese Or e im Herzen Englands einflößte glaEte man doch, daß die Zeppelingefa'r niemals bis dorthin reichen würde waren alle di? großen Fabriken von Nottingham und Shef field mit ibrcn Arbeiterheeren für die Herste! lung von Kriegsbcdnrfnissen nmgestaltet »vor den. Sheffield wird auf einer engli'chen Kriegskarte ausdrücklich als mi itirisches De pot erster Klasse bezeichnet. Daß bei dem Angriff auf London zwei unterer prächtigen Zeppeline abgeschossen wurden, während alle anderen trotz des wildesten Abwehrfeuers un- versehrt zurückkettteu, schmerzt uns nm der tapferen Besatzung willen aufs tiefste. Ein gelegentlicher Verlust kann und wird unsere Heeresleitung natürlich nicht ab hatten, das von ihr für notwendig Erkannte ausznfübren. Auch darf gesagt werden, daß die Verluste in» Ver hältnis zu der Häutig'eit und Kühnheit un serer Angriffe, sonne der heftigsten Abwehr bcmübungen des Feindes als gering zu be zeichnen sind. Den Helden der beiden unter gegangenen Zeppeline zollt ganz Deutschland heißen Dank und bewahrt ihnen für ewige Zeiten ein ehrendes Gedächtnis. Der englische amtliche Bericht über unsern letzten Zeppelin-Angriff gibt weit mehr Schäden und Verluste zu, als dies in den früheren amtlichen Londoner Darstellungen der Fall war. Es heißt darin: Aus eine Stadt Mittelenglands (es wurden jedoch zwei Orte, Nottingham und Sheffield, angegriffen) wurden eine Anzahl Bomben geworden, zwei Personen sind getötet rind 11 verletzt worden; man befürchtet, daß noch zwei Tote unter ei nigen Trümmern in dieser Stadt begraben lie gen. Am Bahnhof ist einiger Schaden ange richtet, ungefähr ein Dutzend Häuser und Schuppen ist entweder zerstört und beschädigt und eine Kapelle und ein Warenhaus in Brand gesetzt worden. Außer diesen sind keine Todesfälle außerhalb des Gebietes der Hauptstadt gemeldet, und obgleich sehr viele Bomben unterschiedslos über die besuchten Be zirke abgeworsen worden sind, ist der Sach schaden unbedeutend; eine große Anzahl von Bomben siel ins Meer oder aus offenes Ge lände. Im Bezirk der Hauptstadt London sind 17 Männer, 8 Frauen und 3 Kinder getötet und -15 Männer, 37 Frauen und 17 Kinder verletzt; eine beträchtliche Anzahl kleiner Wohn Häuser und Schuppei» ist zerstört und beschä digt und eine Anzahl von Bränden verur sacht worden, zwei Fabriken erhielten Beschä digungen, einige Eisenbahngüterwagen find zer stört und an zwei stellen Eisenbahnlinien leicht beschädigt. Viele Häuser tu London zerstört. lieber den Zeppelinangriff auf London m der Sonnabendnacht berichten „Daith Acws", daß das zweite der verloren gegangenen Lust schiffe nicht herunlergeschossen wurde, wnden, infolge eines Motorschadens freiwillig tei Esser rändele. Der Beschlsfaber des Ln!l- schiffs klopfte nachts an ein Bauernhaus, um Hilfe zu holen. Der Bauer alarmierte den Flurhüter, der die gesamte Zeppelinmannfchaft grfangennalm. Nach den bisher spärlich ein gegangenen Nachrichten aus London »null der Angriff der Zeppeline ans die ' rilifche Haupt stadt von furchtbarer Wirkung gewesen fein. Besonders in den Londoner Vorstädten »st viel Schaden ungerichtet worden. Es wird amtlich ....' _ zugestanden, daß eine große Anzahl von Häu sern und GeschäffsgeLäuden zerstört wurde. Ferner wird aus den östlichen Midlands be richtet, daß nicht nur die Bahnstation, son dern auch eine große Fabrik durch die Zeppe linbomben zerstört wurde. Unter den Trümmern der Fabrik sollen viele Menschen begraben »vor- den sein. — „Central News" melden: Ter letzte Zeppelinangrifff der mit zwölf bis fiins- zehn Luftschiffen ausgefühut wurde, galt offen bar in erster Linie dem Bezirk London. 300 Bomben, zum Teil schweren Kais ers, sind abgewogen mordens Die Zahl der vernich teten Geschäfts- und Wohnhäuser ist erheblich. Man zählte bisher über 160. Tie Anzahl der getöteten und verwundeten Personen stieg aus 1-10. Die Besatzung des zweiten, Lei Essex l.eruntergekpmmenen Luftschiffes ift voll ständig unverwundet. Der Verlust der beide« Zeppeline. Aus Amsterdam wird gemeldet: Nach den sehr unklaren telegraphischen Berichten über das Herabschießen der beiden Luftschiffe, die hier vorliegend, scheinen die Luftschiffe in Eße, verunglückt zu sein. Der Kommandant des e> nen, dessen Besatzung umgetommen ist, tabe keine Brandwunden. Man glaubt, daß er aus der Gondel gestürzt ist. Korrespondenzen aus verschiedenen Orten zwischen London und der Küste schildern den Untergang des eine»» Lust schiffes, der sich gegen 1 Uhr morgens ereig nete. Der Donner der Abwehrkanonei» hatte die Mensckien aus dei» Häusern gelocht und sie hatten sich an Punkte»» ausgestellt, von Ivo sie die nach Osten fahrenden, vor» Scheinwerfern beleuchteten Luftschiffe seben konnten. Das Geschützfeuer hörte um 12 llbr .30 Minnien auf. Es folgte eine tiese Stille. Dam» fab man am Himmel einen rote»» Funken und wie »über die obere Seite des Luftschiffes Flammen liefen. Das Luftschiff wurde zu einen» ein zige» riesigen Fcuerball, richtete sich senk recht auf und schlug mit der Spitze »»ach von» zu Boden. Von anderer Seite wird ge ¬ meldet: Als die Kanonen das Feuer eröff neten, warf die Besatzung die noch übrig gebliebenen Bombe»» ob. Ungefähr 50 fiele»» auf ein Feld bei einem Torf, richteten aber bis auf einige zerbrochene Fensterscheiben kei nen Schade»» an. Eine Gondel blieb in den Bäume»» hängen, der Rest des Lnstschifes licat auf dein Felde. Feuerwebrleute löschte»» die trennenden Trümmer. — Eil» anderer Korre spvndent teilt inst, daß man eins der beiden Luftschiffe hil'los herumfchweben fab, und daß es endlich anf ein Feld niederkam. Tic Be »atzung von 21 Mann laste, als sic gifm»- oengenommen wurde, die Gondel bereits ver lassen. Wie „Dailh News" berichtet, be merkte man bei dem Zeppelin, dessen Be satzung gefangen genommen wurde, daß seine Ma'chinen osfeiEar defekt waren, während er über Essex flog. — Aus Rotterdam wird ge- meldet) daß die Besatzung eines Bätavia- Dampfers, der in Rotterdam ongekrnnmen ist, folgendes erzählt: Man hat, während der Dampfer in London in» Dock lag, gesefen, ivic ein Zeppelin heruuterschossen wurde. Das Luftschiff schien von den Abwehrtanonen an- geschossen zn sein, denn es schwebte in gerin- ger Höhe über der Küste. Plötzlich sahen Be il achter, daß sich über dem Zeppelin ein Flieger befand, der mit einem rote»» Licht Signale gab. Gleich darauf erscholl ein Knall, und der Zeppelin stürzte, in Flamme.» gehüllt, zn Boden. Offenbar hatte der Flieger eine Bvwbe auf das Luftschiff fallen IpM nnd ibn» daniit den Gnadenstoß gegeben. Auch das zweite Luftschiff vernichtet. Wie der Korrespondent der „Te Ti.d" sei nen». Blatte meldet, ist cs der gefangengenom menen Mannschaff des verunglückten Zepp lins gelungen, das Lu'schiff zu vernichte », sowohl die Hülle, wie die hauptsächlichste» Unterteil, ffn der Umgebung sand inan zahlreiche St »ckc von zerrissenen MililäriustrnUionen., Majchinen- t.'ilen usw. Der See-Krieg. Angriffe der englische» Klette «ns die belutsche «üstr. Von Zeeland aus wurde beobachtet, daß die englische Flotte die belgische Kiffte zwischen Heist und Brügge beschoß. Das Fmer wurde von deutscher Seite erwidert. Ein hollSndischer rn«pser aufgebracht. Der holländische Dampfer „Batavier II" der Niederländischen DampsschiffahrtSgeselffchaft, mit Bannware aus der Reise von Rotterdam nach London, ist am 24. dsS.. MtS. morgens von einem deutschen U-Vooi öngehalten nnd nach Zeebrügge eingebracht worden. Unter den 38 Passagieren befanden sich vier Russen, die offen bar aus einem Gefangenenlager entwichen waren. Der Dampfer Halle etwa 50 Prozent Bannware für England au Bord. DaS »roßte Schiff NaiweuenS »it vanaware torpediert. „Nationaltidende" meldet aus Chnsstania: Die Besatzung des versenkten norwegischen Schiffes „Elisabeth" berichtet, das Schiff sei an der Küste Sardiniens torpediert worden. Die Besatzung, bestehend aus 47 Mann, sei in Boote gegangen und nach vier Stunden von einem vorbeisahrenden Dampfer ausgenommen worden. Die „Elisabeth" war das größte Schiff Norwegens. Ihr Heimat hafen ist Drammen. DaL Schiss war, als es torpediert wurde, mit Zuckerladung nach Jialien bestimmt. Der Gesamtwert des Schiffes und die Ladung werden auf 0 Millionen Kronen veran schlagt. »Aus über 3 2 0 0 Stück ist zurzeit die Auflage unseres Blattes angewachsen. Nach den schon jetzt vorliegenden Neuanmcldungen erfährt die Zahl unserer Lffer an» 1. Oktober eine wettere erhebliche Steigerung. Im Hinblick auf die hohe Auflage und die durch den Krieg herbeigcführten schwierigen Verhältnisse in unserem technischen Betriebe müssen wir mit der MU" Anzeigen-Annahme "MG für die am Abend erscheinende Nummer bestimmt 11 Uhr vormittags schließen. Ausnahmen in dringenden Fällen können nur gemacht werden, wenn die Größe der Anzeige vorher angemeldet wird. Größere Anzeigen erbitten wir am Abend vorher. .... Verlag des „Hoheustein-Ernstthaler Anzeigers" mit Nebenausgaben „SbekluMtzer TaBlm" und „Gersdorfer Tageblatt". Ser Krieg mit MMien. Nach dem bulgarischen Bericht hat sich an der mazedonischen Front die Lage bei Florina nicht geändert. Der Feind wiederholte nach einem langen vorbereiteten Artillerie- und In« fanteriefeuer und nach Bombenwürfen seine Angriffe auf die Höhe Kasinakcalan. Feindliche Abteilungen gingen vor und griffen nacheinander die rechte Flanke, die linke Flanke und endlich die Mitte unserer Stellung an. Unerschütterlich ließen die Verteidiger den Feind auf 50 bi« 60 Schritt an ihre Gräben herankommen. Dann wiesen sie ihn mit heftigem Gewehr- und Ma- schtnengewehrfeuer unter großen Verlusten für ihn ab. Im Moglena-Tale und zu beiden Seiten des Wardar schwaches Artillerlefeuer. Am Fuße der Belasica-Planina Ruhe. — An der Slrumafront lebhaftes Geschützfeuer. Mehrere feindliche Bataillone gingen gegen die Dörfer Nevokn, Doino, Karudjevo und Gudeli vor; sie wurden von unseren Truppen angegriffen und auf das rechte Ufer deS FlusseS zurückgeworfen. — An der Küste dcs Acgäischen Meeres herrschte Ruhe. — Rumänische Front: Längs der Donau Ruhe. I » der Dobrudscha Artilleriekumpf und Jnfantenegefechte von geringer Bedeutung. An der Küste des Schwarzen M:ereS Ruhe. Der Rückzug der Ra«äne« tu Liebeabnrzeu. Der Mailänder Secolo berichtet, daß die Rumänen in Siebenbürgen zwar in mehreren blutigen Schlachten den Kampfplatz behauptet hätten, aber unter dem Druck seinviicher Ver stärkungen ihre Linien dennoch zurücknchmen müßten. Mrsterei eine- rumänischru Rezimeats. Ja der Nähr einer Stadl au der Donau haben kriegsunlustige rumänische Soldaten einen dicht besetzten OjfizierSzug, der über Kronstadt zur transsilvantsche» Front sollet, durch eine Dynamitbomde irr die Lust gesprengt. Von 400 reisenden Offizieren find nur sieben völlig unver sehrt geblieben, da der Zug, während der Vor derwagen von der Explosion vollständig zerrissen wurde, in die Höhe gehoben und im Bogen den Bahndamm hinuntcrgefchlendert worden ist. Die rumänische Heeresverwaltung entsandte eine besondere Untersu RuigSkvmmtssion, die zunächst sechs Leute vom 2. Artillerie-Regiment, das in Jasst) steht, darunter zwei Unteroffiziere, heruus- griff und standrechtlich erschießen ließ. Seitdem verweigert daS ganze Regiment den dienstlichen Gehorsam. Zur Lage in Griechenland. Dem „Dail») Telegraph" wird auL Athen ge meldet, daß alle griechischen Häsen streng bewacht und alle auSsahrcnden Schiffe untersucht würden. Zrhlretche Offiziere, die nach Saloniki fahren wollten, um sich der revolutionären nationalen Bewegung anzuschließen, wurden verhaftet. Revslut »« auf Kreta. Wie über Rotterdam gemeldet wird, erfährt „Dail») Telegraph" aus Athen: Oberstleutnant Doebiotts, einer der Offiziere des 4. griechische» Armeekorps, sei zum Befehlshaber des 7. Regi ments in Athen befördert worden. I» allen Provinzen von Kreta sei Revolution ansgebrochcn. In Heraklion seien die Aufständischen nach schwachem Widerstande eines Teils der Garnison Meister der Stadl. Die bürgerlichen Behörde» seien »bgeßtzi. Die Aufständischen seien in Nclhimo und Kanca noch nicht eingczogeri, würde» aber bald einziehe». Man erwarte keine» Widerstand, weil ein Teil der Garnison und der Gendarmerie der Bewegung günstig gesinnt sei. In de» übrige» Teile» dec Insel hätten die Aufständischen die Oberhand. Neber die Vilduvg eiaeS selbstSudizt« StaateS Saloniki meldet ein italienisches Blatt: Die Absicht des revolutionären Ausschusses, die Erklärung eüics selbständigen Mazedonien unter Übertragung der Staatsgewalt an Venizelos vorzubereiten, wird das Batkanproblem »och mehr verwickeln. Die aufständische» Venizelisten sind zwar nur eine ge ringe Minderheit, rechnrn aber stark aus die auf ständischen Truppen. Falls die griechische Re gierung bei ihrer Neutralität bleibt, besteht die Absicht, von dem selbständige»» Mazedonien, in begriffen die griechische» Inseln, a» Ocsicrreich- Ungarn und Bulgarien den Krieg erklären zu lasse». DaS Programm gewinnt Boden rnid wird von einige» einflußreichen Persönlichkeiten unterstützt. Sogar die Bevölkerung Salonikis, die seither dem revolutionären Ausschuß fern, wenn nicht feindlich war, ist anscheinend geneigt, für den Plan einzuireten, den sie von den VerbÜn- detiN unterstützt wähnt. Uuterdessen hat der revolutionäre Ausschuß die Steuergewali an sich gerissen imd sich öffentliche Einkünfte zusließen lasten. Die avfftändischen Regimenter sollen nach Zur Wttslhnmmungs- KMsttophe der Desseutkls-em. Der Damm der Talsperre an der Weißen Desie, dessen aus bis jetzt unaufgeklärte Weise erfolgter Einbruch daS furchtbare Unglück verschuldete.