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Vtt Mi »tt RmW«. vul-arischer Vorstoß i» der Dobru-scha. Nach dein amtlichen bulgarischen Bericht herrscht an der rumänischen Front längs der Donau Ruhe. In der Dobrudscha rückten un sere Truppen auf der rechten Flanke erfolg reich vor und besetzten die Linie Amzartch'— Perveli. Der Feind zog sich in nördlicher Richtung zurück. Aus dem übrigen Teil die ser Front schwache Artillerie- und Infanterie- tätigkeit. — Mazedonische Front: An der Front Terin—Höhe Kajmakcalan lebhafte Ar- lillerietätigkleit. Ein Versuch der seindtiüM Infanterie, auf der ganzen Front vorzuricken, scheiterte. Im Moglemtzatal schwache, fiir uns günstige Infanteriegefechte. Zu beiden Leiten des Ward,ar schwaches Artillerieseuer. Die feindliche Artillerie, die Brandgranaten aus die Stadt Dojran schleuderte, ries dort einen Brand hervor. Am Fuße der Belaste« Pla- nina Ruhe. An der Strumasront lebhafte Ar- tilleriekämpfe. Ein Versuch der feindlichen Ab teilungen, aus den: linken User des Fluftes östlich von Orliak vorzunicken, scheiterte. In dem Kampfe am 23. September lies; der Feind allein vor dem Dorfe Dolnokaarad Iovo mehr als 400 Leichen. Unmenschliche Greueltaten -er Rumänen. Die Bulgarische Telegraphen-Agentur be richtet: Tie beim Stabe der dritten Armee befindlichen Kriegsberichterstatter melden, das; man, je weiter man in der befreiten D o - brudscha fortschreitet, immer mehr von Schaudern erfaßt wird über die von de n r u m änis ch e n A r m een in diesen; schö nen Lande begangenen Grausam keiten und Untate n. Bei jeden; Schritte sieht man die Spuren unerhörter llebeltaten. Ganze Ortschaften wurden den F- l a in men preisgegebe n, nachdein die Brandstifter auss genaueste alle Le b e us m; t t e l zusammenqetragen und alles Vieh zufammengetrielen lüften: Le':ens;nittel und Tiere wurden dann von den Uebeltätern ins Innere Rumäniens gefasst. Menschen wurden getötet oder als Geiseln verschleppt, viele gezwungen, der rumä nischen Armee ans ihren; überstürzten Rück züge Dienste zu leisten. F rauen u n d Mädchen, ob klein oder groß, nnrrden vergewaltigt und hum erbar mungslos h i n g e s ch l a ch t e t. Es gibt nickü eine Wohnstätte, die nicht mehrere Geiseln hätte stellen müssen. Man kennt die Namen von 5 7 Bürgern von D o - bvitsch, die erbarmungslos im Gefängnis, in; Bahnhof oder in der Kaserne hinge mordet wurden in dem Augenblicke, wo sich die Rumänen anschickten, die Stadt zu räumen. Ueberdies wurden 83 Notable, da runter ehemalige Abgeordnete der SoOrcmje, Apotbeker, Bürgermeister, Beamte, Vertreter der bulgarischen Nationalbank, Hodschas, Leh rer und .Kaufleute, als Geiseln, man weiß nicht, wohin, verscheppt und seither ist keine Nachricht über ihr Schicksal eingetroffen. Eine andere Gruppe von Bürgern, darunter Aerzte, Buchhändler, Bankiers, Lelrer, Ge schästsleute, Reserve - Offiziere und Land wirte, die gezwungen wurden, d.e Transporte der im Innen; Rumäniens regui riefte;; Lebensnüttel und Schlacbltiere zu ge- leiten, waren bereits am 25. August ausge' o den worden. Ms fetzt konnte festgestellt wer deft, daß 322 Bürger dieses Schicksal betros. fen hat. Jede Nachricht über ibren Vev'leib fehlt. — Ebenso haben die in der Umgebung von Dobritsch verübten Greueltaten große Di mensionen angenommen. In einer einzigen Ortschaft, nämlich N a st r a d i n, wurden 3 0 Personen getötet, 7 verwundet und 91 verschleppt. Aus der Ortschaft Tschelarewo sind 4 8 Familien, bestehend aus Männern, trauen und Kindern, und l37 arbeitsfälftge M ä nner verschleppt worden. Nach einer in aller Eile ausgestellte;; Liste wurden aus neun Landgemeinden dieser Gegend 213 0 Per sonen verschleppt, 42 getötet rmd 10 verwundet. Diese Zahlen werden aber wohl eine Verdopplung erfahren. Fol- Das Milk „H-ll-Mt" ft Mem«. Das Reutersche Bureau meldet ausWesterly- Rhode-JSland: Der Kapitän eines Schlepp dampfers hat den Befehl erhallen, sein Schiff fertig zu machen, um nach der Nähe von Montank Point zu fahren und ein deutsches HandelSunter- seeboot nach Newlondon (Connecticut) zu schleppen. Man glaubt, daß das deutsche Unterseeboot unter Wasser den Einbruch der Dunkelheit abwartet. Montank Point ist die Ostspitze der Halbinsel Long-JSland bei Newyork. ES ist sonach wiederum einem unserer HandelS-U-Boote ge lungen, unentdeckt von den feindlichen Spähern die Fahrt nach Nordamerika zurückzulegen. * Es ist die „Bremen"! Bremen, 27. Sept. Bei dem in Newlondon angekommenen deutschen Handelsunterseeboot handelt eS sich unzweifelhaft um das Handels unterseeschiff der deutschen Ozeanrerderei G m. b. H. „Bremen". Die Bremer Presse bespricht die Ankunst deS Schiffe« jenseits des Ozeans. Die „Weserzeitung" nennt als Führer der „Bremen" den Kapitän Schwartzkopf. Bremen, 27. Sept. Die Nachricht von der Ankunft deS deutschen U-BooteS „Bremen" wurde gestern abend gegen 9 Uhr hier bekannt. Die Bremer Zeitungen veranstalteten Sonder ausgaben, die die Meldung zur allgfmeinen Kenntnis brachten. Die deutsche Ozeanreederei hatte bis heute morgen keine direkte Bestätigung der Reuterdepesche erhalten. GS wird aber mit Sicherheit angenommen, daß es sich um die „Bremen" handele Die Freude über den neuen Erfolg der Idee der U-HandelSschtffe ist begreif, licherweise hier besonders groß. Die Stadt hat Flaggenschmuck angelegt. verli«, 27. Sept. Der „Lokalanzeiger" teilt mit: Die „Bremen", um die eS sich zweifellos handelt, ist kurz vor der Ankunft der „Deutsch land" in Bremen au« der Weser ausgefahren. Sie ist ein Schwesterschiff der „Deutschland", der sie in allen Teilen gleicht. Nach Beendigung der Probefahrten und der Tauchversuche, die die Seetüchtigkeit der „Bremen" aufs genaueste erwiesen, wurde die Ladung eingenommen, die wieder, wie bei der „Deutschland", hauptsächlich auch aus hochwertigen Farbstoffen und Arzeneien, an denen bekanntlich Amerika großen Mangel hat, bestand. Berlin, 27. Sept. Der Führer des zweiten HandelsunterseeschiffeL „Bremen", K. Schwartz kopf, wurde am 30. Juli 1875 in Lübeck als Sohn eines Goldschmiedes geboren. In Lübeck besuchte er das Realgymnasium und trat im Jahre 1897 als Einjährig-Freiwilliger bei der 1. Matrosendivision in Kiel ein. Ec widmete sich ganz der seemännischen Laufbahn im Dienste des Norddeutschen Lloyds und war zuletzt erster Offizier auf dem Norddeutschen Llcyd-Dampfer „Prinz Friedrich Wilhelm". Er stand kurz vor der Besörderung zum Kapitän. gende w a h re Begebe;; h e 4 b e n gestat ten, süß ein Bild zu machen von der Art und Weise, in der die Bevölkerung ' ausgerottct wurde. In der Ortschaft Kassimköj wurde der Großgrnnd Besitzer Tonu Wassilefs in Stücke zerrissen und seine H ä n d e, F ü ß c und der L ch ädeI wurden i „ die F 1 a m m e » g e w vrfe n, die sein von den rumänischen Soldaten in Brand ge stecktes Besitztum verzehrten. In der Ortschaft Opandscha wurde ein 1 0 I ahrc a l tes Mäd ch e n an Händen und Füßen ver letzt. Tie in den Gegenden von SibiflrNa und T u traka n begangenen j ch a u e r - liche n V e r b r e ch e n stehen sel stverständ lieh in nichts denen in und bei Do'ritsch be- , angenen nach und die rumänischen, russischen und serbischen Horden, die sich Wetter nörd lich eine neuerliche Niederlage holten, fahren fori, die we rlow Bevölkerung zu plündem und zu vergewaltigen. Letzthin wurde in den Spitälern cstgestellt, daß 10 Prozent von Vcr w u n d u n g e n von D u ;n - d u in - G e s ch o s s e n herrühren. M Lage i« Sriechealaa-. B«niz«loS -er Revelatios-schürer. Nach Meldungen Londoner Blätter aus Athen hat Venizelos sich nach Kreta begeben, um sich aus dieser Insel an die Spitze der nationalen Bewegung zu stellen. In Athen war Montag f Uh von seinen Absichten noch nichts bekannt. Andere englische Blätter melden aus Athen, daß 21000 Kcetenser Reservisten und 18000 Reservisten aus Mytilene, Samos und anderen Inseln in kleinen Dampfschiffen Saloniki zu er- reichen versuchen. Man erwartet, daß Venizelos auf Kreta eine entscheidende Proklamation er- l. ffen werde. Bisher hat Venizelos, so heißt eS in der Londoner Meldung weiter, sich dem König noch nicht feindlich gegenübergestellt, so daß dcm König noch immer die Wahl bleibt, Venizelos als Führer der nationalistischen Be wegung abzurufen, indem er ihn als Ratgeber zu sich ruft. Reiche Griechen sollen die venizc- listische Bewegung mit unbeschränkten Mitteln unterstützen. Die Garnison von Kyrfu erklärte sich für den Aufstand. Nach einer Meldung auS Sofia soll Venizelos vor Parteifreunden erklärt haben, für Griechen land sei ein Eingreifen in den Krieg unter den gegenwärtigen Verhältnissen bereits nachteilig geworden; daher werde er das jetzige Neutralt- tätskabinett dahin unterstützen, daß cs die Her stellung der inneren Ruhe anstreben könne. Ec trachte nach der Regierung, werde aber mit der Partei der Aufständischen gehen, um die Regie- rung auf ihre nationale Politik hin zu beaufsichtigen. König Knuftavti« bleibt fest. Nach einem Londoner Telegramm aus Athen hatten die Generale Kallari« und Jonaküsa beim König ein? Audienz, in der sie das ein dringliche Ersuchen an den Monarchen richteten, sich auf die Seite der Entente zu stellen und ihren Gegnern den Krieg zu erklären. Der König lehnte es entschieden ab, dem Ersuchen nachzukommen und sprach seins Verwunderung darüber aus, daß dieses Ersuchen aus dem Munde zweier Ojfiztere komme, die früher er bitterte Gegner von Venizelos gewesen seien. Me SWWengiing der Monte Limone. Von der Sprengung des Gipfele des Monte Oimonc, die in den letzten Tagen mehr'ach im österreitt i'ei>.mimischen Generalftatzsbericht er wfhnt wurde, berichten die Kricgsbcrfthlerftat- ter ans de»; KricgSpresfcquarticr: „Tie Sprengung des Eimonegipfels ist, wie ekanntgege en wird, eine neue Heldentat des O.crlentnants Al in Mlaker von; k. und k. Iappcuräataülon 14, der schon während der Südiroler Offensive für die Ero'evnng des Sperrforts Oa'aralti den Leopoldsorden er "icli. Von s t wercr Angenvcrlctznng kaum w,' der! ergestellt, eilte Mlaler zur Front gir ck, n.;o er vor wenigen Tagen durch eine Hand granate von neuem verwundet wurde. Trotz dem leitete und beendete er persönlich die Vor. ereitungen zur Sprengung des Eimone Zipfels, dessen die Italiener sich kürzlich tze mächftgt hatten. Tie italieni ehe GipfAbesatzung Ivar ein Bmaitzon stark. Nachdem der Minen- ftotlen unter unsäglichen Schwierigkeiten bis zum Gipfel vorgetrieben war, brachte Mla'er eine Mine zur Erplosivn. Tie Wirkung war entsetzlich. Ter ganze Berggipfel wurde förm lich weggerissen und eine feindliche Kompagnie völlig versän ltet. 441 Mann, darunter 13 Offiziere, und 1 Arzt wurden als überlc en- der Rest der Gipfclbesatzung gefangen." Es« MWS Wisst« MMoMM Wlodittt. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Nach oiuem Funkspruche des W. T. B. aus Newyork vom 5. September verösfeMicht die „Newvyrk Ti- mes" eine vorder Universal-Preß-Association in Newyork verbürgte Nachricht, wonach sie einen Brief des Mitgliedes des britischen Par laments, King, anführt, in den; dieser mit- teilt, kurz vor dem 16. August habe sich die größte Erplofton^ vou der mcm je gehört habe, hinter den britischen Linien in Frankreich ereignet. Der Verlust an Munifton werde auf 25 Millionen Dollar (100 Millionen Marl) geschätzt. Wir sind nach einer Angabe aus amtlicher Quelle in der Lage, hierzu erläuternd zu bemerken: Eins der" größten englischen Mu nitionslager wurde in monatelanger Arbeit bei Audruica (16 Kilometer südöstlich Calais) an gelegt. Dutzende von Lagerhäusern und Schup pen in den verschiedensten Größen, umfang- rei-ke neue Bahnanlagen, Rampen und Aus ladestellen entstanden. In ununterbrochener Folge liefen die Munitionszüge ein, uni das Lager zu füllen. Als nach den ständigen Be- v4acktu»gen unserer Flieger die Bauten been det und die Räume mit Munition vollbepackt waren, erfolgte in der Nackt 'von; 20. zum 2I. Juli der Angrif unserer FluHgesKwader mit überwältigendem Erfolg. Tas gqnze ge waltige Munitionslager flog bis Zum letzten schuppen in die Luft. Tiefe Evdtrichter und wüsle Trümmer! aufen bezeichneten den Platz de« einstigen englische,; Hauptmunitionslagers. In weiter Umge ung lranntm Wohnhäuser, Ba racken und Lagerbauten nieder. Wohlgekungene Lichtbildaufnahmen unserer Flieger van Tage vor und nach dem erfolgreichen Angriffe lie ßen über Umfang und Bedeutung dieses Wer les der Zerstörung keinen Zweifel. Wenn in dem Briefe des kritischen Parlamentariers King der Zeitpun't dieser Katastrophe an scheinend etwas später gelegt ist, so kann doch angenommen werden, daß cs sich um der; Angriff bei Audruica handelt. Sollte sich in dessen später eine andere schwere Erplosivns- tüastrophe hinter der englische,; Front noch zu- getragen haben, so würde der Verlust sür die Engländer sich verdoppeln. Eia Kaiser wert. Nach Vlättermeldungen hatte der Vorsitzende des amerikanischen Hilfskomitees sür Polen eine Unterredung mit dem Deutschen Kaiser, dessen Gast er im Hauptquartier war. Im Verlaufe dieser Unterredung sagte der Kaiser: „Tin Volk wie da« meinige ist nicht dazu bestimmt, vernichtet zu werden, es muß siegen!" Oie Anlauft -e- griechischen ArmetkarpS ia «örlitz. Amtlich wird mitgeteill: Am heutigen Mitt- woch treffen die ersten Griechen in drei TranS- poiten in Görlitz ein, und zwar 73 Offiziere, 1689 Mann, 9 Frauen und 7 Kinder, sowie 15 GebirgSgcschütze und eine Anzahl Fahrzeuge. — Eine Osfizicrkavordnung des 4 griechischen Armee- korps. das nach Görlitz kommt, ist am Dienstag früh mit dcm Balkanzug in Berlin eingetroffen und im Hotel Adlon abgestiegen. Von hier aus reisten die Herren nach Görlitz weiter. Fraukrcich vad 3. Wraterfel-zug. In den französischen Parlaments- und Regie- rungskreisen scheint man dem jüngsten Tagesbc- fehl deS Generals Joffre, worin er den Soldaten das siegreiche Ende noch sür daS laufende Jahr anküudigt, kein übertriebenes Vertrauen zu schen ken, denn soeben ist eine gemischte parlamentarisch- militärische Kommission eingesetzt, und mit dem Auftrage betraut worden, den bevorstehenden Wlntekfeldzug vorzubcreiten. Mehrere Senatoren und Abgeordnete haben sich unter Führung Clemencsaus nach den beiden Hauptfronten an der Somme und bei Verdun begeben, um an Ort und Strlle die Wünsche der Soldaten für den bevorstehenden Winlerfeldzug entgegenzu- nehmen und die Bedürfnisse des Heeres zu prüfen. In der Bevölkerung, welche die Vermeidung des 3 Winterfeldzuges erhofft hatte, herrscht das Gffühl der Besiegtheit. Nur noch eine Woche hast Du Gelegenheit, Dir die Vorteile der Kriegsanleihe zu sichern: billigen Erwerb, hohen Zinsengenuß, größte Sicherheit, bequeme Einzahlungsbedingungen, keine Nebenunkosten Schluß: Donnerstag, den S.Oktober mittags 1 Uhr