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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.09.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-09-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191609221
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160922
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160922
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-09
- Tag 1916-09-22
-
Monat
1916-09
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.09.1916
- Autor
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* Hohe«stLin»Ernstthal, 21 S«pt. Be- deut/vue, für das Empvrblühen unseres Wirt, sck a tc-lebens wie für den Aufschwung unse. rer Stadt überl^upt wichtige Lage jähren sich jetzt zum 60 Mas«: Tie Errichtun g u n - sercs Val nhofes, Bei dein Bvu der Msen ahn'inie Cl)«iilnitz—Zeichen'ach End« der 50er Jahre sollte auch unsere Stadt einen Baluhof erlalten. Recht nachteilig war hier- i-er, Ivie für die Enlwiglung der Stadt iller- l:aupt, die Zrogehörigleit der umliegenden Flu ren zu den nahen Landgemeinden und den schonburgischen Gutsherrschasten. Es muffen desljalb, um den Bühn hoi auf Hohensteiner <fse.iet zu erhalten, große Geländcankmise cr- folgen. Mit dem Anschluis: an eine der größ- ten und bedeutendsten Ei ens-ahnlinien des Cachsenlandes ist für den Aufschwung der Swdt zweifellos eiu ledeutsamer schritt ge tau worden. Zwar mag dies in der 60er Ial> reu noch nicht so recht in die Erscheinung ge> treten sein, da die fremden Fluren i inner noch teilweise 'is in die innersten Strafen reichten, aber nach dem Kriege von 1870 71, der wie eiu erfrischender Regen für das deutsche Ei. nigmigsweien Ivar, trat eiu ungeahnter Auf- schwang f ir Hohenstein und Ernstthal ein, der zioeifellos nicht zuletzt auch der günstigen Ei len ahnverinduirg mit den grössie» Stad en des Landes zuzuschreibcn ist. Eine vollst ndige, den i sVigcu Verhältnissen en sprechende llnn loaudlung erfuhr der Bahn los in den fahren 1899—1902. Es wurden hier neue Meis, anlagen geschaffen, ferner entstand die Nnt.'r- führung nach dem Bahnsteig 2 und ein? zweite nutz der Schiitzeußraße zu. Ter Verkehr über die Mei^e an dieser Stelle hatte einen grö l' en ll m sang angenommen, so das: dieser nicht im- iner ohne Schwierig'eiten und Zeitverlust bei dem Kalten von Zügen vor sich ging. In diesen fahren erhielt auch die Gätera^erngv-g, die in den kleinen vor dein Bahnhof gelegenen Hänschen untergelrächt war, ein neues Heim. Der Zugverkehr hat sich in den letzten fahren zu einem recht bedeutenden entwickelt, ver mittelten do h vor de n jetzigen Kriege täglich ü'er 10 Züge den Verkehr nach Ost und West. Zn ggücker Wei'e lob sich auch der Gulerver- ke^r. Die Errichtung der ele't!rischen Bahn H o rnstein-Ernstts al—Gersdorf -Oelsnig A n- 'ong <91-0 war f ir Hebung des Perke'rs aus unserem Bahnhof gleichfalls fördernd. Bei dieser Gelegen' eit fielen auch die kleinen Häus chen gegenüber dem Ba n of, die zuletzt als Wahl h nscr dienten, der Spitzhacke zum Opfer. Es en stand ein schöner, gefällig ins Auge fallender Platz, der durch die im Zabre 1911 vorgenoinmenc Pflasterung noch ein ! esond.rs gutes Ausle en er' ielt. Tie Leitung des Bahn- Huses bat seit I. Okto er 1913 Herr Oler- bahnhofsvorsteher Paul Fischer inne, dem ü> er 20 Beamte und etwa 25 Nicht ea'vte zur Seite steten. So hat unsere Ltadt itre Le- bensEast, die sie zu einer Mittelstadt Sat- sens gemalt lat, nicht zuletzt dem Anschluß an die Staatseifenbahn zu verdanken * — Mit Kartoffeln eindccken! zigie die Brzirkskartof'ielstelle mitleilt, soll die Anlieferung der Wuuerkartosfeln am 21. dss. Mts. leginnen. Wer im Besitz eines dunkeln, srost'reien, trockenen Kellers ist, sollte mög lichst seinen ganzen Bedarf einlegen, w il er iederzeit in der Lage ist, die Bestünde zu be- o a lten und die verh l'nismäsüg geringen Mengen durchzulBen, ivenn 'ich kranke Knol- len '.eigen. Vor der Auf.cn'alrung in uuge- eigneten Räumen wird gewarnt Eine gute Lüftung muß so trüge wie möglich durchge- fuhrt ivcrdcn. Jede Kartoffel muh leim Einlagern darau'lin ange'ehen iverden, dal: nur geütnde Knollen zur Auf ewa" rung ge langen. Tie fleckigen und angestoßenen sind zuerst Z» verbrauchen. Alle vier Wochen ist der Vorrat vorsichtig durchzulesen, gegebenen falls zu entkeimen, kranke Knollen sind aus- zusondcrn. Tie Karto'feln dürfen auf dem Fußboden in Haufen nickt üter 75 Zentime ter hoch geschlittet werden. Die Aufbewahrung in Kanoffclkisten oder mich Horden wird 'eson- ders emv'oßlcn. Tritt Frost ein und sinN die Temperatur im Keller lis auf 5 Okad Eelsjus Wärme, so sind die Zensier mit Stroh oder anderem Dichtungsmaterial sorgfältig zu ver schliefen. Im übrigen wird auf die amtliche Bekanntmachung über Kartoffel ezug im len- tigen Mitte hingewiesen. * — Z u m OPfortag a ni >. Olt o- der. Ter Heirnat Tank sind unsere Krie gcr sicher. Zum Wol le ihrer Kameraden, die beschädigt leimgekebrt sind, ist der Verein Heimatdaick ins Leben geru'en worden. Tort iuden sie freundliche Aufnahme, Rat und Beistand. Um ausgiebig helfen zu können,ist eine Stärkung des Vereins Heimatdank not- wendig. Ani besten geschieht sie durch Mit- aliederzuwachs. Es ist Pflicht federmurns, Mitglied des Heimatdanles zu werden, NIN durch seinen MitgliedsEeitrag, sei er auch nur gering, die Einnahme des HeimatdankeS zu erhöhen und damit seine Hilfsbereitschaft zu mehren. Der am E Oktober stattfindende Opfertag des deutschen Flotten- Vereins hat den Zweck, die Mittel zur Turchrührung tatkräftiger Hilfe für unsere beimlgeke'rten und beschädigten Krieger des Landheeres und der Marine zu stärken Un sere Stadt und die umliegenden Ortschaften werden sich an dein Opfertag beteiligen. Wün schen wir ihm einen recht guten Erfolg! * Der Erzgebir g s v erei n hält am Sonnabend a'end eine Sitzung des Ge famtvorstandes mit anschließender Sitzung des ErzgebirgszweigvereinS ab. (Näheres siehe Inserat). * — Kriegsauszeichnung. TaS Eiserne Kreuz 2. Klasse wurde dem Soldat im Infanterie-Regin,ent Nr. 133 Mar Hof mann, Sohn des Schuhmachermeislers Paul Hoünann hier, verliehen. * — Pon der Fahrt nach der F rout entbieten der Hcima durch eine an uns gerichtete Karte lierzliche Grütz« Umer- offizier E nil L a n d r o ck, Unteroffizier R e > n- h o l d, tlloin' ard Stein ' a ch, Will« Pot- Horn und Karl B ä r. * — Freiwillige Ablieferung der F a h r r a d b e r e i s u n g e n. Ta die Frist f 'r die freiwillige A lieürung der Fahr raddecken und «schläuche bis zum 1. Oktober verlängert worden ist, können in der städti schen Sammelstelle (Zimmer 12 des Rathauses ! is zu dem genannten Tage vormittags Bcrei fungen noch u.geliefert iverden. ) :( Oberlungwitz, 21. Sept In den letz ten Nächten sind hier wieder Gar endio stähle verübt worden. An drei verschiedenen Stellen wurden eine Anzahl Kürbisse gestohlen, von de nen einer allein das ansehnliche Gewicht von etwa 50 Pfund hatte. In keinem Falle ge lang die Ermittelung der Diebe. (*) Gersdorf, 21. Sept. Im Kanrpse fürs Vaterland erlitt am 17. August der ver- heiratete Soldat Karl Vogel von hier den Heldentod. Er gehörte dem Infanterie-Regi ment Nr. 133 an und fiel, 32 Jahre alt, durch einen Kopfschutz. » Btrvsborf, 21. Sept. Nachdem bereit« nor einigen Tagen unter dem Bu hbeftande de« Gutsbesitzers Emil Uhlig die Schweinepest auSgebrochen war, ist diese Seuche nun auch unter dem Schweinebestande des Gutsbesitzers Georg Franke hier festgestellt worden. k. Kalle», .21. Sept. Ein in Oberfrohna wohnhafter Tärtnereibesttzer wurde dieser Tage abends in hiesiger Flur beim Wildern betroffen. Er war mit einem Teschin ausgerüstet und hatte mit dieser Waffe bereits ein wildes Kaninchen erlegt. Die Waffe wurde ihm abgenommen. Da Anzeige erstattet worden ist, dürste er seiner Be strafung wegen Wildern« entgegensetzen. * ösuge«chvr»»«rf, 21. Sept. Im Gasthofe zum Schützenhause hierselbst hielt am 13. dsS. MtS. der hiesige Obstbauverein unter Leitung drS Herrn Obstbauwanderlehrers Dr. Bode aus Chemnitz einen EinlegekursuS ab. — Der Soldat Arno Stiegler, Sohn des Gutsbesitzers Herrn Eduard Stiegler, erhielt für hervorragende Leistun gen vor dem Feinde das Eiserne Kreuz 2. Klaffe. k. WüßtenbraaS, 21. S pt. Nach reichlich 6 Jahren wird kommenden Sonntag, dm 24. September, -um Erntedankfeste wieder Kirchen visitation in unserer Gemeinde gehalten werden. Nach dem Gottesdienst, der durch Darbietung einer Kirchenmusik ausgezeichnet sein wird und in dem nach der Predigt des OriSpsarrerS Herr Superintendent Jentsch aus Czemnitz eine An sprache an dir Gemeinde richten wirb, hält der EphoruS im Konfirmandenzimmer des Pfarr hauses eine Besprechung ab, zu der die Haut- väter wie auch die Hausmütter zahlreich zu er scheinen ersucht werden. Die kirchliche Unter redung mit den Konfirmierten der letzten 3 Jahre findet nachmittags 2 Uhr statt; auch die Eltern der Konfirmierten wollen mit darauf sehen, daß alle Besuchspflichtigen zur Unterredung sich einfinden. Es wird gebeten, die Kirche wie tn den früheren Jahren auch diesmal zum Erntedankfest freundlichst zu schmücken. v . Wüßeubr««», 21. Sept. Beim Einkochen von Pflaumen auf dem Gaskocher wurde gestern ein am Heidelberg wohnendes alleinstehendes Fräulein durch auSstrvmende Gase bewußtlos. Ein zufällig nach Hause kommender Bewohner fand die Räume mit GaS angefüllt, während da« Fräulein bewußtlos am Boden lag. Glück licherweise gelang es herbeigerufenen Mitgliedern deS Roten Kreuzes, die Besinnungslose wieder ins Leben zurückzurufen. Lhrmmtz, 21. Sept Das hiesige Schwur- qertcht verhandelte am Dienstag unter Ausschluß der Oeffentlichkeit gegen die auf dem Rittergut« AuerSwalde bedienstet gewesene 25jährtge Wirt schafterin Ida Anna Mieß er aus Pulsnitz bei Oschatz, die am 13 Dezember o. I. in Auers- walde ihr unehelich geborenes Kind gleich nach der Geburt vorsätzlich dadurch getötet hatte, daß sie eS mit dem Kopf auf einen harten Gegenstand aufschlug unk dann noch am Halse würgte. Die Geschworenen verneinten die Schuldfrage, weil sie annahmen, daß die Angeklagte bei AuSfüh- rung der Tat nicht zurcchnungSfähig gewesen fei. Die Angeklagte wurde hierauf freigesprochen. — Am Mittwoch hatte sich die 24jährige Straßen bahnschaffnerin Margarete gesch. Boch geb. Eckelmann von hier wegen Totschlags, begangen am eigenen Kinde, zu verantworten. Die An geklagte hatte am 1. April d. I. ihren zweijäh rigen Sohn vorsätzlich getötet, l ie Tat aber ohne Ueberlcgung begangen. Die Beschuldigte hatte nicht nur ihr Kind, sondern auch sich durch Leuchtgas vergiften wollen. Sie konnte aber wieder inS Leben zurückgerufen werden. Dem Wahrspruch der Geschworenen entsprechend wurde die Boch zu einem Jahr und zwei Monaten Gefängnis verurteilt, wovon zwei Monate als durch die Untersuchungshaft verbüßt gelten. Tre-Ve«, 20. Sept. Der König hat nun mehr endgültig die Annahme deS ihm von Exzellenz Dr. Lingner hinterlassenen Schlosses Tarasp in der Schwei- abgelehnt, wahrscheinlich infolge der Bedingung, daß der König oder ein Mitglied deS Königshauses jährlich eine bestimmte Zett dort wohnen müsse. Das Schloß fällt nun mehr demGroßherzog von Hcsseu zu, und wenn auch dieser da« Vermächtnis ablehnt, so erhält eS die LiNguersche Familien-Sttftung. — Ein schwe rer BauunsaÜ hat sich gestern auf einem Neubau der Firma Friedrich Zitken, Löbtauer Straße 51/53, zugetragen. Dort stürzten drei Monteure samt einem eisernen Podium au« dem 3. Stockwerk n den Jnnenraum hinab. Sie erlitten schwere Schädel, und Beinvrrletzungen. An ihrem Auf kommen wird gezweifelt. * Lre<Se», 20. Sept. Der Raub eine« Km- deS hat die hiesige Kriminalpolizei seit ungefähr 14 Tagen beschäftigt. Am Abend deS 7. Sep tember wurde au» einem Hause tn der Hechlstraße ein Jahre alte« Kind mit dem Kinderwagen gestohlen. Die Pflege des KindeS war einem Schulmädchen anvertraut, das den Wagen kurze Zett allein im Hause stehen ließ, um in der Nähe mit anderen Kindern zu spielen. Nachfor schungen nach dem KindeSräuber blieben zunächst oyne Erfolg, doch wurden da« Kind und der Wagen am dritten Tage in einem Hautflur der Jahnstraße wiedrrgefunden. Nunmehr gelang eS leicht, tn die Angelegenheit Licht zu bringen. Da« Kind war von einer 25jährigen Arbeiterin auS Wurzen, die jetzt eine längere Zuchthausstrafe in Waldheim verbüßt und die von dort nach Dresden beurlaubt worden war, gestohlen wor den. Sie sah ihrer Entbindung entgegen und hatte am 6. September heimlich geboren. In ihrer Ratlosigkeit hat sie ihr Kind am nächsten Tage vormittags in der Heide lebend begraben. Nachdem eS erstickt war, grub sie eS wieder au« und warf eS schließlich in die Elbe. Um den Nachweis erbringen zu können, wo sich ihr Kind befindet, war sie auf den Plan des Kin desraubes gekommen. * L»»»er«V»rs bet Dresden, 20. Sept. In tiefe Trauer durch die Schrecken des Krieges ist hier die Familie Unger versetzt worden. Inner halb sechs Wochen starben ihr drei hoffnungs volle Söhne den Heldentod fürs Vaterland. * Rabenau, 20. Sept. Der Tapezierer Pauf ler. der selbstgesammelte Waldchampignons gegessen hatte, unter denen sich jedenfalls Knollen blätterschwämme befunden haben, ist an Pilz vergiftung gestorben. * varaa, 20. Sept. Auf hiesigem Bahnhofe wurde bemerkt, daß auS dem Innern eines Pferde- tranSportwagenS Rauch hervordrang. Als man öffnete, fand man sechs Pferde erstickt vor. Wie durch ein Wunder waren die beiden Begleiter, die in tiefem Schlafe lagen, mit dem Leben da- oongekommen. Durch eine Oellaterne, die an der Decke des Wagens angebracht war und vermutlich durch eines der Pferde herabgestoßen wurde, entstand der Brandschaden. * Dahle», 20. Sept. Am Sonntag erschien plötzlich ein Wildschwein in unserem Städtchen, auf das, wie man sich in der jetzigen Zeit der Fleischnot leicht vorstellen kann, durch viele Straßen hindurch und quer über den Markt hin weg eine große Hetzjagd veranstaltet wurde. In einem günstigen Augenblicke gelang eS, das Tier durch einen Blattschuß zur Strecke zu bringen. ES wog auSgeweidet 120 Pfund und mochte etwa 2 Jahre alt sein. * Olbernhau, 21. Sept. Gestern morgen gegen 4 Uhr brach in dem Wohn- und Stall gebäude deS der Stadt gehörigen, an Frau Anna Bauer verpachteten Gutes Feuer au«, da« binnen kurzem das ganze Gebäude bis auf di« Umfaf- sungSmauern in Asche legte. Alle Umstände deuten darauf hin, daß da« Feuer tn dem Stall anbau aufgegangen ist und zwar, wie man be stimmt anntmmt, durch Brandstiftung AIS der Tat dringend verdächtig wurde der Gelegenheits arbeiter LouiL Böhme von hier festgenommen. Das in den Ställen befindliche Vieh konnte gerettet werden, wogegen ein Teil der Wohnungs einrichtung ein Raub der Flammen wurde. Depeschen o»« 21. September. Berlin. Heute vormittag ist im Reichs» tagsgebändc die Reichstonferenz der Sozial- demo'ratie zusa nmengetretcn. Die Verhandlun gen sind vertraulich. Es sind Vertreter aller Rcsichstagswa'-lkreise anwesend. Die Mitglie der des Part ei Vorstandes, des Par eiausschusses, der Reichstagsfraktion und der Konirollkom- Mission sind mit wenigen Ausnahmen erschie- nen. Auch Mitglieoer der sozialdemokratischen Arbeitsgemeinschaft nehmen an den Beratungen teil. Berlin. Der bulgarische Gesandte in Bu karest, Radew, ist mit dem Personal auf der Reste aus Bukarest über Rustland und Schwe den gestern am späten Abend in Berlin ein- getrogen. Es sind im ganzen etwa 20 Per sonen. Wien. Wie die Konstantinope er Blätter melden, hat Brigadegeneral Faik Palcha au der kaukasischen Front den Heldentod gefun- den. — Den Blättern zussolge ist es bei der russischen Armee im Kaukasus wegen Mangels au Lebensmitteln zu einer Meuteret gekommen, bei welcher mehrere Offiziere, darunter ein Re gimentskommandeur, getötet worden sind. Basel. Die „Agence Havas" meldet aus Paris, das? nur wenige Sozialisten gegen den öffentlichen Anschlag der Rede Briands ge- üimmt haben, und das; nur wenige der Ab stimmung sich enthalten haben. Dre'e Fest stellung ist uni so interessanter, als es ange sichts der Abstimmungsziffer beweist, das; sich mindestens 120 Abgeordnete der Abstimmung enthalten haben, und das; diese Abgeordneten nicht unter den Sozialisten, sondern unter den Links-Radikalen zu suchen sind. Genf. Zu dem Antrag des franz.'fischen Kriegsministeriums, die Mannschaften der Iab- resklisse 1869 (also die 48jährigen) wei ter der französischen Heeresleitung zur Verfil zung zu lassen, haben mehrere Abgeordnete einen Abänderungsantrag einge'rackst. Luzern. Wie das ..Luzerner Tageblatt" meldet, hat sich einer der in der Schweiz hospi talisierten französischen Kriegsgefangenen so unbotmässig aufgefiihrt, das; er schlicstlich nach einem tätlichen Angriff auf Schweizer Vor- gefehte aus dein Kanton Bern in die deutfche KckegSgefangenfckiafi zurückigeschickt werden mupte. Es ist das erste Mal, das; die Schweiz diese schwerste Strafe verhängt. Haag. Die britischen Korrespondenten in Frankreich behaupten, das; die Verluste der Engländer bei dem letzten Vorstoß an der Tomme uner «blich seien. Verschiedene Vor stöße aber, die zuweil gingen, hatten zur Folge, baß nie rere britische Abteilungen in daS ei gene Sperrfeuer gerieten und zusammenge- schosien wurden- Haag. Reuter meldet aus Athen: Aus unbedingt zuverlässiger Quell« verlautet, daß der König und die Minister im Prinzip ent- schlossen find, die Neutralität anszugeben. Die Haltung Teutlchlands in der Kawatafrage er regte Erbitterung in den höchsten Kresten. Man lprickit selbst von einem Ultimatnm. A»fter>a«. Au« Bukarest wird der „Daily Mail" gemeldet, daß zwei Männer versucht hätten, einen Zug. in w lchem sich rumänische Offiziere befanden, mit Dynamit in die Luft zu sprengen. Sie wurden auf Befehl der Militär behörden öffentlich hingerichtet. — Bratlanu hat bezüglich der deutschen Luftangriffe strenge Maß nahmen ergriffen. Ein großer Teil der ansässi gen Deutschen und Oesterreicher Bukarest« ist in einem Hotel im Zentrum der Stadt interniert worden. Kspeshsge». „BerliugSke Tidende" meldet au« Bergen: Die Besatzung de« Bergener Damp- ser« „vyderhorn", der in der Bucht von BiS- cayr von einem deutschen Unterseeboot versenkt wurde, ist in Bergen eingetrofftn. Sie berichtet, da« Unterseeboot habe am gleichen Tage noch ein französische« Segelschiff und einen spanischen Dampfer versenkt. S»fia Nach dem amtlichen bulgarischen Heeresbericht vom 20. September wird von der mazedonischen Front berichtet: Die Kämpfe bei Florina entwickeln sich zu unserem Vorteil. Durch starke Gegenangriffe, an denen unsere Kavallerie teilnahm, warfen wir den Feind zurück und fügten ihm große Verluste zu. Die Ebene ist mit Feindesleichen bedeckt. Wir nahmen einige Offiziere und 11 Reiter einer russischen Brigade, sowie 100 Mann eines fran zösischen Regiments gefangen und erbeuteten 2 Maschinengewehre. — Bon der rumänischen Front wird gemeldet: An der Donau beschoß unsere Artillerie mit Erfolg den Bahnhof von Turn-Severin. Die Schlacht an der Linie Maralia—Tucla dauerte gestern mit der größten Erbitterung auf beiden Setten fort. Der Feind hielt sich in seiner stark befestigten Stellung. Ser »tltts-e StmaWkttriA MTB) Grotze- H«»ptq»«rtier, 21. Sept. Westlicher Mries»sch«»pl«tz. Front des Generalfeldmarschalls Kronprin-Rupprecht von Bayern Nördlich der Somme spielten sich bei Tour- cUrtte fortgesetzt Handgranatenkämpfe ab Feind- liche Teilangriffe wurden bei FlerS, westlich von LeS Boeufs und nördlich von CombleS abge schlagen. Südwestlich von Rancourt und in BouchaoeSneS von unseren Truppen im Angriff gewonnener Boden ging nach erbittertem Kampf wieder verloren. Südlich von Rancourt behaup- teten wir genommene Gräben. Front des Deutschen Kronprinzen. Rechts der Maas wurden bei gesteigerter Artillertetätigkeit feindliche Angriffe im Abschnitt Thiaumont—Fleury abgeschlagen. Oestttcher Krieg«schaup1«tz. F ro n t des Generalseld marschall- Prinz Leopold von Bayern. Westlich von Luzk setzte die russische Garde zusammen mit anderen starken Kcäften d-n An- qriff gegen die Truppen deö Generals v. d. Marwitz fort. Bet Kornytnica ist der Kamps noch nicht abgeschlossen. Im übrigen ist aus der 20 Kilometer breiten Front der vft wieder- holte Ansturm vollkommen und unter abermals blutigsten Verlusten gescheitert. Front des Generals der Kaval lerie Erzherzog Karl. Der Kampf an der Narajowka wird erfolg reich fortgesetzt In den Karpathen hat auch gestern der Feind seine hesttgen Angriffe wiederholt. Abgesehen von örtlichen Erfolgen in der Gegend de« Pawyr-Pafse« und tm Tatarca-Abschnitt ist er überall unter schweren Verlusten abgeschlagen. An der Baba-Ludova stürmte er sieben Mal gegen unsere Stellung an. Jäger verschiedener deutscher Slämme unter Führung de« General- majorS Boesz haben hervorragenden Anteil an der siegreichen Abwehr. Die am 19. September in FeindeShand gefallene Kuppe Smvtrec wurde im Sturm wiedergewonnen. Kriegsschauplatz irr Siebenbürgen: Die Grenzhöhen beiderseits des Vulkan- PaffeS sind von uns besetzt. Balkan»Nrieg«fchauplMtz. Heeresgruppe des Generalfeld marschalls von Mackensen K Der Kampf in der D^brudscha ist zum Stehen gekommen. Mazedonische Front. Bei den erfolgreichen bulgariscben Angriffen tn der Gegend von Florina cilittcv die Fran zosen beträchtliche Verluste Buhwusche Kavalle rie attackierte und zerspcettIc ösiiich der Stadt die weichende ftlndlicht' Artlllctte. Hier wurden zahlrclcheGefangivcgemuchiuud cint.^c Maschinen gewehre erbeutet. Am Kajmafialau und au der Moglena-Front sind mehrfache serbische Angriffe abgeschlagen. Ter Erste Generalquartiermeister. Ludendorff
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