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OerMche» «nd Sächsisches. *— Witterungsaussicht stir Mittwoch, den 6. September: Zeitweise heiter, keine wesentliche Temperaturänderung, zeitweise Niederschläge. «—Die Verlustlist « Nr. 326 der König!. Sächsischen Armee vom 4. Septem- i cr enthält folgende Ang wen aus unserem Leserkreise: Zschirpe, Paul, Hermsdorf, ge fallen; Weise, Kurt, Langenchursdorf, l. v.; Neber. Kurt, Hohenstein-Ernstthal, l. v.; Vo gel, Mar, Oberlungwitz, schw. v. und im Feldlpzarett gestorben; Wolf, Friedrich, Ho- lenstein-Ernstthal, l. v.; Steinbach, Arthur, Kirchberg, l. v.; Löffler, Kurt, Oberlungwitz, l. v.; Knüpfer, Robert, Erlbach, schw. v.; Wrirlitzer, Johannes, Erlbach, gefallen; Geyler, Kurt, Oberlungwitz, l. verl., zur Tr. zurück; Surmann, Emil, OberlriMwitz, ins. Unfall l. verl.; Schlegel, Johannes, Oberlungwitz, l. v., b. d. Tr.; Müller, Linus, Langenchursdorf, l. o.; Rockstroh, Kurt, Hohenstein-Ernstthal, bish. vermißt, ist l. v. in Gefangenschaft; Stölzel, Oskar, Hermsdorf l. v.; Hentschel, Ewald, Kuhschnappel, gefallen; Arnold, Ge- urg, Hohenstein-Ernsttlal, schw. v.; Ludwig, Mar, Bernsdorf, schw. v.; Langer, Richard, Gersdorf, l. v.; Stiegler, Erich, LangenchurS- darf, l- v., b. d. Tr.; Mittenentzwei, Ernst, Bernsdorf, l. v., Möser, Mar, Bernsdorf, I. v., b. d. Tr.; Bergner, Otto, Oberlungwitz, gefallen. * — Neue Kriegsanleihen. Wie aus der Bekanntmachring in der heutigen Num mer ersichtlich, nimmt das Bankhaus Bager L Heinze, Chemnitz, Innere Ich annisstraße 3 und 5, als offizielle Z e i ch n u n g s st e l l e Anmeldungen auf die neuen Kriegsanleihen spesenfrei entge gen. Aus der Zeichnungseinladung entnehmen wir, dgü diesmal eine 5prozentige Reichsan- lei'e, welche bis zum Jahre 1924 unkündbar iü, zum Kurse von 98 Prozent zur Zeichnung ausgelegt wird. Außerdem gelangen 4/-Pro- zentige Reichsschatzanweisungen zum Kurse von 97 Prozent zur Ausgabe. Die Tilgring die ser Scbatzanwoisungen, welche in 10 Serien «ungeteilt sind, erfolgt durch Auslosung von ic einer Serie in den Jahren 1923 bis 1932. Die Bezahlung der-zugeteilten Betrage kann zwischen dem 30. Lvptember 1916 und 6. Februar 1917 ersolgem Die überaus g ü n st i g e! B erzins u n g rr n d die vorzügliche Sicherheit der A n - leihen lassen einen glänzendlen Z e i ch n ul n g s e r f o l g e r iv a- r t c n. - * Hohenstein-Ernstthal, 5 Sept Fn wenigen Wochen werden die letzten Kriegsver sehrten das im Bethlebemstitt Hüttengrund ein- ncrichtele Kriegsgenesungsheim verlassen und gleich ihren nach erfolgter Heilung entlassenen Borgängern manche schöne Erinnerung für alle Zeiten misnehmen. Am 30. September wird, wie bereits gemeldet, das Kriegsgenesungs- beün nach fast zweijährigem Bestehen anfnelw ten, infolgedessen die Belegung des Heims mit pcuen Kriegsverwundeteu nicht mehr erfolgt. Gegenwärtig tveilen nur noch 8 vertvnndete und erholimgs^edürftige Feldgraue im Heim. Mögen i^nen die wenigen Tage des Verwei lens im landschaftlich reizvollen Hüttengrundc noch recht gnt bekommen! « — K r i e g s a u s z e i ch n u n g e n. In Anerkennung tapferen Verhaltens in den Kämpfen im Sommegebiet wurde der Schutz mann H ä ck e r von lvier unter gleichzeitiger Beförderung zum Vizefeldwebel mit dem Ei sernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet, nachdem er sich bereits vor längerer Zeit die Fried- rich-August-Medaille in Silber erworben batte. — Das Eiserne Kreuz wurde ferner dem Sol daten im Infanterie-Regiment Nr. 101 Io hannes Korb, Solm des am Röhrensteig wohnhaften Beroinvaliden Theodor Korb, zu- teil, während dem dem Landwehr-Jnsanterie- Regiment Nr. 270 angehörenden Unteroffizier Korl Heinrich Stumps die Militör-St.-'Hein- richts-Medaille in Silber verlie'en wurde. — Gefallen ist am 27. August ein weiterer Hofenstein-Ernstthaler und zwar der Soldat Richard Wagner, Sobn des an der Wicsensiraße wohnenden Fa'rikwe^ers Herrn Eduard Wagner. Ilm den Braven, der vor seiner Einberufung in Oberlunowitz wohnte, trauern die Witwe und vier Kinder. Ebre seinem Andenken! «—Wer ist der Eigentümer? Dm Schalten-orraum des Postamts sind vor einiger Zeit sieben gelassen worden: ein Hand- korb mit Geldbörle neZt Inhalt und ein lee rer Handkorb. Die Eigentümer wollen sich im Amtszimmer der Post melden. * — D i c b st a h l aus dem Wochen- markte. Einen unbewachten Augenblick be - müte auf dem gestrigen Woebennwrkte ein Spitzbube dazu, einen Handwagen, auf dem sich ein Korb Aep'el und zwei Körbe Pflaumen befanden, an sich zu nehmen und mit der Beute das Weite zu suchen. Der Dieb, der sich in Richtung Oberlungwitz entfernte, lies; auf der Paßstraße den Wagen mit zwei Ob-ß- ßör'eu zurück, während er mit dem dritten mit Pbäumen gef llten Korbe verschwand- Bis her glückte cs nicht, den Spitzbuben ausfin dig zu machen. * — Tie M i t t w o ch - N achmit tags- K onzer 1 e int Berggasthaus „Zur Bismarckhöhe", die sich des regsten Zuspruches der m-ufilliebendeu Bewohnerschaft unserer ^tadt und der Umgegend er reuen, tverden fortan ei nen besonderen Reiz dadurch erhallen, daß sie von Künstlern von bestem Ruf geboten wer den sollen. Für die vier im Monat Seyte.n- lcr ftatt'iudendeu Künstlerlonzerie hat der rührige Wirt unseres Berggaslhauses das ^o- listen-Salon-Orchester Liick gewonnen. Die int jugendlichen Alter stehenden (Geschwister Link haben ihres Ausbildung nv Leipzig mrd Ltluttgart genosseir und versiigen über reiches Können auf ntusikalischem Ge iete. Morgen nachmittag geben die Künstler das erste Konzert, für das ein in der Zusammenstellung ganz vorzüglich zu bezeichnendes Programm ausgestellt worden ist. Tie Veranstaltung beginnt Punkt 4jH Uhr und dürfte sicherlich im Zeichen guten Befirches stehen. (Siehe Inserat!) « — Aus Feindesland entbieten der Heimat freundliche Gr ße: Gesr. Horn, Gefr. P. Leipziger, Ge'r. Scharf, O. Schettler, Utffz. Krüge r, Emil Böhme, N. Uhlemann, Hermann Foetsch und WUH. F i n st c r b u s ch. — Vorstehenden Wortlaut trägt eine uns heute zugegangene Karte, die eine der Hau.'tverlehrS- straßen Lilles veranschaulicht. a. Oberlungwitz, 5. Sept. Der !mnver ein l hält am Sonntag aus seinem an der Poststraße gelegenen Turnplatz ein Schau- t u r n e n ab. Der. Verein stellt hierzu in Voi tels Gasthaus. d Oberlungwitz, 5. Sept Die Fvied- rich-August-Medaille in Silber wurde dem Un teroffizier in einem Reserve-Jnfanterie-Regirnent Paul Braun, Sohn des Herrn Al vrt Braun hier, verlieben. Ter Ausgezeichnete hatte lich in der ChanMagneSchlacht im Her st 1915» besonders hervorgetan. Er wurde damals ver wandet und befindet sich letzt beim Er^atz-Ba taillon seines Regiments. ):( Oberlungwitz, 5. Sept. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeihnet wurde der dem Infanterie-Regiment Nr. 133 ange hörende Gefreite Arno Langhof von hier. r. Gersdorf, 5. Sept. Der in unserem Orte bestehende Ausschuß für KriegShilfe ver einnahmte ini vergangenen Monat 250 Mark, '"ber welchen Betrag sich im Anzeigenteil die ser Nummer eine Quittung befindet. Der Er lös der vor einiger Zeit vorgenommenen Alt- eisenfammlung in Höhe von tO Mark wurde ebenfalls der Kriegshilfskassc zugeführt. («) Gersdorf, 5. Sept. Für hervor ragende Leistungen in der So nmeschlacht wurde der einem Feldartillerie-Regiment angehörendc F-ahrer Hermann Meblhor n, Sohn des an der Erlbacher Straße wohnenden Herrn Her mann Mehlhorn, zum Unteroffizier befördert t. Kalke», 5. Sept. Ans Anlaß der Wieder kehr de8 Sedantaaeö fand am Sonntag im hiesigen Gasthof eine öffentliche Abendunter. Haltung statt, die den schönsten Verlauf nahm und allen Besuchern einige angenehme Stunden bereitete. Das Programm gelangte mit viel Geschick zur Durchführung, so daß sämtliche Nummern wohlverdientem Beifall begegneten. « Chemnitz, 5 Sevt Am Sedantage wurde in einem Hause der ReichSstraße ein aus Erk mannsdorf zu Besuch weilender sechs Jahre alter Knabe, der sich in Gesellschaft anderer Kinder im Hofe befand, beim Abbrennen von Feuerwerkskörpern so schwer im Gesicht verletzt, daß er ein Auge verlor. * Lautzevstriegis, 5 Sept Ein bedauerlicher Vorkall bat sich kürzlich im diesigen Orte abge spielt. Der 12jährige Schulknabe Hähnel von hier hat sich in der mütterlichen Behausung er hängt. Der Knabe konnte sich über den Verlust seine« Vater«, der aus dem Gchlachtfelde den Heldentod gefunden hatte, nicht hinwegsetzen. Trotz aller Tröstungen des Lehrers und seiner Mitschüler war da« Kind in Schwermut verfallen. * LreSde«, 4. Sept. Das Schöffengericht verurteilte den in Leubnitz-Neuostra wohnenden Tisenbahnmechawker Richard Bruno Fuhrmann wegen Bestechung zu 500 Mark Geldstrafe oder 50 Tagen GesänaniS. Mit der Bitte, seinen Schwager beim Militär zurückzustellen, sandte Fuhrmann an den betreffenden Feldwebel einen Brief mit 900 Mark Inhalt, ohne jedoch seinen Zweck zu erreichen. * Leitzzi«. 4 Sept. Das leidige Platzwech seln bei Wasserfohrten, vor dem schon so oft ge- warnt worden ist, hat am Sonntag wieder zwei Menschenleben zum Opfer gefordert. Der Spar kaffenbeamte Pflug au« Markranstädt und dessen Braut, Frl. Frießner, hatten am Sonntag nach mittag gemeinsam mit einer Bekannten auf dem Auensee im Lunapark eine Bootfahrt unternommen. Nachdem sie eine Zeitlang gefahren waren, ver- schritten sie dazu, die Plätze zu wechseln. DaS Boot kippte hierbei um, und alle drei Insassen fielen in« Wasser. Leider konnte nur die mit- fahrende Freundin gerettet werden, während Pflug und Frl. Frießner untersanken und ertranken. * Leipzig, 4. Sept. Einen eigenartigen Weg, ihrer Herrschast „da« viele Ausgehen" abzuge- wöhnen, wählte ein 16jährige« Dienstmädchen in L.-Reudnitz. Die Herrschaft bewohnt dort ein einsam gelegene« Hau«. Ging da« Ehepaar, wie es seine Gewohnheit war, gegen Abend in die Stadt, so ängstigte sich da« Mädchen in der Furcht vor Einbrechern und sonst unerbetenem Besuch. Um der Sache ein Ende zu machen, beschloß eS, der Dienstherrschaft die mit dem vielen AuLgehen für ih'.e Häuslichkeit verbundenen Gefahren in recht lebhafter Weise vor Augen zu führen. Als die Herrschaft wieder einmal fort war, band sich da« Mädchen mit einem Handtuch die Augen zu, mit einem anderen band e« sich an eine Stuhllehne fest, und schließlich fesselte e« sich unter Zuhilfenahme ihrer Zähne auch nvch die Hand gelenke mit einem Strick. Vorher hatte das Mädchen auf ein Blatt Papier nvch die Worte geschrieben: „Wir kommen wieder!" Als die Herrschaft nach Hause kam, erklärte es, von einem Feldgrauen und einen, Zivilisten angcfallen und gefesselt worden zu sein. Die Herrschaft machte Anzeige. Da nichts gestohlen war, und das ge fesselte Dienstmädchen sich bei der Polizeibehörde regelmäßig al« Simulantin entpuppte, wurde daL Mädchen eingehendem Vorhalt unterworfen. Erst nach sehr langer Zett gestand e« die Vortäuschung eine« Ueberfall«. * Meer«««, 4. Sept. In der letzten Stadt- oerordnlten-Versammlung wurde einstimmig be- schloffen, eine Eingabe an da« Kriegsernährung«- amt zu richten, zwecks Herabsetzung der Höchst preise für die hauptsächlichsten Nahrungsmittel, wie Kartoffeln, Fletsch usw. * Zwick»», 4. Sept. Eine^ Gemüse- und Obstoerkauf bei möglichst billigen Preisen beab sichtigt der hiesige Krieg«au«schuß für Verbraucher- intereflen zu errichten, um den hohen Preisen auf dem Obst- und Gemüsemarkt entgegenzutrrten. Die Vorbereitungen sind im Gange. Die Ver- kauf«stelle soll demnächst eröffnet werden. * Schneeberg, 4. Sept. Am Sonnabend wurde der 7 Jahre alte Knabe Slückrad, al« rr an einer offenstehenden Waschmaschine spielte, von dem zufallenden schweren Deckel eingezwängt. DaS bald darauf tot aufgefundene Kind ist offen bar erstickt. * Pl»uen, 4. Sept. DaS Geschick ihre« Man- ne«, de« in der Brllderstraße wohnenden Maler« Schubert, der zuletzt schwer krank in einem rus sischen Lazarett darniederlag, ging der 36 Jahre alten Frau deS Genannten so zu Herzen, daß sie gemütskrank wurdeundam 81. August vormittags sich in ihrer Küche mit Ga« zu vergiften versuchte, indem sie den Hahn ihre« Gaskocher« öffnete. Die Mutter der Frau kam noch rechtzeitig her- bei, um ihre bewußtlos gewordene Tochter inS Krankenhaus überführen zu lassen. Am selben Tage, da die Arme freiwillig aus dem Leben scheiden wollte, starb ihr Mann draußen in Feindesland, und Sonnabend früh verschied die Bedauernswerte im Krankenhausr an den Folgen der Gasvergiftung. * Gottleuba, 4. Sept. Tödlich verunglückt ist ein in der hiesigen Heilstätte untergebracht gewesener Kranker, der beim Pilzesuchen von einer Anhöhe abstürzte. Depeschen vom 8. September. Gens. Fcanzösische Blätter melden aus Athen: Französische und englische Behörden haben 20 deutsche und österreichische Kauffahrtei schiffe, die im Piräus und in der Bucht von Elensi« interniert waren, beschlagnahmt unter dem Vorwande, ihre Funkspruchapparate hätten dem Feinde Hilfe geleistet. Latz»»» Wie dem „Secolo" aus Athen gedrahtet wird, haben englisch-französische Trup pen Athen besetzt und die Uebcrgabe des Post- und Telegrophenamtes gefordert. Die Beamten der deutschen Gesandtschaft, Hoffmann und Hipp, wurden verhaftet; ebenso der Grieche Carateidi. Der österreichische LegationSsekretär versuchte im Automobil zu entfliehen, der Kraftwagen wurde aber durch Schüsse zum Stehen gebracht unk Ker Legationssekretär verhaftet. Baron Schenk soll eS gelungen sein, zu entfliehen und Florina zu erreichen. Der rumänische Militärattaches wurde, weil er mit dem deutschen GesandtschaftSbeamten Hoffmann befreundet ist, ebenfalls verhaftet, später aber wieder freigelassen. Amfterda«. Ueber die Zustände in Griechen land liegen in London Meldungen aus zuver lässiger Quelle vor, die besagen, daß Griechen land von der Gee au« völlig blockiert ist. Venizelos, dem eine Menge französischer und englischer Helfer zur Verfügung steht, wollte Mitte der abgelaufenen Woche im Süden Griechen lands von Athen au« eine Revolution Hervor rufen, um der Entente Gelegenheit zu geben, zum Schutze ihrer Gesandtschaften und Landes genossen Athen und andere Teile des Landes zu besetzen. Die Vierverbandsgesandten hatten dazu bereits ein Geschwader mit Landungstruppen hcrangerusen, aber der dem König treugebliebene Teil der Regierung und da« Militär haben die venizelistischen Umtriebe in der Hauptstadt v.r- eiielt. Die Diplomatie der Entente hat dann einen neuen Gewaltstrelch versucht, indem sie gemeinsam mit Venizelos danach trachtete, Zaimis zu einem Staatsstreich zu bringen. Oöwohl dasselbe System angewendet wurde, das bet Bratianu und Sonnino der Entente zum Erfolge oerholfen hatte, Hst Zaimis das Anerbieten strikte abgelehnt. Der Scheck der Bank von England war also nicht anzubringen. Amsterdam. Die letzten Londoner Berichte aus Athen und Rom über den Vormarsch der Ruffen nach Bulgarien fordern dringend das Eingreifen der Saloniki-Armee. Die Heeresleitung in Saloniki will sich jedoch erst entscheiden, wenn die Lage in Griechenland geklärt ist. ZngltscherseitS wird befürchtet, daß die Armee der Zentralmächte durch die jetzige Verkürzung der gemeinsamen strategischen Stellungen einsetzt und eine Offensive vorbereitet, durch die wahr scheinlich selbst die Hilfe Griechenlands für die Entente zu spät kommt. Alle Völker setzen ihre Hoffnung allein auf Rußland. A«fterd<«. Der aus London in Dmuiden eingetroffene Dampfer „Vliestrvm" berichtet, daß er am Sonnabend nachts 3 Uhr, al« er in der Themsemllndung vor Anker lag, von einem gro ßen Zeppelin mit vier Bomben belegt wurde, alle schlugen so dicht neben dem Schiff ein, daß viele Metallstücke auf Deck flogen. H««g. Die „TimeS" meldet aus Athen: König Konstantin erklärte in einer Audienz mit den En tentegesandten, daß er durch da« Auftreten Ru mänienS veranlaßt sei, die Richtlinien der künf tigen griechischen Politik zu ändern. Man ist der Ansicht, daß König Konstantin mit Zaimis zusammenarbeiten wird, da er bekanntlich nicht mit Venizelos Zusammenwirken kann. Kopeahage«. Londoner Blätter melden aus Athen, daß nun auch vor Patras Kriegsschiffe des Viervcrbandes eingetroffen seien. (Patras liegt an der peloponestschen Küste und beim Eingang in den Meerbusen von Corinth.) L»»hO«. Reuter meldet: Der britische Dampfer „Gwiftwings" und der französische Segler „General Archinard" (356 Brutto-Regi- 'stertonnen) wurden versenkt. London. Us er den jüngsten Zeppelin- angrisf auf. London meldet Reuter weiter: Loudon in der Nacht zmu Sonntag erle te, ist unermeßlich, obgleich das alles nur 20 Minu ten (?) dauerte. Beim Nahen der Zeppelin« wurde der Himmel metho-di'ch mit Lcheinwer- fern abgeleuckstet. Tann hörte man m der Ferne ein Krachen gleich einein Tonnerschlag. Kurz darauf wurde einer Ker Zeppelme von den Scheinwer ern entdeckt. Fern und nah feuerten die Kanonen auf den Zeppelin, der hinter einer Wollenschicht Schutz suchte. Ei nige Augenblicke darauf erreichte das Drama seinen Höhvpuntt. Ganz London war 5 Se kunden in gre'les Licht getaucht gleich Sonnen- Untergang. Alle Türme, Scheinwerfer und Te- legraphendrälw waren einen Augenblick sicht- bar. Daran' lehrte die tiefe Finsternis wie- der zurück. Während seiner Fahrt wurde ein Zeppelin durch die Flugzeuge verfolg:, deren undeutliche Umrisse ini Lichtschein der Schein- werter zu unterscheiden waren. Ein Augen zeuge, der aus unmittelbarer Nä'e das Luft schiff a sti-rzen sah, beschreibt, wie das Lutt- schiff mit dein Vordersteven zu unierst nieder- fiel, und zwar mit einem furcht arm Knall. Tas auSflrömende Gas fing Feuer und un- mitte! ar darauf mich die Hülle des Schilles. Das Lu .schiff brannte etwa 1'/z Stunden, wo bei man fortwährend die Erplosionen der Ma- fchinengewehrpatronen hörte. Am Sonntag be- gPen sich Tausende von Menschen nach End- sield. Rlau sah jedoch nur wenig von dem Unglück, da das Wrack bereits weggeräumt war. Die Photographien, die von Kern abge- stärzten Lustschiff ausgenommen wurden, zei- gen, daß die Maschinenteile des Luftschiffes sich in den Boden gebohrt hatten, so daß man sie ausgrabm mußte. Die Katastropbe wurde in einer Ent ernung von -10 Meilen gesehen Nach weiteren Meldungen des Londoner Korrespon denten des „Tysd" fiel der Zeppelin in einer Gegend nieder, die von Rentiers und Beam- tm lewoint wird, die tagsüber sich in der Eit- auchalten. Ter Zeppelin hat bei sei nem Absturz noch einigen Schaden angerichtet. Während des Falles beleuchtete die auffchla- gende Flamme die gange Gegend. Infolge der stark beschädigten .Hülle des Lufischit-es und der noch fortdauernden Erplosionen konnten die Leicken der Besatzung des Zeppelins erst in der Nacht geborgen werden. London. „Daily Ehroniele" veröffent licht eine Deutsche Shackletons ans Punta Arenas tin der MagalbaeSstraße) vom 3. d M., nach der alle Mitglieder der Erpedition gerettet und wohl sind. Dar er Salam am -ea EaglWera besetzt. Lo » don, 5. Sept. Amtlich wird gemeldet: Am 4. September morgen- 9 Uhr ist Dar eS Salaam besetzt worben. Seestreitlräfte, die Verbindung mit Truppen in Baramoyo und Saadani haben, sind damit beschäftigt, den ehemaligen Sitz der Regierung und die Haupt stadt des deutschen Schutzgebiete- zu besetze». Die große SmmWW dauert an. (W.T B j Grotze« H»np1q«»rtier, 5 Sept. Westlicher Krieg»fchn«pl«tz. Unsere Truppen stehen zwischen Le Forest und der Somme in heißem Kampf. Südlich des Flusses erwehren sie sich auf der 20 Kilo meter breiten Front von Barleux bis südlich von Chilly der anstllrmenden Gegner. Das Dorf Chilly ist verloren gegangen. Rechts der Maas sind neue Angriffe der Fran zosen gegen unsere Linie östlich von Fleury und gegen die am 3. September in der Souville- Schlucht gewonnene Stellung abgeschlagen. Oestlicher Rries»sch«»pl«tz. Front des Generalfeld Marschalls Prinz Leopold von Bayern. Di« Lag« ist unverändert. Front des Generals der Kaval lerie Erzherzog Karl. In hartnäckigem Kampf haben brutsche Bataillone den mehrfach zum Gegenstoß mischen den Feind südöstlich von Brzezanie wieder ver trieben. An Gefangenen haben die verbündeten Truppen in den beiden letzten Tagen 2 Offiziere, 259 Mann etngebracht. In den Karpathen entspannen sich an mehreren Stellen kleinere Gefechte. Südwestlich von Zabie und von Schlpoth wird gekämpft. Starke russische Angriffe südwestlich von Fnudal-Moldawte sind blutig abgewiesen. B«lkan»Grieg-schauplatz. Deutsche und bulgarische Truppet: stürmten die befestigten Vorstellungen des Brückenkopfes von Tutrakan. Die Gt»dt Lobric ist do» de« Vulgare« ge«o»«e«. Bulgarische Kavallerie zcrsplengte mehrfach rumänische Bataillone. Deutsche Seeflugzengc belegten Constanza sowie russische leichte Secstrcitkräfte mit Bomben. Unsere Luftschiffe haben Bukarest und die Erzölanlagen von PlocSti mit gutem Erfolge bombardiert. Ter t»rste Gcneralquartiermeist»r. Ludendorff.