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WOeiMOHckrAnMr Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage für den : — nächstfolgenden Tag. - Bezugspreis: Bei A'chMmg in den Ausgabestellen vierteljährlich Mark 1.dO, monallich .'>0 Pfennig. Durch Boten frei in; Haus geliefert vierteljährlich Mark l.8G monatlich «>0 Pfennig. Durch die Post bezogen vierteljährlich Mark 1.80 ausschließlich Bestellgeld. Einzelne Nummern 10 Pfennig. zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und Gersdorfer Tageblatt. Anzeigenpreis: Orts-Anzeigen die «.gespaltene Korpuszeile 15. Pfennig, auswärtige 20 Pfennig, die Reklamczeile M Pfennig, die 2 gespaltene geile im amtlichen Teil 4ü Psennig. Außergewöhnlicher Sah nach vorheriger Uebcrcinkunst. - Bei Wiederholungen Preisermäßigung nach feststehendem Tarif. vämtlicheAnzeigen erscheinen ohnc Ausschlag im Oberlungwitzer Tageblatt und Im Oersdorfer Tageblatt. Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Ripdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Grüna, Ursprung,Kirchberg, Erlbach,Meinsdorf,Langenberg, Falken, Langenchursdorf usw. Rr. 202. Geschäftsstelle Bahnstratze 8. 43. N. ,s. Dsmlerstag, de« 3i. Ailgilst 1818. Warnung für Fleischer und Käufer. I. Beim Studtrale sind von Einwohnern mehrfach Klagen darüber ang-bracht morden, daß sie von dem ihnen Angewiesenen Fleischer kein Fleisch erhalten konnten, obwohl für sie vom Stadtrate Fleisch sichergestellt worden war. Nach den genau geführten Listen Härte das Fle'sch für sämtliche Angewiesenen Käufer auch auSreichen müssen. Wie aber festgcstcllt worden ist, ist von einigen Fleischern ohne Zustimmung deS Sladü ateS an Käufer mehr Fleisch abgegeben worden, als solche zu beanspruchen hatten. Ebenso ist Fleisch an Personen abgegeben worden, die an dem betreffenden Tage solches gar nicht beanspruchen dursten. Dadurch ist es gekommen, daß die Fleischmengen nicht ausgcreicht haben. Der Sta'olrat wird mit aller Strenge sowohl gegen die Fleischer als auch gegen du betreffenden Käufer Vorgehen. Fleischer, die mehr Fleisch an Käufer abgeben, als letztere zn bean spruchen haben oder die Fleisch an Personen abgeben, die überhaupt kein Fleisch zu erhalten haben, werden, dafcrn nicht eine höhere Bestrafung cinzulrctcn hat, künftighin Mit Geld bis zu 150 Mk ober Hast biL zu 2 Wochen bestraft werden. Auch wird gegebenenfalls die Schließung des Geschäftes wegen Unzuverlässigkeit des Inhabers veifügt werden. Gegen die Käufer aber, die sich mehr Fleisch verschaffen, als sie zn beanspruchen haben, wird Anzeige bei der Königlichen StaalS- anmaltschaft erstattet werden. II. Hierbei werden die Fleischer, Gastwirte und sonstige tu Frage kommenden Geschäfts inhaber darauf aufmerksam gemacht, daß ck strafbar ist, wenn bei Abgabe von Fleisch, F'cisch- konseroen usm. bereits abgelanfene ^lcischmnrken entgegcngenommen werden. Jede Zuwiderhand lung nach dieser Richtung hin wird ebenfalls unnachsichtlich zur Anzeige bei der Königlichen Staalsanwaltschaft gebracht werden. Hohenstein-Ernstthal, an« 28. August 1916. Der Stadtrat. llr. Patz, Bürgermeister. Dos 11—14 Srück des Gesetz- und Verordnungsblattes für das Königreich Sachsen, sowie Nr. 154 bis 186 des Neichsgesetzblattes vorn Jahre 1916 sind Angegangen und lügen 14 Tage lang im Rathause, Zimmer Nr. 9, zu jedermanns Einsicht ans. Ein I'halisverzeichnis dieser Grsttzblätler ist im Hausflur des Rathauses angeschlagen. Hohenstein-Ernstthal, am 29 August 1916. Der Stadtrat. Hindenburg znm Generalstabsihes ernannt Berlin, 29 Ang. (Amtlich.) Seine Maje stät der Kaiser hat durch Allerhöchste KabinettS- ordre vom heutigen Tage den Ehef des Generalstabes des Feldheeres, General der Infanterie von Falkeuhayn, zwecks anderweitiger Verwendung von dieser Stellung enthoben. Zum Chef des Geueralstabes des Feld heeres hat Seine Majestät den Geueralfeld- marschall von Beneckendorss und von Hinden burg eruannt, zum ersten Gentralyuartier- meister den Generalleutnant Ludendorff unter Beförderung zum General der Infanterie. Numämen. Durch! Das KriegSungewittcr hat sich noch dichter zusammengezogen; die Schar unserer Feinde ist um zwei Treubrüchige vermehrt worden. Wir wären keine Menschen, wenn uns nicht so etwas wie Schauder an die Herzen griff ob der Aus dehnung und Verlängerung des Blutbade«, das nun schon über zwei Jahrs den Erdball heim sucht, wenn uns nicht so etwas wie Trauer und Wehmut erfüllte ob des wilden AusbrnchS der Leidenschaften, der wie ein Brand im dürren Walde immer neue Gebiets ergreift. Aber die neue Flammsnlohe, die an zwei Stellen zugleich ausspringt, gilt unserm Herd und unsern Heim stätten, das läßt unk Schauder uud Wehmut vergessen und drückt uns die Waffen der Abwehr fester in die Hand. Wir haben eine vielfache Uebermacht besiegt in zwei langen KciegSjahreu, wir haben unsere Feinds zu Paaren getrieben, die uns umstellt hatten nach jahrzehntelanger Einkreisung und uns nun zusammenschießen wollten wie das Wild auf der Treibjagd, und wir haben einen Woll van Eisen und Fcucr aufgerichtet in ihren Ländern, gegen den sie mit all ihrer Uebermacht immer noch vergeblich an rennen. Sie sollen es auch fürderhin; daran sollen Italiener wie Rumänen nicht einen Pfiffer ling ändern. Im Gegenteil! Wobl danken wir is unserm scharf geschliffenen Schmerle, unstrr vorzüglichen militärischen Rüstung, daß wir den Ansturm der Uebermacht brachen und den KAca in einer Kette von Siegen in die feindlichen Länder tragen kannten. Wohl war es unsere überlegene Führung, die überill da? Gesetz de« Hindeln? an sich riß, die die Russen beiTanncn- lerg schlug uud den Durchbruch bei Gorllcze vollbrachte, die Serbien eroberte, die immer am rechten Ort die rechten Truppen versammelte, nm die strategischen Pläne der Feinde kläglich zuschanden zu machen. Aber weder unsere Waffen nach unsere Führung hätten uns etwas genützt, wenn stolze: deutscher ManmSmut nicht hinter ihnen gestanden und die nie versagende Kraft geliefert hätte, die sich aller feindlichen Ueber macht überlegen erwies. Und diese Kraft wird, des sind wir gewiß, den beiden neuen Feinden gegenüber noch wachsen. Die Verachtung, die mir gegen Raubgier empfinden, die sie ihr? Bündnispflichten brechen ließ, um bei der Teilung der Beute nicht übergangen zu werden, wird nur nach van dem Mitleid erreicht, das wir mit ihrer politischen Ohnmacht empfinden, die sic zu HAotm Englands und Rußlands macht. Und diese Feinde sollen nnS schrecken? Wir wissen, unsere Gegner sind einander wert, und e« ist eine Ehre, van ihnen gehaßt und angegriffen zu werden. Unsere Waffen sind stark wie am ersten Tage, und unsere Führer haben längst ihre Pläne fertig, um auch den neuen Feinden wirk sam zu begegnen. Unser Kampfesmut aber flammt höher denn je. Die Naubschar ist bei sammen, die uns Herd und Heimat plündern will; nun sollen Michels stärkste Hiebe fallen! Durch! Die Vorgeschichte der rumänischen Kriegserklärung. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Die Kriegserklärung Rumäniens an Oesterreich Un garn, die die Kriegserklärung Deutschlands an Rumänien znr Folge gehM Hal, kommt s r niemand als Ueberraschnng. Schon gewisse Vorgänge, die sich in Nümänien in der letz ten Zeit in der Oefs^ntlichkcit absptelten, mach ten es !lar, das; starke Kr.ste dort au del Ar eit waren, nm das Land an der Sei'e unserer Gegner in den Krieg hinein geziehen. Als im Angnst I9i! der Weltkrieg ans raA, i tte ein lo ales Einhalten des zwischen DeGschland, Oesterreich-Ungarn nnd Ru mänien b e st e b enden F reund - s chaft s - nnd B ii ndni s vert r a g e s R u mänien an die Zeile Denlf w land s n nd O e st e r r c i ch - N n garns f ii h r c n in ii s f e n. Rumä ninnen enV ob sicb seinen Bünduispssichten e enso Ivie Italien. König Karol wünschte zwar als echter HohenzollerMProß, das Wort lingilösen, das er verpfändet batte. Aperer i.rugiwte cs nicht, seinem Willen gegenii'er den versassnngsnunugrn Polilikern des Lan des durchzusetzen. Die seelischen Errcgnngcn giews Konfliktes führten den Tod des greifen 'errschers hwbei. Rmnänien entschlaf: sich zur eiftrafttät. Nur zu bald zeigte es sich, das; Test' Nen.'ralst.it keine unparteiische Ivar, sow dern das; die rumänische Regierung in der 'ehmehmnng ihrer Neulralit stsgflichien unsere Dgucr begünstigte. Das kam vor allem in n wutfchaftstbcu Maßnahmen Rumäniens n Ausdruck, insbesondere in der Sperrung o r Getreideausfuhr nach Dcustchland, ßo'l chwiewgT'stan nud Zchstanen verschiedener Ait. ' l- die Kriegsereignisse nicht den von der En teilte erwarteten Verlauf nalnnen, als ins e sondere das Einschreiten Italiens in ^en Krieg nicht der erbost'en militärischen 'usawmen! roch Oesterreich Ungarns l er'ei hrte, begann Herr Bratiann, der Tr ger ?er vertragswidrigen rumänisben Po'iN!ß um. -wenll'n. Die rumänischen Kornkammern wnr d?li dein deutschen Bedürf ge s net nnd Perei > aru.'gen mit Dcut'chland getrosten die d'e nsfu'r der gewust o Mineralien und ,Untier inistel ssik erstellten Tie Vereinbarnnoen wur den P ii'slich ein ei alten. Von Ans'rnb be? Krieges an sind d'e u lllelilemächic bemüh gewesen, durch >v e' t g e b ende V erspre ch n u g c n Rmnänien mr a'ti en Lcilimlmic am Kriege ;» 'e>vc en. tüe üa-tstcile unseres wtcwreichiicb.-nngari en Bundesgenossen lvnrden ihm n li rral r Weis? als Lockspeise angewlen c^s erga üb wir da? Hindernis, da' die Ländera er äi'stinds nud Sel'uens üch pnn Lest auf ei se Obie tc ernrette, d e den «"tegensland der rnw'nistlcn Beuebr!ich.ci'eu bildeten. Eine o"e Verständigung .'am unter diesen Unisi i, den Wich'! zu'w Ge, lind bjo Hoffonngen ver io rklichtcn sich ni ht, die die Enlent. zurzeit e- Eintri t Italiens in den Krieg an' daS . eichzeitige E.n neifen Rnmänien? gesetzi bat'e. Die ?o'gpn der rnfsisthen Ostenftvc im ergangenen Triit jabr ernintigwu die Entente dozu, ihre "Anstrenonngen zu criienern. Das "'erh'sltnis hatte inzwisäen dadnrG ein? Er l ichterung erfahren, da' Serbien zerlhmetterl :m Boden lag nud notgedrnng.'n in seinen Ansprüchen bescheidener werden mustte Die En tentemächte, die seit Wollen den denGar s: rksien Druck ans die rumänische Regierung ans-geübt laben, um sie dazu zu 'wwegen, in i rem Interesse Rumänien zum Kriegstschav- i ast herzugeben, hatten inner diesen Umsi n deli leichteres Spiel. Es ist ihnen anscheinend selunaen. Herrn BraNann Angebore zn niachen, die ihm verlockend genug erschienen sind, nm das Land in den Krieg zu stürzen Der Kasterlichen Regierung sind die Vcr- l a dlnugen, die Herr Bratiann mit den Ver Geiern der Entewtenwchte fiihr'e, nicht nn- be'annt geblieben. Sie bat nichis untrrlas lloi, Seine Ma eslät den König nnd die nicht vollständig in den Bannkreis der Entente ge- retenen nunäuischen Polist er imllier wieder ans das gefährliche nnd unaufrichtige Treiben d's Ministerpräsidenten binznwcisen. Ver gebens. Rumänien ist den Spnrcn Italiens gefolgt. A ir geben der zuversichtlichen Erwartnng Aus- drnck, dal! sein Verrat ebensowenig die erhofften Fruchte zeitigen wird, wie es Ftalien nach beinabe aliderthalb Jahren Kriegsdauer gelungen ist, den Lohn für seinen Treu rnch zu finden." Verachtungsvolles Schweigen. Der „'Neuen Freien Presse" zufolge le- siebt bei den Wiener maßgebenden Kreisen ,richt die Absicht, die rumänische Kriegserklärung durch eine amtliche Erklärung zu beantworten. Ein Sieg der Königin. In einem Kopenhagener Blatt wird die Kriegserklärung Rumäniens an Oesterreich-Un garn ein Sieg der rumänischen Königin nud ihrer Politik genannt. „Ekftrabladet" sagt, alles deute darauf hin, daß die Alliierten auf Rumänien einen starken Druck ausgeübt ha- oen, uni es zu veranlassen, jetzt schon eine h nischeidung zn fällen. — Königin Maria von Rumänien ist die Tochter des verstorbenen Herzogs Alfres von Sachsen Koburg, eines englischen Prinzen, nnd der russischen Groü- snrsiin Maria. Rumäniens versprochener Judaslohn. Nach der Bukarester Meldung eines unga' rillten Blattes sichert dcr "Vertrag der En- ienle mit Rum nien diesem ganz Sie'oenbvr- gm, Si dn'ngarn und, soweit es von Nu nä- w?n l ew a m ist, auch die Bukowina mu Ezer- npvi' zn. Wenn Rumänien auch gegen Bi.l- .ar>en in "Aktion Gelen mäste, bann es ii.it dem Gebiete zwilchen Rnfllchnk und der Warna st> ne Grenuen verbessern. Diete (Gebiete soll 't nniänien ancb o iie eine Eroberung mit den Waffen erhalten. tNatnrlich wenn der Vier- vcr'and — siegt.) Nach VOjährigem Bündnis. Runiänicn ivar, irsie der Pester Llogd llk iei t, teil dlc'i Fabrzctznlc'n an Oe icrrei g- llngarn durch ein BAndni.; gesiinoft da.» lin- n'er ivieder, zule l im Fatae 1'12 >v h»end der alllumsirren, erneuert wurde. Rum inGbe Zci» l n-i.oi .hallen in den letzten Monaren l.ieder- olt behaliptet, mit der durch den A fall Ita liens erfolgten Auflösung des DrewundcS '.isii an b die Berpfliä lnngen llum asiens ge . en die '.iNitlc'liiiäckue erloschen. De ii zegenäi'er nn tengc'pellt n erden, das: der V. lidnisvcr- l a . -Rinii iiiensj niä'l auf den, Dreibund, lvnldern aa^ dem llsiepre».bisch<mgau.ftt denlichen Bänd- ii ?- inßt, daß sonsil der AnGri t Italiens ans dem Dreilnnde an den Perpsiicht'lngen lluu n:änirn»s weder formell noch sachlich das nun beste änderte. Der rumänische Aufmarsch. Nach «"lenser Meldnnoen wäre der .'Ins inurßl' d s znr Operation gegen kie nn.'vris'l e renze bestimmten rumänischen Heeres nahezu vollzogen. Für den Ne ergang cnur llarstn, egen Bul arien an gebetenen laGinben Tno.'- p.nnvacl l io e, die Donau seien Borkebrrmgen retrofjen. Auf der bulgarischen Gesandtschaft in Berlin war lis Dienstag noch keine n Here Nach- ,iä t i l er die An'na .mc der Meldinig von der rnmänischdn ViriegSer'kärnng eingetrosten, 'll'can erwarlet die Nacknubten ohne Spannung, da das E'nlecen Bulgariens in den Krieg . egen Rnniiinien äs 'clbstvenfl »dlisi e Biind- nispflichl gilt. "Nach Budapester Meldungen 'onnte Brsillirien seine Ent'cheidvngen erst nach dem Eingang der anusi.l en österreichischen Mel- bnng ü er !>t»ii!.iniens Kriegserklärnug trc'tleii. Der bnlgarillbe Gelgndte in Wien., Lioschow, l c'rlul eile, daß Bulgarien bis ans Ende si'inc Verp li.l tnngen gegen die Zentralm ichtc er s ilen würde. Fn diploma'.stchen Kreisen Lon dons erivartet man nach Haager Meldungen ter „Tägl Rundsch." in der nächsten Zeit die Kriegserilgrung Rimräniens an Bulgarien. Deutschland- schnelle Kriei-erllSrung. Der „Pester Lloyd" meldet von besonderer Seite: Die Kunde von der Kriegserklärung Deutschlands an Rumänien ist in Budapester politischen Kreisen selbstverständlich ohne Uebe» laschnng ausgenommen worden, da von der b» mährten BundeSlreuc des Deutschen Reiches eine andere Haltung nicht erwartet wurde. Ls hat jedoch einen ausgezeichneten Eindruck gemacht, daß der deutsche Schritt mit solcher Schnelligkeit erfolgte.