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Sn Ssttmichisch-Wikifcht StimlstaWeW lW.LB.) Wie», 5. September. Amtlich wird verlautbart: OeftNcher Kriegsschauplatz Front gegen Rumänien. Bei unveründerter Lage nichts von Belang. Front de» Generals der Kaval lerie Erzherzog Karl. Die Angriffe der Ruffen gegen die Karpathen- front der Verbündeten dauern an. Bei Fundul Moldowi schlugen unsere Truppen zahlreiche starke Vorstöße ab. Im oberen Czeremvsz »nd südlich von Bystrzec wird heftig gekämpft. Nordwestlich von KöröS-Mezö scheiterten alle Versuche des Feindes, Raum zu gewinnen. Südwestlich von Brzezany wurde auch das letzte vorgestern ver- lorcngegangene Grabenstück zurückgewonnen. Front de» G e n e r a l fv l d m a r fcha l I s Prinz Leopold von Bayern. Keine besonderen Ereignisse. Italienischer Kriegsschauplatz. An der Tiroler Front ist stellenweise eine er höhte Artillerietätigkeit eingetreten. Im Ruffreddo-Gebiet kam es zu erbitterten Kämpfen um den Sorame-Gipfel, den unsere Truppen vorübergehend verloren, durch kühnen Gegenangriff aber wiedergewannen. Südöstlicher Kriegsschauplatz Italienische Truppen überschritten gestern früh bei Feras die Vojusa. Ein Angriff unserer Re serven gegen den feindlichen linken Flügel warf den Gegner zurück. Das Feuer unserer schweren Artillerie begleitete die auf das Südufer des Flusses weichenden italienischen Kolonnen. Wäh rend des Kampfes schoß der Feldpilot Stabsfeld webel Artgi einen feindlichen Kampfflieger ab. Gin Insasse tot, der zweite gefangen. Der Stellvertreter des Ehefs des GeneralstabtK v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Amtlicher AlMischek Kriegsbericht. (W.T.B.) Sofia, 5. Sept. Generalstabsbericht vom 3 September: An der mazedonischen Front keine Veränderung der Lage. Längs der ganzen Front schwaches gegenseitiges Artillerie- und Ge wehrfeuer. Etwas lebhaftere Tätigkeit herrschte nördlich des Ostrovo-Sees und im Tale der Mog- lenica, wo einige schwache Angriffe durch Feuer zurückgewiesen wurden. Die feindliche Flotte be schoß die Befestigungen nördlich von Kavalla, wo auch feindliche Flugzeuge Bomben abwarfen, eben so wie auf die Dörfer Starovo, Hazuatar und den Bahnhof von Auguista. Mehrere Einwohner, darunter Frauen und Kinder, wurden getötet oder verwundet. Im Norden überschritten am 2 September unsere Armeen die Grenze an der Dobrudscha, wobei sie vorgeschobene Abteilungen des Feindes kräftig zurückbrückten. Unsere Armeen rückten ans Kurtbunar und bemächtigten sich dieses Punktes nach entscheidendem Kampfe, wobei 165 Soldaten und zwei Offiziere zu Gefangenen gemacht wurden. Der Feind ließ 106 Tote und eine große Anzahl Gewehre und AuSrüstungSgegenstände zurück Eine unserer Abteilungen besetzte die Stadt Akka- dinlar. Der Vormarsch wird auf der ganzen Front fortgesetzt. Ser Hausfrau Meo und Freuden. Der Präsident des KriegSernäbcnw Samtes v. Batocki, der im Reichstage launig erzählte, daß er bei seiner Ankunft in seinem Berliner Bureau nur einen Stuhl, einen Tisch und ein Tintenfaß vorfand und in der Vereinsamung sich sein Schreibfräulein au« Königsberg nach- kommen ließ, der alsbald auch einige Frauen in daS KriegsernährungSamt berief, kann von unseren Frauen mit Recht als ihr Minister an- aesehen werden. Herr v. Batocki versorgt die Küche, und in der Küche herrscht die Frau. Die Herrscherpflichten sind dort in dieser harten Kriegszeit schwieriger als je, und Aeußerungen der Ungeduld und Verdrießlichkeit sind begreif lich. Es wäre aber ein Unrecht, wollte man Herrn v. Batocki oder die bestehenden Organi sationen für alle Mängel verantwortlich machen. Eine Knappheit und Teuerung der Lebensmittel hat jeder Krieg im Gefolge, und zwar für alle, die an ihm teilnehmen. Für uns tritt als er schwerender Umstand die Zufuhrsperre hinzu. Vollkommen ist nichts unter der Sonne, allen menschlichen Einrichtungen haften Mängel an. Prüft man die Lage aber unbefangen, so wird man doch sagen dürfen, daß die Organisation im ganzen großzügig und gut ist und wird es den maßgebenden Stellen danken, daß sie wirk liche Not von unserem Volke abgewendet und dessen Versorgung mit den notwendigen Lebens mitteln auch für die Zukunft sichergestellt haben. Die NuSlandSware«, die infolge des tenflichen Hungerkrieges Eng lands für unS während deS Krieges fortfallcn, stellen nach den amtlichen Statistiken einen recht ansehnlichen Posten dar. ES wurden in der letzten Zeit vor dem Kriege jährlich etwa drei Millionen Tonnen Weizen, d. h. ungefähr ein Fünftel unseres gesamten Brotgetreideverbrauchs, eingeführt, annähernd drei Millionen Tonnen Gerste, bei einer Eigenproduktion von 3,7 Milli onen Tonnen, Mais und Neis bezogen wir aus schließlich vom Ausland, an Kaffee wurden jährlich rund zwei Millionen Doppelzentner im portiert. Die LebenSmitteleinfuhr belief sich jähr lich im ganzen auf Waren im Werte von über vier Milliarden Mark, die Hälfte davon aus üb-rseeischen Ländern, tierische Fette ans Nord amerika, pflanzliche aus Ostasien, Afrika und Südamerika. Auch einen erheblichen Prozentsatz unserer Futter- und Düngemittel erhielten wir auS dem Ausland. Der Ausfall erschwert die Produktion der heimischen Landwirtschaft, die auch unter der Einberufung zahlreicher und der besten Arbeitskräfte zu den Fahnen zu leiden hat. Die gelegentliche Aushilfe durch Urlauber und Kriegsgefangene bietet nur einen unzuläng lichen Ersatz Dazu kommt noch, daß ein großer Teil der Produzenten und Händler aus der Knappheit und dec gesteigerten Nachfrage nach Lebensmitteln Nutzen zieht und die Preise bis weilen in horrender Weise in die Höhe treibt. Eia gerechte- Urteil wird bei Erwägung aller dieser Umstände sich der Anerkennung nicht verschließen, daß von den mit der Lebensmittelversorgung unseres Volkes betrauten Stellen Großes geleistet worden ist Nicht daß im einzelnen die bessernde Hand schon überflüssig wäre, im Gegenteil, cs sind noch zahlreiche Uebelstände zu beseitigen; aber im ganzen und großen sind wir auf dem richtigen Wege, ja noch mehr, bercirs am Ziel. Wir haben den englischen Aukbungerungsplan zu- schanden gemacht, und die Ernährungsfrage für jede Zukunst sichergestcllt. Das konnten die Behörden allein nicht möglich machen, das ganze deutsche Volk hat daran mitgearbeiiet und leistet noch fortgesetzt hingebende Mitarbeit. In erster Linie die deutsche Frau, die sich als helden mütige Kämpferin und als erfinderisches Genie gleichermaßen um das Vaterland verdient ge macht hat. Diese stillen Mitkämpferinnen können nicht durch Ocdensauszeichnunaeu geehrt werden; aber im Geiste drücken wir einer jeden danker füllten Herzens die Hand. Wenn einmal die Sieger in diesem gewaltigsten Völkeringen aller Zeiten genannt und gepriesen werden, dann wird man auch der deutschen Frau rühmend gedenkrn, die im stillen Kampfe daheim durchgehalten hat, damit die Kämpfer draußen im Felde siegen konnten. Irr Tag -n Mchmg. Roman von A. v. Trystedt. 67. Fortsetzung. (Nachdruck verboten). Ta wich die furchtbare Erregung von mir; kaltblütig begann ich zu überlegen, wie ich diese rührende Warmherzigkeit zu meinem Vor teil aus nutzen könne. „Bei der Freundschaft, welche Sic mit mei nem Bruder verknüpft/ rief ich, flehe ich Sie an, mich zu retten. Sie können eö, wenn Sie wollen." Er sah mich verständnislos, mit hast irrem Blick an. Ich erkannte, daß er mein Schicksal zu dem seinigen gemacht batte. „Nehmen Sie das Geld leihweise au-JH- rer Kasse," drängte ich, „dann finde ich Zeitz die paar Tausend herbeizuschaffen. Es stehen mir ja verschiedene Hilfsquellen offen, nur im Moment erreiche ich nichts. Was sind denn für Ihre Bank lumpige Achttausend! Sch aber bin dann gerettet, unseren: Hause bleibt die Schmach erspart, daß sein jüngster Sproß durch Selbstmord endet." Wellnitz wies mein Ansinnen weit von sich, cher sein Widerstand, der anfangs wie eine Wand zwischen meinem Begehren und dessen Erfüllung stand, erlosch vor meiner Beredsam keit, meinem verzweffclten Flehen. Als ich das Bureau verließ, hatte ich acht Wanne Scheine in meiner Brieftasche, Wellnitz' Ehrenwort, jedem, auch dir gegenüber Schwei gen zu bewahren, und — das Bewußtsein, wie ein Lump gebandelt zu haben. Fu der" Folge waren alle meine Bemift Hungen, das Geld zu beschaffen, vergeblich. Ich lies von Pontius zu Pilatus, aber kei ner wollte mir auch nur noch tausend Mark anvertrauen. Von einein Monat zum anderen vertröstete ieb Wellnitz. Ich sah es ihm Wohl an, daß er sich schwer sorgte, wie ein Verzweifelter hermn- ging. Auch ich zermarterte mein Hirn, aus weftbe Weise ich das Defizit decken könne, lei der vergeblich. Dann kam der Tag, an welchem du ohne A schied gegangen warst. In ibrer ersten Beftürzuna beschwor Muster mich, dir nachzu- reisen, dich zum Wiederkommen zu bewegen. Der Gedanke, daß einer aus unserem Haufe wie ein Abenteurer in die Welt hinausgezogen sei, war ibr unertriglich. Ich sollte dich an deine Bllichten deiner Fasmlie gegenüber erinnern, dich um jeden Preis zurückbringen. Ich dachte gar nicht daran, im Sinne un serer Muster zu handeln. Absichtlich zögerte ich unterwegs, verpaßte Züge, zog mir — zum Schein -- eine Verrenkung des Iußes zu. Als jch Hamburg erreichte, war das Pww gierschiff febon stundenlang auf hoher See. Ich l^bste, Trauer und Niedergeschlagen heit heuchelnd, heim. Da erfuhr ich zu mei ner Bestürzung, daß Wellnitz drei-, viermal da gewesen sei rind nach uns beiden gefragt habe. Ich faste dem Personal, daß ich bür den Herrn Bankdirektor nickst zu Hause sei, wenn er mickr zu sprechen wünsche. Wellnitz ist dann wirklich noch mehrmals nekom'ucn, man sagte mir, daß er bleich rind 'Zerstört ausg.-seben habe. Mich beunruhigte das nickst sonderlich, ich sagte mir, Wellnitz wird sich auf andere Weise Esten, wenn er siebt, daß bei mir im Mo ment nichts zu erreichen ist." Hochfeld legt« beide Hände über dis Augen. Die Schani glühte darin, die Verzweiflung darüber, daß er durch seinen Leichtsinn sich selbst das Leben zur Hölle gemacht, das reich mit Glücksgütern gesegnete, vor der Vielt be neidenswerte Leben. „Am nächsten Morgen hat man ihn tot iir seinem Bette gesunden. Es war unerwartet Kassenrevision angemeldet worden, und von einem Tag zum andern war es Wellnitz nicht möglich gewesen, das Geld, welches er mir geliehen, aufzutreiben und in di« Kass« zu rückzulegen. Er ist gestorben, ohne mich an geklagt zu haben. Man nahm der Witwe alles, bettelarm mutzte sie mit ihren Kindern ihr« Häuslichkeit verlassen. Im Schreibtisch des Verstorbenen fand man «inen Briefbogen, auf dem war zu lesen: Mein bester Baron. Lassen Sie mach, nicht gar zu sebr dafür büßen, daß ich Ihnen ver trauensselig die Achttausend lieh, schaffen Sie wir das Geld bis über morgen, oder es ge schielt ein Unglück. Es findet in den aller nächsten Tagen Kassenrevifton statt. Tas Geld darf in der Kaffe nicht fehlen. Ich würde die Schmach nickst ü'erleben. Im festen Vertrauen auf Ihre Ehrenhaftigkeit Wellnitz. Du, Wolfgang!, »rarst der vertrauteste Freund des Direktors gewesen, du warst verschwunden, in flrbchtähnlicher Eile, obne dich von BÄäun- tcn zu verabschieden, warst du gegangen, me in and wußte reckst, wohin. Arif dich lenkte sich der furchtbare, entehrende Verdacht, deines Freundes Vertrauern in schändlicher Weife aus- gcnutzt zu haben." Ein Schrei der Empörung unterbrach den mit heiserer, erloschener Stimme sprechenden Varon. (Fortsetzung folgt.) Parochie St. TriuitatiS Hoheusteiu-Erustthal. Donnerstag abends halb 9 Uhr Kriegsbetstunde in der Kirche. Parochie St. Christophori Hoheusteiu-Erustthal. Donnerstag, den 7. September, abends halb 9 Uhr KriegSbelsNmdc in der Kirche. Bon Oberlungwitz. Mittwoch den 6. September, abends 8 Uhr Kriegibel- stunde. Von GerSdorf. Donnerstag, den 7. September, vormittags 9 Uhr Wochcnkommunion. Abends 8 Uhr Kriegsbetstunde in der Kirche. Am IQ Scptember Erntedankfest. Kränze, sowie Fcld- und Gartenfriichte zur Schmückung des Gotteshauses werden bi« Sonnabend mittag 1 Uhr in der Pfarre angenommen. Von Bernsdorf. Sonntag, dm lO September, Erntefest. Von Erlbach-Kirchberg. Donnerstag, den 7. September. Kirchberg: MendS 8 Uhr KriegSbetstunde. Von Langenberg mit Meinsdorf. Donnerstag, den 7 September, fallen KriegSbetstunde und Kriegsfrauenabend im Pfarrhaufc aus. DaS Erntedankfest wird Sonntag, den 24. September, gefeiert. Von LangenchurSdorf mit Falken. Donnerstag, dm 7. September, abends halb 9 Uhr KriegSbetstunde Von Wüstenbrand. Donnerstag, den 7. September, abend« '/«9 Ubr Bibcl- stunde der landeSkirchlichen Gemeinschaft im Pfarrhaufc Von Ursprung. Donnerstag, den 7. September, abend« 7—8 Uhr Krieg«- betstunde. WWW Dj KiyMIik NllWMnN SM 2UVkigSN8lsIt Ü68 LßkMNilrSP kkMß-VkfKM. Für die uns anläßlich unserer erwiesenen Ehrungen und erhaltenen Geschenke sagen wir unseren herzlichen Dank. Verantwortlich für di« Schriftleitung: Emil Horn; für Lokal«» A u g. Leier, sämtlich in Hohenstein-Ernstthal. Druck und Verlag: Horn L Lehmann. «v lick M ÜM Leigen. Angebote unl. IS. k. an die G>- schäftöstklle dss Bl. erbcwn. Suche sofort einen Bäckergehilfen bei gutem Lohn. L,«d«l8 IVtttLOllI, Oberlungwitz Nr. 810. l^brrlurrgroitz, den 6. September chtz>. » Mtto Schirmer »nd Frau. Guterhaltener transportabler Kachelofen ist zu verkaufen Oberlungwitz Nr. 158. KMcküMI iu Blocks geheftet und fortlaufend numeriert, hält in verschiedenen Farben stets auf Lager die Buchdruckerei Korn L Lehmann. 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September 1916. Oie rrausroäe Oattin Avb. Zosteibe nnck Klack, nebst allen übrigen Hinterbliebenen. Wer ibn ß-etzannt, veirck unsern Kobmorr ermessen! MM- Fortzugshalber wird sofort oder später eine sonnige Wohnung mietfrei Hoh-Er , Feldstraße 44. Guterhaltene Bettstelle m. Matratze zu kaufen gesucht. Wo? sag: die Geschäftsstelle dieses Blaues. LftsmpoUrloson la verseil. OrNsssa O aaü parken KLIt rarrUtlx SW Oesebtittsstellv aieses Iklattes. Oberlungwitz. Sonntag, den 10. -ss. MtS., abends 8 Uhr Versammlung im Vereinslolal. Recht zahlreichem Besuch sieht entgegen der Vorstand. Frisch geräucherte , Pfund 8 Mark, empfehlen Richard Winkler, Oberlungwitz, mm - Paul Böhm, WUstenbrand.