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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.08.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-08-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191608268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160826
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160826
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-08
- Tag 1916-08-26
-
Monat
1916-08
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 26.08.1916
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16. August die schicklichste war, die Belsort in diesem Kriege erlMt hat, weniger wegen der Wirkungen der Fliegerbomben, als wegen der Beharrlichkeit der Flieger. Während der ganzen ersten Hälfte der Nacht hatten die Abwehrkanonen und die Alarmmannschaften zu arbeiten. Denn nachdem um */,9 Uhr abend« die deutschen Flieger zum ersten Male erschienen waren und Bomben abgeworfen hatten, kam schon um '/,11 Uhr der zweite Alarm und V,12 Uhr der dritte. Um Mitternacht kamen die Flieger zum vierten Male und ließen wieder Bomben auf die Stadt herunterfallen. Kaum 10 Minuten später erschien ein neue« Geschwader, und gegen 1 Uhr nachts ein dritte«. Sechsmal wurde die Bevölkerung in Schrecken versetzt, und erst um Uhr kehrte die Ruhe wieder ein; aber von einem Schlaf in dieser Nacht konnte nicht mehr die Rede sein. Hinrichtung einer »pi-uin in Frankreich. Wie der .Neuen Züricher Ztg." aus Mar seille berichtet wird, wurde die vom KriegSgerich zum Tode verurteilte Spionin Feltcie Pfaadt am Dienstag früh hingerichtet. Sie hatte an geblich von einem deutschen Nachrichtendienst Geld erhalten für die Lieferung von Nachrichten, besonders über die Entsendung von Truppen und Material nach dem Osten und Uber die Abfahrtszeit von Schiffen. — Nun wird wohl das heuchlerische Getue über die Hinrichtung der Miß Cavell verschwinden. Furchtbare rassische »erlaße. Wie daß Kiewer ZentralauSweiSbureau mit teilt, hat Rußland seit der letzten Brussilowschen Offensive 600000 Soldaten und 40 000 Offiziere verloren. Diese furchtbaren Berluste haben, wie der „Rjetsch" meldet, in Rußland große Unruhen hervorgerufen. Infolgedessen hat die russische Negierung den Druck von Verlustlisten verboten. Der Berkaas der däaischea Antillen abgelehat. Wie da« Ritzausche Bureau aus Kopenhagen meldet, hat der als Ausschuß zusammengetretene Landsthing mit 39 Stimmen den Verkauf der dänischen Antillen übereinstimmend mit der von I. G. Christensen im Folkething eingebrachten Tagesordnung abgelehnt. Im Folkething war diese Tagesordnung auch abgelehnt worden. Sieben Mitglieder stimmten für den Verkauf, drei enthielten sich dec Abstimmung und dreizehn waren abwesend. Am heutigen Freitag hält der Landsthing eine öffentliche Sitzung ab. OerMcheS ««d «Schfisch-d. * — Wittrrungsaussicht für Sonnabend, den 26. August: Teils heiter, teils leichte Niederschläge. * — HaltIose Gerüchte. Aus Dresden wird uns geschrieben: Aus dem Laude geht das Gerücht, die Regierung beabsichtige, tue Sparkassengntbabcn sür Kriegszwecke mit Beschlag zu belegen, und ans diese Weise mit einer Art Zwangsanleibe vorzugeben. Dieses Gerücht ist vollständig unbegründet und aus der Luft gegriffen. Wer cs Weiler verbreitet, oder sich dadurch bestimmen licht, Sparkassen einlagen zurückzugicben oder verfügbare Mittel der Sparkasse nicht anzubertranen, versündigt sich am Vaterlaude. Die bevorsteheirde fünfte Kriegsanleihe wird e'.enso wie die bis! engen Kriegsanleihen ausschließlich durch freiwillige Zeichnungen aufgebracht werden und wird — das läßt sich schon seht sagen — wieder ei nen großen Erfolg bringen. *— Bezirksausschuß-Sitzung. Mittwoch, den 30. d's. Mts-, findet nu Sitzung-Male der Kgl. Amfsbaupltmannschchl zu Glauchau Bezirksausschuß-Sitzung statt. Die Tagesordnung umfaßt re. a. folgende Be- ratungspnnlte: Wahl von 14 landwirtschaft lichen Sachverständigen und Stellvertretern für die Einschätzung zur Staaiseinholmmenstener auf die Jahre 1917 und 1918. Beihilfe aus der Otto-Victor-Stiftung für eine lungenkranke Person aus Gersdorf. Verteilung der Reichs- nnd Staatsbeihilsen zu den Kriegerfamilicn« nnterstützungen im April nnd Mai 1916. Verteilung der Staatsbeihilsen für Volksevnäl>- rungs,zwecke im März, April, Mai und Juni 1916. Verteilung der Wegebau-Beihilfen aus Staatsmitteln. Ortsgesetz, das Einkommen der Melamine im Hebammenbezirk Tirschheim, Kut schnappel, Lobsdorf, Grumbach, Guts bezirk Oberwald und Gutsbezirk Grumbach betr. Ortsgesetz, das Einkommen der Hebamme im Hebammenbezirk Langenchursdors betr. — Anschließend findet Kommissions-Sitzung betr. Kriegerfamiliennnterstützun statt. * Hohenstein-Ernstthal, 25 Aug Mi Riesenschritten gelt es dem Heros: entgegen und bald ni nmi der September, der Mai des Herbstes, wie En ein deutscher Dichter ein mal genannt Hal, seinen Anfang. An das Räb,errieten des Herbstes erinnern uns nicht nur die «'nehmenden Tage und die sich lu ter gestaltende Witterung, sondern vornehmlich auch die lier und da sich bereits färbenden Blätter verfch ieidener Bäu nie und das Vorhan densein zahlreicher Stoppelfelder. Auf einein Spaziergange nach der näheren und weiteren Umgebung unserer Stadt zeigen sich dein Wan derer überall ^bgeernlete Getreidefelder, die teilweise bereits mngepfli gt und zur Aufnahme neuer Samenkörner hergerichtet sind. Während Roggen und Gerste fast ausnahmslos in den Scheuern lagern, sind unsere Landwirte ge genwärtig mit dem Ernten des Hafers und Weizens beschäftigt. Wünschenswert wäre es, wenn die Sonne, die auch heute wieder hinter finsteren Wolken Verstecken spielt, bald wieder ein lreundlicheres Gesicht machen und, bis die Erntear-'eiten vollauf beendet sind, uns e.n St ck Weges in den Herbst hinein begleiten würde. * Auf dem Felde der Ehre geblieben. Gesten: früh erhielt die an: Pfprrlain wohnende Frau H ö s e l K a r t h, Tochter des Herrn Ro ert Pohlers, die schmerz liche Nachricht übermittelt, daß ihr Mann, der dem Infanterie-Regiment Nr. 181 angehörto, in einer der letzten Kampfhandlungen den Heldentod gefunden hat. — Ferner besiegelte seine Liebe und Treue zum Vaterland« mit dem Tode aus dem Felde der Ehre der 23 Jahre aÜe Dizefeldwebcl Georg Hiller. Der Bkrve war vor seiner Einberufung zum Heere bei der Firm« Nedslob uud Söhne als Handlungsgehilfe tätig. Stets wird das An denken auch dieser Helden in Ehren gehalten werden. "—Gewißheit erhalten. Vor wenigen Tagen brachten wir die Mitteilung, daß Frau Spediteur O e st e r r e i ch über den Verbleib ihres Gatten, der an den Kämpfen im Westen teilnahm, druck verseh ttV, doch un versehrt geborgen wurde, sich seit längerer Zeit in banger Ungewißheit befindet. Nun mehr ist die Nachricht emgcgangcu, daß Herr Oesterreich schwer verwundet in sranzosischer Gefangenschaft weilt. * — E i n z G e d c n k b l a k t zum Ge dächtnis ihres in französißber Gefangenschaft am 8. Oktober v. I. an den Folgen einer am 25. September 1915 in der Champagne schlacht erlittenen schweren Verwundung ge storbenen Sohnes Karl Ro crt S ch c l e n z erhielt dieser Tage Frau verw. Schelenz hier durch Herrn Pfarrer Albrecht ausgeh nd gt. * — Kriegsauslze ichn n n gf Ter dem Jufaulerie-Regi nent Nr 350 angehörende Gereite d. L. Karl Heinrich Stumps von hier wurde für bewiesene Tapferkeit mit dein Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet. Gleich, zeitig wurde er zum Unteroffizier befördert. * Oberlungwitz, 25. Äug. Im amtlitten Teil vorliegender Nummer ergeht an die Haushaltungen, die ihren Bedarf an Kartoffeln von der neuen Ernte noch nicht gemeldet ha- ben, die Aufforderung, die Meldung späte stens bis morgen Sonnabend nachmittags 3 Uhr zu bewirken. ) :( Oberlungwitz, 25. Aug. In der kommenden Sonntag stattfindenden Versamm lung des evangelischen Ar ettervereins und des Jüngilingsvereins wird wiederum ein Bor- trag geboten. Zu dem Vortragsabend haben auch Gäste Zutritt. * Oberlungwitz, 25. Aug. Kommenden Sonntag gi't im Gastlos „Zum Lamm" Mar Klugs Kristall-Varietce-Tbcater ein Gaßspi l, f r das ein als erstklaffig zu bezeichnender großstädti scher Spielplau ausgestellt ist. Nur erste Kr f e wir-en mit, wie der hervm-ragende Gesangs- Humorist Rudolf Kriegsmann mit seinem neuen Schlager „Im Schützengraben", „Achilles und At'cne" vom Apollo>-Theatcr in Berlin (erst klassige turnerische Darbietungen), Irma Wen zel (VortragSkünstlerin), Milo Ortolt (be rühmter Kunstschütze), Erna Bräuer (die kleinste Sängerin Deutschlands in ihrer herrlichen Ver wandlungsszene), Hannes (Gleichgewichtskünst ler) usw. Nachmittags -1 Uhr findet eine gro' e Kinder- und Familieuvorstellung statt. (Nähe res wird durch die Anzeige in morgiger Num mer belanntgegeben). g. Gersdorf, 25. Aug. Mit der Lage des sächsischen Kohlenmarttes beschäftigte sich neuerdings die „Deutsche Bbrgwertszeitung", die darauf hinweist, das: bereits vor Monatsfrist eine außergewöhnlich starke Nachfrage im Gersdors-Lugau-Oelsnitzer und Zwickauer Koh lenrevier in'olge der am 1. August eingeiretonen Preiserhöhung sich geltend gemacht habe. Diese Nachfrage bat sich nicht nur bis zum Schluß des Monats in verstärktem Maße fortgesetzt, sondern ist auch nach Eintritt der Preiserhö hung unverändert günstig geblieben, da ein sehr großer Teil der vorliegenden Au'träge nicht zur Ausführung gelangen konnto. Ter immerhin nicht unwesentliche Preisausschlag von etwa 10 Prozent beträgt für die ver schiedenen Sorten Koblen, Kols- und Ltein- kohlenbrikettS 15 bis 24 Mark, was indessen bedingungsweise lervorgerufen sei durch die wesentlich höheren Förderungskosten, die wie der veranlaße sind durch die weiteren Steige rungen der Grubenhölzer, Schmierstoffe usw., insbesondere auch die den Bergarbeitern aufs neue gewährten Teuerungszulagen. Ob letztere ihren Abschluß gefunden haben, ließe sich noch nicht sagen, da eine kürzlich abgehaltene Berg- arbeiterversammlung mit den bewilligten Sätzen noch unbefriedigt war. r. Erlbach-Kirchberg, 25. Aug. Kommenden Sonntag nachmittags non 3 Uhr ab findet in Oberwürschnitz daß Missionsfest des Stollberger MisstonSzweigvereinS statt, zu dem auch die hiesigen Gemeindeglteder eingeladen sind. k. Liwgenberg, 25. Aug. Ein Gedenkblatt zum Gedächtnis ihres im vorigen Jahre ge- fallenen Gatten wurde in diesen Tagen der Frau Olga Klara Janascheck geb. Schramm hier auSgehändigt. a. L««ge»ch»r<d*rf, 25. Aug. Der Jünglings verein und der Jungfrauenverein unternehmen diesen Sonntag gemeinsam einen Ausflug. Die Teilnehmer sammeln sich nachmittag« 1 Uhr im Konfirmandensaal L. vernSdorf, 25. Aug. Schon seit einigen Wochen sind unsere Landwirte mit dem Ein bringen der sich erfreulicherweise überaus ertrag reich gestaltenden Getreideernte beschäftigt. Während Roggen und Gerste ausnahmslos in den Scheunen aufgespeichert sind, fallen nunmehr Hafer und Weizen der Sense des Schnitters an heim. Nur noch kurze Zeit, dann sind sämtliche goldenen Getreidefelder abgeerntet, die Ernte arbeiten vollendet und man feiert nach harten, arbeitsreichen Wochen das Erntedankfest. In unserem Orte wird das Trntcfcst bereits am 10. September abgehalten. * 8fch1e«ßti«-T, 24. Aug. Für Callnberg errichtete ein unbekannter Gönner mit einem Ka pital von 9000 Mark eine „Stiftung eines Unge nannten", deren Erträgnisse Verwendung zu wohltätigen und gemeinnützigen Zwecken finden sollen. * Aue, 25. Aug. Aus Anlaß der glücklichen Heimkehr des HandelL-UnterseebooteS „Deutsch land" hat ein hiesiger Großindustrieller, der seinen Namen nicht genannt wissen will, 1O000 Mark gestiftet, welche Summe zur Beschaffung von Kohlen, Kartoffeln usw. sür Minderbemittelte verwendet werden soll. Depesche« vom 25. August. Berlin. Wie hiesige Blätter berichten, sei bei der Einfahrt der „Deutschland" in die deutsche Bucht ein Flieger erschienen, der aus das Tauchboot zuhielt und anfänglich eine gewisse Unruhe erweckt habe, bis er an den Kreuzen kenntlich wurde. Er habe sich bis aus wenige Meter über das Tauchboot hinab- gesenlt, und „Willkommen in der Heimat!* c es herabgeklungen als erster Gruß, wel cher der „Deutschland" bei der Rückkehr zuteil geworden sei. Gleich wie bei der Ankunft der „Deutschland" in Baltimore begeisterte Teutsch- Ameruaner erhebliche summen als Anerken nung sür die Mannschast nnd ihren tapferen Kapitän gezeichnet haben, so Hal auch jetzt eine ganze Anzahl Großkaufleute der Reederei für die Mannschaft, den Kapitän und sogar für die Besatzungen der künftigen Unterseeboote beträchtliche Summen zur Verfügung gestellt, die nette an die Hunderttanfen de heranreichen Zu der hentiaen Feier in Bremen heben die Blätter hervor, daß die Fabrt der „Teutsch- land" in erster Linie ein Werk des deutschen Hansageistes sei, der großkausmännischen Un ternehmungslust, welche, Ivie die „Germania" sagt, Eugland seit der Gründung des Deut schen Reiches im wachsendem Maße verspürt und die den letzten Grund seiner Krämerfeind, schalt gegen uns bilde. Berlin. Die „Nordd. Allgem. Ztg" teilt mit: Vor längerer Zeit haben die Franzosen bei ihrer verge litten Offensive eine neue Kampfmetb-ode eingeführt, die an Niederträch, tigkeit und bewußter Verletzung der internatio nalen Abmachungen alles bisher Dagewesene übersteigt nnd nunmehr ;ur öffentlichen Kennt nis gebracht werden muR. Viele Nachrittten be stätigen die kaum glaubhaft gehaltene und da- k?cr bisher noch nicht be'anutgcwordenc Tat sache, daß in der französischen Armee inner halb des Kompagnieveriaudes besondere For mationcn ausgestellt werden, die den ausdrück, litten Beft'hl ermatten, bei einem Angriff in den genommenen Schützengräben zurückzuhlci- ben und Aort alles noch Lebende niederzu machen. Berlin. Laut „Voss. Ztg." herrscht an der Struma Rütte. Tic Bulgaren bedrohen Seres oder sind dort, wie Gerüchte besagen, bereits eingerückr. Ter englische und der ita lienische Konsularagent und einige Italiener aus Seres seien i„ Saloniki cingetrosfen. Budapest. Für den nächsten Interpellation«, tag Mittwoch, den 30. August, sind neuerlich acht Interpellationen oorgemerkt, darunter eine solche von Stefan Rakowsky (DolkSpartei) über da« Italien gegenüber von der Monarchie ver folgte Vorgehen und über da« Unterbleiben wichtiger militärischer Maßnahmen. Geza Pol- lonyi (parteilos unabhängig) interpelliert über die wirtschaftlichen Verhältnisse zu Deutschland und Graf Karolyi über innere nnd auswärtige politische Fragen. Bern. „Secolo" zufolge ist in Lissabon ein französischer Abgesandter eingetroffen, um portu giesische nicht einberufene Arbeiter für französische Munitionsfabriken anzuwerben. Man hofft auf eine Beteiligung von 10000 Arbeitern. AmßerHa». Die Nachricht von dem Eintreffen des Handelsunterseebootcs „Deutschland" hat in ganz Holland einen freudigen Widerhall gefun den. Selbst Kreise, die nichts weniger als deutsch freundlich gesinnt sind, geben unverhohlen ihrer Bewunderung sür das einzig dastehende Meister stück deutscher Industrie, deutschen Handels und nicht zuletzt deutschen Wagemutes Ausdruck. Haag. Das Korrespondenzbureau meldet, im Haag sei der Bericht eingetroffen, daß die englische Regierung befohlen habe, die hollän dischen Getreideschiffe sreizugeben. Gtvckhol«. (Meldung des Schwedischen Telegraphen-Bureau«.) Der schwedische Lotse Hoegbom, der an Bord des deutschen Dampfers „Destcrro" beim Kapern des Dampfers durch ein russisches Unterseeboot nach Abo mitgesührt wurde, ist jetzt nach Hudiksvall zurückgekshrt und hat auf Anfrage einer Zeitung bestätigt, daß das Kapern am Freitag vormittag 11 Uhr 2 Meilen innerhalb der schwedischen HoheitSgewäffer statt- fand, und daß das russische Unterseeboot beim Kapern die schwedische Flagge führte. Die amt liche Untersuchung beginnt sofort. vttksreß. Da« Organ der rumänischen Re gierung „Vittorul" wendet sich neuerlich in sehr scharfer Form gegen die Kriegshetzer und ins besondere gegen Konstantin Mille, der bekanntlich in seinem Blatte „Adeoerul" erklärt hatte, daß am 14. August im „Monitorul Official" (Amts blatt) das MobtlisierungSdekret hatte erscheinen müffen. Das Regierungsorgan wiederholt, daß die Regierung niemals eine Erklärung in dem von Mille ausgesprochenen Sinne gegeben hätte. Man könne aus der Haltung Milles nur ersehen, daß dieser, der in seinem Blatte dir Rolle des „dummen August" spiele, so weit gekommen sei, daß er seine Halluzinationen für Wirklichkeit halte. Er sei noch immer nicht zur Ueberzeugung ge kommen, baß er ein armer, von einer Manie be- seflener Mensch sei, dem niemand mehr etwas glaube. reinliche 8in«lW der LeitWM". Vremerhave», 25. Aug. In früher Morgen stunde beim Einsetzen der Flut lichtete die „Deutschland" am Hohenweg-Leuchtturm ihre Anker und nahm die Fahrt stromaufwärts. Am Rotesand-Leuchtturm vorüber passierte sie gegen 7'/, Uhr die Wesensart» und kam Bremerhaven in Sicht. Vor dem U-Boot fuhr ein Bremer Regierungsdampfer, zu beiden Seiten der „Deutsch- land" waren zwei große Schlepper des Nord deutschen Lloyd, denen eine große Flotte von kleinen Begleitdampfern, namentlich von Fahr- zeugen der Kriegsmarine, folgten, die ihrem Kameraden von der Handelsmarine das Ehren geleit gaben. Brausende Hurras der Menschen menge begrüßten das Schiff, als es Lehl passierte. In flotter Fahrt kam die „Deutschland" an. Sie hatte größten Flaggenschmuck angelegt. Die Glocken läuteten, die Gesangvereine fangen „Dmtschland, Deutschland über alles", dieMusik- korpS intonierten das gleiche Lied und das Publikum sang auch mit. Um 8 Uhr wurden die Lloyd-Anlagen von Bremerhaven passiert, dann ging die Fahrt weiter nach Osten zu. vre»e«, 25. Aug. Die Ehrengäste der deutschen Ozeanreederci bestiegen gegen 10 Uhr einen Dampfer, um sich die Weser abwärts zu begeben und die „Deutschland" vor Bremen zu begrüßen. Der Gcoßherzog von Oldenburg tst mit seinen militärischen Begleitern erschienen, ferner sind u. a. anwesend: Graf Zeppelin, der Kommandeur des 9. Armeekorps, General Falk, außerdem Generaloberst von Falkenhaufen, die Herren vom Aufsichtsrat und vom Direktorium deS Norddeutschen Lloyd, die sämtlich von Herrn Dr. Lohmann an Bord des Dampfers empfangen wurden. Bremen, 25. Aug. Seit den ersten Tagen des Krieges hat Bremen nie solche Tage erlebt wie gestern. Ungeheuer ist die Zahl derer, die aus allen Teilen Deutschlands herbeigeeilt sind, um diesen Tag Bremer Triumphes mit zu er leben. Sämtliche Hotels sind überfüllt, alle Schulen geschloffen. Der Senat hat für heute das Fleischverbot aufgehoben. Alle öffentlichen Gebäude, aber auch viele Privathäuser haben reichen Flaggenschmuck angelegt. Erfolgreicher ZtMlimgriff aas die englische SWste. Berti«, 25 Aug. (Amtlich.) In der Nacht vom 24. zum 25. August haben mehrere Marine- luftfchiffe den größten Teil der englischen Ostküste angegriffen und dabei die City und den südöst lichen Stadtteil von London, Batterien bei den Marinestützpunkten Harwich und Folkestone, sowie zahlreiche Schiffe auf der Reede von Tower ausgiebig mit Bomben belegt. Ueberall wurde sehr gute Wirkung beobachtet. Die Luftschiffe wurden auf dem Hin- und Rück marsch von zahlreichen BewachungSstreitkräften und beim Angriff von Abwehrbatterien heftig, aber erfolglos beschoffen. Sie sind sämtlich zurückgekehrt. Der Ches des Admiralstabes der Marine. Ser deutsche Seueralstadsdettchl (W.T.B.) GrstzeS Hanptqnarlier, 25. Aug. Westlicher Kriegsschauplatz. Aehnlich wie am 11. August erfolgleu gestern abend gleichzeitig auf der ganzen Front von Thiepoal bis zur Somme nach heftigster Feuer- vorbereituna englisch-französische Angriffe, die mehrfach wiederholt wurden. Zwischen Thiepoal und dem Foureaur-Walbe sind sie blutig zu- sammengebrochen. Teile deS vordersten zer schossenen Grabens nördlich vonOoillers wurden aufgegeben. Im Abschnitt Longueval—Deloil- Wald hat der Gegner Vorteile errungen. Das Dorf Maurepas ist zurzeit in seiner Hand. Zwischen MaurepaS und der Somme hatte der französische Ansturm keinerlei Erfolg. Auch rechts der Maas setzten die Franzosen wieder zum Angriffe an. Der Kampf blieb auf den Abschnitt von Fleury beschränkt. Der Feind ist abgewiesen. Eines unserer Luftschiffe hat in der Nacht zum 24. August die Festung London angegriffen. Vier feindliche Flugzeuge wurden nördlich der Somme, je eins bei Pont Faverger, südlich von Varennes und bei Fleury (dieses am 23. August) im Luftkampf, eins südlich von ArmentiereS durch Abwehrgeschütze abgeschvssen. Wie schon häufig in letzter Zeit auf belgische Städte, so wurden auch gestern wieder Bomben auf MonS abgeworfen. Abgesehen von dem angerichteten erheblichen Sachschaden an belgi schem Eigentum sind einige Bürger schwer ver letzt worden. Oestlicher Kriegsschauplatz. Front des Generalfeld marschallr von Hindenburg. Der Gegenangriff zur Wieder!,ahme der am 21. August bei Wyzyn verlorenen Glälnn hatte Erfolg. ES wurden gestern mm am 2 l August 561 Gefangene eingebrachl. Front des Generals der Kaval lerie Erzherzog Karl. Hier und bei den deutschen Truppen nicht« Neue«. Balkan-Kriegsschauplatz. Keine wesentliche Veränderung. Ob erste H«in»l,lt»UK.
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