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WWMllstthckrAiWr Erscheint täglich abends mit Ausnahme der Sonn- und Festtage für den — - > nächstfolgenden Tag. - - . > — Bezugspreis: Bei Abholung In den Ausgabestellen vierteljährlich Mark 1.50, monatlich 50 Pfennig. Durch Boten frei ins Haus geliefert vierteljährlich Mark 1.80, monatlich 60 Pfennig. Durch die Post bezogen vierteljährlich Mark 1.80 ausschließlich Bestellgeld. Einzelne Nummern 10 Pfennig. zugleich Oberlungwitzer Tageblatt und Gersdorfer Tageblatt. Anzeigenpreis: Orts-Anzeigen die »gespaltene Korpuszeile 15 Pfennig, auswärtig« 20 Pfennig, die Reklamezeilc 40 Pfennig, die 2 gespaltene Arllt im amtlichen Teil 45 Pfennig. Außergewöhnlicher Satz nach vorheriger Uebercinkunst. — Bei Wiederholungen Preisermäßigung nach feststehendem Tarif. GSmtlicheAnzeigen erscheinen ohneAufschlag im Oberlungwitzer Tageblatt und Im Mcrsdorser Tageblatt. Tageblatt für Hohenstein-Ernstthal, Oberlungwitz, Gersdorf, Hermsdorf, Rüsdorf, Bernsdorf, Wüstenbrand, Mittelbach, Grüna, Ursprung,Kirchberg, Erlbach, Meinsdorf, Langenberg, Falken, Langenchursdorf usw. Rk. 183. s-mip-.ch.- >5>. Mittwoch, den 9. AMft 1918. Geschäftsstelle Bahnstraße 8. 43. Jahrgang Neg.-Nr. 631 Getr. Nr. 165. SMMen sör Brotgetreide Md Wintergerste zn SMziocken. I. Handler, die mit Brotgetreide oder Wintergerste zu Saatzwecken handeln wollen, bedürfen einer besonderen Zulassung. Anträge auf Zulassung sind an den unterzeichneten BezirkSverband zu richten. II. Händler und Landwirte, die Saatgut veräußern, erwerben oder liefern wollen, haben sich hierzu besondere Saatkarten ausstellen zu lassen. HI. Die Saatkarten für Handler fertigt der unterzeichnete BezirkSverband aus. Mit der Ausstellung von Saatkarten für die Landwirte werden die OrtSbehörden be auftragt. Die erforderlichen Vordrucke werden den OrtSbehörden in den nächsten Tagen zugehen. IV. Landwirte, die Saatgut veräußern wollen, bedürfen hierzu der Genehmigung de« VezirkSverbandcS. Nur Unternehmer anerkannter Saatgutwirtschaften bedürfen für Veräußerung der Getreide- arten, auf die sich die Anerkennung erstreckt, einer solchen Genehmigung nicht. Die Verkäufer von Saatgetreide haben sich spätestens bei Abschluß deS Kaufvertrages die Saalkarten vom Käufer auShändigen zu lassen. Wird daS Saatgetretde mit der Eisenbahn versendet, so hat sich der Verkäufer von der Versandstation auf die Saaikarte die erfolgte Absendung unter Angabe der Art deS Getreides, der versandten Menge und desjenigen OcieS bescheinigen zu lasten, nach dem da« G.treide verfrachtet ist. Erfolgt die Versendung nicht mit der Eisenbahn, so hat sich der Verkäufer auf der Saaikarte den Empfang bestätigen zu lasten. Der Verkäufer hat die Saaikarte mit der von der Etlenbahnverwaltung ausgestellten Bescheinigung über die Absendung oder mit der Empfangsbestätigung deS Käufers umgehend an die OrtSbehörde abzuliefern. VI. Die OrtSbehörden haben die abgelieferten Saatkarten binnen einer Woche an de» BezirkSverband einzusenden. Der BezirkSverbaud wird den OrtSbehörden mitteilen, an welchen Landwirt Saatgetreide geliefert worden ist; sie werden beauftragt, die Verwendung dieses Getreides als Saatgetreide streng zu überwachen. VII. Im übrigen wird auf die Bekanntmachung deS KriegSernährungSamtcS vom 27. Juli 1916 über den Verkehr mit Brotgetreide und Wintergerste zu Saatzwecken htngewiesen. Glaucha«, den 7. August 1916. Der BezirkSverband der Königlichen Amtshauptmannschaft Glauchau. I. V.: Regierungsamtmann Rensch. Reg.-Nk.: 300. Isu. Glauchau, den 7. August. Schweinemast bett. Um dem Fernbleiben der Kleinmäster von der Schweinemast entgegenzutreten, ist der Kommunalverband bereit, solchen Personen, die Schweine mästen wollen, augenblicklich aber nicht in der Lage sind, Jungschwtine zu kaufen, zum Ankauf Vorschüsse zu gewähren, auch einen Teil der nötigen Futtermittel zur Verfügung zu stellen. Bedingung ist, daß jeder Mäster wenigstens 2 Schweine zur Mast bringt und sich ver pflichtet, diese, sobald sie ein Gewicht von 220 Pfd. erreicht haben, dem Kommunaloerband zum Höchstpreis zur Verfügung zu stellen, wobei der Vorschuß zu verrechnen ist. Auch ist der Kommunalverband bereit, wenn dies nach dem Stande der allgemeinen Fleischversorgung im Bezirk bei Ablieferung der Schweine möglich ist, den Meistern ein solches zur Selbstschlachtung zu überlasten. Nähere Auskunft erteilt die Futtermittelstelle der Königlichen AmtShauptmannschaft, Glauchau, AugustuSstraße 14, und zwar schriftlich jederzeit, mündlich Nttk Mittwochs von 8—1 Uhr und Sonnabends von 8—11 Uhr vormittags. Der BezirkSverbaud Glaucha«. — Fnttermittelstelle — Bx. 1. StSdtische BtrkaOM, Altmarkt 23. Mittwoch 8—12: Thüringische Leberwurst la 1 und 2 Personen 150 Gramm 1 Mark, Fleischmarken 75 Gramm 3 „ 4 „ 300 „ 2 „ „ 150 „ über 4 ,, 460 „ 3 ., „ 225 gelb 601—750: 8—9, 751-900: 9—10, 901—1050: 10—11, 1051—1200: 11-12. Preßkopf, 1-Pfund-Dose 2 60 M., Fleischmarken 250 Gramm, Heringe in Tomaten, Dose 1 Mk., Erbsen, mittelfein, Pfund-Dose 60 Pfg, Risotto (Reiskonserven), 1 Dose 1,15 Mk., Otlsardiven, Dose 80 Pfg. 2. Städtische Verkaufsstelle, Chemnitzer-, Elke Wieseustratze. Mittwoch 8—12: Fettes Schweinefleisch (Brotaufstrich). 100 Gramm 1 Mk, Fletschmarken 50 Gramm. Gegen Vorlegung der Lebensmittelkarte. Gersten mehl, V« Pfund 15 Pfg., Oelsardinen, Dose 80 Pfg., Heringe in Tomaten, Dose 1 Mk., Erbsen, mittelfein, Pfund-Dose 60 Pfg. > Städtischer Verkauf. Geschälte Hirse, Pfund 44 Pfg. Grün 1—250 Const. Schneider, Altmarkt, „ 251—485 Emil Bcck, gelb 1—300 F. W. Wagner, Centralstroße. Jede Person '/» Pfund. Vorzugskarte für Schwerarbeitende. Die Ausgabe der Vorzugs karten für Schwerarbeitende, wonach denselben 150 Gramm Gefrierfleisch und 75 Gramm Margarine pro Woche als Zuschlag gewährt wird, erfolgt Mittwoch, den 9. August d. I., von vormittags 6 bis 12 Uhr und nachmittags 2 bis 5 Uhr. Sämtliche Schwerarbeitende werden aufgesordert sich unter Vorlegung der Brotkarte im Rathaus, Zimmer Nr. 2, zu melden. Oberlungwitz, am 8. August 1916. Der Gemeindevorstand. Butteroerkauf. Mittwoch, den v. August, und Donnerstag, den 1V August d. I., erfolgt im RathauS der Verkauf von Auslandsbutter an alle Inhaber der grünen und auch gelben Karten Nr. 1 bis 1000. Die Abholung durch die Inhaber hat in nachstehender Weise zu erfolgen: Mittwoch: Donnerstag: Von 8 bis 9 Uhr Nr. 1 bis 100, Von 8 bis 9 Uhr Nr. 601 bis 700, 10 „ „ 101 „ 200, „ 9 „ 10 „ „ 701 „ 800, „ io „ 11 „ „ 201 „ 300, „ 10 „ 11 „ „ 801 ,, SOO, 12 „ „ 301 „ 400, „ 11 „ 12 „ „ 901 „ 1000. „ 2 „ 3 „ „ 401 „ 500, „ 2 4 „ „ 501 „ 600. Die Zeiten müssen von den Karteninhaber« »»«bedingt ei«gehalten werden, damit kein Andrang entsteht. Oberlungwitz, am 8. August 1916. Der Gemetndevorskmd. 4 t arenverkauf. Mittwoch, den K. August d. I, kommen in nachstehenden Geschäften Schnitt-, Band- und Fadennudeln, Nudeln mit Eiznsatz, Margarine, Speisebohncn, Nnmän. Bohnen, Vollkost, Snppcnersatz Graupen, gegen Vorlegung der WarenbezugSkarte zum Verkauf. Max Voitel für die Haushaltungen in Konsumverein.Haushalt" „ „ Heinrich Förster Gustav Dietel „ „ Konsum-Verein I „ „ Albin Vorwerk „ „ Emil Hahn „ „ 1 1 1 1 1 1 1 Pfd. 72 „ 56 „ 200 76 52 92 44 Pfg, und 55 Pfg. OrtSI.-Nr. 1—19, 591—620o, 640—657, „ 19b-85, 520—590, „ 86—160, 480-519, „ 161—205, 467-47S, „ 206—275, 345-400, „ 276-344 und „ 401—466 Von der Margarine erhält jeder Kopf 50 Gramm und vom Gemüse 125 Gramm. Oberlungwitz, am 8. August 1916. Der Gemei»dtv»rsta»d. Zur Kriegslage. In einem Ausblick über das drifte Krieg-?- jahr schreibt die „Köln Ztg.": Tas Kennzeichen dieses Knegsabschnittes ist noch mebr als dasjenige der früheren, die Wui der Verzweiflung, das nutzlose Opfern für die rwrlorene Sache der Niederringung der Mittel Mächte geworden. Die leitenden Männer in London und Paris haben die Staatsgewalt der systematischen gedruckten Entstellung der Sachlage verbündet und ans Tausenden von Rotatiousmaschinen wird täglich die Fi l schung der militärischen Tatbestände und die Lüge über die inneren Zustände und Krastreserven Deutschlands ins Publikum geschleudert. Mit teuflischer Geschicklichkeit ho^en sie die Ent stehungsge^chichte ihrer verbrecherischen Kriegs- machx umgefälscht zur Legende eines Angn fs von Seiten Deutschlands, gegen den das Letzte an englischer und französischer nationaler An- strenaung hergegeben werden müsse. Es ist in diesen Tagen daran erinnert worden, wie am Tage vor der englischen Kriegserklärung der „Manchester Guardian" den Schwindel aufdeckte, daß England diesen Krieg für Freiheit und Zi vilisation führte, wie er davor warnte, für das entehrte Serbien, die verbrecherische russische Despotie einzutreten. Auch die Leser dieses Blattes, wie die aller englischen Oppositions- blätter, haben vergessen, wa§ sie einst von der Politik des englisch-russischen Klüngels gehal ten haben, dessen Machenschaften vor dem Kriege den englischen Liberalen ein Greuel waren. Die von der skrupellosesten Preßmache, die es je gegeben hat, erzeugte Legende herrscht in Frankreich und England unbeschränkt, und man kann wohl annehmen, das; auch die frü- her vernünftigen Engländer und Franzosen, die vor dem Kriege von einer gewaltsamen Beseitigung d.-- rc.ftävn Weck-ewerbs oder ei ner gewalnama Aev.'ion des Frankfurter Friedens m t l? wüten wo', teil, von d.'r Le gende dee An.wü's dureb Deutschland be- lerrscki werbe - und glau'en, das; i^r Kaug^ nm die tedro'te nationale Freiheit und Größe gebe. D e wätuend des Krieges erzielte Wand lung der Auchflsungen und die Zurückhaltung der abwciftenden Anschauungen über Ursackx und Zweck des Krieges erleichtern den vor den Folgen des Mißerfolges zitternden Kriegs- mackern in London und Paris das Handwerk der WefteMchrung des aussichtslosen Unter nehmens. So ist der Krieg vom erfreu ins zwecke Fa' r hinein verlängert worden, so wird er jetzt im dritten za einem Völkerwürgen, dessen Losung die völlige Erschöpfung aller Kräfte zu sein scheint. Wir sind darauf gefaßt, daß die treibenden Kr fte in London, Paris und Petersburg »n ihrem Zusammenwirken, ibren finanziellen Zu sammenhängen und in der Gemeinsamkeit der Angst der leitenden Männer vor dem Zusam menbruch auch vor weiteren furchtbaren Opfern nicht zurückscheuen, und daß die Foiftdauer der durch ibre Bemühungen gescha'fenen Legende v neu diZe Haltung noch lange Zeit hindurch ermöglicht. Wir sind gefaßt und gut vorbe reitet, draußen Ivie dabeim, wie lauge die Feinde es auch noch treiben mögen. Als der gemeinsame Angriff trotz der unaufhörlichen Bemühungen des Kaisers und miserer Regie rung über uns lxreinbrach, war unser Ziel die Abivehr. Inzwischen ist das einzige, was die Feinde erreicht haben, die gemeinsame Ueberze u g ung derMittel m ächte, daß, Ivie der Reichskanzler am 5. April erklärt hat, nicht mehr davon die Rede sein kann, daß wir uns mit der Wiederherstellung des Z u ft a n -