Volltext Seite (XML)
In der3.Dekade de» Juni 1916 stellten sich die Witterung-verhältnisse nach den Beobachtungen der meteorologischen Station im Martin Luther-Stift wie folgt: sneoerityt. vneongge tu Ltt. pro Lem- Quadr.-Met. peratur «ocypr Lem- Temperatur mittags »2 Uhr Tag peratur 21. 0.0 65 15.2 188 22. 0.9 9.5 17.5 160 23. 10.0 28.0 28.0 24. 15.0 24.0 24.0 25. 127 13.0 25.8 22.5 26. 18.5 21.0 20.0 27. 143 13.7 19.5 19.5 28. 13 11.0 20.5 20.5 29. 109 10.5 18.0 18.0 30. 18.8 10.5 19.3 198 Sa.: 53.9 113.2 203.8 196.6 M.: 5.39 11.32 20.38 1966 Ges. Ätiederschlüae tm Monat 141.2 mm Niedrigste Temperatur im Monat am 18. -s- 5.0 Höchste Temperatur im Monat am 25. -s- 258 * — Unser B i l d e r d i e n st. Im Schaukasten unserer Geschäftsstelle sind folgende Bilder neu ausgestellt: Von dem siegreichen österreichisch-unMnichen Vorstoß gegen Italien (FeldvMllerielagev in Afiach-TÄ). — Durch einen Volltreffer zertrümmerte gepanzerte Kup pel der von österreichisch-ungarischen Truppen genommenen italienischen Feste Monte Verena. — Einmarsch der österreichisch-ungarischen Trup pen in der Hauptstadt Montenegros am 13. Januar 1916. — Nachlaß des oertriebenen Feindes am Strande von Kribi (Kamerun) am 1. März 1915 * — Au 8 dem Felde ließ uns der Schüße Arthur Pfretzschner eine größere Anzahl phoitogvcchhftcher Aufnahmen, die teils in kunstgerechter Weise mit geschmackvollen, aus Birkenrinde gefertigten Rahmen versehen sind, zugehen. Die Bilder Halen wir von heute ab im kleinen Schaukasten unserer Geschäfts stelle zur Ausstellung gebracht und dürsten sicher lich größtem Interesse begegnen. Aus einer den Bildern beigesügten Karte schreibt der Einsen der: „Wärmsten Tank für die pünktliche Zu sendung der Heimatszeitung. Freue mich im mer riesig auf ihr Eintreffen, zumal sie mir ein Stückchen Heimat geworden ist. Oesteres Fragen „Ist die Zeitung schon da?" ist nichts Seltenes. Stets wandert sie von Hand zu Hand und jeder ist bemüht, seinen Wissens durst schnell zu stillen." — Weiter erhielten wir vom Gefreiten der Reserve Georg Lindner aus Gerndorf außer der „Lillcr Kricgszeitung" vom 27. Juni ein Schreiben mit den: Ver merk, daß, um etwas aus der lieben Heimat zu erfahren, das Eintreffen der Heimatszeißing stets mit großer Freude begrüßt wird. Unse ren Tank und Gruß den beiden Einsendern! — Hohenstein-Ernstthal, 5 Juli Deut sche Opferfreudigkeit, die sich in der schweren Kriegszeit schon zu wiederholten Malen glän zend bewährt hat, und nicht zuletzt Dankbar keit gegenüber unseren in Kriegsgefangenschaft schmachtenden Brüdern gilt cs in diesen Ta gen von neuem zu beweisen. Am 7. und 8. Juli wird, wie schon gemeldet, im gesamten Sachsenlande für die armen lind notleidenden deutschen Kriegt- und ZMitgefangenen eine Volksspende gesammelt, die sicherlich von einem schönen Erfolge begleitet sein wird. In unserer Stadt findet die Sammlung kom menden Sonnabend durch Schüler, die von Haus zu Haus gehen werden, statt. Mögen sich recht viele zum Geben veranlaßt sehen, denn zum Zwecke der Linderung der schweren Not stände sind bedeutende Mittel erforderlich. Da rum, wenn am Sonnabend unsere Schulkinder an die Türen Eurer Häuser klopfen, weist sie nicht ab, erinnert Euch vielmehr des traurigen Loses der Kriegsgefangenen, von denen Lud- wig Fulda treffend singt: „Fangen könnt ihr nur den Leib, könnt mit Fesseln ihn be drücken, ihm in blaue Ferne rücken Vaterland und Kind und Weib. — Fangen könnt ihr nicht den Geist, nicht mit euren Kerkersschranken halt gebieten: dem Gedanken, der in freien Lüften kreist. — Fangen könnt ihr nicht dos Herz, könnt ihnr nicht den Weg vermauern, den's mit beißen Sehnsuchtsschauern täglich wandert hei- matwärts. — Fangen könnt ihr nicht den Trost, der im Gruß vom Haus und Herd'' wie ein Hauch der Heimaterde um gefurchte Mangen kost." * — Leeres Geschwätz. Städtischer- seits wird uns geschrieben: Wie ^pon verschie denen Seiten behauptet worden ist, soll die hellte zum Verkauf gebrachte Auslands* Margarine keine andere sein, als die ebenfalls zum Verkauf gestellte Jnlandsmargackne.. Nur weil diese Margarine an solche Personen mit einem Einkommen von über 1900 Mark (grüne Lehensmittelkarten) verkauft werde, sei die Bezeichnung willkürlich gebraucht worden, da mit ein höherer Preis gefordert werden könne. Diese Behauptung ist völlig unwahr. Es wird bei Weitcrverbreijtung unnachsichtlich und mit aller Strenge vorgegangen werden. Wie be- reits aus der Verkaufsanzeige zu ersehen ist, bandelt es sich tatsächlich um Auslands- und Jnlandsmargarine Dem Stadtrat iß neben ei. ner größeren Menge Jnlandsmargarine auch ein kleineres Quantum Auslandsmargarine ge liefert worden. Daß die im Preise höher ste- tuende Auslandsmargarine an die Einwohner mit einem größeren Einkommen abgegeben wird erscheint selbstverständlich. * — I n den herrlichen Garten- an lagen des Logen Hauses findet morgen Donnerstag nachmittags von 6 Uhr ab ein öffentliches Wohltätigkeitskonzert der gesam ten Kapelle des Infanterie-Regiments Nr. 104 aus Chemnitz statt. Hoffentlich ist es der hiesi gen Ortsgruppe des Jloitenbundes deutscher Frauen, die diese Veranstaltung in die Wege geleitet hat, vergönnt, zahlreiche Gäste tegrü- ßen zu können, um so mehr da der Ertrag zum Besten unserer heldenmütigen Blaujacken Ver wendung finden soll. Bei ung nstigem Wetter wird das Konzert im Saale abgehalten. * — Auf dem Felde der Ehre geblieben ist der dem Jnsanterie-Rcgiment Nr. 105 angehörende Soldat EmiL Mischer, jüngster Sohn des verstorbenen Ro" Produkten - Händlers Fischer. Ein Müder des' Gefallenen besiegelte vor einiger Zeit ebenfalls feine Hiob« zmn Vaterlande mit dem Tod«'- auf dem Schlachtfeld«. Ehre seinem Andeiiktn! * — Ein frecher Die bst ah l' wurde gestern nachmittag gegen Mw ist, dism Hausgrundstück Altmarkt 22 verübt. EineP>r?m batte, um in einem benachbarten Ladengeschäft Einkäufe vornehmen zu können, wöhrend knr-' zer Zeit einen Kinderwagen eingestellt uüH>' bei dieser Gelegenheit ibre Handtasche, in de^ sich die Geldbörse mit 13,80 Mark befand, um ter dat Kopfkissen verborgen. Als die Frau zurückkehrte, mußte sie zu ibrem Schrecken das Fehlen des Geldes wahrnebmen. Zivei Schulknaben im Alter von etwa 10 und 12 Jahren hatten, die Abwesenheit der Verlust- trägevin benutzend, den frechen Diebstahl aus geführt. Leider sind die vielversprechen den Bürschchen unerkannt entkommen. Ir gendwelche Beobachtungen, die zur Ernitteluna der Täter führen könnten, sind 'ei der Po lizeiwache anzubringen. * Oberlungwitz, 5. Juli. Kommenden Sonntag chend konzertiert im Saale des Gast hofes zürn Hirsch die Kapelle des In- fantehie-Regiments Nr. 133. Die hervorragen den Leistungen der Kapelle sind hinlänglich bekannt, so daß mich diesmal mit einem vol len Haufe zu rechnen sein dürfte, um so mehr, da der Reinertrag für WoUtätigkeitslzwecke be stimmt ist. g . GerSdorf, 5. Juli. Für das Gers- dvrf-Lugau-OelSnitzer und das Zwickauer Stein, koblenrevier fand am Sonntag eine Versamm- lung der Vertrauensmänner statt, in der die wirtschaftliche Lage der Bergleute im allge meinen und die Lohnfrage im besonderen in eingehender Weise besprochen wurden. Allsei tig kam zum Ausdruck, daß in Anbetracht der gegenwärtig überaus holen Lebensmiltelpreise eine weitere größere Lohnerhöhung un bedingt zu fordern ist. Nachdem in längerer Aussprache verschiedene Redner Uren Stand punkt dargelegt hatten, wurde eine Resolution eingebracht, die allgemein gutge'ieißen wurde und einstimmige Annahme fand. In der Re solution kommt li. a. zum Ausdruck, daß die Konferenz das München der Werk »bescher, die schwierige Lage der Vergär'eiter milder zu ge stalten, zwar anerkennt, doch le'Haft be dauert, daß dies bisher nur in ungenügender Weise geschehen ist. Da die vorn i. Mai ab gewährte Kinderzulage nur wenigen Arbeitern zugute kommt, wird dringend gewünscht, vor allen Dingen den Lohn für die einfache Schicht höher zu gestalten. Die Konferenz beauftragt deshalb die Vertreter der Mrgar'eiterorganisa- tion, in einer erneuten Eingabe den Werks- l«!chern die während der Tagung zum Aus druck gebrachten Wünsche zu unterbreiten und um eine erneute, den Verhältnissen entsprechend« Lohnerhöhung nachzusuchcn. * Mew-Dotf, 5. Juli. Wie im Anzeigenteil dieser Nummer bekannt gegeben wird, gibt kommenden Sonntag im hiesigen Gasthofe die Ambacher Stadtkapelle unter Mitwirkung des Chorgesangverein« „Cäcilia" ein großes Jnstru- mental- und Vokalkonzert. Da die Aussührenden hier nicht unbekannt sind und von ihrem letzten erfolgreichen Konzert noch in bester Erinnerung stehen, ist anzunehmen, daß ihnen auch diesmal ein voller Erfolg beschieden sein wird. k . Ursprung, 5 Juli. Nächsten Sonnabend, am 8. Juli, wird auch hier durch Schiller der hiesigen Volksschule für die Bolksspende für die deutschen Krieg«, und Zivtlgefangenen im FeindeS- lande, dargebracht vom gesamten deutschen Volk, in den Häusern eingesammelt werden. Gedenkt an diesem Tage unserer deutschen, für unser Wohl gefangenen Brüder, die, getrennt von der Heimat und Familie, darben und schmachten in Gefangenschaft. Ein jeder Deutsche helfe, ob arm, ob reicht Große Summen sind erforderlich, jede Gabe ist herzlich willkommen. * Lichtenstein, 4. Juli Bei der hiesigen Gendarmeriebrigade wird seit einigen Tagen als Hilfebeamter ein Landsturm-Unteroffizier ver- wendet. Er trägt seine Militäruniform und als Erkennungszeichen am rechten Arm eine grün-weiße Binde mit entsprechender Aufschrift. * Leipzig, 4. Juli. In einer Wohnung am Brühl wurde am Montag vormittag ein 22jäh- rigeS Mädchen mit einer Schußwunde tot auf gefunden. In dem Zimmer der Toten befand sich rin Soldat, der völlig verstört und auch bei der polizeilichen Vernehmung im Laust de« Montag nicht anzugeben imstande war, wie daS' Mädchen den Tod gefunden hat. Der Soldat' wurde von der Polizei zunächst in Gewahrsam' genommen. Dem Vernehmen nach herrscht Uvch vollkommenes Dunkel darüber, ob ein Mord, Selbstmord oder ein Unfall vorlicgt. — Am Sonntag führte ein Schankwirt in Leipzig stinen 19jährigen Sohn der Kriminalpolizei M Er hatte ihn auf dem Pferderennplatz in Mägde- bürg getroffen und bezichtigte ihn deS DkebstahlS von mehreren Tausend Mark. Der Beschuldigte, der sich neü eingckleidet hatte und etwa noch 500 Mark Geld besaß, gestand nach einigem Leugnen ein, seinem Vater Mitte April d. I. unter erschwerenden Umständen dreimal Geld beträge von zusammen mindestens 3600 Mark entwendet zu haben. Bis aus den Rest von 500 Mark hatte der leichtlebige Jüngling kos Geld zum größten Teil beim Wetten auf Leip ziger und auswärtigen Pferderennen verspielt, teil« verlebt und verjubelt. Er wurde in Hast genommen. * Leipzig, 4. Juli. Nachdem der 18jährige Kuhmelker Gustav Karl Groß, der in Löbnitz in Stellung war, am 2. Mat tn Pegau einen Revolver samt Munition gestohlen hatte, fuhr er zwei Tage darauf mit seinem Rade wieder dorthin, begab sich in den Laden der Schokoladen- Händlerin Seltmann, überfiel sie, würgte sie am Halse und schlug mit den Fäusten aus sie ein, um sie zu berauben. Seinen Zweck hat Groß indessen nicht erreicht; auf daS Geschrei der überfallenen Frau ergriff er die Flucht, wurde aber abgesaßt und jetzt von der vierten Straf- kammer deS Landgerichts zu einem Jahr und zwei Wochen Gefängnis verurteilt. * Löbel«, 4. Juli. Wie der Stadtrat be kannt gibt, werden von jetzt ab die städtischen Kirschen an die Einwohnerschaft zum Preise von '18 Pfg. für da« Pfund verkauft. Vorläufig »erden an jeden Käufer bis zu 5 Pfund abgegeben. * Reffe», 4. Juli. In Rothschönberg war der 39 Jahre alte Stellmacher Emil Grützner mit Heuaufladen beschäftigt, hierbei stürzte er vom Wagen und brach daS Genick. Bald darauf starb der Verunglückte. * vlasewitz, 4. Juli. Dem Rentier V., hier, starb die treue Lebensgefährtin. AuS Furcht vor dem Alleinsein erschoß sich der Mann. * Zwickau, 4. Juli. Auf einem hiesigen Schacht wurde der Oberzimmerling Kühnler vom Fördergestell erfaßt und getötet. — Der Heizer Meister auS Mylau, der im dortigen KleS- und Sandwerke in die Transmission kam, wobei ihm der linke Arm ausgerissen wurde, ist aus dem Wege zum König!. KrelSkrankenstift Zwickau seinen Verletzungen erlegen. * Go-perö-rü» bei Werdan, 4. Juli. In der Nacht zum 24. v. MtS. wurde bei dem Guts besitzer Albert Pansa eingebrochen. Pansa hatte am Tage vorher ein Schwein geschlachtet und einen Teil deS Fleisches und der Wurst in dem Gewölbe des Nebengebäudes unlergebracht. In dieses ist der Dieb eingedrungen und hat ein Rückaratstück deS Schweines im Gewichte von 20 Pfund, ferner 40 Pfund Wurst, 5 Stück Butter und !0 Liter saure Sahne im Gesamtwerte von über 100 Mark gestohlen. Der Dieb konnte noch nicht ermittelt werden. * Kallenftei«, 4. Juli Vestern abend in der 8 Stunde ging über die Gegend von OelS- nitz bis zum oberen Muldental (bei Grünbach, Hammerbrücke und JägerSgrün) ein schweres Hagelwetter nieder, das die Getreideernte in diesen Bezirken vollständig vernichtet hat. Auch die Kartoffelernte ist zum größten Teil zerstört. Viele Häuser erlitten Beschädigungen. Es wurden Fensterscheiben zertrümmert und Dächer abgedeckt. In FriedrichSgrün bei Hammerbrücke hat daS Unwetter das Haus der Witwe Baumann zum Einsturz gebracht. Personen find glücklicherweise nicht zu Schaden gekommen. * LH««, 4. Juli. Von hiesigen Spazier- gängern wurde am sogenannten Kraftberg ein ganz außergewöhnlicher Steinpilz gefunden, der die Form eines Eisernen Kreuzes hat und gleich mäßig geformt ist. * Gch-«hetpe, 4 Juli. Schwer betroffen durch den Krieg wird die Familie Alban Leistner. Nachdem auf Frankreichs Erde bereits zwei Söhne sowie ein Schwiegersohn gefallen, traf die Nachricht ein, daß auch der zweite Schwieger sohn auf G. M. S. „Frauenlob" den Heldentod gefunden hat. * 8r««zahl, 4. Juli. Gestern abend gegen 9 Uhr entlud sich nach vorhergegangener großer Hitze ein schweres Gewitter über unserem Ort. Dabei schlug der Blitz in das Bettersche Wirtschafts gebäude im Oberdorf, zündete und legte da« ziemlich große Gebäude vollständig in Asche. An Mobiliar konnte von den Mietern nur ganz wenig, vom Besitzer jedoch fast alles gerettet werden. * Sbersbach, 4 Juli. Wie begehrt und gesucht jetzt in der fleischarmen Zeit die Kaninchen sind, wird recht deutlich dadurch bewiesen, daß auf die Anzeige eines Züchters, der 24 Stück zu verkaufen hatte, 17 Telegramme, 1v Briefe und 91 Postkarten eingelaufen find. * Bautze«, 4. Juli. Als der 14 Jahre alte Johann Paul Mieth in Kirschau die Geleise der Prtvatbahn der Firma Gebrüder Triefe überschrei ten wollte, wurde er von einem heranrollenden Wagen erfaßt und an den Beinen derart ver stümmelt, daß Hr an den erlittenen Verletzungen starb. ' * Halle» 4. Juli. Heute früh wurde der Ar tist Schäfer, der am 1v. Mai vorigen Jahres die BÄenfrau Porzell ermordete und beraubte, im Hof6 deS hiesigen Untersuchungsgefängnisses hingerichtet. Depeschen vsm 5. Juli. Berit«. Der Sonderberichterstatter der Pariser Blätter meldet heftiges Geschützfeuer auf dem linken Wardarufer. Französische Flieger flogen bi« zu dem Grenzfort Rüpel, da« von den Bulgaren besetzt wurde, wobei sie die Barbarei begingen, die Ernte im Ttrumitzatal anzuzünden. Bafel. Wie die „Basler Nachrichten" erfahren, sind dieser Tage in die Franche Lomte viele Familien aus lothringischen Ortschaften nahe der Front zugewandert, welche auf Befehl der französischen Militärbehörde so überraschend plötzlich abgeschoben wurden, daß viele nur das Notwendigste mitnehmen tonnten. Ge«f. AuS Paris wird gemeldet: Ucber der Gegend von Toulouse wüten seit zwei Tagen Stürme von außergewöhnlicher Heftig keit. Durch Wolkenbruch und Hagelschlaa wurde die Ernte in fünf Departements aufs schwerste mitgenommen. In Toulouse selbst richteten Blitz und Hagel große Verwüstungen an. H Genf. In der Geheimsitzung de« französischen Senats soll, Pariser Blättern zufolge, Clemenceau beabsichtigen, von der Regierung die amtliche Bekanntgabe der gesamten bisherigen französischen Verluste zu verlangen. ve«rptg. Seit der letzten Nacht ist der Vulkan auf der Insel Stromboli in Tätigkeit. Schlepper der Geewehr von Messina sind sofort zur Hilfeleistung abgegangen. Ha«g. Reuter meldet aus London: ES ist bereu- deutlich, daß die große Offensive, die jetzt im Gange ist, nur langsam vorwärts gehen kann Die Vernichtung des furchtbaren und dichten Netzes der Verteidigungtzwerke, die mit zahllosen Kanonen aller möglichen Art besetzt sind, ist sicherlich eine schwere Arbeit, die lange Zeit erfordern wird. Da« Volk müsse sich in Geduld fassen. Haag „Nteuwe Courant" schreibt: Die Be richte der Engländer über die Geschehnisse nörd- lich der Somme reden eine deutliche Sprache. Die Engländer haben keine Fortschritte mehr ge macht. Auf zahlreichen Punkten hielten sie nicht ohne Mühe das im ersten Sturmangriff ge nommene Terrain gegen die Gegenangriffe der Deutschen. Loup,«. Die Ausgabe der Pariser„Humanitee" vom 24 Juni wurde, wie man aus Paris erfährt, wegen eines Artikels „Trafalgar — Sedan — Skagerrak" beschlagnahmt. Dem Blatte wurde ferner angedroh», daß es auf 3 Monate verboten werden würde, wenn eS nochmals gegen die Zensurbcstimmungen verstoßen sollte. Der Artikel erhob die Frage, wer bet Skagerrak eigentlich gesiegt habe und verweist aus die auS- sührliche Berichterstattung des deutschen Admiral- siabes, der für die Deutschen und deren Bundes- genosfen eine ungeschminkte Darstellung geliefert habe. Daneben vermißt die „Humanitee" noch immer den Bericht des englischen Admirals Jellicoe. Lo«P»«. Das englische Hauptquartier meldet unte.m 4. Juli: Schwere Gewitter und Regen güsse störten einigermaßen die Offensive. Die Lage südlich des Ancre-Bache- blieb im allge- meineu unverändert. Die Kampfhandlungen am Tage bestanden hauptsächlich in kleinen örtlichen Unternehmungen zu dem Zweck, das gewonnene Gelände zu behaupten. Die Gesamtzahl der Gefangenen übersteigt 5000. Armer SiesÄer die Russen iu Persiea. Kouß»«tt«»pel, k. Juli. Nach erbitterten Kämpfen östlich von Kermanschah am SO. Juni haben sich die Russen zurückgezogen. Sie konn ten sich in Kermanschah nicht behaupten, worauf die Türken am 1. Juli die Stadt besetzten. Der deMr SneralftaMeriqi (W.T.B.) Gr»tze« Ha«plq«artter, 5 Juli. Westlicher Rrie-4sch«»pl«tz. Von der Küste bis zum Ancrebach, abgesehen von kleineren Erkundungsgcsechten, nur lebhafte Artillerie- und Minenwerfertätigkeit. Die Zahl der in den letzten Tagen auf dem rechten Ancre- ufer unoerwundet gefangenen Engländer beträgt 48 Offiziere und 867 Mann. An der Front zu beiden Seiten der Somme sind seit gestern abend wieder schwere Kämpfe im Gange. Der Feind hat bisher nirgends ernste Vorteile zu erringen vermocht. Auf dem linken Maasufer verlief der Tag ohne besondere Ereignisse. Auf dem rechten User versuchten die Franzosen erneut mit starken Kräften, aber vergeblich, gegen unsere Stellungen nordwestlich des Werkes Thiaumont vorznkommen. Oestltcher Rrieg»sch«»pl«tz. Die kurländische Küste wurde ergebnislos von See her beschaffen. Die gegen die Front der Armee des Generalseldmarschalls v. Hindenburg ge richteten Unternehmungen des Gegners wurden besonders beiderseits von Smvrgon fortgesitzt. Deutsche Fliegergeschwader warfen ausgiebig Bomben auf die Bahnanlagen und Truppenan- sammlungen bei Minsk. Heeresgruppe des Generalfeld- marschallS Prinz Leopold von Bayern: Die Ruffen haben ihre Angiiffstätigkeit auf der Front von Zirien bis südöstlich von Bara- nowitschi wieder ausgenommen. In zum Teil sehr hartnäckigen Nahkämpsen wurden sie abge- wiesen oder aus Embruchsstellen zurückgeworfen. Ste erlitten schwere Verluste. Heeresgruppe de« General« von L i n s t n g « n. Beiderseits von Kostiuchnowka (nordwestlich von Czartorysk) und westlich von Kolki sind Kämpfe im Gange. Uebcr den Siyr westlich von Kolk! vorgedrungeue russische Abteilungen wurden angegriffen. An vielen Stellen nördlich, westlich und süd westlich von Luzk bis in die Gegend von Werben (nordöstlich von Beresteczko) scheiterten alle mit starken Kräften unternommenen Versuche des Feindes, uns die geworrenen Vorteile wieder zu entreißen. Die Russen haben, abgesehen von schweren blutigen Verlusten, au Gefangenen 11 Offiziere, 1139 Mann eingebüßt. Bahnanlagen und Truppenansammluugen in Luzk wurden von Fliegern angegriffen. Heeresgruppe des Generals G r a f e kr von Both in e r. Südlich von BarySz hat der Feind vorüber gehend auf schmaler Front in d.r ersten Linie Fuß gefaßt. Unser Erfolg südöstlich von Tlu- macz wurde erweitert. B«ir«»-Krieg»fch««tzl«tz. Nicht» Neue» Ober st e Heeresleitung.