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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.07.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191607093
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160709
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160709
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-07
- Tag 1916-07-09
-
Monat
1916-07
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 09.07.1916
- Autor
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Mitgliedern der Zweiten holländischen Kammer und einigen holländischen Diplomaten über die voraussichtliche Kriegsdauer und FriedeuSauSfich- ten erklärten die Herren, die allgemeine Ansicht in holländischen diplomatischen Kreisen gtnge dahin, daß die jetzigen Anstrengungen der Franzosen vor Verdun und die der Engländer an der Westfront der letzte große Versuch sei, die Entscheidung her« betzuführen, und daß man bald nach Schluß der Offensive damit rechnen könne, daß Friedens»«, mittler in Tätigkeit treten. Au- der Unterredung ging auch hervor, daß man bestimmt glaubt, der FriedenSschluß werde in Haag stattfinven. Wir wollen hoffen, daß die Herren recht be halten. Ob sie England« Entschlusse aber wirk- lich zutreffend beurteilen, ist eine Frage, die wir nicht zu bejahen wagen. Weder ia Fraalrei- «o» i« Atalie» »orberri- t»»ßea für eine« «taterseldzug. Die schweizerischen Blätter stellen in Korreipon- denzen aus Paris und Mailand, ohne eigene Schlußfolgerungen zu ziehen, als bemerkenswer te« Symptom die Tatsache fest, daß weder in Frankreich noch in Italien bis jetzt aktive Vor bereitungen für einen neuen Winterfeldzug wahrzunehmen seien. vild», eiaes trläadische» Parlament-. „Daily NewS" teilen über den Plan des iri schen Ausgleiches folgendes mit: Ein Lordleut, nant wird demnächst ernannt werden. Das Irische Unterhaus wird gebildet werden, indem die 7» Abgeordneten, die jetzt Irland mit Ausnahme der 6 ausgeschlossenen Grafschaften von Ulster in West, minster vertreten, ins irische Parlament übertreten. Bon diesen Abgeordneten sind 76 Nationalisten oder unabhängige Nationalisten; unter den beiden Unionisten befindet sich Sir Edward Carson. Die 78 Abgeordneten werden aber ihre Sitze in West minster behalten. Eine beträchtlich starke Ber. tretung der Unionisten im Westen und Süden von Irland wird durch Ernennungen in den Senat erreicht werden. Im Ansange sollen Unterhaus und Senat gemeinsam beraten. Dieser zeitweilige Ausgleich soll sür die Dauer des Kriege« und für ein Jahr nach dem Friedensschluß gelten. Vrtecheslasd fordert AuSliesenm« der verhaf tete» Offiziere. „Morning Post" meldet aus Athen vom 4. Juli: Der griechische KabinettSrat hat gestern beschlossen, durch die griechischen Gesandten in Paris und London die Auslieferung der 10 griechischen Offi ziere zu bewirken, die in Saloniki verhaftet und den französischen Militärbehörden auSgeliefert worden waren. »ertliche« «nd «Lchstfche». *— Witt,»«»»ficht Hit, Sonntag, den 9. Juli: Zeitweise heiter, keine wesentlichen Niederschläge und Temperaturän derung, Gewitterneigung. * — Die VerlustIistc Nr. 391 der Kömgl. Sächsischen Armee VE 7. Juli ent- hält folgernde Angaben aus unserem Leserkreise: Wolf, Emil, Hohenstein-Ernstthal, I v.; Weise, Richard, Bernsdorf, vermiss; Richter, Richard, Hermsdorf, vernißt; Unger, Rudolf, Ober- luugwch, l. v.; Neuber, Ernst, Kirchberg, l v.; Metzner, Rudolf, Hohenstöiu^Ernstt;al, l. v.; Pommer, Arthur, Hohenstein-Ernstthal, l. v.; Bogel, Mar, Wnston>rand, I v, Rado, Ernst, Rüßdorf, eineut l. v. * — Bon der feierlichen B e - st a t t u n g I m mel m anns haben wir im Schaukasten unterer Geschäftsstelle zwei' Bilder ausgestellt, die die Mutter und vi« Schwester Jmmelnumns vor dem Eisenbahn wagen mit den, Sarge am Bahnhof und den Leichenwagen des kühnen Fliegers vor den: Bahnhof Dresden-Neustadt veranschaulichen. Dis aderen Bilder zeigen öslerreichUchmngavisäi« Soldaten beim Brückenbau in Südtirol >md einen Kaurladen mit Teeausschank in Gra- jewo in Russisch-Polen. * — S ch »r h b e i h i l f e. Der Bezirks- Verband Glauchau hat beschlossen, den Krieger- familien aus Bezirksmitteln zum Besohlen von Schufen eine einmalige Beihilfe von 2 Mark 50 Psg. für den Kopf zu bewilligen. Diese Beihilfe wird in den nächsten Wochen durch die Gemeindebehörden ausgezahlt werden'. Außerdem wird der Bezirksverband im Herbst wegen Gewährung einer Beihilfe zur Beschaf fung von sonstiger Bekleidung für die KriegersauMien Entschließung fassen. * — Jahresversammlung des Vereins Sächsischer Schuldirek - t o r e n. Ter Verein Sächs. Schuldirektoren hielt, tvie schon kurz gemeldet, Sonntag den 2. Juki seine Jahresversammlung im Pal- mcngarten zu Dresden ab. Im Jahresbe richte, der sich, da 1915 eine Jahresversamm lung nicht stattfand, auf die letzten leiden Jahve erstreckte, gedachte der Vorsitzende, Di rektor Pfeifer, Ger'-darf, mit ehrenden Worten der gefallenen Helden aus den Reihen der Leh rerschaft und der verstorbenen Vereinsmitglie der. Unter den übrigen geschäftlichen Angele genheiten bildete die wichtigste die Neuwahl des Vorstands, der durch Beschlus, der Per- sammlung um 2 Mitglieder erweitert wurde. Da der bisherige verdiente Vorsitzende dem nächst in den Ruhestand zu treten bea sichtigt und eine Wiederwahl von vornherein abgelchnt Hütte, wurde als erster Vorsitzender Pätzold, Dresden, und als zweiter Schlund, Merane, ge- wählt. Als im-itere Vorstandsmitglieder gin gen aus der Wabl hervor Barchewih, Radeberg: Dr. Haupt, Oelsnitz i. V., Marquardt, Mü geln (Bez. Dresden); Schmidt, Schönau; Schuster, Plauen; Vorwerk, Untersachsenberg; Wittvisch, Leipzig. Der bisherige erste Vor sitzende, Direktor Pfeifer, wurde in Wür digung seiner großen Verdienste um den Ver ein zum Ehrenvorsitzenden ernannt. Im Mittelpunkte der Verhandlungen stand ein VoMrg des Schuldirettors Dr. Wothljvab, PaunSdor', über „Die Bedingungen für die Ausnahme i„ das Seminar nach den neuen ge setzlichen Bestimmungen*. Die Veujammlungj folgte den Ausführungen mit lebhaftem In teresse. Bei der Wichtig eit der Angelegenheit ab« und weil wegen Mangels an Zeit eine gründliche Durchberatung der Angelegenheit nicht möglich war, wurde die Beschlußfassung über die Leitsätze vertagt. Die Weiterberatung wurde den einzelnen Bezir's ereinen überwie- sen, worauf die nächste Hauptversammlung Entschließung fassen wird. Mit Worten des Tankes an den scheidenden Borstand, mit dem Wunsche auf einen baldigen ehrenvollen Frie den und einen» begeisterten Hurra aus Kaiser und König und das tapfere Heer wurde die DNammlung nachm. nach 6 Uhr geschlossen * — Der „Kveisverein für In- ne re Mission" l>ält Montag, den 10. IM, nachmittags 3,30 Uhr, im Gasthof zum „Grünen Baum* in Albertsthal seine 34. or dentliche Hauptversammlung ab. (Siehe In- serat!) * Hohenstein-Ernstthal, 6 Juli. Von» 10. bis einschließlich 12. Juli werden im Saale des Gasthofes „Drei Schwanen" und im Zim m« Nr. 18 der alten Neustädter Schule neue F l e i s ch m a r k e n, die zu - Fleisch' ezugslar- ten vereinigt sind, gegen Vorzeigung der Le bensmittelkarten ausgegeben. Man beacht« die dioslezügl. Bekanntmachung des Stadtrats in vorliegender Nummer über die Regelung des Fleischverbrauches * — Im morgigenVormittags- g o t t e s d i e n st wird Herr Pastor Boeß - neck, der, wie wir bereits mitteilten, 11 Mo- nate aus den, westlichen Kriegsschauplatz als Feldgeistlicher freiwillig tätig war und vor we nigen Tagen nack) seinem hiesigen Wirkungs- orte übersiedelte, erstmalig wieder zu seinen Gemoindealiedern sprechen. * — Tie Platzmw sik findet diesen Sonntag vormittags von 11 bis 12 Ubr aus dem Neumarkte statt. Es wer den gespielt: 1. Ein Requiem von Jomell; 2. Konzert-Ouverture von Hannusch; 3. Zwei Lieder von Kreutzer: a) Sehnsucht nach der Heimat, b) Nachtlied; 4. „Großm 'tterchen mir erzählte", Märchen a. d. Op. „Der Prinz regent" von Gilbert; 5. „Am Wachtfeuer" gro ßes Tongemälde von Weis; ('s ist dunkle Nacht, am Feuer wacht ein Häuslein froher Soldaten. Tie Flöte singt, die Zimbel klingt: seid munter, seid munter, Kameraden. Toch sehnt das Herz pch heimatwärts, he il fühlt's ein mild'res Regen; — da donnert laut die Eisenbraut, auf, auf! dem Feind entgegen); 6. Reiterluft, Marsch von Blankenburg. * — K r i « g s a u s z e i ch n u n g. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde der den, Leib-Grenadier-Regiment Nr. 100 angehorende Unteroffizier Kurt L i st von bier. «—Einen öffentlichen Wohl tätig k e i t s a b e n d gibt diesen Sonntag im „Logenhause" der theatralisch artistische Per- ein unter Mitwirkung einiger Mitglieder der Stadtkapelle. Wie bei d«n früheren derartigen Veranstaltungen so dürfte dem theatralisch-ar tistischen Berein, dessen Mitglieder immer wie- der gern bereit sind, sich in den Tienst der WMt tigkeit zu stellen, auch diesmal ein voller Erfolg beschicken sein. Ter Spielplan ist wie dsrnn, reichhaltig und vielseitig, so daß jeder Besucher voll und ganz aus seine Rechnung kommen dürfte. Artistische Darbietmrgen, neueste Kriegsrezitationen, heitere und ernste Gesänge sowie Musikvorträg« der Stadtkapclle werden in angenehmer Weife abwechseln und kein« Lange weile au/skommen lassen. Alls besonderen Wunsch werden das Marinestück „Ter letzte Mann" und di« Dichtungen des Lehrers und Vizefeldwo bels Otto Bvum aus Wüsten'rand „Des Freun des Tod" und „Am Tage vor Neuve-Chapelle" noch einmal geboten. * — F u ß b a l l s p o r t. Liesen Sonu tag nachmittag finden auf dem Altstädter Schützeuplatzc drei Fußball-Wettspiele statt, und zwar spielen „Sandow 1" gegen die 2. Monn schäft unseres Ga nneistcrs, de:- Glauchauer Ver eins für Bewegungsspiele. Ferner spielen „Sandow I" gegen Sportvereinigung Raten- stein-Siegmar l und „Sandow ll" gegen den Glauchauer Berein fär Bewegungsspiele R. * Oberlungwitz, 8. Juli. Wohltätigen Zwecken soll der Reinertrag des morgen Sonn tag i n Gasthof „zum Hirsch" üattfindenden Konzertes der Kapelle des Ers'atz--BatcsMons von, Infanterie-Regiment Nr. 133 zugeführt werden Ta die Kapelle hier nicht unbekannt ist und ibre vorzüglichen Leißungen noch in m,genehmster Erinnerung stehen, wirkte ihr auch dies,„al ein volles Haus beschieden sein gk. Oberlungwitz, 8. Juli. Einen empfind lichen Verlust erlitt gestern ein hiesiger Pferde - Besitzer dadurch, daß ihn, beim Arbeiten auf dem Felde ein wertvolles Pferd in die Egge stürzte und sich derart am LeLe verletzte, daß es abgestochcn werden mußte. r . Gersdorf 3. Juli. In unsere, Gc motu de gi'ntgen heute Schn Linder mit der Sammelbüchse von Haus zu Haus und er baten Gaben für unsere in Feindesland schmach tenden Kriegs- und Zinilgefangenen. -Die Sammlung dürfte ein schönes Ergebnis gezei tigt haben. * Ver»ttrrf, 8. Juli. Dem Tambour Otto Geithner von hier wurde für sein tapferes Ver halten vor dem Feinde das Eiserne Kreuz 2. Klaffe verliehen. Der Ausgezeichnete war kurz vorher zum Gefreiten befördert worden. * Gt. Gßitzieu, 8. Juli. Zwei Schulknaben in Hohndorß die in der dortigen Gegend Diebe reien verübten, befanden sich im Besitze einer goldenen Damenuhr nebst Kette, die sie ge- legentlich de» Mitte Juni hier stattaefundenen Jahrmarktes aus einem hiesigen oder einem RüSdorfer Bauerngut gestohlen haben wollen. Der Eigentümer der Uhr hat noch nicht ermit- telt werden können. * Mei»tH»rf, S Juli. Genußreiche Stunden dürften die Besucher des diesen Sonntag abend im hiesigen Gasthof stattfindenden Instrumental- und Bokal-KonzerteS der Limbacher Stadtkapelle und des LhorgefangvereinS „Täcila" verleben. Man beachte die Anzeige in vorliegender Nummer. * »rst,< 8. Juls Wie im Anzeigenteil dieser Nummer bekannt gegeben wird, konzertiert diesen Sonntag im Fleischerschen Gasthaus die Kapelle des 1. Ersatz-BataillonS vom Infanterie- Regiment Nr. 104 aus Chemnitz. Eine besondere Anziehungskraft dürste die Veranstaltung insofern au üben, als Operettenmusik geboten wird. * Chemnitz, 8 Juli. Gestern abend ist auf der Neefestraße der 4S Jahre alte ledige Gelegen- heitSarbeiter Ernst Otto Liebscher aus Reichenau bet Frauenstein dadurch tödlich verunglückt, daß er an ein diese Straße entlang fahrendes Last uhrwerk unbefugter Weise heranging und oer- uchte, sich auf die Deichsel der angehangenen wagens zu setzen. Dabei verlor er vaS Gleich gewicht, fiel über die Wagendeichsel hinweg und direkt vor ein vorderes Wagenrad, welche« ihm über den ganzen Körper hinwegging. * H»i»iche», 8. Juli; In der Ziegelei der Baufirma Jost L Fischer geriet der Feuermann Fröhlich aus Crumbach in die Ziegelmaschine, wobei ihm der rechte Unterarm abgerissen wurde. * Sre-tze«, 8. Juli. Gestern nachmittag hat sich im Carolahause ein bedauerlicher Unglücks- fall, der ein Menschenleben forderte, zugetragen. Vier Maurer waren bei einem dort vorgenom- menen Unterkellerungsbau damit beschäftigt, an einer Mauer die Steifen zu beseitigen. Hierbei war der Druck des dahinterltegenden Erdreichs so stark, daß die Steinmauer nachgab und die vier Männer unter sich begrub. Bei den sofort angestellten Rettungsarbeiten wurde leider der aus Klotzsche stammende Maurer Bormann als Leiche geborgen, während die drei ArbeitSgenofsen als schwer verletzt nach der Krankenstation des Carolahause« gebracht wurden. * Leipzig, 8. Juli. In dem Neubau Scheffel straße 25 in L.-Connewitz wird ein Schacht zum Ausziehen der Fehlbodenfüllungen hergerichtet. Infolge eines Fehltrittes stürzte gestern nachmit tag ein hierbei beschäftigter 5Sjährtger Zimmer- mann aus dem 4. Stock durch die Schachtöffnungen der einzelnen Stockwerke hindurch bis in den Keller hinab. Die schweren Verletzungen hatten den augenblicklichen Tod des Bedauernswerten zur Folge. Ein 53 Jahre alter, im 3. Stock werk arbeitender Kollege de« Verunglückten wurde bei dem Sturze von dem Herabsallenden gestreift, zu Boden geworfen und am Kinn schwer verletzt. Nur durch schnelles Anhalten bewahrte sich dieser selbst vor dem gleichen schweren Schicksal. * Zmick»», 7. Juli. Großkaufmann Richard Focke, Vater des im Kriege gefallenen OsfizterS- StelloertreterS Focke, hat der Stadt Zwickau 50000 Mark zu einer Stiftung zur Erweiterung der hiesigen Walderholungsstätte gespendet. * WiKSruff, 7. Juli. Am Dienstag ertrank beim Spielen am Teiche der Seurichschen Dampf- ziegelet der zwölfjährige Sohn Georg MattheS. Der Vater steht im Felde « * Stbm», 7. Juli. Nicht weniger als 147 Lenze zählte ein Brautpaar zusammen, das hier den Segen zum Ehebunde begehrte. Der Bräutigam ist 75 und die Braut 72 Jahre alt. Möge eS ihnen vergönnt sein, sich noch recht viele Jahre der schönen Zeit der „jungen" Siebe zu erfreuen. Depesche« v»m 8. Juli. Berlin. Der neugegründete Deutsche Natio nalausschuß hat am letzten Mittwoch unter leb hafter Beteiligung seine erste Sitzung abgehalten. In den eingehenden Besprechungen, die sich auch mit dem Endziel des Weltkampfe« beschäftigten, trat die Ueberzeugung allseitig stark hervor, daß der Deutsche NattonalauSschuß zu seinem Teil der Träger der inneren Einigkeit in dem kämpfen- den Deutschland werden müsse, wozu ihn schon seine Zusammensetzung befähigt. Schließlich wurden alle Vorbereitungen getroffen, damit der Deutsche NattonalauSschuß bald mit größeren Veranstaltungen vor die Oeffentlichkeit treten könne. B»tzchptfi. Nach einer Meldung des „Uni- versul" steht Rumänien vor entscheidenden Ent schließungen. Geuf. Mit einem leisen Unterton des Miß vergnügens stellen französische Fachkritiker fest, daß das weitere Borrücken deS rechten NngriffS- flügelS so lange mit Schwierigkeiten verbunden sei, als der englische Angriff nicht weiter kommen wolle. Die französische Angriffsrichtung steht jetzt senkrecht zu der englischen. Ein Bordringen de« französischen Flügel« habe ein Vorrücken der Engländer zur Voraussetzung. Der Militärkritiker de« „GauloiS" sührt au«, daß da« Vordringen de« englischen Angriffe« recht« der Somme die erste Bedingung für da« Glücken der gesamten französisch-englischen Offensive überhaupt sei. Hqqg. Au« London wird gemeldet: ES ist eine neue Phase in der Schlacht an der Somme eingetreten. Die Infanterie ist fast vollständig zur Ruhe gekommen, aber man ist deshalb nicht weniger tätig. Vielmehr wird überall an der englischen wie an der französischen Front mit Aufbietung aller Kräfte gearbeitet. An derena- ltsch-französischen Front arbeitet man, um Lauf- grüben uns Befestigungen anzulegen, auf der veutichen Front an der Verstärkung der nicht durchbrochenen Linien und der Anlegung neuer Laufgräben. R»tterstq«. Nach einer Londoner Meldung, die von der englischen Front kommt, bemühen sich die Deutschen bi« zum äußersten, um sich dem Druck >u widersetzen. Unsere fortschreitende Bewegung ist zwar ausgehalten, aber nicht end gültig zum Stillstand gebracht. Die Alliierten treffen Sorge dafür, ihren Terraingewinn au«zu- bauen und sich für den nächsten Ofsensivvorstoß vorzubereiten. Die Alliierten beunruhigen Tag und Nacht den Feind mit Geschützs-uer, Hand granaten und Bajonettkämpfen. Die ganze Küste bi« zu den Schützengräben Nordfrankreich« ist überschwemmt durch den nicht aufhörenden Strom der Khaktträger A»firrp<«. Die französischen Truppen sind gestern auch aus da« im Norden der Somme gelegene Gebiet gebracht worden. Die Ueber- sührung von französischen Streitkräften auf da« nördliche User der Somme ist offenbar geschehen, um dem nördlichen Flügel der englischen Armee eine größere Unterstützung zukommen zu lasten. U»st«r-q». Die Holland Amerika-Linie hat beschlosten, für die nächsten zwei Wochen jeden Verkehr nach Amerika einzustellen. Es wird vorläufig kein Schiff dieser Linie die holländischen Häsen verlasten In unterrichteten holländischen Kreisen bringt man diese Maßnahme mit der Nichtigkeits-Erklärung der Londoner SeerechtS- deklaratton in Verbindung, deren Folgen für die NANralen noch nicht zu übersehen sind, da jedes neutiale Schiff vollständig der Willkür deS eng lischen Prisengerichts preisgegeben ist. LsaSo». (Meldung des Reuter'chen Bureau«.) Von der britischen Front tn Frankreich wird berichtet, daß die Briten bei ihrem Angriff am 1. Juli sehr schwere Verluste hatten. Non einem Regiment seien nur 10ffizier und 6 Mann unverwundet geblieben. CtzrifiitMi«. Au« England in Bergen ein- getrvffene Schiffe berichten, sie hätten vom 4. Juli ab oft große und kleinere Tauchboote un bekannter Nationalität, sowie große Masten Frachtholz, besonders Bauholz, passiert. Man nimmt an, daß das Holz von versenkten Schiffen stammt. Bukarest. AuS Czernowitz trafen russische Offiziere in Sudzawa ein und verboten jeden Grevzverkehr mit Rumänien, damit keine Nach richtm über die großen Verluste der Rusten bei Kirlibaba verbreitet werden. ES verlautet, daß die Rusten die ganze Bukvwinagrenze demnächst absperrcn wollen. Die Verwundetentransporte übersteigen alles bisher dagewesene. Lie mästen auf dem landesüblichen Leiterwagen erfolgen. Bukarest. In dem Kampf bei Kirlibaba erlitten die Russen eine große Niederlage. Sie verloren mehr al« 10000 Gefangene. Tausende von Leichen liegen aus dem Schlachtfelde. Tin Teil der Verwundeten wurde ans 120 Lastautos und 100 Trausportwagen nach Radautz gebracht. Sämtliche Spitäler der Bukowina sind mit Ver wundeten überfüllt. Pestrlenzartigkr Leichengeruch dringt bis Radautz. Wie verlautet, wird die ganze bukowintschr Grenze nach Rumänien abgesperrt. Der »kitsche SnttilstMStricht (WTB.) Große« Hauptquartier, 8 Juli. Westlicher RriegSschauplatz. Beiderseits der Somme haben der Heldenmut und die Ausdauer unserer Truppen dem Gegner einen Tag voller Enttäuschungen bereitet. Die zahlreichen immer wieder neu einsetzenden An- griffe wurden blutig abgewiescn. Die Anzahl der gefallenen Engländer vor dem Abschnitt Auoiuers - Cantal - Matson - Borentin-La Grande und der Franzosen vor der Front BiacheS-Soye- court geben Zeugnis von der Maste der zum Angriff angesetzten feindlichen Kräfte, sowie von der verheerenden Wirkung unserer Artillerie, Maschinengewehr« und Infanterie. Rechts der Maas führte der Feind fortgesetzt seine Leute in starken vergeblichen Anstürmen gegen unsere Stellungen aus der Höhe „Kalte Erde". Er hat keine« Fuß breit Boden zu ge winnen vermocht. Mehrere 100 Gefangene fielen in unsere Hand. Schwächere Vorstöße gegen die Hohe Batterie von Damloup wurden leicht abgewiesen. Die Artillerie- und Patrouillentätigkeit auf der übrigen Front war teilweise rege. Der Angriff etwa einer französischen Kom- pagnie im Prtesterwalde scheiterte. Oestlicher Kriestssch«»pl«tz. HeeeeLgrupp« de» G e m « » « l > «k p- marschall» von Hindenburg. Bet Abwehr erneuter Angriffe südlich des Narocz-Sees nahmen wir 3 Osfiziere, 210 Mann gefangen und schlugen an anderer Stelle Dor- stöße ab. Heeresgruppe de» Generalfeld marschall» Prinz Leopold von Bayern: Mit großem Mißerfolg endeten die seit gestern wiederholten Anstrengungen starker russischer Kräfte gegen die Front von Zirien bis südlich von Gorodischtsche, sowie beiderseits von Darowo. Tie vor unserer Ltellung liegenden To len zählen nach Tausenden. Außerdem ver lor der Gegner eine nennenswerte Zahl Ge fangener. Neue Kämpfe sind im Gonge. Heeresgruppe de» General» von L i n s t n g « n. Lüdwestlich Luzk haben wn einige Vor teile erreicht. Heeresgruppe des Generals Grafen von Bothmer. Nordöstlich von Bnezacz sind russische An- griZsnnlcnnehnniinqen erfolglos geblieben. B»lk«>r»KriL»»scha»»l«tz Avtilleriekampf zwischen Wardar und Toi- ran-Lee ohne besondere Bedeutung. Oberste He«re»leitung.
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