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Zm TM 3««lmM. A««el»«»r letzter Klag. Ueber den letzten Flug unsere« unvergeßlichen Im nelmann« liegen nunmehr auch Berichte von Augenzeugen vor.* Am Sonntag, den 18 Juni, spät abend«, ist Jmmelmann mit seinem Fokker noch einmal aufgestiegen, um sich mit den flind- ltchen Fliegern zu messen. Drei englische und französische Flugzeuge überfliegen die deutschen Stellungen. Da nahen auch schon zwei flinke Fokker, und der eine ist Jmmelmann« Fahrzeug. Lange tobt der Kampf in den Lüften. Endlich gelingt e« einem Fokker, ein feindliches Flugzeug au« dem Geschwader abzudrängen, und mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit umkreist der flinke Deutsche den plumpen Doppeldecker des Gegners. Gin wahnsinniges Geknatter von Maschinenge wehren zerreißt die Luft, da schwankt plötzlich das große Fahrzeug hin und her, geht tiefer und tiefer, und ein Hurra der Menge, die unten den Kampf beobachtete, verrät den Sieg des deutschen Flugzeuges. Aber während noch die Augen der Schauenden vor Stolz über den Sieg des deutschen Helden leuchten, hat eine höhere Gewalt dem Flug deS Siegers ein Ziel gesetzt. Er taumelt erst ein wenig hin und her, streckt sich wie ein zu Tode getroffenes Tier kerzengerade in die Höhe, ein plötzlicher Ruck, das Flugzeug überschlägt sich, der Schwanz trennt sich von den Tragflächen, eine Tragfläche flattert hinter dem sich mehrmals Überschlagen den Apparat hinterher .... Unter seinem zer trümmerten Apparat hat man den Toten auf gefunden. Eine tragischere Erkennungsmarke hat wohl nie einer besessen, wie dieser unbekannte Flieger. An dem höchsten Orden, den sein Kaiser ihm verliehen, am kour Io lnSrite, hat man Jmmelmann erkannt. Tief und dunkel standen am nächsten Tag die Wolken. ES war, als trauere der Himmel selbst um einen seiner Lieblinge, dem der Sonne am nächsten in« An- gesicht schauen zu dürfen beschicken gewesen ist. Wir aber, so sagt in der „Magdeb. Zig." ein Augenzeuge, sammelten Rosen, Rosen in zahl- loser Fülle, wie sie Nordfrankreichs Gärten zu dieser Zett spenden. Jeder einzelne schickie und brachte Rosen in die Rue d'Arras, wo im bayerischen Kriegslazarett die Ueberreste des kühnen Fliegerhelden aufgebahrt waren. Rosen in schwerer, duftender Fülle legten sich über den gebrochenen Körper. J«»elmau»S letzte Fahrt. Der Sonderzug mit der Leiche des Flieger- oberleutnants Jmmelmann traf Sonnabend nachmittag kurz vor 5 Uhr auf dem Bahnhof in Dresden-Neustadt ein. Eine unübersehbare Menschenmenge umsäumte die Zufahrtsstraßen zum Bahnhof. Eine Abteilung Jäger hob den Sarg in den Gala-Leichenwagen, der bis zur Decke mit Blumengewinden sich füllte. Eine große Schar begleitete den Wagen deS toten Kameraden, dem nur ein einziger Trauerwagen mit der Mutter und den Geschwistern des Ver storbenen folgte. Auf dem langen Weg bis zur städtischen Feuerbestattungsanstalt in Tolkewitz neigte sich die Menge vor dem toten Helden — die Männer entblößten ihr Haupt und die Frauen und Kinder bestreuten den Weg mit Rosen. So glich Jmmelmanns letzte Fahrt durch das von ihm so geliebte Dresden, wo seine Wiege stand, einem stillen Triumphzug. Her Äss kr AkchM Roman von A. v. Trystedt. 7. Fortsetzung «Nachdruck verboten). Es schnitt Lana ins Herz, als er mit der Rechten über seine Stirn strich, als müsse er seine Gedanken sammeln. Ein halberstickter Seufzer drängte sich üter seine Lippen. Sein Gesicht war von einer tiefen Trauer überschat tet. Stumm küsste er ihren Mund. Als er lstnausgmg, war der vorher so stolz getragene Kopf gebeugt. Lona duldete un-deschrestliche Pein. Am liebsten wäre sie mrsgespoungen, ihm um den Hals gefallen, Hötte ihm alles gestanden, an seinem Herzen il>rcn Kummer von der Seele gesprochen. Ater es durfte ja nicht sein, wenigstens nicht im Effekt, nicht übereilt. Sie mußte Zeit gewinnen, um zu überlegen. O, für diese Stunde, wo er zum ersten Male ihretwegen bedrückt rind freudlos aus dem Hause ging, wollte sie ihn überreich ent schädigen. Ein paar Minuten lag sie ganz still auf dem Rtuhebett, sie vernahm das Schließen der Haustür und ihres Mannes sich entfernende Schritte. Eine Welle noch lauschte sie mit verhalte nem Atem, dann richtete sie sich langsam auf, schlug beide Hände vors Gesicht und weinte bitterlich. Aber jeder Tränenerguß versiegt. Als Lo- nas Augen trocken blieben und zu brennen begannen, kam mit scharfer Deutlichkeit das Bewußtsein der Gesahr, in der sie schwebte, über sie. Sie rang die Hände, suchte ihre Gedanken zu ordnen. So war das Entschliche, Gefürchtete nun doch eingetreten, und damit ihr ganzes Glück in Frage gestellt! Wäre es jetzt nickst das Beste gewesen, heimlich zu fliehen und sich vor Bernhard zu verbergen? Aber das lfatte er nicht um sie verdient, nein, gewiß nicht. Sie hatte ffm doch Glück gespendet, den Sonnenschein in sein Leben getragen, er i r dafür so schrankenlose Liebe gegeben, wie sie wchl selten einer Frau zu teil wird. Dafür wollte sie ihn nun in Sorge und Krimmer stürzen, feige vor dem Kampf zurück schrecken, ihn dem Gespötte der Welt au-set zen? „Dem ist seine Frau davongelaufen!" Tas Zischeln und Fl ftern, die versteckten und offenen Bemerkungen würden kein Ende nehmen. So den Leuten zur Zielscheibe offener un heimlicher Angriffe zu dienen, das hätte Bern- hard nicht ertragen, cs würde ihn zugrunde richten. lind schon itand sie kerzengerade, kampfbe reit da. Ringen wollte sie rim ihr Glück, wenn cs sein mußte, wie eure Verzweifelte. Es würde sich ja auch ein Ausweg finden — Schweigen bäht sich doch wohl erkaufen. Nur erfahren durste niemand etwas, nicht der Hauch eines Argwo'ms durfte sie treffen, dafür musste sie sorgen. ES galt jetzt, schnell und energisch zu han deln, dadurch konnte sie sich vielleicht auf lange Zeit hinaus Ruhe und Frieden schaffen. Behende eilte sie nach ihrem kleinen Bou doir, dem lauschigsten Nest in der ganzen Villa. Ach, hier war es so traut und süß, daß die langen, häßlichen Gedanken von ihr ab glitten wie lästige Staubkörner, mit denen Sturm und Wetter sie beworfen. Tie Wandbespannung in Rosa und Gold gehalten, ebenso die Polstermöbel, welche in reizender Anordnung lauschige Ecken bildeten. Dort im Erker, umflossen von den rffasei- denen Vorhängen, pflegten sie traute Zwie sprache zu halten, da fühlten sie sich losgelöst von der Welt, wie auf der Insel der Seligen. In der Nähe des Kamins tranken sie oft den Tee zwischen Scherzen und ernsten Gesprächen, da waren auch manchmal liebe Gäste zugegen, Baronin Hochfeld, Edith und deren Bräuti gam. Darüber war nur eilte Stimme, daß Lo na ein unerhörtes, wunderseltenes Glück zuteil geworden. Und hatten die Menschen nicht reckst? Es war doch auch so! Ein Lächeln erhellte Lonas blasses Gesicht. Nein, nein, keine Macht der Welt sollte sie von der Seite dieses geliebten, ange^eteten Maunes reißen, keine Macht! Sie huschte an den zierlichen Schreibtisch und nahm drei blaue Scheine heraus, Erspar nisse noch aus ihrer Mädchenzeit, die sic für ganz andere Dinge bestimmt hatte. Aber da es nun sein mußte, opferte sie die sen Schatz ohne Bedauern, weil sie hoffte, sich dadurch ihren Frieden zurückzuerkaufen. Sie warf den Regenmantel um und zog die Kapuze über den Kopf. Dem Mädchen sagte sie, daß sic noch ein wenig frische Luft schöpfen wolle, sie hoffe, sich draußen vollständig wieder zu erholen. Mist hastigeren Bewegungen als sonst schritt sie durch den Garten, mit zufammengezogenen Schultern und gekniffenen Listen und unab- l-ssig muherspähend. Nachgerade beschwichtigte sich der gespannte Ausdruck in ihrem fieberhaft glubenden Ge sicht-, kein verdächtiges Geräusch war zu hören, nichts zeigte sich, Ivas sie von neuem hätte er schrecken können. Sie öffnete die Pforte und schloß wieder ab. Scheu hielt sie nach allen Richtungen Unischau-, so schnell, als fürchte sie gesehen zu werden, hufchte sie über die Straße. Auf der anderen Seite derselben zogen sich die Anlagen der Promenade hin. Zwischen den hohen Ahornbäumen standen Bänke, dann kam ein breiter Fußweg, und von diesem aus führten verschlungene Pfade an Wiesenftächen und Baumgruppen, an künstlerisch geordneten Bosketts und schimmernden Teichen vorüber Wie ein leichter, grüner Flor lag es über den Mischen, die Hafelsträucher blühten, aus dem Gras lugten Krokusse und Schlüsselblumen hervor. Auf einer lauschigen Stelle blieb Lona mit klopfendem Herzen stehen. Hier konnte sie wenigstens so leicht nicht gesehen werden. Ter Regen sprühte, trotzdem die Sonne schien. Aber sie merkte es kaum. Jetzt musste e? sich entscheidcn, ob sic sich vorher nicht etwa ge täuscht, denn eine leise Hoffnung raunte ihr zu, das; sie Gespenster gesehen. Schon wollte sie aufatmen, sich sei st aus lachen, da löste sich ihr gegenüber aus einer Baumgruppc eine hagere Gestalt, kam mit rä scheu Schritten näher und streckte ihr beide rot gefrorenen Hände hin. „Guten Tag-, Lona, welches Glück, daß- ich dich endlich gehmden. Jabr und Tag hu- e ich verge' lich nach dir gesucht. Ta sah ich dich vor einer Stunde mit den; stattlichen Manne zusammen und merkte auch, daß du mich cr- kanut hattest. Natürlich Ivar ich zartfühlend genug, dein Tete-a-tete nicht zu stören. Konn te mir ja' denken, daß du wiederkommen wür dest, Und wartete hier auf dich. Gott im Himmel, habe ich Sehnsucht nach dir gehabt, ovdeiMches Weh packte mich oft, komm doch, mein Mädel,' komm, außer dir habe ich ja keinen Menschen mehr in der westen Welt, kei nen Menschen, du kannst dir wohl nicht vov- stcllen, wie schrecklich das ist!" (Fortsetzung folgt.) Kirchen-Nachrichten. Pirschte St. Tri»it»tiS H«he»stet»-Er»stthal. Donnerstag abend '/,9 Uhr KrtegSbetstunde in der Kirche. Pirschte St Ehristsphort H»he»stet»-Er»fttha!. Donnerstag, den 29. Juni, abends 8 Ube KrlegSbet- stunde in der Kirche. Bi« Oberlungwitz. Mittwoch, den 28. Juni, abends 8 Ubr KrtegSbei stunde. Freitag, den 30 Juni, vormittags 10 Uhr W-chen- kommunion. Herr Pfarrer o DoSky Von Gersdorf. Donnerstag, den 29 Juni, abends 8 Uhr Kriegrbet- stunde in der Kirche. Sonntag, den 2. Juli, feiert der Rczeßberrschasilich- Schönburgische Zmeigverein der Guslau-Adolf-Sü tung sein JahrcSfest in unserer Gemeinde Nach nittags 2 Uhr Fest- gotterd enst. Festpredige:: Herr Pastor Giinther-Nvchödurg. Nachversammlung Pm kt 4 Uhr im „Grünen Tal". Vitt La»ge»berg mit Metisdors. Donnerstag, den 29 Juni, abend« >/-8 Uhr Krieg« betstunde, st,9 Uhr KricgSsrauenabend im Psarrhause Bo« La»ge»ch«rSdsrs. Donnerstag, den 29. Juni, abends halb 9 Uhr Krieg?- betstunde mit anschließender Wochenkommunion Freitag, den 80 Juni, abends 8 Uhr Wochcnkommunion in der Kapelle zu Kalken. Vo» Erlbach-Kirchberg Donnerstag, den 29. Juni. Kirchberg: Abends 8 Uhr KriegSbetstunde. Bo» Ursprung. Donnerstag, den 29 Juni, abend« 7—8 Uhr Krieg«, betstunde. Von Wüstenbrand. Mittwoch, den 28 Juni, nachm. 4-6 Uhr Mädchen- hort, 2 Abteilung im Pfarrhause Abends V«9 Uhr Bersammlung de« eo. Jungfrauen- verein« im Pfarrhause. Donnerstag, den 29. Juni, abends st«9 Uhr Bibel- stunde der landeskirchlichen Gemeinschaft im Pfarrhause Bestellungen aus unsere Zeitung werdest jederzeit entqcqenstenommcn. 3 empfiehlt StUAttK 18L- Verantwortlich für bi« Schriftleitung: Emil Horn; für Lokal«» «u, 2 « i«r, sämtlich in Hohenstetn-Srnstthal Druck Und Verlag: Horn L L « hm « nn 4 5. I)io kleorcki^unß- tinckot Uittvoob, ckoa 28 Juni, naokmittaKS 2 vbr unter kroivilliKor voAlvitun^ vom Prauorkauss aus statt. Stück t Pfg., BuWMerei Hör« K Lehm«««. In der ehemaligen Union- Brauerei sind verschiedene große trockene Menriiume mit sehr bequemer Anfuhr, sowie zcr»«migeKklltnS«Mt preiswert zu vermieten. Nähere Auskunft wird erteilt Hohenstein-Er., Bahnstraße 3, l „Der Frauen Christenpflicht u isern Kleinsten gegenüber". Vortrag de Herrn lw. weck Gorn-Waldenburg: „Säuglingspflege". Berichte über bisherige Erfahrungen in drr Säuglingspflege. Aussprache. Die Vorsteherinnen der F auenvereine werden herzlich g<- beten, zur regen Teilnahme an dieser Versammlung aufzufordern. Günstigste Zugverbtndung: ab Glauchau 1'^ mittags, zurück ab Meerane 7" abends. Glauchau, den 7. I ini 1916. Der Bund der Frauenvereine im Bezirk Glauchau. Amtshauptmann Graf v. Holtzendorff, stellv. Vorsitz mder. Einladung zur Jahresversammlung am 4 Juli nachmittags 3 Uhr im „Ferienheim" in Meerane. Tages-Ordnung: 1 . Jahresbericht. 2 Ansp-.achedes Herrn HofpredigcrKonsist.irialral Zenke »Dresden: Eme freundliche ÜlMlck ui! KWM und Zubehör ist vom 1. 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Feldpost-Briefumschläge sowie Feld-Postkarten sind zu haben in der Buchdruckerei Horn Lehmann. k' relLklZ uluä rssssn zum Auskleben Hauptgeschäftsstelle: Dresden-A., Maricnstratze 38/40. Fernsprecher Nr. 11, 2096 und 3601. Eigenes Redaktions-Bureau in Berlin. Weitverbreitete deutschnationale Hageszeilung mit wöchentlich sechs belletristischen Beilagen. Neueste Börsenberichte, Effektenverlosungslisten, sowie Mitteilungen über Handel und Gewerbe. Vierteljährlicher Post-Bezugspreis Mk 3,3«. Inserate haben besten Erfolg! Die einspaltige Petitzeile kostet nur 35 Pf. Jnseratentarif und Probenummern gratis und franko. Ami sollst. MstMon mit Kummer und Zubehör zu vermieten Hoh-Er, Wiesenflraße 1l. Kalltschllk-Stempel jeder Act liefert die Buchdrnckerei Horn ödLehmann