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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-22
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191606222
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160622
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160622
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-06
- Tag 1916-06-22
-
Monat
1916-06
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 22.06.1916
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gemeinen Katzenjammer, zu vergleichen ist. In Aschyvcm gchllA erscheint John Bull, der solch gewohnt ist, sich von andern die Kastanien aus dem Feuer holen zu lassen, jetzt die Welt, da er genötigt ist, selber Opfer zu bringen. Körrnte er zurück, er täte es gerne. Bezeich nend für die Gemütsverfassung Englands ist es jedenfalls, daß nran dort nur noch die eine Stimme vernimmt, der Krieg könne höckstens noch einige Monate dauern. England sagt sich nicht ohne Grmvd, daß cs bei der Aussichtslosigkeit auf eine Aushun gerung Deutschlands von der Zukunst nichts Gutes, sondern nur noch unangenehme Uebe» raschungen zu erwarten hat. Ihren stärkten Lrmnpf l-at die Entente mit der russischen Offensiv« in Wolhynien ausgespielt, die jetzt schon zum Stehen gebracht worden ist und mit dem Rückzug, in dem die Russen es zu einer konkurrenzlosen Meisterschaft/ gebracht ha en, endigen wird. Außerdem drohen die Quellen zu versiegen, aus denen sich die nnerschöpfli chen Vorräte in die Kornkammern und die Mumtions- und Walsen-Arsenale ergossen. England betreibt den Wassenantaus in Ame rika mit Hochdruck und setzt alle Hebel in Be wegung, um die amerikanischen Schi^abrtsge- sechchasten zur Mitwirkung an dem schleunigen Transport der bestellten und ausgewuftcn Wa ren zu beßimme» Der drohende meri'ani'che Wirrwarr könnte durch das menschlich-schöne Watsenliescrungs Handwerk „„ Handumdrehen einen dicken Strich machen, und die bevorste hende Präsidentenwahl in der Union wiM wie ein Schrechwspenst. Wilsons Wiederwahl ist zürn mindesten fraglich, und „einen teueren find'! du int", sagt Albion mit unserm U'ftmd von dem gegenwärtigen OberlMipt der Verei niglen Staaten. So wirken die Kriegsereig nisse, die Unzufriedenheit der Bundesgenossen, die irischen Unruhen, die amerikanischen Aus sichten, die Preissteigerung für Lebensmittel rind vieles, vieles andere zusammen, mn in England eine ausgesprochene Katzenjammer- Stimmung zu erzeugen. Dit NWft i» Oste«. Die Heeresgruppen unserer siegreichen Ge nerale sind bis auf die am Balkan befindliche Armee Mackensen aus dem Posten und werden den Russen ebenso einheizen, wie sie es im vorigen Jahre getan haben. Tie russische Of fensive ist nicht nur zmn Stillstaird ge' rachit, sonden, auf der Linie Komet—Luzk, von der die Russen geraden Weges auf Leinberg vor rücken möchten, haben unsere der Gruppe Lm- singen anHehöngen Trugen den feindlichen Widerstand an mehreren Stellen gebrochen und Fortschritte gemacht. Tie Russen, die nirgends mehr auch nur einen Schritt vorwärts gekom men sind, klagen über die Schwierigkeiten, un ter denen L-re Operationen zu leiden la en. NamenMch klagen sie über die von den Oester- reichen, geschickt angelegten lind mit Kies über streuten Minenfelder, die leim Betreten erplo- dieren. Au der Ostfront wurde in den letzten Ta gen der Frontabschnitt der Heeresgruppe Hin. den bürg von den Russen mit starkem Artil- lerieseuer belegt, während die russische Hnfan- lerie sich nicht zeigte. Man wird daraus schliefen dürfen, daß die Russen große Trup. penmasscn nach Süden weggezogen haben und diese Tatsache durch ihre Geschütztätigkeit ver schleiern wollen. Ten, Fall« von Czernowitz wird in Berliner unterrichteten Kreisen ledig lich eine gewisse politische, aber keinerlei mi- litärische Bedeutung beigemessen.. Die RSumung vox Czernowitz. Ter Kriegsberichterstatter de? „Petit Audio" meldet über die Kämpfe bei Czernowitz: Tas Feuer der Geschütze der schweren und schwer sten Batterien steigerte sich an Heftigkeit un ausgesetzt. Die Deckungen des Brückenkopfes nördlich von Zadajora und südlich von Bojan standen 26 Stunden unausgesetzt unter Kreuz feuer. Perteidigungstruppen haben unmittel bar vor den Toren der Hauptstadt der Buko wina und dem Maholare schanzend bis spät nachts ausgehalten. In dieser Zeit näherten sich die russischen Sturmkolonnen bereits den, Pruthufer, und l-ier geschah cs, vielleicht zum ersten Male während des ganzes Krieges, das; der Feind selbst während der Jnfanteriekämpfe sein heftiges Artilleriefeuer nicht einstellte, ob gleich seine Geschosse ebenso die eigenen wie die unseren Truppen wessen konnten. Um 11 Uhr waren unsere Deckungen und Draht- r^rhaue schon vollständig zerschossen, die Grä ben konnten unseren Soldaten keinen Schutz mehr bieten. Hinter dem Rücken unserer kämp fend zur. ckgehenden Truppen wurde die Räu mung von Czernowitz durchgeführt. Seit Don nerstag früh flüchtete die Bevölkerung auf den verschiedensten von der Heeresleitung bereitge stellten Fahrgelegenheiten, die Dokumente der Staatspapiere wurden bereits am Montag fort- gesckmftt. Flaue Stimmung tu Petersburg. Die ersten Liegesnachrichten von de, gatt zischen Front machten in Rußland wenig Ein druck. Besonders in Petersburg und Moskau verhielt sich das Publikum ruhig. Allgemein berrschte die Ansicht vor, daß die Offensive mit ollen nur möglichen Kräften unternommen wur- Ve und nur einen kurzen Scheinerfolg vortäu schen könne. Tie (H-efangenenzahlen begegneten überall Unglauben. Den Russen, die in,wer zu einer stark zersetzenden Kritik „eigen, fehlte es nach allen sehlgeschlagenen Hoffnungen an der Elastizität, die Erfolge für möglich zu Hal ten. Tie täglichen Siegesnachrichten änderten die Situation so weit, daß man nun glaubr, es mit einem wirklichen Erfolge m tun zu haben. Der endgültig« Umschwung des Krie- ges, der von den Zeitungen aller Parteien ge predigt wird, wird stark bezweifelt Das Miß- trauen zu den Berichten der russischen Heeres leitung durch die Erfahrungen der letzten zwei Jahve ist zu sehr eingefleischt, um durch Er- folge weniger Tage eine bessere Zukunft wahr- scheinlich erscheinen zu lassen. Rumänien und die russische Offensive. Die Entwickelung der russischen Offensive gibt dem Pariser „Temps" Gelegenheit, sich wieder mit der Haltung Rumäniens zu besaß sen. Das Blatt schreibt, wenn Rumänien all zulange seine abwartende Haltung bewahre, so könne es leicht den richtigen Augenblick ver passen, der dann nicht wiederkehren würde. Es liege zweifellos im Interesse der Alliierten, wenn Rumänien eingreife, indessen sei es für Rumänien auch selbst von höchster Bedeutung, sich aus dem Friedenskongreß, der die euro päische Landkarte umgestalten werde, einen Platz zu sichern und sein Gebiet beträchtlich zu erweitern. Die glatte Erledigung des Zwi ,'chenfalles von Mamornitza dürfe Rumänien über Rußlands Absichten völlig beruhigen. ümglifche Truppen in Rußland. - Reuters Agentur meldet, daß eine vollstän dig ausgerüstete englische Truppen ei nheit in Archangelsk angekommen ist. Die Stadt selbst >var zu Ehren der englischen Truppen mit Blumen geschmückt. Nach der Bewillkommnung durch die Behörden marschierten die Truppen durch die Stadt und erhielten jeder ein ortho- dores .Heiligenbild. — Ferner wird aus Mos- -au gemeldet: Ein Panzercnttomoifl mit einer englischen Marineabteilung ist bei seiner An kunft hier auf dem Wege zum russischen Haupt- quartier jubelnd cinpfangen worden. Tausen de von Menschen auHerhalv des Bahnhofs b» grüßten die Engländer. Diese wurden, als sie nach der englischen Kirche marschierten, mit Blumen betreut. Überall auf ihrer Reise nach Moskau legte die Bevölkerung gewaltige Begeisterung an den Tag. Die Bahnhöfe wa ren beflaggt und mit einer freridigen Menschen menge geh llt. Bevnr die Abteilung cms Moskau nach der Front zog, wurde ihr im Theater noch eine warme Ovation bereitet. Als sie sich nach dem Ba „Hof begab, hatte die Menge den ganzen Weg zum Bahnhofe besetzt. Sa tt«s-t SnttilWÄtti-t vom Dienstag. (W.r.v.) ErsßeS H«iptq»«ttier, 20. Juni. Westlicher Rrieg»sch««Pk»tz. Tic Lage ist Im allgemeinen unverändert. Deutsche Patrouillen-Unternehmungen bei BeuvraignrS und Nieder-Aspach waren erfolgreich. Unsere Flieger belegten die militärischen An lagen von Bergen bet Dünkirchen und Souilly (südwestlich von Verdun) ausgiebig mit Bomben. Oestltcher KriL»»sch«upl«tz. Heeresgruppe des Generalfeld- marschall» von Hindenburg: Vorstöße deutscher Abteilungen aus der Front südlich von Smorgon bis über Tary hinaus und bei Tanoczyn brachten an Gefangenen 1 Offizier und 143 Mann, an Beute 4 Ma schinengewehre und 4 Minenwerfer ein. Ein russischer Doppeldecker wurde westlich von Colodon (südlich des Narocz-Sees) zur Landung gezwungen und durch Artillertefeuer zerstört. Auf die Bahnanlagen von Wilejca wurden Bomben abgeworfen. Heeresgruppe des Generalfeld« Marschalls Prinz Leopold von Bayern: Die Fliegerangriffe auf die Eisenbahnstrecke Ljachewitscht-Luniniec wurden wiederholt. Heeresgruppe de» General» von Lins in gen. Starke russische Angriffe gegen die Kanal stellung südwestlich von Logoschin brachen unter schweren Verlusten im Sperrfeuer zusammen. Die fortgesetzten Bemühungen deS Feindes gegen die Gtyrltnie bei und westlich von Kolki blieben im allgemeinen ohne Erfolg. Bei Gruciatyn ist der Kampf besonders heftig. Zwischen der Straße Kowel—Luzk und der Turya brachen unsere Truppen an mehreren Stellen den zähen, bei Tisielin besonders hartnäckigen russischen Widerstand und drangen kämpfend weiter vor. Südlich der Turya wurden feindliche Angriffe abgeschlagen. Die Russen haben ihr Vorgehen in Richtung auf Gorochow nicht fortgesetzt. Die Lage bei der Armee deS Generals Grafen von Bothmer ist unverändert. B»lk«»,Arieg»fch««pl«tz. Feindliche Bombenabwürfe auf Ortschaften hinter unserer Front richteten keinen Schaden an. Oberst, H,«r,»l«itung. (Wiederholt, da wegen zu spülen Eingänge» die Aufnahme in einem Teil der vorigen Nummer nicht möglich war.) Ser rftmtichisch«»»s«ischt SneniWKaicht. (W.T.B.) Wie», 20. Juni. Amtlich wird verlautbart: Russischer Krteg»sch«»Pk«tz In der Bukowina hat der Feind unterKämpfen mit unseren Nachhuten den Sereih überschritten. Zwischen Pruth und Dnjestr, an der Srypa und im Gebiet von Radzftvlllow verlief der Tag ver hältnismäßig ruhig. Ja den erfolgreichen Adwehrkämpsen südöstlich und nordöstlich vonLokaczy in Wolhynien brachten unsere Truppen bi» jetzt 1800 Gefangene, ein russisches Geschütz und drei Maschinengewehre ein. Im Raume von Kisielin schreiten die Angriffe der VeEndeten in zähem Ringen vorwärts. Zwischen Sokul und Kolkt haben wir neuer, ltche starke feindliche Angriffe abgeschlagen. Bet Gruziatnn, wo eS der Feind unter Aufgebot starker Kräfte zum vierten Male versucht, in die Linie der tapferen Verteidiger einzudringen, wird erbittert gekämpft. Italienischer Krieg» sch«»Pl«tz. Die Kampftatigkeit an der Jsonzo-Front und in den Dolomiten sank auf das gewöhnliche Maß zurück. Neuerliche Vorstöße der Italiener gegen ein zelne Frontstellen zwischen Brenta und Astico wurden abgewiesen. Südöstlicher Kriegsschauplatz Bei Feras an der unteren Vojusa Geplänkel. Der Stellvertreter deS EhefS des Generalstabes. v Höser, Feldmarschalleutnant. Dit KSWst im Weste«. «in ASluer Ke»i«e«t al» erste» i« »er Feste Vavx. Die „Kölnische Volkszeitung" veröffentlicht mit Genehmigung deS Kommandeurs deS 15. Armeekorps, General von Deimling, folgenden KorpSbesehl: „Ich spreche der 50. Infanterie- Division und allen an der Erstürmung deS Forts Vaux beteiligten Truppen mein unein- geschränktes Lob und meinen Dank aus für die von ihnen vollbrachte glänzende Waffentat. Dem Regiment 53 gebührt der Ruhm, mit Teilen seines ersten Bataillons als erstes in das Fort Vaux.eingrdrungen zu sein. Die 1. Kom pagnie Jnfanterie-NegimentS Nc. 158 hat sodann durch zielbewußte Vorstöße bis zur Kehle und zähes Festhalten deS Erreichten die Grundlage für Lie völlige Eroberung des Werkes gelegt. Mein Dank richtet sich besonders auch an die wackcren Pioniere, die in äußerster Kcaftanspan- nung der Infanterie helfend zur Seite standen, sodann an die Artillerie, die Tag und Nacht durch ihr Feuer die stürmenden Truppen geschützt und den Feind abgewehrt hat. Der Sturm auf Feste Vavr wird in der Geschichte aller be- teiligten Truppen eine der hervorragendsten Taten bleiben." Da» Ergebui» »eS letzten tzo«»,«er KriegSrat». „Birshewija Wjedomosti" meldet aus London: Der „Observator" behauptet, daß ein mittelbares und unmittelbares Eingreifen Englands für Frankreich als das Ergebnis deS letzten Londoner KctegSrateS betrachtet wird. Die Lage bei Ver dun wird in französischen und englischen Militär kreisen als äußerst ernst angesehen. Die veschlüffe »er Pariser Wir1schastSko«fere«z sehen gemeinsame Wirtschaftsmaßnahmen der VerbandSmächte für drei Zeitabschnitte vor: Für die KciegSzeit; während dieser gilt das Handels verbot mit den Feinden für alle Angehörigen der Vierverbandsstaaten; für die Zeit des wirt- schastlichen Wiederaufbaus von Beginn der Friedensverhandlungen bis zum Ablauf einiger Jahre nach dem Friedensschluß und für die darauffolgende Zeit wirtschaftlicher Ausdehnung. Vor allem ist einer Genfer Meldung der „Voss. Ztg." zufolge beschlossen, daß die Bestimmungen deS Londoner Vertrages über die Verpflichtung zu einem gemeinsamen FriedenLschluß auch für alle handelspolitischen Verhandlungen mit dem Feinde Geltung haben. Ferner wurden für diese drei Zeitabschnitte Vereinbarungen über gemeinsame Frachttarife in Land- und See transport, gemeinsame Patente, Verbesserung deS GchiffahrtSdiensteS usw. getroffen. Ei« fravzöfische» Flugzeug über Schweizer Gebiet. DaS Prefsebureau deS schweizerischen Armee- stabeS teilt mit: Am 17. Juni, ungefähr 11.45 Uhr morgens, überflog ein französisches Flugzeug Fahy in sehr großer Höhe. Auf das Feuer der Posten kehrte eS um und landete auf franzö sischem Gebiet. Ein Zivilist wurde durch ein verirrtes Gewehrgeschoß an der Schulter verletzt, jedoch nicht gefährlich. Der Balkankrieg. Die Temobilisterung »er griechischen Armee kann nur langsam vonstatten gehen, da die TranSportschwierigkeiten groß sind. Die Entente, die selbst diese Schwierigkeiten verursacht hat, ist gleichwohl ungehalten und wittert hinter dem langsamen Verlauf der Entmobiltsierung geheime Pläne der griechischen Regierung. Sie verschärft daher ihre Maßnahmen gegen Griechenland, so daß im Lande König Konstantins bereits ein bedenklicher Lebensmittelmangel eingetreten ist. Infolge der Zurückhaltung des nötigen Schwefels durch Italien ist die für Griechenland überaus wichtige Herstellung von Korinthen in Frage gestellt. Gi«e Ae«»ern«g i« »er vl»cka»e »er griechischen Häfen trat bisher nicht ein, das Stillschweigen der Ententegesandten dauert fort. Zahlreiche griechi sche Schiffe werden im Hafen von Piräus fest- gehalten zum Schaden der zahlreichen Reeder und Arbeiter. Umsonst wandten sich mehrere Kommissionäre an die griechische Regierung und an die französische und die englische Gesandt schaft. Die Antwort war, daß die Blockade nur vom Kommando der Flotte der Entente abhänge. Die Fortschritte »er Türke« i« Irak. AuS Konstantinopel wird gemeldet: Die jüngsten Erfolge der türkischen Truppen gegen die Russen im türkisch-persischen Grenzgebiet haben neuerdings, die Aufmerksamkeit auf diesen Kriegsschauplatz gelenkt, über den die Russen eine Verbindung mit den Engländern in Irak Herstellen sollten; waS die Blätter der Entente eine Zeitlang bereit« als vollendete Tatsache hinstellen wollten. Die türkischen Blätter heben die Bedeutung dieser Erfolge hervor, die nun mehr jede Verbindung der beiden Armeen un möglich machen. Sie betonen gleichzeitig die Zerstörungswut der Rusfen, die die Kuppel deS Mausoleums de» Imam Hussein und die heiligen Bücher zerstört haben. Der See-Krieg. Gesperrte ««glische Häse«. Von zuständiger Stelle wird darauf aufmerk sam gemacht, daß vom feindlichen Auslande au« immer wieder die Nachricht verbreitet wird, daß nach der Seeschlacht vor dem Skagerrak die deutschen Krirgshäfen, insbesondere Wilhelms haven, gegen jeden Verkehr gesperrt worden seien. Diese Behauptung ist völlig aus der Lust gegriffen und soll neben anderen Versuchen nur dazu dienen, der deutschen Flotte Verluste an- zudtchten, welche sie nicht erlitten hat. Dagegen haben die Engländer Aarmouth seit dem 1. Juni für die neutrale Schiffahrt gesperrt, die inneren Liegeplätze des Hafens von Newcastle am 1. Juni von allen Handelsschiffen geräumt und den Hasen von Hull völlig, auch für englische Schiffe, ge sperrt, da dort mit allen Mitteln an der Reparatur der englischen Kriegsschiffe gearbeitet wird. Tie englische« MavvschiftSverluste i« »er Seeschlacht am Skagerrak. Die bis 15. Juni veröffentlichten Verluste in der Seeschlacht am Skagerrak durch die englische Admiralität ergeben, den Rotterdamer Blättern zufolge, 8654 Mann. Unterseeboote im M ttelmeer. Wie „Corriere della Sera" meldet, hatte der vor San Remo von einem feindlichen Untersee boot versenkte englische Dampfer „Gafsa" 6000 Tonnen Steinkohlen an Bord. Die 32 Köpfe starke Besatzung hat sich gerettet. An demselben 16. Juni hat ein Unterseeboot den italienischen Segler „Dolmetta", von Porto Mauritius nach Ischia unterwegs, versenkt, dessen Kapitän erzählt, er habe wenige Seemeilen von San Remo einen italienischen Schoner und eine italienische Brigg versenken sehen, deren Besatzungen sich gerettet hätten. Am selben Abend griff dasselbe Unter seeboot den nach Genua bestimmten englischen Kohlendampfer „Cledmore" an, der jedoch schoß und da« Unterseeboot vertrieb. Nachrichten an« Sestri Levante besagen, daß am Morgen des 17. Juni die italienische Brigg „Audace" 30 Seemeilen vom Corsischen Kap versenkt, ihre Besatzung aber von dem Segler „Nuero Carolina" gerettet worden sei. Tauerade Befestiguage« am Suu»? Nach Meldung von „Karlskrona Tidningen" wird in Südschweden eine Adresse an die schwedische Regierung vorbereitet, in welcher die Notwendigkeit der Errichtung dauernder Küsten befestigungen bei Helsingborg betont wird, die den ganzen Sund beherrschen könnten, der bei Helsingborg nur 4 Kilometer breit sei. Englische Truppe« ia Archangelsk. Da« Reutersche Bureau erfährt, daß eine selbständige vollständig ausgerüstete britische Truppenabteilung in Archangelsk angekommen ist. „Daily Graphic" bemerkt dazu, dies sei ein neuer Beweis für das enge Zusammengehen der Alliierten, und Deutschland werde auf diese Weise daran erinnert, daß Großbritannien trotz der Prahlerei Deutschlands mit seinem Seesieg nach wie vor die Meere beherrsche. Tie „Appam" wir» nicht au-geliefert. Nach englischen Pressemeldungen hat die eng lische Regierung trotz wiederholter Besprechungen in Washington bisher die Auslieferung der „Appam" nicht durchsetzen können. Nach den Erklärungen Lansings besteht keine Hoffnung, daß in dieser Frage eine Aenderung eintrete. Mit der „Appam" verliert die Liverpooler Schiff- fahrtsgesellschaft ihr elftes Schiff während dieses Krieges. Erfolgreicher Luftangriff auf russische Torpedobootzerstörer. Berlin, 20. Juni. (Ärmlich.) Am 19. Juni hat eins unserer Marineflugzeuge im Rigaischen Meerbusen bei ArenSburg zwei russische Zerstörer mit Bomben angegriffen und auf einem derselben einen Volltreffer erzielt. Mger-Sberleutnaut Zmelman« f. Ser bekanateFlieger-Oberltutna«t Immelman« ist vor einige« Tage« mit feinem Flugzeug abgestürzt «n» hat dabei »ea To» gesun»««. Oberleutnant Mox Jmmelmann war geborener Dresdner; er besuchte hier die Kadetlenschule, ging vorzeitig ab, um Hörer an der Technischen Hochschule zu werden, als welcher er sich haupt sächlich mit Automobilbau beschäftigte. Bet Au! - bruch des Krieges trat er als Fähnrich bei einem Eisenbahn-Regiment rin, ging im Sommer vori- gen Jahres zur Fliegertruppe über und wurde bald der erfolgreichste deutsche Kampfflieger, bis ihn Oberleutnant Bölcke im Lause der letzten Monate überholte. Jmmelmann brachte insge samt 15 feindliche Flugzeuge zum Absturz, Bölcke bisher 18. Am 12 Januar 1916 erhiel ten beide vom Kaiser den Orden kour Io mürit«. Jmmelmann war Kampfflieger; er flog Fokker- Eindecker und meistens allein. Er stand im 25. Lebensjahre und galt als ein überaus gewissen hafter, vorsichtiger Flieger.
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