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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 17.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-17
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191606178
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160617
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160617
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-06
- Tag 1916-06-17
-
Monat
1916-06
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 17.06.1916
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Überschreitung durch russische Truppen an: Die russischen Truppe», die sich saut amtlicher Meldung nunmehr zurückgezogen haben, hatten unser Gebiet verletzt. Die Partei gibt ihrem Bedauern darüber Ausdruck, daß die bewaff neten russischen Truppen 3^ Tage la»H auf rumänischem Gebiet verweilen konnten, offent. liche Gebäude okkupiert und den Kampf mit dem Gegner fortgesetzt laben. Die Partei be- dauert weiter, daß den Russen trotz alledem ge stattet worden ist, sich zurückzuziehen, ohne das; man sie entwaffnet hat. Die Partei hält es f r nötig, das: an sämtlichen Grenzen strenge Grenzwacht gehalten wird, um das Land an allen Seiten vor Grenzüberscbreitnngen frem der Truppen zu bewahren. Die Front »er Mittelmächte. Eine Front von 2100 Kilometern haben die deutschen und österreichisch-ungarischen Truppen zu verteidigen. Tie Front in Frankreich be trägt 650, die in Italien 450 und die in Rußland rund 1000 Kilometer. Gewaltige Truppeniuassen müssen es sein, die die Mittel mächte aufgebracht haben, mu diese weite Aus dehnung erfolgreich zu behaupten und zu schüt zen. Staunenswert ist es, daß sie trotz alle-' dem noch in der Lage waren, gen spende Kräf te zu einer erfolgreichen Offensive zu vereinigen. Es kann unter diesen Umständen lein Wunder nennen, das; unsere Gegner gelcgentlieii ein mal, wenn sie stark überlegene Kräfte zu ei nem Vorstoß vereinigt Haien, an einer Stelle örtliche Erfolge erzielen und zunächst die nur schwache Besatzung der vordersten Linien zu- rückdrücken können. Immer ist es a er bisher noch gelungen, durch entsprechende Gegenmaß nahmen und Verwendung der Reserven die Lage allmählich wieder herzustellen. Gegen- nbcr diesen gewaltigen Leistungen der Mittel Mächte weist der militärische Mitarbeiter der „Voss. Ztg." darauf hin, daß die gesamte Front, die die Engländer in Westflaudern und Nordsvankreich besetzt haben, wenig über 100 Kilometer beträgt, und dabei steht den Eng ländern angeblich ein Fünfmillionenheer zur Verfügung. Die von den Franzosen besetzte Front beträgt etwa 500 Kilometer. Alles das sind kleine Zahlen gegen die den Mittelmäch ten zugefallene Front. Dabei sind die Kräfte noch gänzlich unberücksichtigt gelassen, die Deutschland und Oesterreich-Ungarn in Maze donien und in Albanien an der Front stehen baben und die sie zur Besetzung vor: Serbien, Montenegro und Novdalbanien verwenden ums ten. Die Gesamtzahl der franzöfischen Gefangenen. Tic im Großen Hauptquartier vornehm lick für die von uns besetzten französi'chen Gebiete hergestMe „Gazette des Ardennes" veröffsent- licht fortlaufend eine Liste der in den einzel nen deutschen Gefangenenlagern uutergebrnck ten französischen Gefangenen. Tarans ergi t sich, daß die Gesamtzahl der französischen Ge fangenen, die sich auf deutschem Boden besm den, zur Zeit 310 000 beträgt. V« SstmüM-mgiris-t SneraWÄtri-t (W.T.B.) »it«, 15. Juni. Amtlich wird verlautbart: Rxfftfcher §trie-Sfch«mpl«tz Südlich von Bojan und nördlich von Czcr- nowitz schlugen unsere Truppen russische Angriffe ab. Oberhalb von Czernowitz vereitelte unser Geschützfeuer einen Uebergangsversuch deS Geg ners über den Pruth. Zwischen Dnjestr und Pruth keine Ereignisse von Belang. Der Feind hat die Linie Horod.nka- Snyatin westwärts nur wenig überschritten. Bet Wisniowczyk wurde äußerst erbittert ge kämpft; hier sow e nordwestlich von Rydom und nordwestlich von Kremeniez wurden alle russischen Angriffe abgewie en. Im Gebiet südlich und westlich von Luzk ist die Lage unverändert. Bei Lokaczy trat auf bei den Seiten abgeseffene Reiterei in den Kampf. Zwischen der Bahn Rowno-Kowel und Kolkt be mühte sich der Feind an zahlreichen Stellen unter Einsatz neuer Divisionen, den Ueberaang über den Stochod-Styr-Abschnttt zu erzwingen. Gr wurde überall zurückgeschlagen und erlitt schwere Verluste. Italienischer Rrie-«scha»Platz. Gestern abend begannen die Italiener ein heftiges Artillerie- und Minenwerferfeuer gegen die Hochfläche von Doberdo und den Görzer Brückenkopf. Nachts folgten gegen den Südteil der Hochfläche feindliche Jnfanterieangriffe, die bereits größtenteils abgewiesen sind. An einzelnen Punkten ist der Kampf noch nicht abgeschlossen. An der Tiroler Front setzte der Feind seine vergeblichen Anstrengungen argen unsere Dolo miten-Stellungen im Raume Peutelstein-Schluder- bach fort. Unsere Flieger belegten die Bahnhöse von Verona und Padua mit Bomben. Südöstlicher Kriegsschauplatz An der Vojusa störte unser Feuer italienische Befestigungsarbeiten. Der Stellvertreter des EhesS des Generalstabes, v. Höfer, Feldmarschalleutnant. Jie VerWzifser« om Skagerrak. Berlin, 15. Jani. (Amtlich) Der Führer der englischen Flotte in der Seeschlacht vor dem Skagerrak, Admiral Iellicoe, hat in einem Befehl an die englische Flotte u a. zum Ausdruck ge- Krackt, er zweifle nicht daran, zu erfahren, daß die deutschen Verluste nicht geringer seien als die englischen. Demgegenüber wird auf die bereits in der amtlichen Veröffentlichung vom 7. Juni erfolgte Gegenüberstellung derbeiderseitigen SchiffSoerluste hingewtesen. Hiernach steht einem Gesamtverlust von 60720 deutschen KriegSsch ffionnen ein sol cher von 117150 englischen Tonnen gegenüber, wobei nur diejenigen englischen Schiffe und Zer störer in Ansatz gebracht sind, deren Verlust bisher von amtlicher englischer Seite zugegeben worden ist. Nach Aussagen englischer Gefan gener sind noch weitere Schiffe untergegangen, darunter das Großkampsschiff „Warspite". An deutschen Schiffsverlusten sind andere als die bekanntgegebenen nicht eingetreten. Diese sind: S. M. SS. „Lützow", „Pommern", „Wiesbaden", .Frauenlob", „Elbing", .Rostock" und fünf Torpedoboote. Dementsprechend sind auch die Menschen- Verluste der Engländer in der Seeschlacht vor dem Skagerrak erheblich größer als die deutschen. Während auf englischer Seite bisher die Osfi- zierSverluste auf 842 Tote und Vermißte und 51 Verwundete angegeben sind, betragen die Verluste bet uns an Seeoffizieren, Ingenieuren, Sanitätsoffizieren, Zahlmeistern, Fähnrichen und Deckoffizieren 172 Tote und Vermißte und 41 Verwundete. Der Gesamtverlust an Mann schaften beträgt auf feiten der Engländer, soweit bisher durch die Admiralität veröffentlicht, 6104 Tote und Vermißte und 513 Verwundete, auf deutscher Seite 2414 Tote und Vermißte und 449 Verwundete. Bon unseren Schiffen sind während und nach der Seeschlacht 177 englische Gefangene gemacht, während, soweit bisher bekannt, sich in englischen Händen keine deutschen Gefangenen aus diescr Seeschlacht befinden. Die Namen der englischen Gefangenen werden auf dem üblichen Wege der -uglischen Regierung mitgeteilt werden. O veertzi-««- Deutscher Geeleute in Eka-ea. Aus Kopenhagen wird unterm 15. Juni ge meldet: Nach hiesigen Blättermeldungen sand ge stern in Skagen unter großer Beteiligung der Behörden und der Bevölkerung die feierliche Be erdigung von siebe» deutschen Matrosen statt, deren Leichen nach der Nordseeschlacht von Fischern eingebracht worden waren. Die Schiffe im Hafen und die ganze Stadt hatten Trauerschmuck an gelegt, alle Glocken läuteten. Die sieben Särge, oie mit Blumenspenden vollkommen bedeckt waren, wurden auf dem Friedhof in einem gemeinsamen Grabe beigesetzt. Dabei bildeten hiesige Krieger vereine und Seesoldalen des dänischen Torpedo- öootes „Söulven" die Ehrenwache. Pastor Busch hielt eine ergreifende T-auerrede. Darauf dankte er deutsche Konsul in FrederikShavn den Behör- oen und der Bevölkerung namens des deutschen Volkes für die Teilnahme. Der Kommandant deS Torpedobootes „Säuloen" legte eine pracht volle Palmenspende auf dem Grabe nieder. Unter gleichen Ehrenbezeigungen wurden auch zwei eng lische Matrosen bestattet. Siv weiterer e«-lischer KriegSschtffSverlsft? Wie aus Esbjerg gemeldet wird, wurde bei Ringstedt eine Leiche an Land geschwemmt, die als der englische Matrose A. Gaay vom „CaryS- fort" erkannt wurde. (Ciryssort ist ein ganz moderner kleiner englischer Kreuzer Esbjerg ist eine Hafenstadt an der Westküste der dänischen Halbinsel Jütland. ES könnte sich also um einen weiteren englischen Schiffsverlust aus der See schlacht am Skagerrak handeln.) Ga Seegefecht M der schwedische« Küste. Aus Nyköping südlich von Stockholm wird gemeldet: Sechs bewaffnete deutsche Fischdampfer fuhren abends vor Haevring in nördlicher Rich tung. Man nimmt an, daß sie auf dem Rück wege mit feindlichen Kriegsschiffen in Kampf gerieten. Das Gefecht dauerte etwa 45 Minuten. Der Wind kam vom Lande, daher wurden Knalle nicht gehört. Doch sah man Feuerblitze. Der AuSgang deS Kampfes ist unbekannt. Der deutsche Fischdampfer »Jih. Wester" ist am fol genden Tage in Nyköping eingelaufen. Er hatte fünf Verwundete an Boro, die in« Krankenhaus der Stadt gebracht wurden. Die Besatzung des Dampfers verweigerte jede Auskunft Uber den Kampf. Alach weiteren schwedischen Meldungen sind 13 deutsche Handelsschiffe bei der Insel Haev ring, die südwärts fuhren und von zwei oder drei Torpedobooten, einem Hilfskreuzer und einigen bewaffneten Fischdampfern begleitet wurden, südöstlich Arkö etwa 10 Distanzminuten vom Land, von einer russischen Jlottenabteilung angegriffen worden. Diese bestand aus Zer störern, Torpedobooten und Unterseebooten. Die deutschen Dampfer suchten am Lande Schutz. Zwei deutsche Dampfer, die bei dem Angriff von den Begleitschiffen getrennt wurden, sind in Arkösund eingelaufen. Sie hatten in der Finster nis nichts beobachten können. Die deutfchen Fischdampfer patrouillierten während des Vor mittags außerhalb der HoheitSgrenze und fuhren dann füdwärtS. In das Lazarett von Nyköping sind jetzt sechs deutsche Matrosen übergesühn worden, von denen zwei sehr schwer und die übrigen leicht verwundet sind. Ein Verwundeter ist in Arkösund an Land gebracht worden. Nach einer Stockholmer Meldung hatte da« Vorposten- schtff, das die Verwundeten in Nyköping ein brachte, 150 Mann von einem anderen Fahrzeug an Bord. Die angreifende russische Flottille zählte sechs Torpedojäger und einige Unterseeboote. ES handelt sich hierbei um da« Seegefecht südöstlich der Stockholmer Schären, in dem, wie bereits gestern gemeldet, daS deutsche Hilfsschiff „Herrmann" von russischen Torpedobootzerstörern anaegriffen und von der Besatzung selbst in die Lust gesprengt worden ist. Asquith über die Lage. Asquith hielt in seinen; Wahlbezirk Lad;- bank in Schottland eine Rode, in der er zuerst des Todes Kitcheners gedachte. Er sagte: Nie mand werde den iw nationalen Leien lcevge- wordenen Platz völlig ersetzen können. 'Daß das gesäurte militärische und maritime Aufge bot 5 Millionen Mann überschritte» habe, sei zuni großen Teil den: Einflüsse Kitcheners zu verdanke». Kitchener verteidigte die Einfüh rung der Wehrpflicht, welche zwar den briti schen Ueberliefevungen fremd, aber einzig prak tisch sei und durchführ.ar war und der das ganze Land in Aw. elracht der erwiesenen Not wendigkeit zuftimmte. Ter Ministerpräsident sprach von dem russischen Vordringen, von dem italienischen Widerstand, von der französi- scheu Tapferkeit und den französischen Hilfs mitteln vor Verdun. Er sagte: Britische Hilse ist Joffre angeboten, und die Schritte, die man unternehmen werde, wurden durch geltende Stra tegie diktiert werden. Asquith fuhr fort: Tie Aufgabe unserer Flotte war, unsere Küste vor ein^r Invasion zu schützen, sowie unsere Transporte zu bewachen; wer mindestens so wichtig war ihre Ausgabe, für die Freil-eit des Ozeans (!), f. r die Handelsmarinen der Alli ierten zu sorgen und die Blockade fortzusetzen. Der Vorstoß der Flotte am 31. Mai sei wür dig gewesen der am »«eisten geschätzten Tradi tionen der englischen Flotte. Der Feind sei in den Hase» zurückgetrie en (!) worden, ohne auch nur den Versuch zu einen; Zusammen- sto, mit der Hauptmacht unserer großen Flotte zu machen, und jetzt hätte er noch anfänglich die Dreistigkeit (!) gehabt, zu verkünden, daß das ein Sieg wäre, was in Wahrheit eine Niederlage gewesen sei. Noch »lehr solcher Siege, und es würde von der deutschen Flotte nichts mehr übrig bleiben, das wert wäre, daß man davon spreche. Tie Wahrheit setze sich langsam durch, a er ihre volle Ausdehnung sei noch nicht ans Licht getreten oder gewürdigt worden. Indem Asquith aus die Lage in Irland zu sprechen kam, führte er aus, die jüngsten Ereignisse in Irland hätten ihn dort hin gerufen, uni eine Ordnung der Angelegen qeil z» versuchen. Er ha' e den größten Teil der Woche dazu verwendet, um dort mit allen Schichten der Bevölkerung, von den Richtern und den Bischöfen bis zu den SinwFeinern, zu sprechen. Ueberall hätte er die gleiche Ge in tsverfassung gesunden. Asquith zollte den hervorragenden Diensten der irischen Regimen ter Anerkennung und führte dann aus: Ich labe keinen seiner Verantwortung bewußten Iren getroffen, der nicht die Torheit dieser fruchtlosen Eräe ung gefühlt hät.e. Alle Pär- tcien seien einig in dem Wunsche, nach dem Er folge der jetzt, im Zuge befindlichen Verband- lungen. Unsere vergangenen Beziehungen zu Irland erschöpften sich in einer tragischen Rei henfolge unterlassener oder schlecht benutzter Ge legenheiten. Ich lasse dieser Zahl von Fehlen; keine weiteren hinzufügen. Was jetzt gewünscht wird, ist eine vorläufige Ordnung. Wei»; der Krieg zu Eude ist, werde» wir die Au gäbe lö sen als ein einziges Reich unserer inneren Be ziehungen. Monats hat es in unserer Geschich te ein herzbewegenderes Schauspiel gegeben, als dei; Eßer, die Lo.evlitM und die selbstlose Hin qebung, mit welcher die Dominions ihre Kräf te einsetztei;, uns zu Helsen. Asquith - schloß mit einer Anerkennung der Dienste der Do minions und der Kolonien ans den verschie denen Kriegsschauplätzen. Diese Rede stellt der sattsam bekannten Ver- drehungskunst Asquiths ein neues, glänzendes Zeugnis aus. Zu seinen Bemeriungen über die Seeschlacht am Skagerrak vergleiche man dei; Bericht des deutschen AdnüralstcheS in der vorliegenden Nummer. » öffentliche Ltadtverordnetenfitzung z« Hohenstein-Ernstthal am 15. Juni 1916. Der Sitzung wohnten außer 17 Stadtver ordneten vom Ratskollegium Herr Bürgermeister Dr. Patz und die Herren Gtadträte Lange, Schneider und Zwingenberger bet. Den Vorsitz führte Herr Vorsteher Lohse, der unter Kenntnisnahme« zunächst Mitteilungen über die Einnahmen und die durch den Krieg verursachten Ausgaben nach dem Stande vom 31. Mai machte. Den Ge- samtauSgaben von 1791016,18 Mark stehen 1 343 7H5.68 Mark an Einnahmen gegenüber, so daß 447 230,45 Mark ungedeckt bleiben. Nach dem KciegSkassenbuch stellen sich die Einnahmen und Ausgaben in der Hauptsache wie folgt: Einn. Mk. AuSg. Mk. Reich?- und Bezirksbeihilfen 685 536,65 708 083,73 Vorschüsse auf diese 5391,48 32735,10 Arbeitslosenuntetstützung 208254,07 376599,95 hilsSbeamte -,- 25688,89 ffleischwaren und Konserven 10381962 135569,18 Demiise und Kartoffeln 130e77,94 123664,02 Mehl und Butter 142888.45 123936,15 Brot, MilH und Eier 5686,72 18857,47 KriegSsamilienuuterstiitzung (städt. Zuschüsse) 30807,27 152738,78 Sodann gelangte der Geschäftsbericht der Kriegskreditbank in seinen wesentlichen Teilen zum Vortrag, aus dem zu ersehen war, daß zu friedenstellend gearbeitet worden ist. Die nächste Mitteilung betraf die Beschäf tigung der HauSweber. Herr Stadtv. Terl al« Berichterstatter teilte mit, daß es gelungen ist, Arbeit für 10—12 Weber bis zu 12 Wochen zu erhalten. DaS Garn — in Betracht kommen 2000 Kilogramm — dürfte in den nächsten Tagen eintreffen. Bei dieser Gelegenheit erfolgte die Mitteilung, daß die Stadtgemeinde zwecks Ueberweisyng eines größeren Auftrages, durch den die Möglichkeit gegeben wäre, 100 Leute für die Dauer von vier Monaten zu beschäftigen, noch in Unterhandlungen mit der Militärbehörde sttht. ES handelt sich um 30000 Meter N siel Vorerst soll ein Muster angefertigt und der Militärbehörde vorgelegt werden. Nu-lss««- v»« Etadtschnlkscheine«. AuSgelost wurden 3 Scheine löt. 8 je 1000 Mark (Nr. 63, 76, 75) und 8 Scheine Ickt. 0 je 300 Mark (Nr. 252, 200, 282, 221, 157, 225, 162 und 194) »parkaff<«-Assiste«teu-rtelle. Die Stelle ist vor einiger Zeit mit einem AnfangSgehalt von 1000 Mark ausgeschrieben worden, jedoch ohne Erfolg. Dem Vorschläge de« Rates, den Posten mit 1200 Mark zu be zahlen, wurde einmütig zugestimmt. Erhöh««- der H»»dtste«er. Es handelt sich nicht um eine allgemeine Erhöhung sondern nur um die Erhöhung der Steuer für den zweiten Luxushund auf 15 Mk und für den dritten auf 20 Mk. Diesen bereits vom Rate getroffenen Beschluß machten auch die Stadtverordneten nach kurzer Debatte ein stimmig zu dem ihrigen. Keftsetz«»- deS GeWein-eetvkommeasteuer-esctzeS für 1S1« Eine Erhöhung deS Steuersatzes erscheint nicht notwendig, da man mit dem gegenwärtig zur Erhebung kommenden Satze auszukommen glaubt. Der eigentliche Grund der Nichterhöhung des Steuersatzes liegt darin, daß man im Vor jahre eine ganz bedeutsame Erhöhung getroffen hat. Ob mit dem Satze aber nächstes Jahr auLzukommen sein wird, erscheint sehr fraglich. Es wurde einmütig und ohne Debatte beschlossen, gleich dem Vorjahre einen Zuschlag von 90 Prozent vom Normalsatz zu erheben. Richti-sprecha«- zweier Rech«uu-en. ES handelt sich um die W^sterwerkskassen- rechnung für 1914 und um die GasanstaltS- rechnung für 191< die von den Herren Stadtv. Ebersbach bezw. Gruber geprüft worden sind. Beide Rechnungen wurden richtig gesprochen. Nachbewilli-uu- voa Mitteln für Jnftavd- sctzna,Sorbette« a« Miaeralbab. Der Stadlbaumeister macht geltend, daß mit den bewilligten Mitteln zum Zwecke der Trocken legung der nördlichen Mauer am Mineralbad nicht auszukommen sei, da das Grundmauerwerk sich in schlechtem Zustande befindet und die mit den Arbeiten betrauten älteren Leute naturgemäß nicht mehr so leistungsfähig und in diesen Ar beiten weniger geübt sind. Der Bauausschuß hat sich an Ort und Stelle von der Notwendig keit, daß wettere Mittel flüssig gemacht werden müssen, überzeugt. Dem Vorschläge, hierfür 800 Mk. zu Lasten der Noistandsanleihe zu be- willigen, wurde einmütig zugestimmt. * Nach der Mitteilung, daß die Verwaltung der Uebcrlandbahn auch in diesem Juhre von den Vcrbandsgemeinden eine» Zuschuß nicht fordert, kam der Herr Vorsteher auf eine an einem der letzten Tage in der „Volksstimme" enthaltene Notiz von Hohenstein-Ernstthal, die Unrichtigkeiten enthält, zu sprechen und empfahl eine Richtigstellung aus Grund des PreßgesetzeS. Die betreffende Notiz hat folgenden Wortlaut: „Am Freitag und Sonnabend wurden bei uns in den städtischen Verkaufsstellen große Mengen Konservenfleisch zum Verkauf gebracht, aber zu einem Preise, der, wie wir schon er wähnten, für die großen Massen dec ärmeren Bevölkerung geradezu unerschwinglich war, sodaß der Zweck, der hiesigen Bevölkerung während der Feiertage wenigstens einmal angemessene Fleischrationen zukommen zu lasten, verfehlt ist und so wieder nur die zahlungsfähige Ein wohnerschaft sich mit diesem Fleisch eindecken konnte. Wie wir hören, soll auch die Absicht bestanden haben, den niedrigen Einkommenklasten dieses Fleisch zu einem niedrigeren Preis abzu geben. Warum hat man dies nicht getan? Wer soll von den Minderbemittelten, die größere Familien haben und einer Fleischration so sehr bedürfen, da sie am wenigsten in der Lage sind, das teure freie Fett zu kauft», an zwei Tagen hintereinander bis zu 20 Mark für Fleisch aus- gehen, wie dieses hier möglich gemacht worden war, da größere Familien an jedem Tage bis zu vier Pfund erhalten konnten. So ist durch die städtische Verkaufsstelle infolge des umfang reichen Verkaufs dieses Konseroenfleisches, ohne Berücksichtigung der ärmeren Bevölkerung, wie diese« gewünscht worden, wieder nur eine gewsise Hamsterei Besiergestellter.ermöglicht worden". Herr Vorsteher Lohse betonte, daß eine der artige Notiz Aufsehen erregt und geeignet ist, ein schlechtes Licht auf die Stadtverwaltung zu werfen. Der Verkauf von Fleisch und Fleischwaren erfolgt nur gegen Brotkartenoorlegung, so daß von einem Einhamstern wohl gar keine Rede sein könne. Da« Konservenfleisch ist vorwiegend in 1-Pfund- Dosen verkauft worden, während 4-Pfund-Dosen, abgesehen von Gastwirtschaften, überhaupt nicht zum Verkauf gekommen sind. Was das Fett anbelangt, so ist dasselbe ausgewogen unter dem eigentlichen Preise verkauft worden, um auch den Minderbemittelten Gelegenheit zur Erwerbung zu geben. Die Verwaltung gibt sich die erdenk lichste Mühe, sämtliche Kreise zufrieden zu stellen Neuerdings ist auch vielfach die Ansicht vertreten, ' daß die den Verkauf freiwillig und ohne irgend welche Entschädigung besorgenden Herren Vorteile sür sich verschaffen, welchem Gerücht ganz ent- schiedey entgegengetreten werden müsse.
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