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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 31.05.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191605310
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160531
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160531
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-31
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 31.05.1916
- Autor
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wählet, als es bis zur Verabreichung an die Tiere zumeist vor der Stalltür oder in deren Nähe zu einem großen Haufen ausgestapelt und so ungeschützt der Einwirkung der Sonne und der Witterungseinflüsse preisgegeben Wirtz. Durch dieses verspätete Einholen und das un sachgemäße Aufbewahren tritt zunächst, wie sehr erklärlich, in ganz kurzer Zeit eine erheb liche Wärmebildung und Erhitzung ein, ebenso schnelles Zufannnenwelken, ein Zusammenleben und Zufammenballen, sowie auch eine Vermin derung in Bezug auf diß Menge des Futter), nutz damit nicht nur ein" Rückgang des Nähr wertes, sondern auch die ungemein große Ge fahr der direkten Schädlichkeit für die Tiere. Die weiteren Folgen sind Verdauungskrankhei ten aller Art, und zwar nicht nur leichter Grade mit unerheblichen Störungen, vielmehr von schleichenden, Charakter und lang anhal tenden Nachteilen, Ivie auch nicht selten von sehr plötzlichem Auftreten und so heftigem Ver lauf, daß, noch ehe zur Notfchlachtung ge schritten werden kann, die Tiere verenden. Tie Widerstandskraft der Tiere ist in Anbetracht der Knappheit der Kraftfuttermittel schon so Ivie so recht geschwächt und damit die Gefahr der Erkrankung eine größere. Do nun die Tiere als Zucht- und Schlachtstiicke zur Jetzt zeit übergroße Werte darstellen und der Ver lust auch nur eines solchen nach jeder Rich tung hin recht beklagenswert ist und vom ein zelnen Besitzer wie auch von der Allgemein heit schwer empfanden wird, erscheint es, zwecks bester Verwertung des Futters sowohl als auch zur Verhütung von dergleichen Ver lusten angezeigt, das Grünfutter in folgender Weise einzulagern und aufzubewahren: Alles Grünfutter ist nach Möglichkeit am frühesten Morgen zu schneiden, hierauf alsbald in einem kühl gelegenen, vor Sonne und Wittcrungscin- slüssen gejchüßter, sauber gehaltenen Raume — Schuppen, Tenne, Schauer usw. — cmS- gebreitct und gut gelockert, keinesfalls gehäuft, aufzubewahren und nach Befinden am Nach mittage erneut cnMuluckern. Beim Mangel eines solchen Raumes dürfte ein solcher aus Brettern, an einer nach Norden gelegenen Stelle im Hoframnc sehr leicht und ohne er hebliche Kosten herzustellen sein. * — Der K r i e g s au s s ch u ß für K affee, Tee und deren Ersatzmittel G. m. b. H., Btzrlin, macht bekannt, daß mit dem 29. Mai in Hamburg, Neuer W andr a hm 1, Fernsprecher: Gruppe 4, Nr. 9570/72, Telegramm-Adresse für die Ab teilung Kaffee: Kricgskaffce, Telegramm-Adres se für die Abteilung Tee: Kriegstee, eine Zweigniederlassung unter der Finna: „K r i c g s a u s f ch u ß für Kaffee, Tee und deren Ersatzmittel G. m. b. H., Zweigniederlassung H a m b u r g" errichtet wird. Der Zweck der Errichtung der Zweig niederlassung ist, die Einfuhr von Kaffee und Tee zu fördern und zu regeln. Tie Ucber- uahme-Erklärungrn des Kricgsausschusses wer den in Gemäßheit der Bekanntmachungen des Reichskanzlers über Einfuhr von Kaffee und Tee aus dem Auslande vom 6. April 1916 (R.G.M. S. 247 und ff. bezw. 250 und ff.) erfolgen. Ten an der Einfuhr von Kaffee und Tee beteiligten Kreisen des deutschen Fachhan dels wird anheimgestcllt, Anfragen über die Einfuhr an die betreffende Abteilung der Zweigniederlassung in Hamburg zu richten. * — Die amtliche G e w i n n l i st e der Geldlotterie der Königin Carola-Stiftung ist eingetrofsen und kann in unserer Geschäfts- stelle cingesehen werden. * Hohenstein-Ernstthal, 30. Mai. In Trauer versetzt wurden durch den Krieg wie derum zwei hiesige Familien. Tic in der Neustadt wohnende Ehefrau des Zimmermanns Hermann Schulze erhielt die Nachricht, daß ihr erst kurze Zeit auf dem westlichen Kriegs schauplätze weilender Gatte einer tückischen Krankheit erlegen ist und auf einem Soldaten- fricdhof die letzte Ruhestätte gesunden hat. — Ferner erlitt den Tod für da? Vaterland am 22. Mai der 38jährige Soldat Robert Max G r a f von hier, um den außer der Gattin noch zwei Kinder trauern. Auch dieser Hel den wird man immerdar ehrend gedenken. * — K r i e g siau s z e i ch n u n g e n. Tem als Landwehrmann im Felde stehenden Zahntechniker Carl S o m m c r von hier wur de an Geburtstage de? Königs die Friedrich- August-Medaille in Bronze verliehen — Tie gleiche Auszeichnung wurde ferner dem zurzeit bei einer Feldbuchhandlung tätigen Buchhänd ler Johannes Z i m in erma n n von hier zuteil, während der Unteroffizier Oswald K aube, früher bei Herrn Baumeister Rich ter beschäftigt, mit dem CUerncn Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde. * — Der P f i n g st j a h r m a r k t fin det kommenden Montag und Dienstag auf dem Altmarkte statt. Mit der Aufstellung von Bilden ist man bereits beschäftigt. — Tie c r st e n diesjährigen j u »gen Gänse trafen gestern im Alt- städter Schützenhaufe für den Satzuuger Groß händler Haunstein ein. In der gegenwärti- gen fleischarmen Zeit erregte die wackelnde, schnatternde Schar natürlich Aufsehen. Der Preis für einen der jungen Martinsvögel be trägt 12 Mark. — Zu Schaden gekommen ist bei einem vergangene Woche hier ausgetretenen Gewitter ein älterer Weber aus der Altstadt. Er weilte im Walde und wurde von einem Blitzstrahl gestreift. Nach 'urzer Zeit erholte er sich wieder, ist jedoch noch arbeitsunfähig. § Ein Bettelbriefschrei b'er. Am 22. April war der 1891 in Meerane ge borene Zigarrenmachcr Paul Eckhardt, der dort längere Zeit im Armenhaufe untergebracht war, nach Hohenstein-Ernstthal gekommen um sich Arbeit zu suchen. Da er jedoch keine fand, wollte er wieder nach Meerane zurück, er konn- te aber nicht laufen, weil er mit einem schwe ren körperlichen Fehler behaftet ist. Ta es ihm auch an Mitteln gebrach, die Eisenbahn zu benutzen, so schrieb er an Herrn Kommer zienrat N., hier, einen Brief, in dein er ihn um ein Nnherstützungsgeld von 3 Mark bat. Durch die Aeußcnmg, er sei ein elender Krüp pel, habe einen schweren Herzschuß erhalten u. a- m., suchte er in diesem Briese Mitleid zu erwecken. Ten Bettelbries, den übrigens ein Kamerad in der Herberge verfaßt und der Angeklagte nur abgeschrieben hatte, unterzeich nete er auf dessen Nat mit falschem Namen. Die Geschichte von den, Herzschn hatte inso weit ihre Richtigkeit, als es sich um einen früheren Unglücksfall handelte. Wegen schwe rer Urkundenfälschung lind Betrugs angcklagt, verurteilte ihn die Zwickauer Straslammer zu 1 Monat Gefängnis, der als durch die Unter suchungshaft verbüßt erachtet wurde. * Oberlungwitz, 30. Moi Außer Bau sachen und Unterstützungsgesuchen wird sich die sorgen abend im Rathaussaale stattsindende öffentliche Gemeinderatssitzung mich mit Ernäh rungsfragen zu beschäftigen Haien. Ferner werden sich die Gemeindevcrtrcter über den Beitritt zur Kreditbriefanstalt entschließen. k. Oberlungwitz, :>0. Mai. In der am Sonnabend abend im „Kasino" üaNgesnndencn Hauptversammlung der Freiwilligen Turncr- feuerwehr erhielten mehrere Kameraden die Auszeichnung für langjährige treue Dienste im Feuerlöschwesen und zwar Ernst Geiler für 15jährige und Albrecht Wagner, Oskar Saupe und Max' Stiegler für lOjährft ge Dienste. Da sich letzterer gegenwärtig im Felde befindet, wird ihm die Auszeichnung nach seiner Rückkehr zuteil werden Die Neber- reichung erfolgte durch Herrn Hauptmann E. Oppermann, der sich mit anerkennenden Worten an die Jubilare wandte und den Wunsch aussprach, sich auch fernerhin als echte Feuerwehrmänner zu bewähren, worauf die Ausgezeichneten in kurzen Worten erwiderten. Der Antrag, einem kranken Mitgliede eine Nn terstützung zuteil werden zu lassen, wurde ein mütig zum Beschluß erhoben. ):( Oberlungwitz, 30. Mai Am Sonn tag hielten der evangelische Arbeiterverein und der Jünglingsvercin eine gemeinschaftliche Sit zung ab, die zugleich eine Nachbeter des Ge- burtstages Sr Majestät des Königs war. Nach einer Begrüßungsansprache des Jüngliugs- vereinsvorsiß-enden, Herrn Pfarrei v o n D o s- l h , hielt Herr Lehrer Falke einen längeren Vortrag über das Haus Weftin. Fhren Ab schluß fand die gemeinsame Feier mit einem von Herrn Bauer gesprochenen Gebet, wor auf der Arbeiterverein noch eine kurze Sitzung abhielt. ):( Oberlungwitz, 30. Mai. Bei dem am Sonnabend nachmittag niedcrgegangenen Gewitter schlug der Blitz in das in der Nähe der Abtei Kirche stellende Wohnhaus des Herrn Gutsch ich. Tie Bewohner kamen glückli cherweise mit dem bloßen Schrecken davon, da gegen erlitt das Gebäude an vnfchiedencn Stellen einigen Schaden. h. Oberlungwitz, 30. Mai Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde der dem Infanterie Regiment Nr. 105 angcho- rendc Gefreite Otto Nicolai, Sohn des Herrn Hermann Nicolai, hier. r. Gersdorf, .30. Mai Nachdem Herr Gemeindcvorstand S ch e u n e m a n n , Ivie mitgetcilt, eine größere Menge Spargel zur Verfügung gestellt hat, wurde gestern a'.end in uiüercr Haushaltungsschulc erstmalig die Zu bereitung des Spargels vorgeführt. Da mit einem großen Andrange gerechnet wurde, sind von der Schuldircktion Teilnehmerkarten für den Kursus, der bereits bis Mittwoch mit 50 Personen besetzt ist, ausgegeben worden. Erforderlichenfalls beginnt Freitag ein neuer Kursus. * Bernttsrf, 30. Mai. Eine unglaublich rohe Tat wurde im hiesigen Jagdbezirk de« Herrn Fabrikanten Kühn entdeckt. Man fand dort ein Reh mit einer Drahtschlinge am Halse vor. Kurz nach der Auffindung verendete das arme Tier. t . Laageaberg, 30. Mai Durch Vermittelung des hiesigen Herrn Gemeindevorstandes wurden unserem Orte im Februar dieses Jahres vom Zweigverein „RoteS Kreuz" Glauchau und Um gegend 3b Kilo Strickwolle zur Verfügung gestellt. Arbeitslose Frauen und Mädchen aus der Ge meinde machten sich an die Arbeit. ES wurden 143 Paar Militärsocken gestrickt, die demnächst an das „Rote Kreuz" Glauchau zur weiteren Verwendung abgesandt «erden sollen. Als Stricklohn für jedes Paar wurden 65 Pfg. gezahlt. * Oberwiera, 29. Mai. Mn schweres Ge witter mit Hagelwetter entlud sich Sonnabend abend gegen 6 Uhr über unserem Ort. Hierdurch wurde beträchtlicher Schaden auf den Fluren, so wie in den Obst- und Gemüsegärten verursacht. In der Kirche und anderen Gebäuden wurden eine ganze Anzahl Fensterscheiben zertrümmert. * Glaachan, 29. Mai. In den Fußtapfen deS Hauptmanns von Töpenick bewegte sich hier am Sonnabend ein Unbekannter, der in einer hiesigen Gastwirtschaft erschien, um, nachdem er dort eine Zeitlang gezecht und auch die Kellnerin mit Liebesanträgen bedacht hatte, plötzlich mit der Behauptung hervorzutreten, er sei Kriminal beamter und habe von seiner vorgesetzten Behörde den Auftrag, bet der Kellnerin eine Haussuchung vorzunehmen, weil sie verdächtig sei, mit einem Destaudanten in Verbindung zu stehen, der einen großen Geldbetrag unterschlagen habe Der an gebliche Kriminalbeamte wurde darauf in das Zimmer der Kellnerin geführt, beschlagnahmte dort deren Gesamthabe an barem Geld in Höhe von 4 Mark und verduftete damit. Er ging vorher in seiner Unverschämtheit noch weiter, in dem er versuchte, auch die Kaffe der Wirtin zu be schlagnahmen. Obwohl der Herr Kriminalbeamte kaum 22 Jahre alt war und sich vorher durch sein ganzes Auftreten wirklich nicht als Beamter gezeigt hatte, fiel die Kellnerin aus den Schwindel herein. AIS man sich endlich darauf befann, daß die ganze Geschichte vielleicht doch nicht stimmen könnte, war der Schwindler natürlich längst über alle Berge, und die hiesige Pelizei soll nun das Geld wieder schaffen * RutzVarf, 30. Mai. DaS Fest der goldenen Hochzeit konnten am Sonntag de: Scherer Christ- lieb Bergmann und seine Ehefrau Pauline geb. Heinzig begehen. Beide stehen im 72. Lebens jahre und sind noch sehr rüstig. * Ehewnitz, 30. Mai. Ein beklagenswerter Unfall ereignete sich gestern nachmittag im Stadt teil Altendorf. Als ein Straßenbahnzug die Limbacher Straße hinausfuhr, lief unerwartet das 2'/. Jahre alte Mädchen Johanna Erler vom Fußweg herunter und vor den Triebwagen. TL wurde umgerifsen und konnte unter dem Wagen nur als Leiche hervorgezsgen werden. * Aaer-wal»«, 29 Mai. In einer Schlamm- grübe des hiesigen Rittergutes wurde eine Kindesleiche mit zertrümmertem Schädel gefunden. Die Kindesmörderin wurde alsbald sestgestellt als die auf dem Rittergut bedienstete 24jährige Wirtschafterin Ida Anna Mießler. Die geständige Täterin gab an, der Vater deS Kindes sei ein auf dem Rittergut bediensteter Kuhmelker, der ihr die Heirat versprochen habe, obgleich er bereits verheiratet war. Als sie die Wahrheit erfuhr, habe sie dak Kind getötet. * Mittweida, 30. Mai. Das schwere Gewitter am Sonnabend hat auch hier ein Menschenleben gefordert. Auf dem Heimweg von seiner Arbeits stätte in Liebenhain wurde der 65 Jahre alte Zimmermann Hermann Müller von hier von einem Blitzstrahl getroffen. Der Mann starb nach einigen Stunden, ohne das Bewußtsein wieder erlangt zu haben. * LreSde«, 29. Mai. In Moritzburg hat das gestrige Gewitter eine Schar Ausflügler, die sich auf dem Wege zwischen der Wtldflltterung und der Waldschenke befand, schwer betroffen. Der Blitz schlug in eine Gruppe von vier Frauen, die sämtlich schwer gelähmt wurden, während ein Mann heil davon kam. Die Frauen erhielten in Moritzburg die erste ärztliche Hilse, worauf sie nach Dresden transportiert wurden. — Der Verband sächsischer Konsumvereine hielt gestern hier seinen 48 Verbandstag ab, aus dem 127 Konsumvereine durch 350 Abgeordnete vertreten waren. Als Ehrengäste wohnten vom Ministe rium des Innern Regierungsrat Dr. Kuppert, von der Stadt Dresden die Stadträte Dr. Krüger und Braune, sowie mehrere Stadtver ordnete der Versammlung bei. Der Vorsitzende deS Verbände«, Barthel, erstattete den Jahres bericht für das veiflofsene VerbandLjahr. Nach der Ansprache wurde eine die LcbenSmitteloer- sorgunz betreffende Entschließung angenommen. * Lre-dea, 29. Mai. Vorgestern abend kam in Vorstadt Naußlitz die 21 Jahre alte Bäckermeisters tochter Fr. Lisbeth Schädlich aus Löbtau aus ihrem Rade die abschüssige Kaalhausener Straße hereingefahren und rannte, wahrscheinlich von einem Blitzstrahl während deS Gewitter« geblen det, mit großer Wucht au einen nahe der Kreu- zung mit der Pietzschstraße stehenden elektrischen Mast. DaS junge Mädchen wurde im Unsall- wagen nach dem Krankenhause Friedrichstadt ge- bracht, gab aber schon nach wenigen Stunden in- folge Schädelbruches seinen Geist auf. * Nteder«L1stv, 29. Mai. Infolge Scheu werdens eines PferdeS ist der Privatier Schubert oou hier zum Fallen und unter den Wagen ge kommen, wobei er am Kopse durch die Wagen- räder schwer verletzt worden ist. Schubert war auf dem Felde deS zum Heeresdienst eingezogenen Gutsbesitzers Röller beschäftigt. * Kirchberg i. S., 29 Mai. Ein am Sonn abend nachmittag hier aufgetroffeneS sehr hef tiges Gewitter erschlug im Steinbruche am Borberg den 50jährigen Steinarbeiter Heidler aus LenterSbach. Außerdem schlug der Blitz in den RathauSturm, ohne zu zünden. * Baatzr«, 29. Mai. Ein hiesiger Schlosser- lehrling hantierte mit mehreren jungen Burschen auf einem Felde mit einer sclbstgefertigten Granate, welche explodierte und ihm eine Hand völlig abriß, die andere arg verstümmelte. ' gitta», 29. Mai. Die König!. Amtöhaupt- Mannschaft erläßt an alle Einwohner der KretS- hauptmannschaft Bautzen einen Hilferuf um schleunige Gaben für die Bewohner der von dem Unwetter am Freitag besonders schwer heimgesuchten Gemeinden Reichenau und Markers dorf, meist arme Häusler, kleine Landwirte und Gewerbetreibende. Depesche» vom 30. Mai. Berlin. Der „Deutschen Tageszeitung" wird aus Ncwnork durch Fuukspruch gemeldet: Tie große Masse der Deutschamerikaner, die Wilson politisch züchtigen will, ist tief empört darüber, daß das deutsche Volk ihn als Frie- densvermittler »ehk.ncn will. Berlin. Dem „Berl. Tgbl." zufolge er- llarte Sasonow, die völlige Uebeccinstimmuug, welche zwischen England und Rußland hergc. stellt sei, bedeute, daß das während des.Oric geS gebildete Bündnis gegen den gemeinichaft lichen Feind ein Bündnis s r immer gewor den sei. Durch die wahrhafte Freundschaft zwischen den beiden Großmächten aber sei der Weltfrieden für die Nachkommen gesichert. Da mit sei die Sache der Mittelmächte verloren. Wenn Rußland der Ausweg nach Süden, (d. h. Konstantinopel. — Red.) endgültig r^r- bürgt sei, wenn seine Grenzen in angemessener Weise geregelt und die Ansprüche seiner Freun. de gesichert seien, werde Rußlands Ziel im Westen erreicht sein. Norwegen, Schweden und andere Linder hätten nichts zu fürchten. Tie Polen würden nach dem Kriege eine gerechte und ausgedehnte Autonomie erhalten. vadaptst Der Spezialberichterstatter deS „Az Eft" meldet seinem Blatte auS Madrid: Der spanische Kammerpräsident Villa Nueva erklärte mir, der FciedenSschluß sei zur Zeit noch nicht möglich. Dte Entente schätze die strategische Lage der Mittelmächte für zu günstig und weise alleVersuche zur Herbeiführung deöFriedenS zurück. Geas. Französische Blätter melden auS Saloniki: Die im Strumitzatal oorrllckenden Bulgaren besetzten die Stadt Demir Hiffar nach vorhergehender Räumung durch die Griechen. Ferner besetzten die Bulgaren die Forts Dragotin und Janvo. övgaao. Wie die italienischen Blätter mit teilen, wird der Zugverkehr auf der Strecke Mai land—Venedig für das Publikum nur bis Peschi- ra mit zwei Zügen täglich aufrecht erhalten. Streng verboten ist das Reifen in den Provinzen Vene zia, Vicenza und Padua, und zwar gilt da« Verbot nicht nur für dte Fahrten auf der Eisen- bah», sondern auch auf Autos und anderen Wagen. Haag. DaS maßgebende Londoner Iinanz- blatt „Economist", das Uber die Stimmung in englischen Handelskreisen sicher gut unterrichiet ist, erklärt in einem Leitartikel, daß auch in England wie in Deutschland der Gedanke von Friedensverhandlungen an Boden gewinnt. Die Möglichkeiten aller Art werden in der City und in den Klubs erörtert. Greys Rede beweise, so meint das Blatt, daß viele Hindernisse dem ent- gegenstehen, aber auch die Weiterführung des Krieges habe ihre Schwierigkeiten und die von Churchill erwähnte Tatsache, daß an jedem einzelnen Tage tausend geborene Briten in Stücke geschossen und dann irgendwo eingescharrt werden, hat ihre Bedeutung Haag. Der Dampfer „Noorham", der am 28 Mai auS Newyork in Rotterdam angekommen ist, hat seine Post in Falmouth auSschiffen müssen. Haag. Nach Depeschen der „Times" auS Newyork brach auf dem mit Kriegsmaterial be ladenen von Newyork nach Wladiwostok be stimmten Dampfer „WiSly", der 4400 Tonnen faßt, Feuer aus Ein großer Teil der Ladung wurde vernichtet. Thristiaaia. AuS Paris wird unter dem gestrigen Datum gemeldet: Das Dorrücken der Bulgaren in Griechenland bildet die übrrrafchende Sensation des TageS. Die Besetzung der Festung Rupe! ist von großer Bedeutung, da diese Festung die S'recke von Demir Hiffar nach SerreS voll kommen beherrsch!. Am Freitag mittag erreich ten dte Bulgaren Rupe! und rückten nach Tanoio und Drapotin weiter. Diese Festungen sind übrigens erst nach dem letzten Valkankrieg an- gelegt worden. Am Sonnabend rückten die Bulgaren weiter südlich vor und besetzten die wichtige Eisenbahnstation am Brückenkopf von Demir Hiffar. Die Brücke ist von den Franzosen auf Befehl deS Generals Sarrail hin gesprengt worden. Athen. Die englische Flotte ist im Hafen von Nauplia erschienen, hat dort die großen Petrolrumbehälter beschoffen und in Brand ge steckt. Das Feuer äscherte fast sämtliche Hasen gebäude ein. Der Schaden ist riesengroß Die griechische Regierung hat bei der englischen Regierung wegen diese- Vorfalles Protest eingelegt In kitf-e SnerMitriitri-t ( WT.L.) Grsßet Haaptqaartier, 30 Mai. Westlicher RriegSschanplatz. Lebhafte Feuerkämpfe sanden auf der Front zwischen La Vafsee und Arra» statt Auch LenS und seine Vororte wurden wieder beschoffen. In dcr Gegend von Souchez und südlich von Tahure scheiterten schwache feindliche Vorstöße. Gesteigerte Gcscchtstäligkcit herrschte im Ab schnitt von der Höhe 304 bis zur Maas. Süd lich des Raben- und LumiereSwaldes nahmen deutsche Truppen die französischen Stellungen zwischen der Südgruppe des Toren ManneS und dem Dorfe CumiereS in ihrer ganzen Aus dehnung. An nlwcrwlmdeten Gefangenen sind 35 Offiziere (darunter mehrere Stabsoffiziere) und. 313 Mann eingebracht. Zwei Gegenangriffe gegen dak Dors EumiereS wurden abgewiesen. Westlich der Maas ver besserten wir durch örtliches Vordrücken die neu gewonnenen Linien im Tyiaumontwalde. DaS gegenseitige Feuer erreichte hier zeitweise größere Lebhaftigkeit. Unsere Flieger griffen mit beobachtetem Er folg gestern abend ein feindliche« Zerstörerge- schwader vor Ostende an Tin englischer Doppeldecker stürzte nach Lust- kampf bei St Eloi ab und wurde durch Artilleriefeuer vernichtet. Oestlicher Kriegsschauplatz. Südlich von LipSk stießen deutsche Abteilungen über die Schtschara vor und zerstörten eine russische BlockhauSstellung. Balkan-KriegSschanplatz Deutsche und bulgarische Streift,äste besetzten, um sich gegen augenscheinlich: Ucberraschungen durch die Truppen der Entente zu sichern, die in diesem Zusammenhang wichtige Rupelenge an dcr Struma. Unsere Ueberlegenhcit zwang die schwachen griechischen Posten, auSzuweichen. Im übrigen sind die Hohcitsrechte der Griechen gewahrt worden. Oder st« H««r«»l«itung.
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