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Mt Mi-m, in da Sttiafrqt. Sämtliche Berliner Blätter berichten, daß die Verhandlungen im Bundesrat mit den Fi« nanzministern der Einzelstaaten zu einer Ver ständigung über die Steuervorschläge geführt haben. An indirekten Steuern dürsten nach dem Kompromiß zur Erledigung gelangen die Er höhung der Postgebühren, der Fvachturkunden- stempel und auch die Tabäk- und Zigarrensteu er einschließlich der Zigarettensteuer, auch die Umsatzsteuer sei gesichert. An direkten Steuern würden kommen: 1. eine einmalige Abgabe vom Vermögen. Man geht da'ei von der Annahme aus, daß 10 Prozent aller Penni^ gen dem Kriegsgewinn gleich zu era^ten sind Von diesen 10 Prozent aller Vermögen von Ä) 000 Mark auswärts soll eine einmalige Ab- gäbe von 10 Prozent erhoben werden. Diese einmalige Vermögensabgabe wird in die Kriegs- gewinnsteuer hineingearbeitet, die als 2. dirH- te L>teuer kommen wird. Die Gesamteinnahme aus den genannten in direkten Steuern und aus der einmaligeil Ver mögensabgabe wird aus rund 750 Millionen Mcwk veranschlagt. Mit der Kriegssteuervorlage Halle der Aus schuß bekanntlich auch die Besteuerung des Einkommenszuwachses beschlossen. Gegen die sen Beschluß hat der Bundesrat Widerspruch erh-oben, ebenso gegen die Wiederholung des Wehrbeitrages. Diese letztere kommt daher nicht mehr in Frage, und ebenso sind aus der Kriegsgewinnsteuervorlage die Beschlüsse betre'- send den Einkommenszuwachs wieder gestrichen worden. Die Kriegsgewinnsteuer soll erhoben werden von jedem Zuwachs des Vermögens von 3000 Mark auswärts. rs Me NueMrei». Gersdorf, 1!). Mai Am 15. April war ein Viertelsahrhundert verflossen, daß aus Verairlassung des Frnüeins Anna Ponickau, der Schwester des damaligen Ortsgeisllichen, hiesige Frauen und Jungfrau en im Gasthos „Grünes Tal" zujammentralen und zur Gründung eines Frauenvereins sei ril len. In den 25 Ja'reu' seines Bestehens lat der Verein eine überaus segensreiche T lig eit enthaltet, wie viele in bedürftigen Verhüt miß sen le-ende Cinwolner an sich erfahren Haren. Während andere Vereine zu n großen Teile das eigene Wahr in, Auge ha en, hat der Frau- enverein sich die schöne Ausgabe gestellt, ü er- all da helfend und lindernd einzugrcisen, wo sich Rot eingestellt hat, sofern es sich um wür dige Leute handelt. Wenn allch das gewaltigüe Kriegsgewüler aller Zeiten noch to t, so wäre es unwürdig gewesen, das Ereignis des 25jährigen Vereins bestehens in aller Stille vor lerzielen zu laß sen. Von dielem GrdaMen nor man mub ausgegangen und so fand gestern im Anschluß an «inen in der Kinhc ^r! gefallenen Ga tes dienst im „Grünen Tal" ein Familiena end statt. Zahlreiche Besucher füllten den Sa. l, denl ein' festliches Gepräge msosern gege cn worden war, ars auf sämtlichen Tücken rei zende und lerrlich duftende Frühlingsblumen Anstellung gefunden hatten. Zu Beginn des Abends erlang ein gen ein samer Gesang, dem sich ein von den zwei Ge schwistern Saupe in gewandte, Weise geb» lener Klaviervortrag und das Hummelsche „Halleluja", das wn der Pflegerin Fran Wolf gev Obel, der eine wohltönende Sopronftim- nie zueigeil ist, gesungen wurde, anschlossen. Der reiche Beifall war verklungen, als Herr P'arrer Böttger das Wort nahm und den Erschienenen, in »besondere der .gl der Ju el- seier aus weiter Ferne her eigen ten Vereins- begründerin Fräulein Anna Ponickau einen i erzliwen Willkommensgruß entbot. Nachdem der Herr Pfarrer noch aus die Berechtiguna der Feier trog der schweren Zeit hingewiescn l al te, die mehr ein Dankesfest sein soll dafür, daß Gott es vor 25 Jahren Menschen eingegc'en lat, diesen Verein zu gründen und ihn allezeit in Segen hat wirken lassen, gab er einen aus- jührlichen Bericht über die Entstehung und Tä tigkeit des Vereins in den verflossenen 25 Jah ren. Dem Bericht, der Aufschluß gab über die mannigfachen reichen Segnungen, die vom Verein ausgrströmt sind, entnehmen wir fol gendes: Als Mlrtter des Vereins ist Fräulein Anna Ponickau zu bezeichnen, die die treibende Kraft war und die die Anregung zur Grün dung des Frauenvereins gegeben hat. Ihren Bemühungen ist es zu danken, daß im April des Jahres 1891 im „Grünen Tal" der Verein, dem man anfangs wenig Verständnis entge genbrachte, aus der Taufe gehoben werden konnte. Tie ersten Pflegerinnen waren die Damen Uhlig, Gruner, Ponickau, Pfeifer, Münch, Kretschmar, Hofmann, Obel und Hey. Voir diesen befinden sich noch im Amt Frau Kretschmar und Frau Obel, denen, wenn man die umfangreiche Tätigkeit und großen Mül>en der Pflegerinnen in Erwägung zieht, ganz be sonders Dank und Anerkennung gebührt. Am Steuer des Vereins haben in den 25 Jahren vier Vorsteherinnell gestanden und zwar bis zum Jahre 1900 Frau LckMdireltor Pfeifer, von 1900 lis 1905 Frau Beith, von 1905 iS 1912 Frau Oberlehrer Saupe und von diesem Jahre an Frau Pfarrer Böttger. Auf dem Ge iete der Mildtätigkeit hat der Verein über- aus Großes geleistet, u. a- fanden regelmäßig Wei nachts escherungrn statt, bei denen die Be- d rftigen reichlich beschenkt wurden und stets erfahren scheu, daß Weihnachten das Fest der Lie e ist- Auf Kosten des Vereins wurden am 1. Januar 1900 ein armenisches Waisenlind in Pflege genommen und drei Kochkurse f r junge Mädchen ab gehalten. Sehr viel ist be sonders seit Beginn des Krieges geleistet wor den, insbesondere von den Pflegerinnen, die sämtlich dem Ausschuß für Kriegshilfe angehö ren. Bei dieser Gelegenheit sei erwähnt, das dem Kriegshilfeausschuß bisher 32 000 Mark zuge'ührt worden sind. — Einigen Mitgliedern, die sich besonders mn das Vereinswesen ver dient gemacht ha" eil, wurden als äußeres Zei chen der Anerkennung und Dankbarkeit Blu mensträußchen überreicht. Neber die Kafenverhbltnisse verbreitete sich Herr Obel. Den in den 25 Jahren erziel ten Gesamteinnahmen in Höhe von 28 614 Mart stehen Ausgaben im Betrage von 27 194 Mark gegenüber. Ter höchste Kassenbestand wurde am 31. März 1911 mit 19 072 Mark erzielt. Tie Cinva men setzen sich vorne'm- licb aus Mitglieder'eiträgen, freiwilligen Spen den, Erträgnissen von Familienabenden und Neuja'rsa Lösungen zusammen. Die höch sten Aufwendungen während der 25 Jähre varen in den letzten zwei Jahren zu verzeiöb ikn. So wurden an Unterstützungen an wür Sige ar ne Leute, Kranke, Kon'irmanden ufw. ini 24. Vereinsiahre über 1600 Mark und im tä. Vereins'«'re ü' er 1700 Mark verausgabt. Am Schlüsse des 25. Vereins ahres zählte der Verein 261 Mitglieder, die ihn in hohem Ma e in den Stand fetten, seinen Wohltätigkei's" estrebungen Nachkommen zu können. Nack-drm Herr Pfarrer Böttger Herrn O el für die Erstattung des Berichts über die 0in not men und Ausgaben Dank abgestattet harte, ga' er ' ekannl, das zur Jubelfeier Gß ck wu isrGcknki'en eing.-gangeu seien vom hiesäen Gemeindklot nnd von dein im Felde stehenden Ge'rcitcn Willi Päßle r. Im weiteren Verlause des Abends gelaugte Sas narb einer wa re i Begeben! eit aus dem ö riegsjali 1914 geschriebene Spiel „Das Het- dt'iiin' dg-kv von Leni crg" ,;uk Auffüllung, das wo'lverdienlem Beifall begegnete. Nickl lömder gro' cn Beifall fanden die von Fräu lein Bott g e r und Fräulein Pfeifer ge ''otevcn erzge irgischen Lieder zur Laute und die Dar ietungen on Frau Clar und Fräu lein Vieweg, die angenehme Abwechselung in der umfangreichen .Kette der Unter'alt.mg bo'en. Einen schönen Ausllang fand die Feier iil später Stunde mit dem gemeinsamen Ge sauge „Wie könnt ich ru'ig schlafen in dunkler Nacht". Möge der Verein auch weilerhin erstarken und immerdar eine ersprießliche Tätigkeit ent falten zum Segen der ganzen Gemeinde. OerilicheS und GLchfifchrS * — 8itt«r»nß»iu»sicht für Sonnabend, den 20. Maß Z ilweise Trübung, wärmer, me st trocken. * -Hohenstein-Ernstthal, >9. Mai Alle jungen Leute, die im Ja're 1916 das 17. Le en >a> r vollendet und sich zur Landsturm rolle nicht gemeldet Hellen, haben dies sofort und die cnigen, die das 17. Lek enSjal r noch vollenden, linnen 3 Tagen nach ihrem Go urtstage zu tun. Tie Anmeldung ist im Zimmer Nr. 12 des Rathauses zu bewirken. * — K r i e g s a u s z e i ch n u n g.. Tic Friedrich-Avgirst-Medaille in Bronze wurde dem Gefteiten der Reserve Heidrich von l ier verliehen. Der Ausgezeichnete war vor seiner Ein'erusung zum Kriegsdienst beim hiesigen Postamt als Briefträger tätig. ):( Oberlungwitz, 19. Mai. Ein schwe rer Einbruchsdio'stahl wurde in einer der leb reu Nächte ini unteren Ortsteik lei einem Hansl esitzer verübt. Nach gewaltsamem Auß brechen der Tür verschaffte sich der freche Dieb Zugang in eine Kammer und entwendete ei- nen größeren Geldbetrag. * Wllstmbrmi», 19. Mai. Im Gasthof „Zum Kronprinz" gibt kommenden Sonntag Deutschlands bester Bauchredner, Gitarrenvirtuose und Sänger zur Laute einen Unterhaltungsabend, der sich für jeden Besucher hochinteressant und genußreich gestalten dürfte. Näheres wird durch Anzeige in der morgigen Nummer bekannt gegeben. Parochie St. Triuttatt- Hotzeusteiu-Ernstthal. Am Sonntag Kantate, den 2l. Mai, früh 7 Uhr Beicht« und heilige» Abendmahl. Herr Pastor Schmidt. Vormittag» S Uhr Predigtgotte»dienst. Herr Pastor Hildebrand. Nachmittag» halb 2 Uhr kirchliche Unterredung mit den Jungfrauen. Jungstauenverein abend» halb 8 Uhr im Gemeindehaus. Männer- und Jltnglingsverein nachmittag« 3 Uhr im FuchSgraben, abend« 8 Uhr im Gemeindehaus. Montag abend Kriegsbibelstunde. Berichterstattung iiber die Bundesversammlung in Dresden. Dienstag abends halb S Uhr Missiontkränzchen im Gemeindehaus. Donnerstag abends 8 Uhr KriegSbetstunde und Milfeier von König« Geburtstag Deveftyen Berli» Die Einigung der bürgerlichen Parteien des R.ichStageS in der Steuerfrage ist nun Tatsache geworden und es kann mit der zollgesetzgeberischen Erledigung des Kompromisses gerechnet werden. Die Parteien werden sich im Lause des heutigen Nachmittags mit der letzten Formulierung der Vorlagen beschäftigen, die am heutigen Vormittag durch eine Redaktions kommission erfolgen sollte. Mit Rücksicht auf die Verhandlung ist die auf heute anberaumte Sitzung deS SteuerauSschusses auf morgen ver tagt worden. Die Debatte im Ausschuß wird voraussichtlich nur kurz sein, da von jeder der bürgerlichen Parteien nur ein Redner das Wort ergreifen soll. Berlin. Nach dem „Lok.-Anz." wird mit dim Inkrafttreten der neuen Stcuergesstze für den 1. Juli d. I. gerechnet. Bei einer schnellen Durchberatung der Slencrovrlage im Plenum deS Reichstages würde besten Arbeitspensum überhaupt entlastet werden, so daß der gegen wärtige Tagungsabschnitt des Reichstages noch vor Pfingsten zumAbschluß gebracht werden könne. ! Berit». Die sozialdemokratische Arbeitsge meinschaft (Fraktion Haase) hat zwei kurze An fragen im Reichstag eingebracht. Die eine be trifft das Verbot von 22 für den 16 Mai an- beraumt gewesene Mitgliederversammlungen des sozialdemokratischen WahlvereinS für den 6. Ber liner Reichstagswahlkreis. Die andere betrifft das Verbot eine« Zeitungsartikels durch das Auswärtige Amt als Z.nsurbehörde mit der Begründung, daß sein Jnyalt der Mehrheit eimc Fraktion des Reichstag« nicht gefallen möge. Marseille. (Meldung der Agence Havas) Der Dampfer „Harmonie" ist, von Oran kom mend, am 17. Mai 20 Seemeilen vom Kap Gaeta mit dem italienischen Dampfer „Genova" zusammengestoßen und gesunken. Die Mann schaft ist gerettet. Fahrgäste waren nicht an Bord. 8o»Von. Lloyds meldet: Der französische Dampfer „Mira" wurde versenkt. Der kutsche Stmalstadsdllicki (W.T.B.) «ratzet Ha»ptq»artter, 19 Mai. Westlicher Rriegrfcha«pl«tz. Aus dem westlichen Maaßufer wurden dis französischen Gräben beiderseits der Straße Haucourt—Tsnes bis an die Höhe der Südspitzs des Eamardwaldes genommen und 9 Offiziere und 120 Mann zu Gefangenen gemacht. Ein erneuter feindlicher Angriff auf die Höhe 304 brach unter sehr erheblichen Verlusten für den Feind zusammen. Auf dem östlichen Maaßufer steigerte sich zeitweise die gegenseitige Artillcrietätigkeit zu großer Heftigkeit. Die Fliegertätigkeit war auf beiden Seiten groß. Oberleutnant Bölcke schoß sein 16. feind liches Flugzeug südlich von Ripont ab. Bahnhof Luneoille, sowie Bahnhof, Lastschiff halle und Kaserne bet Epinal wurden mit Bomben belegt. Oestlicher Kriegsschauplatz. Nichts Neues. Balkan-Kriegsschauplatz. Ein Flugzeuggeschwader griff die feindlichen Lager bei Kukus, Causica, Niyalowa und Salo niki an. Oberste Heeresleitung Wasch-Röcke LL3'"3^"5 "8'7 50 Ä:. WMlte MWik Reue Samen-Kostüm I Sami-Kostüme°°° EI Schwarze Tuch-Paletots I Staubmüntel und Jacketts. I Moderne Herren-Anzüge '"AkUo-m Srühjahrr-Uederzieher° Ongstpn Schul-, Schlupf, u. Jackrttfossoris oraabka Aagstgk in neuen Farben u. Ausführungen. Waschanzüge u. Waschblusen. Kn ü an llson Knie- u. Leibchenhosen, Kamm- garn,Buckskin und Manchester. Mschj0MU!JLN°°ß^ sUr Herren und Knaben, glatte und Eportfassons. in schwarz und auch gefüttert, üaiwkekaklllillunn» blaue LibelirMen u. -lioeeo, dssleMel, Kon- WUlMstlkIUW. Mc-, neftcder-. Kellner- unü ^Ireur-Ialülen. Gustav Mermu nur Hohenstein-Ernstthal. Königl. Sachs. RilitSroerein Hoh.-Er., Altstadt. Sonnabend, den 20. d. M, abends V,9 Uhr Vereinsversammlung. Recht zahlreichem Besuch sieht entgegen der Vorstand. ff. 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Wir machen unsere Mitglieder hierdurch nochmals darauf aufmerksam, daß unsere diesjährige ordentliche Generalversammlung am Montag, den 22. Mai, adends 8 Uhr im Gasthof „Drei Schwanen", rcferv Zimmer, statlfindei. Der Vorstand: Oscar Fichtner. Edmund Bach.