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Der »attscht ««ttilWÄtricht vom Dienstag. (W.T.B.) Großes Ha«ptq«artier, 80. Mai. Westlich« ArieZSschaxplatz. Lebhafte Feuerkämpfe sanden auf der Front zwischen dem Kanal von La Vassee und ArraS statt. Auch LenS und seine Bsrorte wurden wieder beschoffen. In der Gegend von Souchez und südöstlich von Tahure scheiterten schwache seindliche Vorstöße. Gesteigerte GefechtStütiakeit herrschte im Ab schnitt von der Höhe 304 bis zur Maas. Süd- lich des Raben- und CumiereSwaldeS nahmen deutsche Truppen die französischen Stellungen zwischen der Südgruppe des Toten Mannes und dem Dorfe TumiereS in ihrer ganzen Aus dehnung. An unverwundeten Gefangenen sind 35 Offiziere (darunter mehrere Stabsoffiziere) und 1318 Mann eingebracht. Zwei Gegenangriffe gegen das Dorf EumtereS wurden abgewiesen. Westlich der Maas ver besserten wir durch örtliches Vordrucken die neu gewonnenen Linien im Thiaumontwald». D«S beiderseitige Feuer erreichte hier zeitweise größere Lebhaftigkeit. Unsere Flieger griffen mit beobachtetem Gr- folg gestern abend ein feindliches ZerstörungSge- schwader vor Ostende an. Ein englischer Doppeldecker stürzte nach Luft kampf bei St Eloi ab und wurde durch Artiöeriefeuer vernichtet. Oestlicher Rrieg-schanplatz. Südlich von LIpSk stießen deutsche Abteilungen über die Schtschara vor und zerstörten eine russische Blockhausstellung. BalkanoKriesttzschanplatz. Deutsche und bulgarische Streitkräfte besetzten, um sich gegen augenscheinlich beabsichtigt« Ueber« raschungen durch die Truppen der Entente zu sichern, die in diesem Zusammenhang wichtige Rupelenge an der Struma. Unsere Ueberlegenhett zwang die schwachen griechischen Posten, auSzuweichen. Im übrigen sind die griechischen Hoheitsrechte gewahrt worden. Ais WWW«. Asm cm von Karl Schilling. 47. Fortsetzung (Nachdruck verboten) Von ihm erfährt man das Nötigste: Nacht — Wilderer — Überfall — Xaver — Sturz - Schuh - Flucht! Von Schloß Dalwang kommt Nachricht: Schaumbedeckt, zitternd, mit zerbrochenem Wa gen hat man die Rappen gefunden. Herrund Kutscher fehlen. Ter Leibdiener liegt in wil den Fieberphantasien und ist Vernehmungen, fähig. Da packt ein anderes Wort die erregte Menge: „Rache!" Ter wilde Xaver ist der Mörder; niemand zweifelt daran. Das ganze Dorf macht sich auf. Man will ihn fangen, inan will ihn totschlagen! Kein Mensch denkt daran, wie der Frei herr von Dalwang zu Lebzeiten unbeliebt, ja verhaßt war, wie er in unsäglichem Hochmute das Bauern voll verachtete, wie er kaltblütig den wehrlosen Wilderer niedergeschosfen. Ter Lod löscht alles aus. Jetzt fordert man Rache für sein Sterben! Zum Glück ist die Polizei stark und ge wandt und versteht die Bevölkerung zu berw higen und Gewalttaten zu verhüten. Eine Abteilung stark ausgerüsteter Mann schaften umzingelt die friedliche WaldUitte. Enger zieht man den Kreis. Der Mörder kann nicht entfliehen! Nun tritt man ein. Mit schreckensbleichem Angesichte öffnete Mechthild. Wa^, ihr Bruder Xaver ein Mörder? Ohnmächtig bricht sie zusammen. Man verhört die alte Sanne, Schreiend wirft sie sich auf die Knie nie- der, ruft Himmel und Hölle an und beteuert ihre Unschuld. Das Haus wird durchstöbert, kein Winkel bleilt außer acht. Verwünscht! Von dem Mör der keine Spur! Mutter und Tochter werden gebunden. Un ter strenger Bewachung führt man sie ins Un tersuchungsgefängnis ab. Tie Hütte wird ver schlossen und durch große amtliche Gerichtssie gel gesperrt. — — — Man zauderte lange und beriet eingehend, wer der gnädigen Baronesse von Wettenstein die tiefschmerzliche Mitteilung von dem jähen Ende ihres Bräutigams, des Freiherrn von Dalwang, über" ringen solle. Endlich machte sich der alte wackere Lehrer in Begleitung des Untersuchungsrichters zu dem schweren Gange auf. Dem Greise zitterte die Stimme, und in seinen treuen blauen Kinderaugen schimmerten Tränen, als er seiner jungen schönen Gebie terin gegenüberstand und ihr nun langsam, stockend, mit liebevollzarten Worten enthüllte, was der allmächtige Herr in seiner unerforscht Uchen Weisheit so Schweres über ihr junges Glück verhängt habe. Aus dein Antlitze der Baronesse wich alles Mut. Kein Wort vermochte sie zu antworten. Langsam wandte sie sich um; schleppenden Schrittes verließ sie das Gemach. Sie mußte mit sich allein sein. Sie wußte selbst nicht, wie sie in ihr Mädchenstübchen gelangte. Die Knie zitterten ibr und ein« Ohnmacht wollte sie überkommen. Dann stützte sie den Kopf in die Hand und konnte immer nur das eine denken: Mar denn das die Wirklichkeit, oder lag sie gar noch im Fiebertraum? Der Vater gestorben, begraben — und nun ihr Bräutigam erfchos- sen! Hatte sie nicht noch gestern seine trun kenen Augen vor sich gesehen, den häßlichen Weindunst seines Atems verspürt — und nun sollte er tot sein, tot für immer, für ewig? Sie brauchte Stunden, um sich zu fassen. Dann aber kam eine große, tiefe, fast heilige Ruhe über sie. Und als sich die Tränen aus ihren Augen lösten, galten sie nicht dem To ten, der hatte ja ihre Liebe nie besessen, nein, es waren Tränen der Erlösung, Tränen des Tankes gegen das gütige Geschick, das sich ihrer Seelennot erbarmte und auf diese Weise den schweren Druck von ihr genommen hatte. Einer Verzweifelten dagegen glich die Tante Regina. Ihr Jammer war leis; und aufrichtig. Sie wollte nicht essen und trinken mrd wär« am liebsten selber mit gestorben. Und nur ihrer furchtbaren Aufregung war es zu danken, daß sie gar nicht gewahrte, nie ruhig und gefaßt ihre Nichte in den Verlust ihres Bräutigams sich fand Doch auch diese Tage des Schmerzes, der marternden Unruhe versanken in dem grundlo sen Meere der Zeit. Ueber dem Freiherrn von Dalwang hatte sich die Ahnengruft ge schlossen. Seine reiche Besitzung fiel einer be dürftigen Nebenlinie zu. — — E' a Marie durchlebte noch eine peinliche Stunde, die, da man das Testament ihres Va ters eröffnete. Ach, aus allen seinen Worten eriännte sie seine aufrichtige Liebe zu ihr. sei ne eiserne Rechtlichkeit, aber auch sein Ünver- mögen, mit praktischem Sinne das Erbe der Ahnen zu halten oder gar zu vermehren. Dennoch fiel es wie sonniges Leuchten in die trüben Tage der Gegenwart, als es sich nach gründlicher Abrechnung ergab, daß sie nicht nur alle Gläubiger befriedigen konnte, wenn sie den größten Teil der Wettensteiner Wiesen, Felder, Mvie den gesamten stattlichen Forst verkaufte, sondern auch für sich das Ro- ^enschlößchen mit Park und einigen Morgen Land zu halten vermochte. So blieb ihr doch die Scholle Erde, die ihre Urväter mit ihrem Schweiß und Blut gedüngt hatten und an der ihr Herz mit voller Lebenöänbrunst hing. Allierdings dankte sie dieses hohe Glück nicht zum mindesten ihrer Tante Regina, d>e in die ser schweren Zeit einen ungeahnten Edelsinn bekundete. (Fortsetzung folgt.) Reichsbttchwoche vom 28. Mai bis 3. Juni. Gebt Bucher für uusere Krieger! Mittwoch ab 7 Uhr, Himmelfahrt ab */,2 Uhr: Die Tochter des Zigeuners. Schauspiel in 3 Akten. Personen: Gros Kempen Henry Seemann. Frede, Zigeunerprimas Th. Schröder. Lore, seine Tochter Ella Thomsen. Lasea, sein Sohn o. Kotta-Schönler. TroMpschens Eroberung. Lustspiel in 3 Alten mit Ingeborg Larse« in der Titelrolle. Personen: Gräfin Reinhardt Aug. Blad. Kurt, ihr Sohn W. PfUantzer. Sibylle, ihr« Tochter Alma Hinding. Baron Zigler Joh. Ring. Um gütigen Besuch bittet ergebenst Fa. Gebr Braune. Uüttvnmükl«» Schönster Ausflugsort der Umgebung. 1 ------ Heute am HimmelfahrtStage von nachm. 4 Uhr an Ergebenst ladet ein Otto Pocheri. GtzWs KtWmMl. Halte zur Himmelfahrt zwei Militärkonzerte ausgeführt von der 1. Landsturm-Kapelle Nr. 104, Chemnitz. 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Um gütigen Zuspruch bitlet Bruno Kaltschmidt. Druck und Verlag: Horn L Lohmann. — Verantwortlich für die Schrissteitung: Emil Horn; für Lokale» Aug. Leier, sämtlich in Hohenstein-Ernstthal.