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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.06.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-06-01
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191606015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160601
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160601
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-06
- Tag 1916-06-01
-
Monat
1916-06
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 01.06.1916
- Autor
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Handhabung, die Beamten nur gegen Arzt und Apotheke -u versichern, für nicht angängig und hob des weiteren hervor, daß die Krankenkassen auch die Verpflichtung haben, in allen Fällen Krankengeld zu zahlen. Nach Ausführungen des Herrn Bürgermeisters Dr. Patz und oer Herren Stadt». Sichler und Grießbach machten die Stadtverordneten den bereits vom Rate getroffenen Beschluß, den in Betracht kommenden städtischen Beamten die Möglichkeit zu geben, sich einer Ersatzkaffe anzuschlteßen, falls die Ortskrankenkasse auch weiterhin aus ihren Forderungen beruht, zu dem thrigen. Erhöh»», der UnterftützvAgSsStze für arbeitS- l»se Textilarteiter »ad seastize Arbeitslose. Mit Rücksicht auf die stetig steigenden Lebens» mittelpretse hat der Bezirksausschuß eine Ec» Höhung der Unterstützungssätze für erwerbslose Textilarbeiter und sonstige Arbeitslose eintreten lassen. ES sollen für die Folge erhalten : ein Ehepaar wöchentlich 16 Mark (bisher 14 Mark), ein alleinstehender Mann 10 Mark (9), eine alleinstehende Frau 6 Mark (7), jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen unter 16 Jahren wie bisher 6 Mark, jedes erste Kind 8 Mark und jedes weitere Kind 2 Mark. — Gut geheißen wurde auch der vom städtischen Arbeitslosen» fürsorgeausschuß um 25 Prozent erhöhte Friedens» lohnsatz, der bisher nicht überschritten werden durfte. Wie der Herr Bürgermeister mitteilte, kann die erhöhte Arbeitslosenunterstützung mit Rück sicht auf die umfangreiche, noch zu bewältigende Arbeit statt am 1. Juni erst am 12 Juni erst malig zur Auszahlung kommen. Natürlich wird die erhöhte Zahlung bis auf den 1. Juni rück» wirkend erfolgen. Die vom Stadto. Eichler gestellten An fragen, ob der Rat schon Stellung genommen hat, den städtischen Arbeitern eine Teuerungs zulage zu gewähren, und ob Textilarbeiter, die beim Bauamt beschäftigt werden und einen Lohn in Höhe von 14 Mark erhalten, noch eine anderweite Unterstützung beziehen, beantwortete der Herr Bürgermeister dahin, daß der Grund» lohn für städtische Arbeiter sich zurzeit auf 35 Pfennige stellt, einige jedoch höhere Bezüge erhalten. Die Beschäftigung von Arbeitern feiten« der Stadt dürfte überdies demnächst ein», erhebliche Beschränkung erfahren, da die Not» standsarbeiten nahezu erschöpft sind. Beschäftig»», v<» Arbeitslose» tei» Ge»,seva». Bom 1. Mai ab werden unter Aussicht des EtadtgärtnerS und einigen Arbeitern 84 junge Mädchen beim Gemüsebau, der stäbtischerseitS im Krankenhausgarten, auf dem Feuerwehr» Übungsplatz, dem SchlltzenhauSplatz, im sogen. Kunzegartcn usw. betrieben wird, beschäftigt. Den Mädchen wird außer einem Stundenlohn von 20—25 Pfennigen täglich ein Pfund Kar toffeln gewährt. Die entstehenden Kosten sollen auS Kapitel KciegShilfe Deckung finden. Herr Stadto. Wächter bedauerte, daß teil weise ungeeignete Grundstücke für Anbauzwecke gewählt worden sind, so daß mit größeren Er trägen nicht zu rechnen sein dürste. Sodann berichtete der Herr Vorsteher über die Beteiligung der G1»dtge»ei»d« -ahe»ßei»- «rnstlhal <» der Kreditbriefe»^« sächstscher Gemeiude«. Der Hauptzweck der geplanten Anstalt, deren Gründung kommenden Sonnabend erfolgen soll, besteht darin, den Grundstücksbesitzern namentlich 2. Hypotheken und den Sparkassen der Gemeinden Darlehen zu verschaffen. Den Mitgliedern des Kollegiums lagen bereits Entwürfe der Satzungen für die zu gründende Anstalt vor. Die beteiligten Gemeinden haben für je 1000 Einwohner 1000 Mark zu zeichnen; für unsere Stadt würden demnach 17000 Mark zu bewilligen sein. Herr Stadto. Stütz ner begrüßte die zu treffende Einrichtung mit besonderer Freude, namentlich aus dem Grunde, da eS nach dem Kriege schwer halten wird, zweite Hypotheken zu bekommen und wünschte, daß die Anstalt eine ersprießliche Wirksamkeit entfalten möge. — Weniger von der Einrichtung verspricht sich Herr Stadto. Grießbach, der meinte, daß eS sich schließlich um eine gleich leistungSunfähtge Ein richtung wie bei der KriegSkreditbank handeln dürste. — Der grüßte Teil des Kollegiums teilte diese Ansicht nicht im mindesten, sondern wußte diese Einrichtung nur mit Freuden zu begrüßen. Nach längerer Debatte, an der sich der Herr Bürgermeister und die Herren Stadto. Stützner, Krumbiegel, Eichler, Grießbach, Held und Wächter beteiligten, wurde die Vorlage einstimmig an genommen. We,«verbesseru«gm aus be» Pfaffeuberge. Dringend notwendig erscheint die als Not- standSarbeit gedachte Entgrasung verschiedener durch die Berganlagen führenden Wege. Die Mittel im Betrage bis zu 600 Mark wurden einstimmig bewilligt. Lebe»S»ittelfrag««. Zum Schluß der öffentlichen Sitzung gab der Herr Vorsteher bekannt, daß unter dem Publikum vielfach die Meinung vertreten sei, daß bei der Verabfolgung von Lebensmitteln gegen Marken verschiedene Nummern übersprungen »erden, was durchaus nicht zutreffend ist. Man ist vielmehr jederzeit bemüht, gerechteste Verteilung der Lebensmittel eintreten zu lassen. Außer dem Frischfleisch wird auch der Verkauf von Schinken weiterhin in der bisherigen Reihenfolge erfolgen. Schließlich ver breitete sich der Herr Vorsteher noch über die stäbtischerseitS vorgenommenen Schlachtungen und hob hervor, daß man vor allen Dingen bemüht sei, recht große und schwere Schlachttiere heranzubekommen. Der fast 2V, Stunden währenden öffentlichen Sitzung schlossen sich geheime Beratungen an. Oertliche» ««» «Schstsche». * — Witter»» ,» «»»sicht stt, Donnerstag, den 1. Juni: Meist heiter, wärmer, trocken, Gewitterneigung. * — Bezirksausschuß-Sitzung. In der am Montag im Sitzungssaale der König!. Amtshauptmaunschast Glauchau statt- gefundenen dritten diesjährigen Bezirksaus- schuß-Sitzung wurde zugestimmt u) der Ver teilung der Reichs- und Staatszuschüsse zu den Kriegerfamilienunterst.tzungen der Gemeinden für Februar und März 1916, 6) den f.ir die einzelnen Gemeinden ausgeworfeuen Wegelau beihilfen aus Staatsmitteln, c) der Verteilung der Freistellen für die im Bel le emstist uu- terzubringenden Kinder, -I) den Grundsätzen über die von bedürftigen Gemeinden eiuge- reichten Gesuche um Ermäßigung der Verpfle gungsgelder für die in Landesanslallen unter- gebrachten geisteskranken Personen, n) verschie denen, die Volksernährung betreffenden Ein richtungen und Veranstaltungen, als Kriegs- küchen, Milchküchen usw. Bewilligt wurden Kurbeihilfen für je 1 Krüppellind aus Callu- berg und Langenberg. Kenntnis nahm «nan von der geplanten Gründling des Ge- meindeverbandes Sächsischer Gemeinden zur Errichtung einer Kreditbriefanstalt und sprach sich für dieses Unternehmen aus, da es wün- schenswert erscheint, dem Kredit edürfnis der Gemeinden abzuhelfen. Verworfen wurde ein Anlagenrekurs aus Falken. Lvdann trat der Bezirksausschuß als berufene Kommission in dieBeratunA derKriegerfamilienuntcrstützungen ein. Es wurde u. a- beschlossen, den Gemein den weitere Bezirtszuschüsse zur Verteilung an Kriegerfamilien, die unter der gegenwärtigen Lehensmittelteuerung besonders schwer zu lei. den haben, zu gewähren. Eine Bekleidungs beihilfe wurde für den Herbst in Aussicht ge- nonnnen. * — K o l o u i a l v o r t r a g. Auf den Vortrag Sr. Exzellenz d?z Herrn Staatssekre tärs des Reichskolonialamts, Tr. Solf, Diens tag, den 6. Juni, abends 8ßz Uhr im Kauf männischen Vereinshause in Chemnitz, zu wel chem die Deutsche Ko'onialgesellschast, Abtei lung Chemnitz, einlädt, werden von der Han- delstammer zu Chemnitz die Industrie- und Handelskreise des ganzen Kammerbezirks le sonders aufmerksam gemacht. Eintrittskarten — mir für Herren — sind bis spätestens Freitag, den 2. Juni in dci Auskunstsstelle der Handelskammer zu ha' cn. * Hohenstein-Ernstthal, 61 Mai. Unter Leitung des Herrn Stadtverordnetenvorstehers LoZe fand gestern a end im Sivuugssaale dci Ratbauses eine öffcmliche Sitzung der Stadt verordneten statt, die fast Stunden währte und in der der-Erhahung der Unterstützungs sätze für aruntslosc Tertilarl eiter und sonstige Arbeitslose zugcstimmt und der Beitritt zur Kredit riefanstalt sächsischer Gc.neinden, wofür für unsere Stadt 17 600 Marl an Anteilen notwendig sind, beschlossen wurde. Zum Zwei te der Entgrasung der Anlagcnwege auf dem Pfaffenberge wurden 600 Marl bcreitgestellt Näheres über den Gang der Sitzung finden un sere Leser in dein an anderer Stelle veröffent lichten ausführlichen Sitzungsbericht. * — Eine B ü ch c r a u s st e l l u n g ist aus An'aß der bis 3. Jun, währenden Rcichs- luchwoche in der Turnhalle der Neustädter Schule eröffnet worden, die eine mufangreiche Auswahl passender Literatur für unsere Feld grauen enthält. Auf vier langen Tafeln sind die Micber ausgclegt. Eine Tafel allein be haupten die handlichen, zum billigen Preise von 20 Pfennigen erhältlichen Büchelchcn der allbekannten Reclamschen Universal-Bibliotbek, während man auf den anderen wischen neben vielen anderen Schriften in vornehmer Auf- machung die Hesseschen Volksbücher, Cnßlins gebundene Mark-Bücher, die KroncnvBücher, Bände der Bibliothek der Gesamtliteralur, die lustigen Geschichten von Wilhelm Busch, Schrif- ten Sven Hedins, belehrende Unterhaltungs- schriften, die gern gelesenen Montanus-Bücher usw., sowie Schriften über unseren populärsten Volkshelden Hindenburg, Ludendorff, Otto von Weddingcn und andere gefeierte Größen erblickt. Die Bücherausstellung, die zugleich Verkaufsstelle ist, ist äußerst sehenswert und kamt deren Besichtigung der Bewohnerschaft nur empfohlen werden. Morgen, am Himmel fahrtstage, ist die Ausstellung von 11 bis 2 Uhr geöffnet und an den folgenden Tagen vormittag von 10 bis 12 Uhr und nachmit- tagt» von 2 bis 6 Uhr. * — Kriegsauszeichnung. Mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet wurde der Soldat Mar M üller von hier bei gleichzeitiger Beförderung zum Gefreiten. Ter Ausgezeichnete war vor seiner Einbern, fung zum Heeresdienst bei der Firma Joh. Alb. Winkler al; Packer beschäftigt. * — Fahrrad in arder. Von einem unerkannt entkommenen Soldaten wurde vor einiger Zeit, wie von uns l erichtet, ein vor der Altdeutschen Trinkstube siebendes Fahrrad entwendet. Der Gendarmerie in Oberlungwitz ist es nunmehr gelungen, d-aS gestohlene Rad, das von dem Fahrradmarder in O'erlungwitz für 60 Mark verkauft worden ist, herbeizu- schasfen. Der Verlustträger des Rades, dessen Name unbekannt ist, wolle sich zur Entgegen- nähme des Rades aus der hiesigen Polizei- wache meldien. gl. Oberlungwitz, 31. Mai. Schon wie der sind hier mehrere Einbruchsdiebstählc ver- übt worden, ohne daß es bisher gelang, den oder die Täter festzustellen. So wurden in der Nacht zum 25. d. M. mittels Einßeigens aus einer im Parterre befindlichen Wolnung ein Paar fast neue Herrenlederschuhe, sowie in der Nacht zum 28. mittels Erbrechens eines Stal, les 4 Kaninchen und in derselben Nacht aus einer verschlossenen Ladenkasse durch Eindrücken einer Fensterscheibe etwa 8 Mark Geld und mehrere Schachteln Zigaretten gestohlen. ) ::( Oberlungwitz, 31. Mai. Die Fried- rich-August-Medaille wurde dem seit Beginn des Krieges aus dem westlichen Kriegsschauplat- ze weilenden Soldaten Johannes Geßner, Sohn des Herrn Schmiedemeisters Louis Ges - ner hier, verlieben. Herr Geßner hat zurzeit vier Söhne i n Felde, von denen zwei auf dem westlichen und zwei auf dem östlichen Kriege, schauplatze weilen. v . Oberlungwitz, 31. Mai. Der im unteren Ortsteil wohnhafte bejahrte frühere Gutsbesitzer Gottlieb Z i m m e r m a n n hatte das Unglück, die Trezipc herabzustürzen und sich einen Btziubruch zuzuziehen. p. Gersdorf, 31. Mai. Gestern wurden -100 Schulkinder in unserer Kochschule mit Blumenkohl gespeist. Es war eine Lust, die Kinder schmausen zu sehe». — Am Spargelko- cheu nehmen 200 Frauen (4 Abteilungen zu je 50 Personen) teil. Viele mußten wegen Platzmangel umkehren. Tie Kochrezepte sollen deshalb aus Wunsch veröffentlicht werden. Tas Fleischkochen in der Tüte und Kartoffelsalat ohne Oel fanden allgemeinen Beifall. g ver»SH*rf, 31. Mai. Der Hausbesitzer Julius Resch, hier, beabsichtigt auf feinem Flur stück Nc. 938e der Flur Bernsdorf daL Ufer deS B.rnSdorfer BacheS durch Mauer zu befestigen. Etwaige Einwendungen hiergegen sind binnen 2 Wochen bei der Königlichen Amtshauptmann» schäft Glauchau anzubringen. Beteiligte, die sich in der bestimmten Frist nicht melden, verlieren das Recht zum Widerspruche gegen die von der Behörde oorzunehmende Regelung. st. Kirchberg, 31. Mai. Den Heldentod er» litten hat auf dem westlichen Kriegsschauplätze am 6. dsS. MtS. der 20 Jahre alte Pionier Paul Friedrich Scharf von hier. Sein Andenken wird allezeit in Ehren gehalten werden. * Lhem»itz, 31. Mat. Der durch das Unwet ter am verflossenen Sonnabend angerichtete Scha den ist weit umfangreicher, als ursprünglich an genommen wurde. Beim städtischen Elektrizitäts werk wird der Schaden auf rund 150 000 Mk. geschätzt, während er bei dem VergnügungSeta- blissement Tiergarten Scheibe etwa 100 000 Mk. beträgt. Beim Fritzkchingschen Gute entstand al lein ein Gebäudeschaden von 50 000 Mk, dazu kommt noch di« Verwüstung der Obstplantagen, der Schaden an den Saaten usw. Die städtische Gartenverwaltung schätzt den in den städtischen Anlagen und Besitzungen angerichteten Schaden auf 17 000 Mk Eine größere Anzahl von Fir men, die durch den Wirbelsturm erheblich gelitten haben, berechnet den Schaden durchschnittlich auf 10- bis 20000 Mk. Da weiter noch 200 Wohn häuser stark in Mitleidenschaft gezogen worden sind, bet denen der Schaden zwischen 1000 und 5000 Mk. schwankt, dürfte der Gefamtschaden rund 1'/, Millionen Mark betragen. * LreSbea, 30. Mai. Ein unbekannter Sol dat bot einer Händlerin am Altmarkt zehn Pfund Butter für 18 Mark zum Kauf an. Ec stamme auS Thüringen, so erzählte er der vertrauens seligen Frau, und habe große Mengen Butter abzugeben. Diesen vorteilhaften Kauf wollte sich die Händlerin nicht entgehen lassen und war bereit, die Butter auS einem Haus der Königs brücker Straße abzuholen. Die ausgesandte Botin traf auch den Soldaten, vor diesem Hause stehend, an und erhielt nach Zahlung von 18 Mark einen verschnürten Pappkarton. Alt dieser daheim geöffnet wurde, war nicht Butter darin, sondern ein Ziegelstein. * Leipzig, 30. Mai. Der Inhaber eine» Ladengeschäfts in der Weststrahs wurde gestern nachmittag in der Zeit, während sein Geschäft geschlossen war, um annähernd 8000 Mark be stohlen. Der Tat verdächtig ist der erst am Vormittag deS Montag aus einem Erziehungs heim entwichene 16jährige FUrsorgezögling Willi Kittler aus L.-Volkmarsdorf. Der Dieb ist vom Keller auS in die Geschäftsräume eingedrungen und hat hier offenbar die Schlüssel zu den Geld behältnissen gefunden. * Erimmitscha«, 80. Mai. Durch Blitzschlag wurde am Sonnabend nachmittag der Gutsbe sitzer Arno Fritzsche aus Rußdorf bei der Rück kehr vom Felde tödlich getroffen. Seine drei Leute, die etwa 10 Meter vorausgingen, wurden zwar betäubt, erholten sich aber bald wieder. Depeschen VS» 81. Mat. Berlin. Ter Kriegsberichterstatter Len- Hoff meldet der „Voss. Ztg." aus dem l. k. Kriegspresscquartier unterm 30. Mai: Jin Verlaufe von zwei Wochen hat unsere Offen sive gegen die erste italienische Verteidigungs- inie in Oberitalien den beabsichtigten Erfolg gezeitigt. Die Verbindung zwischen Arsiero und Äsiago ist gestört, die stärksten Forts und Panzerwerke des feindlichen SperrsZiems sind bezwungen, die Italiener zwischen Brand- und Suganertal vom vaterländischen Boden ver jagt und über 250 Ouodratkilometer feindli- ches Gebiet besetzt, mehr als 300 Geschütze er beutet, über 30 000 Gefangene gemacht, ganze Straßensysteme und ein Stück Eisenbahn sind in unserer Hand. Tie Italiener leisteten zwar a»f der ganzen Front energischen Widerstand, jedoch konnten ihre starken und äußerst kost, spieligen Befestigungen sich nicht gegen den Angriff unserer Streitkräfte behaupten. Jeder Tag der Offensive brachte Kunde von der Erstürmung eines neuen feindlichen Stützpunk tes. Gestern fiel eins der letzten Bollwerke Arsieros als Opfer unserer AngriWtätigkeit; es ist das Panzerwerk Punta Corbin, östlich der Aßach und nordöstlich Arsiero. Westlich von Arsiero benlächtigten sich unsere Truppen auch des Südufers der Posina. Im oberen Posinatal richteten die Italiener heftige An- griffe gegen unsere westlich und südlich des Bettale vorgestern eroberten Stellungen. Sie wurden vollständig abgewiesen. Bafel. „Agence HavaS" meldet: Der eng- lisch« Minister deS Innern gab im Unterhaus die Zahl der Opfer der Luft- und Seeangrtffe bekannt. Im Verlause von fünf Angriffen zur See seien 121 Personen getötet worden, nämlich 41 Männer, 40 Frauen und 40 Kinder. 600 Personen wurden verletzt Im Laufe von 14 Luftangriffen wurden 439 Personen getütet, nämlich 221 Männer, 144 Frauen und 74 Kin der, 1005 Personen verletzt. Im Verhältnis zu dieser Zahl sei die Zahl der getöteten und ver wundeten Matrosen und Soldaten sehr gering. Ber». Nach einer Meldung des „Tecalo" auS Rom treffen Ausschüsse und Regierungs behörden Vorkehrungen, um die Flüchtlinge auS dem von den Oesterreichcrn besetzten Gebiet auf die größeren Städte Italiens zu verteilen, wo ihnen ältere Schulgebäude zur Verfügung gestellt werden sollen. M«il«»». Der „Corrtere della Sera" läßt sich «US Petersburg melden: Der serbische Mini sterpräsident Pasitsch verlangt nach einer in der „Nowoja Wremja" veröffentlichten Erklärung nicht nur einen Handelshafen in der Adria, sondern einen Kcieghafen, während er gleichzeitig Italiens Herrschaft in der Adria anerkennt. Part-. „Temps" meldet: Der französische Postdampfer „Bille d'Alger" hat auf hoher See die Besatzung deS englischen Dampfers „TrnumS- kai" ausgenommen, der von einem österreichisch ungarischen Tauchboot versenkt worden war. UmßerSa». Wie auö London gemeldet wird, haben laut Mitteilung aus Aden Anfang Mai zwei Regimenter indischer Truppen südlich von Kairo gemeutert. 16 europäische Offiziere und annähernd 100 englische Soldaten kamen dabei umö Leben. Die meuternden Regimenter werden in einem Lager von südafrikanischen Truppen be wacht. Die Ursache der Meuterei war in unge nügender Nahrungszufuhr zu suchen, weil die LebenSmitteltranSporte auSgeblieben waren. La»»a«. Wie die „TimeS" aus Achen melden, hat eine Versammlung aller Abgeordneten Maze doniens einen Antrag etngebracht, worin die Regierung ersucht wird, sofort da« Parlament einzuberufen, dessen Sitzungen zur Zett unter brochen sind. Die Vertreter Mazedoniens beab sichtigen, im Parlament eine Interpellation wegen der Besetzung oan Griechisch-Mazedonien durch die Bulgaren eiazubringen. bhriftiauia Ja Paris hat der bulgarische Vormarsch im Sirumaialc nicht geringes Unbe hagen verursacht. Hervee schreibt: Falls nicht eine völlige Veränderung in dem Auslreten der Alliierten gegen den König von Griechenland erfolge, würde Griechenland sich nie und nimmer au die Seite der Entente stellen. — Der „Matin" hofft, daß General Serrail die notwendigen po irischen Maßregeln zur Aufrechterhaltung der Ordnung unter dec sehr nervösen Bevölkerung treffen wird und daß er keine Minute zögern dürfe, alle vor der Küste liegenden Inseln zu besetzen, die sonst von den Bulgaren oder Deutschen okkupiert würden. — „Echo de Paris" gibt offen zu, daß der bulgarische Einmarsch im Etrumatal die Engländer und Franzosen beun ruhige. Es sei Zeit zum Handeln. T.-U Bukarest. AuS Beßarabien wird ge meldet: Die Russen haben das unlängst noch heiß umstrittene Städtchen Nawosielica verlassen. Bevor sie sich zurückzoge», wurden alle Ein wohner mit ihrem Hab und Gut nach dem Innern deö Landes abtrausportiert, worauf die Russen alles etnäscherten. Die Russen verlegten dieser Tage daS Hauptquartier ihrer beßarabischen Armee von Lipani nach Hotin, eine Festung, die weiter im Landinncrn gelegen ist. B»tarest Ate ans Petersburg gemeldet wird, hat Rußland in Amerika eine Anleihe von mehreren Milliarden ausgenommen. Hierfür muß Rußland einen großen Teil Ostsibiriens aus 25 Jahre einem amerikanischen Konsortium zur sreien Ausbeutung der Bergwerke überlassen. Rußland erhält die erste Rate der Anleihe am 1. Juni in Gold. Die Vereinigten Staaten verpflichten sich, Kriegsmaterial, Waffen und Munition auf Rechnung dieser Anleihe an Rußland zu liefern. Ser deutsche SeueraWsSeW lW.TB.) Graße» Ha»ptq»artier, 31. Mai. Westlicher Rrieg»sch««pl»tz. Feindliche Torpedoboote, die sich der Küste näherten, wurden durch Artilleriefeuer vertrieben. Die rege Feneriätigkeit im Abschnitt zwilchen dem Kanal von La Bassee und ArraS hält an. Unternehmungen deutscher Patrouillen bei Neuve Chapelle und nordöstlich davon waren erfolgreich. 38 Engländer, darunter 1 Offizier, wnrden gefangen genommen, 1 Maschinengewehr erbeutet. Links der Maas säuberten wir die südlich des Dorfes CumiereS liegenden Hecken und Büsche vom Gegner, wobei 3 Offiziere, 88 Mann in unsere Hände fielen. Bei dem Angriff am 29. Mai erbeuteten wir ein im Couretteö-Walde eiugebauftö Marine geschütz, 18 Maschinengewehre, eine Anzahl Minenwerfcr und viele« sonstiges Gerät. Auf beiden MaaSufern blieb die Artillerie- tätigkeit sehr lebhaft. Oestlicder und »alkankriegSfebauplatz. Keine Ereignisse von besonderer Bedentung. Ober st e Heeresleitung.
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