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Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.05.1916
- Erscheinungsdatum
- 1916-05-25
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1841177954-191605253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1841177954-19160525
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-1841177954-19160525
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger
-
Jahr
1916
-
Monat
1916-05
- Tag 1916-05-25
-
Monat
1916-05
-
Jahr
1916
- Titel
- Hohenstein-Ernstthaler Anzeiger : 25.05.1916
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lwndiuugSweg« zu schlichten, ats Ettglcurd mit der bekannten Rede Lloyd Georges dazwischen fuhr und dir Kriegsgefahr heraufbcschwor. Ich will nicht entscheiden, ob Eure Exzel. lenz recht haben., spgt« ich, aber Sir Edward Grey meinte döch^-Eure Exzellenz hätten ge nau gewußt, daß England niemals Böses ge. gen Deutschland im Schild« geführt habe. Ich bvauche als Antwort wohl bl oh das Wort „Einkreifungspolitik* au»Zzusprechen, er- widerte der Kanzler. Aus den veröffentlichten Dokumenten der belgischen Archive weih alle Welt, daß auch neutrale Staatsmänner, wie die belgischen Diplomaten, mcht nur in Ber lin, sondern auch in Paris und London in dieser Einkreisungspolitik nichts anderes sa en, als eine eminente Kriegsgefahr. Was iw ge gen diese Gefahr tun konnte, habe ich getan. Das Neutralitätsabkommen, das ich LordHal- dane anbot, hätte nicht nur Europa, sondern der ganzen Welt den Frieden gefielen. Eng land hat es abgelehnt. Ja, erlaubte ich mir zu bemerken, Sir Ed ward Grey meinte aber dock), Deuts bland hätte absolute Neutralität verlangt, auch für den Fall, daß Deutschland auf dein Kontingent Angriffskriege führen wollte, und daraus hätte England doch wo'l nicht eingehen Kinnen. Ich habe, erwiderte der Kanzler, am 19. August 1915 im Reichstag den Wor laut der Formel mitgeteilt, die ich dein englischen Ka binett in den damaligen Verban-lungen vorge schlagen habe. Die letzte Formel lauteten „England wird diese wohlwollende NcutrcLitl bewahren, sollte Deutschland ein Krieg an'gc gvungen werden." Aufgez w nnge n ' bitte ich Sie zu bemerken. Es widerstrebt mir, auf alle diese Tinge, die ich ganz ausführlich vor aller Welt erörtert habe, zurnckzu'omwen, aber, wenn Sie mich auf die Bemerkung an- reden, die Sir Edward Grey hierü'ci gen'acht bat, bin ick gezwungen, feslzuslcllcu, daß sie den Tatsachen nicht entspricht. Und, fuhr der Kanzler fort, lassen Sie mich noch) eine, wer die letzte Bemerkrmg über die Vergangenheit machen. Immer erneut kommt Sir Edward Grey auf die Behauptung zurück, Deutschland hätte den Krieg vermeiden können, wenn es auf den englischen Konferenzvorschlag einge gangen wäre. Wie konnte ich diesen Vorschlag annehmen angesichts der umfangreichen, in vol lem Gang! befindlichen Mobilisienmgsmasmal men der russischen Armee?, fragte der Kanzler. Trotz amtlicher russischer Ableugnungen und wiewohl der formelle MoMmächrnngsl efehl nicht vor dem Abend des M. Juli ausgege ben wurde, war uns genau bekannt und isi seitdem bestätigt worden, daß die russische Re gienmg einein schon am 25. Fuli geästen Entschluß entsprechend, bereits mit der Moi- lisierung begonnen hatte, als der Grey)ct e Kon- serenzvorschlag erfolgt«. Angenommen, ich wäre auf den Vorschlag eingegangcn nnd nach Verhandlungen von 2—3 Wochen, während de nen Rußland stetig mit der Ansa nmlung sei ner Truppen an unserer Grenze fortfuhr, wä re die Konferenz gescheitert, würde England uns dann vielleicht vor der russischen Jnva. sion bewahrt oder uns mit seiner Flotte oder mit seinem Heer« unterstützt ha'en? Im Hin blick auf die späteren Kricgsercignisse muß ich lehr stark daran zweifeln. Mit zwei zu'verteidigen den Grenzen konnte sich Deutschland auf keine Debatten cinlassen, deren Ausgang äußerst pro blematischer Natur war, während der Fcind üie Zeit zur Mobilisierung seiner Armeen aus nutzte, mit denen er uns überfallen wollte. Sir Edward Grey hat in den kritischen Tagen des Fuli 191-1 selbst anerkannt, das; mein Gegen vorschlag einer unmittelbaren Aussprache zwi schen den Kabinetten von Wien und St. Pe tersburg besser geeignet sei, den Österreichisw- serbischen Konflikt zu begleichen als eine Kon ferenz, und diese von Deutschland betriebene Aussprache war nach Ueberwindung mancher Hindernisse auf dem besten Wege, als Ruß land durch die entgegen feinen uns ausdrücklich gegebenen Zusicherungen erfolgte plötzlibbe Mo bilmachung seiner gesamten Armee den Krieg unvermeidlich machte. Hätte England damals ein ernstes Wort in St. Petersburg gesprochen, lo wäre der Krieg vermieden worden. Eng land tat das Gegenteil. Aus dem Bericht des belgischen Gesundsten in Petersburg weiß die Welt, daß die russische Kriegspartei die Ober hand erhielt, als sie wußte, daß sie auf die englische Unterstützrmg rechnen konitte. Und weshalb l-andelte England so? Lassen Sie mich ganz kurz rekapitulieren, was die englischen Staatsmänner darüber gesagt haben. Am 3. August 191-1 sagte Sir Eduard Grey, England werde kaum weniger leiden, wenn es am Kriege teilnehme, als wenn es Üch nicht daran beteilige. Zugleich wies er aus das große vitale Interesse hin, das Eng land an Belgien habe. Nicht um Belgiens, sondern um Englands willen hielt otlso Grey Englands Eintritt in den Krieg für angezeigt. Drei Tage später erklärte Herr Asguith, der Kriegsgrund Englands sei ein doppelter gcwc- sen: erstens um eine feierliche internationale Verpflichtung zu erfüllen, zweitens um dem Prinzip Geltung .zu verschaffen, daß Leine Na lionen nicht erdrückt werden dürften. Derselbe Herr Asguith trat in seiner letzten Rede erklärt, England und Frankreich hätten am Kriege leilnebmen müssen, um Demschland zu verhindern, eine beherrschende Stellung zu gewinnen. Ist es nicht der (Hipjcl des MiU tarismus, sch an einem Kriege gegen ein anderes Land zu beteiligen, mit dem man tatsächlich keinen anderen Streitpunkt baß als es zu verländern, stark zu werden? Ja, aber Belgien, erlaubte ich mir einzu werfen. Belgien, sagte der Kanzler. England lM es nieisterlcht verstanden, der Welt einzureden, es lxrbe zum Schutze Belgiens zum Schwert greisen müssen und müsse um Belgiens willen den Krieg bis ins Unendliche fortsetzen. Da mit stimmen die soeben zitierten Reden der englischen Staatsmänner dock) recht wenig über ein, mW wissen Sie, wie man in früheren Zetten in England über belgifche Neutralität dachte? Am 4. Februar 1887 sagte das offi zielle Organ der damaligen konservativen Re gierung, der „Standard",- daß, wenn Deutsch land im Fall eines Krieges ein Wegerecht durch Belgien in Anspruch nähme, da? in 'M« Weise Englands Ehre verletzen oder seine Interessen sck)ädigen würde, solange nur die Integrität und Unaoljängigkeit Belgiens nicht in Frage gestellt werde. Kein englisches Blatt er'ob gegen diesen Standpunkt Wider- ffwuch, ja die liberale „Pall Mall Gazette" schloß sich ihm ausdrücklich an. Wie aber Wal es jetzt vor Allsbruch des Kriegel? Ausdrück lich bot ich England volle Garantie für die Integrität und Unabhängigkeit Belgiens. Eng land wies aber dieses Angebot als einen „nie derträchtigen Vorschlag" ab. 1887 galt eben Frankreich als Englands Rivale, 1914 war es Deutschland, und deshalb gab Englands In teresse deck Ausschlag für den Krieg. Euere Erzellenz wollen, erlaubte ich mir zu bemerken, lieber von der Zukunft als von der Gegenwart sprechen. Ja, versicherte der Kanzler, das ziehe ich vor, dem, mit retrospektiven Bemerkungen kom men wir nicht vorwärts. Sir Edward Grey will einen dauerlasten Frieden, den will auch ich. Seit Anfang des Krieges habe ich das immer wieder auSge sprachen. Aber ich fürchte, daß wir dem Frie- den, der, Ivie ich glaube, von allen Völkern l;erbeigesehnt wird, nicht näher kommen wer- den, solange verantwortliche Staatsmänner der Entente sich in Bemerkungen über preußische Tyrannei, preußischen Militarismus und in Pat ctischen Tellamationen über ihre eigene Ucberlegen'eit und Vollkommenheit ergehen, oder gar-, wie es jetzt Sir Edward Grey tut, Deutschland mit einer Veränderung seiner po litischen Zustände beglücken »vollen. Darauf kann ich dem englischen Minister, dein die irischen Zustände doch Zurückhaltung auf erlegen sollten, nur erwidern, daß Deutschland Homerule hat, über die es selbständig ver fügt. Und, lassen Sie mich das einschalten, hat denn die demokratische Verfassung Eng lands die englischen Staats,männer an dem Abschluß geheimer Abinachungen mit Rußland und Fi-ankrcich gehindert, die eine wesentliche Ursache des jetzigen Weltkrieges sind? Aber >vas ich sagen wollte, durch allgemeine Prcß- potemiken und öffentliche Reden wird der Haß unter den Völkern nur immer mehr gc- sch rt. Und das ist nicht der Weg, der zu dem Jdealzvslanbe Sir Edward Greys führt, in dem freie und gleichberechtigte Völker ihre Rüstungen einschränken und Uwe Zwistigkeiten anstatt durch den Krieg durch Schiedsspruch lösen. Ich habe zweimal öffentlich festgestellt, daß Deutschland bereit war und ist, die Be endigumg des Krieges auf einer Grundlage zu erörtern, die eine Gewähr gegen künftige An griffe durch eine Koalition seiner Feinde bie tet und Euros-« den Frieben sichert. 'Herrn Poincarees Antwort haben Sie gehört. Aber, warf ich ein, Sir Edward Grens Interview klingt doch anders. Das Iveiß ich nicht, erwiderte der Kanzler, das kann nur Grey selbst beurteilen. Aber eines weiß ich: 'Nur wenn sich die Staats- inänner der kriegführenden Länder aus den Boden der wirklichen Tatsachen stellen, wenn sie die Kriegslage so nehmen, wie sie jede Kriegstnrte zeigt, wenn sie mit dem ehrlichen Willen, das entsetzliche Blutvergießen zu be enden, bereit sind, untereinander die Kriegs und Friedensprobleme praktisch zu erörtern nur dann werden wir uns dem Frieden nä- Hern. Wer dazu nicht bereit ist, der trägt die Schuld, wenn sich Europa noch fernerhin zer fleischt und verblutet. Ich weise diese Schuld weit von mir. F aslrtlch wirtz v»rlS«fiß je»«, Kriege« s»leh»e«. Wie aus London gemeldet wird, beurteilen die englischen Politiker die Frage eines baldigen Friedensschlusses, wie er seit einigen Wochen erörtert wird, als aussichtslos. Der Friedens wunsch Deutschlands sei auch in England vor handen und ebenso ernsthaft gemeiut. Mit Ausnahme von Frankreich seien auch die übrigen Verbündeten geneigt, falls die Initiative dazu von irgendeiner maßgebenden Stelle ausgehen sollte, in Besprechungen einzutreten. In Frank reich habe sich aber in letzter Zett eine aus ver schiedenen Ministern und höheren Militärs bestehende Meinungsgruppe gebildet, die für Frankreich vorläufig jeden Frieden ablehnt, da sie Forderungen erhebt, die jede Verhandlung auSschließeu. ES frage sich nun, wie weit Eng land und die übrigen Verbündeten den franzö sischen Tonderwünsch n folgtn müssen. Ver Kört, ds« GP»»ie» „tz PräftSeil Wils»« s-r baldige Arietze»»ver»Ml««i AuS Madrid meldet die „Boss. Ztg.": Die Möglichkeit eines nahen Friedens wird in Mad- Ud von neucm ernsthaft tnS Auge gefaßt. Der König wird, den in der Presse erschienenen Aus- sorderungen Folge leistend, demnächst, nachdem er über die Absichten der in Betracht kommenden Staaten Gewißheit erlangt hat, zwei hochange- sehen« Persönlichkeiten zu jenen Regierungen sen den, um Verhandlungen einzuleiten, durch die ein ehrenhafter Ausgleich herbetgeführt und den Ländern Europa« der Schrecken eine« dritten Winterfeldzuge« erspart werden könnte. AuS Berlin wird gemeldet: Herr von Wiegand, der Vertreter deS „Newyork Herald", stellt dem „Lok.-Anz ' nachstehende Privatdepesche seine« Blatte« zur Verfügung: Vorigen Sonnabend deutete Präsident Wilson in einer seiner Reden an, daß die Zett für Amerika, seine Dienste für die FrledenSoermittlung anzubieten, in die Nähe gerückt sei. Der Krieg fei zum Stillstand ge kommen, und bet Dingen, die mit Gewalt nicht zu meistern seien, müßten Beratungen einsetzen. «ewysrler Krietzen-abschlüffe. Der „Secolo" meldet au« Newyork: In den Newyorker Bürsenkreisen macht sich eine optimi stische Auffassung über die Kriegsdauer geltend. An der Schiffahrtsbörse mehren sich auffallend die FriedenSabschlüffe. WM M Poincare rede« «M Phrase«. Beim Empfang der russischen Parlamentarier im Palais Bourbon in Paris hielt Briand eine Ansprache, in welcher er sagte: Diejenigen, die ihr Blut vergießen, sirdern Zeugnis von uns. Sie werden hierbei Parlamnn und Regierung in dem gleichen Wunsch finden, das gleiche Ziel zu erreichen. Daß wir den Krieg nicht genullt haben, macht unsere Kmft aus. Wir tragen die Stirn hoch und haben ein reines Gewissen. Keine der Herausforderungen, welche die Welt seit 25 Jahren gehört hat, ist von uns anSge- gangen Wir haben darauf mit dauerndem Suchen nach friedlichen Lösungen geantwortet. DaS Wort Frieden ist eine Lästerung, wenn eS bezeichnet, daß der Angreifer nicht bestraft werden soll, und daß Europa morgen Gefahr läuft, aufs neue der Willkür einer Militärkaste unterworfen zu werden, die von Hochmut und Herrschsucht trunken ist. (Lebhafter Beifall.) Der Friede wird aus unserem Siege hervorgehen. Der Friede muß auf das Völkerrecht gegründet und von Bürgschaften gewährleistet sew, gegen die kein Land aufbegehrcn kann. Dies Ideal macht die Größe unserer Aufgabe aus. Dieser Sieg kommtI Deutschland triumphiert nicht. ES scheint, daß es sich vor den Augen der Welt mehr und mehr erniedrigt; es lebt in Tod, Angst und Gewissensbissen. ES ist die Macht des Ideals, welche wirkt. Das bedentet für Deutsch land den Anfang des Endes und für uns die Gewißheit, daß die Siegeöstunde bald schlagen wird. Die Alliierten geben ihr Blut, ihre Männer und ihr Material an die gemeinsame Sache. Und jetzt meine Herren, wenden wir unsere Herzen und unsere Gerster denen zu, die sich da unten schlagen und über denen der Ruhm schon aufleuchtet (Langanhaltender Beifall.) Bei dem Empfang der russischen Parlamen tarier im Elysee hieß PoincarS sie willkommen und richtete eine Ansprache an sie, welche das Bündnis mit Rußland zum Gegenstand hatte. Er sagte u. a., wie sriedlich sein Z el gewesen sei, habe sich bei Agadir und bei der Anmxwn von Bosnien und der Herzegowina gezeigt. Aber die Mittelmächte verfolgten im geheimen die Verwirklichung ihrer kriegerischen Absichten. 1914 habe Oesterreich in dem Verbrechen von Serajewo, gewiß einem verabscheuungswürdigen Mord, aber einer Lat, sür welche die Oefsent- lichkeit keinerlei Verantwortung trägt, die Ge legenheit dazu gefunden. Der Präsident sagte zum Schluß: Selbst im Kriege bleiben wir nnr zum Zwecke des Friedens vereint. Man zwang unS zu kämpfen, und so werden wir weiter tapfer kämpfen, bis wir durch den Endsieg das Recht wiederhergestellt und die Ruhe der Welt verbürgt haben. —- In SsterreWsch-ttWriW SMralWrdtticht (W.T.B.) Wie», 23 Mai. Amtlich wird verlautbart: Russischer und Südöstlicher Kriegsschauplatz Unverändert. Italienischer Kriegsschauplatz. Unsere Truppen rücken nun auch beiderseits deS Sugana-Tales vor. Bürgern (Borgo) wurde vom Feind fluchtartig verlassen. Reiche Beute fiel in unsere Hand. DaS Grazer Korps überschritt die Grenze und verfolgt den geschlagenen Gegner. Das italienische Werk Monte Verena ist bereits in unserem Besitz. Im Brand-Tal ist der Angriff auf die feind- lichen Stellungen bei Chiesa im Gange. Die Zahl der seit 15. Mai erbeuteten Ge schütze hat sich auf 186 erhöht. Unsere Seeflugzeuge belegten die Eisenbahn- strecke San Donadi Piave-Portogruaro mit zahl reichen Bomben. Der Stellvertreter des Chefs des Generalstabes v. Höfer, Feldmarschallcutnant. Ei« Armeebefehl des Erzherzogs Riedrich. Der Oberstkommandierende der k. u. k A-mce Feldmarschall Erzherzog Friedrich hat folgenden Armee-Oberkommandobesehl erlassen: „Heute vor einem Jahre hat Italien seincn lang geplanten und sorgfältig vorbereiteten Verrat an der Monarchie durch die Kriegserklärung gekrönt, lieber eine halbe Million Feuergewehre stark, an Kräften unserer Verteidigung achtfach überlegen, stand damals das feindliche Heer drohend an unserer Grenze. Mit vermessener Ruhmredigkeit versprachen die führenden Männer drüben dem betörten Volke einen leichten und sicheren.Sieg. In raschem Ansturm sollten die italienischen Waffen über die „unerlösten Gebiete" hinaus bis in das Hcrz unseres Vaterlandes getragen werden, und mit dessen Zertrümmerung den Weltkrieg entscheiden. Die furchtlosen Verteidiger aber boten dem verhaßten Gegner überall Halt, und der Sieget laus tm Norden war durch den heimtückischen Rückenangriff nicht gehemmt. Allmählich vei mochte ich dann unseren schwachen Grenzschutz durch fretgewordene Truppen zu stützen, wen i es die Lage erforderte. Fünf Schlachten am Jsonzo, zahllose Gefechte an der ganzen Froi i vom Sttlfser Joch bis zum Meere hin haben mein Vertrauen in die Kcast unserer Abwehr glänzend gerechtfertigt. Während dieser Zcn wurde Galizien vom Feinde befreit, ein wettcm feindliches Gebiet in Besitz genommen, Serbien niedergeworfen und Montenegro und Albanien erobert. B.s vor kurzem vermochten nur unsere tap sere Flotte nnd unsere braven Flieger Schrecken und Verwirrung ans italienisches Gebiet zu tragen und ein volles Jahr mußten wir mw gedulden, bis die Stunde des Angriffs, der Vergeltung schlug. Endlich ist diese Stund? gekommen. Schon unser erster Ansturm mach'c eine gewaltige Bresche in die feindliche From. Vieles ist getckn, m'chr noch bleibt zst tun übrig. Ich weiß, ich fühle es: Tapferkeit nnd AusdaUi c werden es leisten! Soldaten der SUdwestfrom, vergtsset nicht im Kumpf, daß J ulien an dir Verlängerung dieses Krieges schuld ist. Vergesst t nicht die Blutopfer, die er gekostet hatte. Befrei« t Eure Heimat von den Etudcinglmgen, schafft) der Monarchie auch im Südwester« die Grenzen, deren sie für ihre künftige Sicherheit bedar? Meine innigsten Wünsche, die innigsten Wünsch: Eurer Kameraden begleiten Euch. Erzherzog Friedrich, Feldmarschall." * Die „N»rtdeatsche Allgemeiac" über de» Sieg tu Tirol. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt zum sieg reichen Vordringen in Südtirol: Heute jährt sich der Tag, an dem die Kriegserklärung Italiens an Oesterreich-Ungarn in Wien überreicht wurde. Die Kriegshetzer jenseits der Alpen gedachten diesen Tag festlich zu begehen. Dem Italienischen Volk, das in den Krieg hineingetlieben wurde, hätten solche Feiern, soweit ihm anch nur schwacher Tatsachensiim geblieben ist, als Hohn erscheinen müssen. Ein größerer Abstand zwischen den pomp hasten Ankündigungen vor einem Jahr und den Ergebnissen der von schwersten Opfern begleitete:. Kämpfe ist nicht wohl denkbar. Und dazu noch der glänzende Vorstoß der österreichisch-ungarischen Truppen an der Südtiroler Front. Gestern be reits betrug dis Zahl der Gefangenen nahezu 24000 und die Beute an Geschützen 172 Stück Letztere Zahl zeigt mit aller Deutlichkeit, was uon dem italienischen Versuch zu halten ist, dic in die Hände des Gegners gefallenen Stellungen zu unwichtigen, provisorischen Anlagen herabzu drücken. M.t freudiger Anteilnahme folgen wft diesen Ereignissen nnd beglückwünschen besonders den Erzherzog-Thronfolgec za der hervorragenden Führung seiner ausgezeichneten Truppen, die den Heldengeist und die Kcicgstüchngkcil des österei- chisch-ungartschen Heercb abermals glänzend be währt haben. Der See-Krieg. U-vo,tL-B,utk im Mittelmeer. Tie Agence Hava« meldet ans Marseille: Der 1500 Tonnen große Dampfer „Languedoc" wurde am Sonnabend von einem deutschen Unter seeboot im Mittelmeer versenkt. Der Kapitän wurde gefangengenommcn, wcil sich sein Schiff verteidigt hatte. Fahrgäste befanden sich nichi «in Bord. Die Besatzung wurde nach der Tor pedierung aufgcfischt. Lloyds meldet: Der italienische Dampfer „Birmanin" (22l 5 Tonnen) und der griechische Dampfer „Anastasios CoroneoL" (1901 Tonnen) sind gesunken. Fol«rv der vermiuderteri U-Bovt-Täti«leit. Infolge der verminderten Tätigkeit der deut schen Unterseeboote haben die Versicherer bei Lloyds ihre Versicherungsprämien sür Keiegs- risiko bedeutend herabgesetzt. Dis Prämien, welche jetzt verlangt werden, sind meistens um 10 bis 25 Schilling per Hundert niedriger als die bisher geltenden VersicherungSsätze, nnd sic sind im Begriff, noch weiter zurückzugehen. Die NM« Männer in den ReichsSintern. Dr. Helfferich, der Nachfolger Dr. Delbrücks im Neichsamt des Innern. der L Oß Dom etwa H stellt« Beob Mart Tag 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. 18. 1S. 20. M.':' * läßlic Koni« G ii t chenn kreuz, kne > der i Ehrm tlcrsli leihur ber z * einino ler d< morgc Zu H Hoffe, und Saim yuten * l o II i rcits siu rm Berlin weilte zum bring! das i Zug „ sand i ! er u nmg, tc, ii. nen 2 * men s land- nein Fahrv den ij Schuls Fahre, sche B das d 1c zur ein a nehme so'ort buben, schlug, men. Ermitt len, w gen.
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